Das Projekt "Klaerung von Wechselbeziehungen zwischen Nadelfall/Nadelverfaerbungen und der Pilzflora an Fichtennadeln" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg durchgeführt. Anhand langjaehriger Beobachtungen an Tannen und Fichten auf einer Beobachtungsflaeche zeigte sich eine Periodizitaet des Nadelfalls. - Die Untersuchungen, die am PEF-Forschungsschwerpunkt Schoellkopf/Freudenstadt durchgefuehrt wurden, gliedern sich im wesentlichen in die Arbeitsbereiche: - Einzelbaumweise Schadensansprache nach den Kriterien der Waldschadensinventur zu je einem Fruehjahrs- und Herbsttermin. - Erfassung und Beobachtung biotischer und abiotischer Schaeden zu den jeweiligen Probenahmeterminen. - Untersuchung moeglicher Wechselbeziehungen zwischen Nadelfall/Nadelverfaerbung und der Pilzflora an Fichtennadeln. Vorrangiges Ziel dieses Forschungsprojektes war die Ueberwachung des Nadelfalls und die darauf aufgebauten mykologischen Untersuchungen. Hierfuer wurden aus dem Kollektiv des Forschungsschwerpunktes Freudenstadt acht Baeume ausgewaehlt. An jeweils zwei Baeumen der vier Schadklassen (O-3) wurden im oberen und mittleren Kronenbereich je ein Nadelfangbehaelter angebracht. Im 14-taegigen Rhythmus liessen sich Menge und Farbe der geschuetteten Nadeln feststellen. Mit diesem Material wurden mykologische Untersuchungen durchgefuehrt. Neben der Erfassung von sichtbaren Pilzfruchtkoerpern an braunen Nadeln erfolgte die Bestimmung der Endophyten an Nadeln unterschiedlicher Farbe. Die Ergebnisse zeigen, dass es sich beim Nadelfall um ein teilweises Schuetten aelterer Nadeljahrgaenge handelt. Der Anteil nur teilweise benadelter Jahrgaenge stieg mit der Schadklasse. Je hoeher die Schadklasse um so unregelmaessiger war das Nadelschuetten. Ein deutlich ausgepraegtes herbstliches und winterliches Schuetten war nur bei Baeumen mit niederen Schadklassen festzustellen. Das Schuetten aus der Lichtkrone war unregelmaessiger als das Nadelschuetten der unteren Kronenbereiche. In beiden Jahren war der Anteil der gruenen Nadeln mit einer Ausnahme nie hoeher als 6Prozent. Braune Nadeln wurden vorwiegend im Herbst geschuettet. Verfaerbte Nadeln wurden v.a. im Sommer und Fruehherbst geschuettet. Der Anteil verfaerbter Nadeln war in der Lichtkrone hoeher als der aus der Schattkrone. Das unregelmaessige Schuetten wurde im wesentlichen durch verfaerbte Nadeln gepraegt. Anhand mykologischer Untersuchungen war erkennbar, dass die deutliche Verfaerbung und die Entnadelung primaer nicht durch Nadelpilze verursacht wurden.
Das Projekt "Endophytische Pilze in Fichtennadeln: Beziehungen zwischen Endophyt und Wirtsgewebe" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Münster, Institut für Botanik und Botanischer Garten durchgeführt. Aus Fichtennadeln sollen insbesondere die Pilze isoliert werden, die bei Nadelroete (Lophodermium piceae) und Nadelbraeune (Rhizosphaera kalkhoffii) anteilmaessig stark vertreten sind. Die isolierten und kultivierten Pilze sollen licht- und elektronenmikroskopisch cytochemisch untersucht werden. Der Schwerpunkt der Beobachtungen soll bei der Zellwand als moeglichem erstem Kontaktbereich zu den Fichtennadeln liegen. Parallel dazu haben Untersuchungen der Pilze in der Nadel unter Immissionswirkung zu erfolgen, wobei insbesondere der Interaktionsbereich der verschiedenen Organismen zu beruecksichtigen ist. Um Veraenderungen an zunaechst pilzfreien Nadeln feststellen zu koennen, sollen entsprechende Jungpflanzen beimpft werden. Dabei wird die Besiedlung durch den Pilz genau zu verfolgen sein, wobei wiederum die Kontaktzone zwischen den Organismen im Vordergrund der Untersuchungen steht.