Das Projekt "Steuerung von Naehrstoffumsetzungen durch Bodenorganismen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von GSF - Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit GmbH, Institut für Bodenökologie durchgeführt. Ziel des Projekts ist es, das Zusammenspiel von klimatischen, bewirtschaftungsbedingten und biotischen Regulationsmechanismen des Stoffkreislaufs im Boden zu erfassen und zu bewerten. In diesem Teilprojekt werden Biomasse und Zusammensetzung wichtiger Bodentier- und mikroorganimsnegruppen mit unterschiedlichen Lebensweisen (Pilze, Bakterien, Collembolen und Lumbriciden) auf dem Versuchsgut erfasst. Besonderes Gewicht wird auf den Vergleich einer neuangelegten Brache mit einem Acker eines integriert wirtschaftenden Betriebs gelegt, wo das Zersetzernahrungsnetz moeglichst vollstaendig dokumentiert wird. Ermittelt werden hier neben den o.e. Gruppen Protozoen, Nematoden (funktionelle Gruppen), Enchytraeiden und Arachniden. Zusaetzlich werden im Labor und im Freiland experimentelle Untersuchungen durchgefuehrt, deren Gegenstand die Regulationsfunktion von Bodentieren fuer Naehrstoffmobilisierung und -immobilisierung ist. Als Modell dient hierzu der Abbau kohlen- und stickstoffhaltiger Verbindungen zu geloesten (Nitrat, Ammonium) und gasfoermigen (Kohlendioxid, Methan, Lachgas) mineralischen Verbindungen. Daneben werden auch Untersuchungen mit Betonung auf kurzzeitige Veraenderungen durchgefuehrt. Die Zusammenarbeit mit mehr abiotisch orientierten Teilprojekten aus dem Bereich Boden gewaehrleistet umfassende Zusatzinformationen und eine gute Uebertragbarkeit von Labor- und Freilandergebnissen. Schliesslich wird durch die Zusammenarbeit mit den Teilprojekten 'Fauna/Naturschutz' und 'Faunenmodelle' das funktionelle Gefuege zwischen Bodenorganismen und der oberirdischen Fauna erhellt. Durch das Verstaendnis der untersuchten Prozesse und Steuergroessen koennen schlussendlich Bewirtschaftungsempfehlungen gegeben werden, die eine dauerhafte Produktion unter groesstmoeglicher Schonung der Nachbarkompartimente (nachhaltige Landnutzung) gewaehrleisten.
Das Projekt "Faunenmodelle in Agraroekosystemen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von GSF - Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit GmbH, Institut für Bodenökologie durchgeführt. Das Projekt fuehrt die Daten der beiden zoologisch ausgerichteten Teilprojekte des Forschungsverbunds Agraroekosysteme Muenchen (FAM) als Expertensystem zusammen und verknuepft sie mit den Daten des FAM aus den Bereichen Pflanzenbau und -ernaehrung, Bodenkunde und Vegetationskunde. Basierend darauf und auf einer Literaturrecherche zur Biologie wesentlicher Tiergruppen soll ein Expertensystem zur Struktur und Funktion von Zoozoenosen in Agraroekosystemen erstellt und an verschiedenen Teilflaechen des Versuchsguts validiert werden. Durch die Verbindung oberirdischer und unterirdischer Organismen wird das Beziehungsgefuege von Tieren in Agraroekosystemen allgemein dargestellt und damit eine Verbindung zwischen den von Tieren gesteuerten Schluesselprozessen Naehrstoffkreislauf, Kulturpflanzen- und Wildkrautentwicklung hergestellt. Das System soll zum einen Expertenwissen zum Einfluss unterschiedlicher Nutzungstypen auf die Fauna strukturiert zusammenfassen, zum anderen langfristig Hilfestellung bei Bewirtschaftungsmassnahmen geben, um Verluste von Pflanzennaehrstoffen oder Abwandern bzw. Aussterben von Arten zu verhindern. Ziel ist die Entwicklung integrierter und auf Landschaftsebene uebertragbarer funktionaler zoologischer Modelle fuer die verschiedenen Nutzungssysteme als Grundlage fuer die Bewertung a) der Auswirkungen von Tieren auf Schluesselfunktionen in Agraroekosystemen und b) von Agraroekosystemen als Lebensraeume fuer Tiere aus naturschutzfachlicher Sicht. Das Projekt wird einen entscheidenden Baustein erarbeiten fuer Empfehlungen fuer Bewirtschaftungstechniken, die eine optimale Leistung der Fauna bei maximaler Ressourcenschonung gewaehrleisten bzw. foerdern. Das TP fuellt eine substantielle Luecke in der internationalen Forschungslandschaft und leistet wesentliche Beitraege zu allen drei Haupthypothesen des FAM.