Das Projekt "Zusammenhaenge zwischen Baumernaehrung und Kronenzustand der Hauptbaumarten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft, Institut für Forstökologie und Walderfassung durchgeführt. Im Rahmen eines von der EU gefoerderten Projektes 'Integrierende Auswertung bundesweiter Waldzustandsdaten' wurden Zusammenhaenge zwischen Baumernaehrung und Kronenzustand fuer die Baumarten Fichte, Kiefer und Buche untersucht. Als Datenbasis dienten Nadel-/ Blattspiegelwerte und Kronenzustandsdaten von 607 Fichten-, 350 Kiefern- und 75 Buchenstichprobepunkten aus der Bundesweiten Bodenzustandserhebung im Wald (BZE). Bei der statistischen Auswertung dieser Daten kamen multivariate Ordinations- und Klassifikationsverfahren sowie geostatistische Methoden zum Einsatz. Es wurden Waldzustandstypen mit charakteristischen Ernaehrungssituationen ermittelt. Fuer diese Typen lassen sich plausible Unterschiede im Grad der Kronenverlichtung nachweisen. Demnach korrespondieren gleichzeitig hohe Ca-, K-, N- und S- Gehalte mit einem erhoehten Anteil deutlich geschaedigter Baeume. Bei den betroffenen Standorten sind hohe atmogene Eintragsraten an Schwefel, Stickstoff sowie basisch wirkenden Staeuben wahrscheinlich. Geringe Nadel-/ Blattgehalte der Elemente Phosphor (v.a. bei Buche und Kiefer), Magnesium (bei allen Hauptbaumarten) und Mangan (v.a. bei Fichte und Kiefer) gehen ebenfalls einher mit erhoehten Kronenverlichtungen. Naehrstoffungleichgewichte - bedingt durch N-Ueberschuss - koennten fuer die Schadensauspraegung bei Buchen und Kiefern von Bedeutung sein. Ergebnis: Die gefundenen Zusammenhaenge sollten jedoch nicht (mono-)kausal interpretiert werden. Die ermittelten Ernaehrungskennwerte stellen vielmehr Indikatoren dar, welche die Standortseigenschaften in Bezug auf potentielle Stressfaktoren charakterisieren. So ist beispielsweise der Schwefelgehalt in Nadeln ein Hinweis auf die Saeureeintragssituation an einem Standort. Die Saeureeintraege koennen u.a. im Boden zur Auswaschung von Naehrelementen und zur Mobilisierung potentiell toxischer Stoffe (z.B. Aluminium, Schwermetalle) fuehren, welche als Schadursachen in Frage kommen. Durch die Einbeziehung von bodenchemischen und klimatischen Daten sowie Depositionsmesswerten werden daher in den bevorstehenden Untersuchungen weitere Einflussfaktoren und deren Synergismen mitberuecksichtigt. Die bislang durchgefuehrten Arbeiten sind in einem Zwischenbericht dokumentiert.