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Schwerpunktprogramm (SPP) 1266: Integrated Analysis of Interglacial Climate Dynamics (INTERDYNAMIC), Schwerpunktprogramm SPP 1266: Integrierte Analyse zwischeneiszeitlicher Klimadynamik (Interdynamik)

Das Projekt "Schwerpunktprogramm (SPP) 1266: Integrated Analysis of Interglacial Climate Dynamics (INTERDYNAMIC), Schwerpunktprogramm SPP 1266: Integrierte Analyse zwischeneiszeitlicher Klimadynamik (Interdynamik)" wird/wurde gefördert durch: Deutsche Forschungsgemeinschaft. Es wird/wurde ausgeführt durch: Universität Bremen, Zentrum für marine Umweltwissenschaften.Das Schwerpunktprogramm setzt sich zum Ziel, das Verständnis der Klimadynamik anhand quantitativer Untersuchungen des Paläoklimas im Hinblick auf zukünftige Klimaprognosen zu verbessern. INTERDYNAMIK verfolgt einen integrativen Ansatz der Paläoklimaforschung, in dem alle verfügbaren Paläoklimaarchive (terrestrische und marine sowie Eisbohrkerne) miteinander verknüpft werden sollen, um zu einer möglichst umfassenden, quantitativen Analyse globaler Umweltvariationen zu gelangen. Darüber hinaus wird eine enge Verzahnung von Paläoklimarekonstruktionen mit Ergebnissen aus der Erdsystemmodellierung weitreichende Einblicke in die Dynamik von Klimavariationen liefern, die von großer Relevanz für eine Abschätzung zukünftiger Klimaveränderungen sind. Die Untersuchungen sollen auf spätpleistozäne Warmzeiten (inklusive deren Beginn und Ende) im vorindustriellen Zeitraum bis circa eine Million Jahre vor heute beschränkt sein. Im Hinblick auf die globalen Aspekte des Klimawandels wird der Schwerpunkt der Untersuchungen in INTERDYNAMIK auf globalen und überregionalen (z. B. kontinent- und beckenweiten) Skalen liegen. Die folgenden Schlüsselfragen werden im Zentrum der Untersuchungen stehen: (1) Welche Amplitude haben natürliche Klimavariationen auf Zeitskalen von einigen Jahren bis Jahrtausenden? (2) Wie verändern sich Klimavariabilitätsmuster in Zeit und Raum? (3) Treten abrupte Änderungen der großskaligen Ozeanzirkulation im Atlantik in Interglazialen auf? (4) Welche biogeochemischen Rückkopplungsmechanismen bestimmen die natürlichen Grenzen der atmosphärischen Treibhausgas- und Aerosolkonzentration? (5) Welche Wechselwirkungen existieren zwischen Klima und vorindustriellen Kulturen?. Grundlage für die Bearbeitung dieser Fragestellungen bildet die Kombination zeitlich hochauflösender Klimainformationen aus Eisbohrkernen, marinen und terrestrischen Archiven mit einer modernen Erdsystemmodellierung. INTERDYNAMIK sieht ausschließlich sogenannte Dual+-Verbundprojekte vor, in denen mindestens zwei der Forschungsfelder Eisbohrkerne, marine Archive, terrestrische Archive und Erdsystemmodellierung vertreten sein müssen. Über die Dual+-Projekte wird eine enge disziplinen- und ortsübergreifende Zusammenarbeit von universitären und außeruniversitären Arbeitsgruppen angestrebt.

Schwerpunktprogramm (SPP) 1158: Antarctic Research with Comparable Investigations in Arctic Sea Ice Areas; Bereich Infrastruktur - Antarktisforschung mit vergleichenden Untersuchungen in arktischen Eisgebieten, Untersuchung zu Wolkenkondensationskeimen und eisnukleierenden Aerosolpartikeln während der Antarktis-Umrundungsexpedition (ACE)

Das Projekt "Schwerpunktprogramm (SPP) 1158: Antarctic Research with Comparable Investigations in Arctic Sea Ice Areas; Bereich Infrastruktur - Antarktisforschung mit vergleichenden Untersuchungen in arktischen Eisgebieten, Untersuchung zu Wolkenkondensationskeimen und eisnukleierenden Aerosolpartikeln während der Antarktis-Umrundungsexpedition (ACE)" wird/wurde gefördert durch: Deutsche Forschungsgemeinschaft. Es wird/wurde ausgeführt durch: Leibniz-Institut für Troposphärenforschung e.V..Über dem Antarktischen Ozean findet man das am wenigsten vom Menschen beeinflusste Aerosol der Erde, aber es gibt so gut wie keine Aerosol bezogenen Messdaten aus dieser interessanten Region. Als Partner des Projekts -Study of Preindustrial-like-Aerosol Climate Effects- (SPACE) beteiligen wir uns an der beispiellosen Antarctic Circumnavigation Expedition (ACE), die uns die einmalige Gelegenheit bietet, hochwertige Aerosolmessungen in dieser abgelegenen Region durchzuführen. ACE-SPACE zielt auf eine detaillierte Charakterisierung des vorhandenen Aerosols, welches von anthropogener Verschmutzung unbeeinflusst ist und somit ein Aerosol darstellt, welches mit dem in einer vorindustriellen Atmosphäre vergleichbar ist. Im Rahmen von ACE-SPACE liegt der Schwerpunkt von TROPOS auf Aerosolpartikeln, welche an klimarelevanten Aerosol-Wolken-Wechselwirkungen beteiligt sind. Insbesondere Partikel, die als Wolkenkondensation (CCN) fungieren können, sowie Partikel, die in der Lage sind, zur Vereisung von Wolken zu führen, sind Untersuchungsgegenstand. Während der Antarktischen Umrundung werden wir 3 Monate lang kontinuierliche INP- und CCN-bezogene in-situ-Messungen an Bord des russischen Eisbrechers Akademik Tryoshnikov durchführen, ergänzt durch Aerosol Filterproben. Im Rahmen des ACE-SPACE Projekts wird TROPOS nur für die Durchführung der Messungen und die chemische Charakterisierung der Filterproben finanziert. Deshalb beantragen wir hiermit Mittel für die wissenschaftliche Auswertung, physikalische Analyse und Interpretation (hauptsächlich 1 Doktorand, 67% für drei Jahre) der gesammelten Proben und Daten.Wir werden einen einzigartigen Datensatz zu den physikalischen und chemischen Eigenschaften von Wolkenkondensationskernen (CCN) und Eis nukleierenden Partikeln (INP), sowie deren Quellen, über dem Antarktischen Ozean liefern. Der Datensatz beinhaltet sowohl CCN und INP-Anzahlkonzentrationen entlang der Route der Antarktischen Umrundung (ACE), als auch quantitative Informationen bzgl. des Aktivierungsverhaltens (Hygroskopizität) und Eisnuklerationsverhaltens (z.B. Gefriertemperaturen), der gesammelten CCN und INP. Der erhobene Datensatz ist repräsentativ für ein natürliches, von menschlichen Einflüssen quasi freies, vorindustrielles Aerosol und damit ein sehr wertvoller Beitrag zur Verbesserung der Vorhersage der Klimaveränderungen in der Antarktischen Region im Besonderen, und der globalen Atmosphäre im Allgemeinen. Die gewonnenen Daten werden innerhalb des SPP offen zur Verfügung gestellt aber auch von unseren Partnern im ACE-SPACE-Projekt zur Klimamodellierung und Validierung von Satellitenretrievals genutzt.

Dynamik des postglazialen Ökosystems südwestliche Ostsee - Untersuchung der Wechselwirkung zwischen Umwelt und Biosphäre anhand organisch-wandiger und kieseliger Mikrofossilien

Das Projekt "Dynamik des postglazialen Ökosystems südwestliche Ostsee - Untersuchung der Wechselwirkung zwischen Umwelt und Biosphäre anhand organisch-wandiger und kieseliger Mikrofossilien" wird/wurde gefördert durch: Deutsche Forschungsgemeinschaft. Es wird/wurde ausgeführt durch: Universität Kiel, GEOMAR Forschungszentrum für marine Geowissenschaften.Die südwestliche Ostsee ist die Schlüsselregion für den Austausch von niedrigsalinem Oberflächenwasser und höhersalinem, sauerstoffreichem Bodenwasser zwischen der eigentlichen bzw. zentralen Ostsee und dem Skagerrak/Kattegat bzw. der Nordsee. Dieses System wird durch die Richtung und Intensität der Winde bestimmt und ist damit letztendlich durch das zyklonale Wettersystem des Nordatlantiks und die Golfstromaktivität kontrolliert. Die wesentliche Intention des beantragten Projektes ist die Untersuchung der Auswirkungen von holozänen Klimavariationen auf das Ökosystem Ostsee, welche sowohl durch die Sedimentabfolge als auch durch den Fossilinhalt reflektiert werden. Hierzu ist die Untersuchung der durch unterschiedliche Wind-/ Sturm- und Niederschlagsintensität hervorgerufenen Veränderungen der Salinität, der Nährstoffflüsse und des Sauerstoffgehalts der südwestlichen Ostsee vorgesehen. Diese können anhand organisch-wandiger und kieseliger Mikrofossilien, deren morphologischen Variationen, Arten-Sukzession und der chemischen Veränderungen bei der Einbettung nachgewiesen werden. Ziel dieses Projektes ist es, die Wechselwirkung zwischen Umwelt und Phyto-/Zooplankton im Ablauf der holozänen Entwicklungsgeschichte der südwestlichen Ostsee zu erfassen. Die zu erwartenden Ergebnisse sind Grundlagen zur Differenzierung natürlicher und anthropogener Umweltveränderungen sowie Datenbasis zur Modellierung zukünftiger Umweltveränderungen durch Klimaschwankungen.

Nachhaltige Entwicklung der Bundeswasserstraßen, Untersuchungen zu den Auswirkungen von Klimaänderungen auf den Abfluss von Bundeswasserstraßen

Das Projekt "Nachhaltige Entwicklung der Bundeswasserstraßen, Untersuchungen zu den Auswirkungen von Klimaänderungen auf den Abfluss von Bundeswasserstraßen" wird/wurde ausgeführt durch: Bundesanstalt für Gewässerkunde.Untersuchungen zu den Auswirkungen von natürlicher Klimavariabilität und anthropogen verursachten Klimaänderungen auf den Wasserhaushalt und das Abflussregime der Bundeswasserstraßen.

Trends der Lufttemperatur

Global setzt 2023 als wärmstes Jahr seit 1850 einen Rekord. Somit traten die neun wärmsten Jahre seit Beobachtungsbeginn 1880 in direkter Folge auf. Mit einer Mitteltemperatur von 10,6 °C war 2023 in Deutschland das bisher wärmste Jahr seit 1881. Die neun wärmsten Jahre seit 1881 liegen alle im 21. Jahrhundert. Steigende Durchschnittstemperaturen weltweit Obwohl es nicht möglich ist, anhand von einzelnen Jahren Aussagen über den durch den Menschen verursachten ⁠ Klimawandel ⁠ abzuleiten, passt die Entwicklung der letzten Jahre sehr gut in das Bild und zur Statistik eines langfristigen globalen Temperaturanstiegs. Mit den Mittelwerten der letzten 20 bis 30 Jahre ist der Klimawandel im Vergleich zu den Vergleichsperioden ab 1850 bzw. 1880 auch statistisch sehr gut belegt. 2023 war weltweit das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Damit stellen die letzten neun Jahre die weltweit wärmsten dar (siehe Abb. „Abweichung der globalen Lufttemperatur vom Durchschnitt der Jahre 1850 bis 1900“). Die Jahre 2016 und 2015 waren, neben dem Klimawandel, durch ein außergewöhnlich starkes El-Niño-Ereignis geprägt, das hohe globale Temperaturen begünstigt. Die Jahre 2017 - 2022 waren die bisher wärmsten Jahre seit Beginn der ausreichend umfangreichen Aufzeichnungen im Jahr 1850, die nicht in einem El-Niño-Ereignis lagen. Ab Sommer des Jahres 2023 begann ein neues El-Niño-Ereignis. Dieser El Niño allein kann aber nicht die extremen Rekordtemperaturen im Jahr 2023 erklären. 2023 - das bisher wärmste Jahr in Deutschland Die deutschlandweite Mitteltemperatur im Jahr 2023 lag bei ca. 10,6 °C und damit um 2,4 ° über dem Mittelwert der Referenzperiode 1961-1990. Damit war 2023 das wärmste Jahr seit 1881 und das dreizehnte Jahr in Folge, das wärmer als der vieljährige Mittelwert von 1961-1990 war (siehe Abb. „Jährliche mittlere Tagesmitteltemperatur in Deutschland“ und Tab „Lineare Trends der Lufttemperatur“). Im Vergleich zu den ersten 30 Jahren der systematischen Auswertungen in Deutschland (also 1881 bis 1910) war die Durchschnittstemperatur 2023 in Deutschland circa 2,8 °C höher. Diese Erhöhung zeigt sich regional jedoch durchaus unterschiedlich (siehe Karten „Durchschnittliche Lufttemperatur in Deutschland im Jahr 2023“ und „Veränderung der durchschnittlichen Lufttemperatur in Deutschland im Jahr 2023“). Jährliche mittlere Tagesmitteltemperatur in Deutschland 1881 bis 2023 Quelle: Deutscher Wetterdienst Diagramm als PDF Diagramm als Excel mit Daten Tab: Lineare Trends der Lufttemperatur zwischen 1881 und 2023 Quelle: Deutscher Wetterdienst Diagramm als PDF Diagramm als Excel mit Daten Karte: Durchschnittliche Lufttemperatur in Deutschland im Jahr 2023 (in °C) Quelle: Deutscher Wetterdienst 2024: Deutscher Klimaatlas (Aufruf: April 2024) URL: https://www.dwd.de/DE/klimaumwelt/klimaatlas/klimaatlas_node.html Karte: Veränderung der durchschnittlichen Lufttemperatur in Deutschland im Jahr 2023 (in Kelvin) Quelle: Deutscher Wetterdienst 2024: Deutscher Klimaatlas (Aufruf: April 2024) URL: https://www.dwd.de/DE/klimaumwelt/klimaatlas/klimaatlas_node.html Heiße Tage in Deutschland Im Jahr 2024 wurden durchschnittlich 12,5 ⁠ Heiße Tage ⁠ (Tage mit Tmax ≥ 30 °C) beobachtet. Besonders viele Heiße Tage gab es in 2018 (mit durchschnittlich 20,4 Heißen Tagen) sowie im Jahr 2022 (17,3), aber auch schon in 2015 (17,6) sowie 2003 (19,0). Zwar schwanken die Jahreswerte dieses Indikators stark, insgesamt ist der Trend seit Beginn der Aufzeichnungen aber ebenfalls deutlich steigend. Klimamodellierungen zeigen, dass zukünftig in Deutschland mit einer steigenden Anzahl Heißer Tage im Sommer und länger anhaltenden Hitzeperioden zu rechnen ist. Dies führt zu erhöhten gesundheitlichen Risiken für bestimmte Personengruppen. Die Bearbeitung der interaktiven Karte erfolgt durch das Umweltbundesamt, FG I 1.5 und I 1.7. Frühling und Sommer in Deutschland signifikant wärmer Der langfristige lineare Temperaturanstieg im Sommer entspricht für den Zeitraum 1881-2023 mit 1,8 °C in etwa dem jährlichen linearen Trend. Während der Temperaturanstieg für den deutschen Frühling bei 1,6 °C liegt, erreicht der Temperaturanstieg im Herbst 1,7 °C. Die Temperaturen im Winter sind um 1,9 °C gestiegen. Speziell die Sommer seit 1997 waren besonders warm. Der Sommer 2003 ist weiterhin der wärmste Sommer, dann folgen die Sommer 2018, 2019 und 2022. Der Sommer 1996 war der letzte Sommer, der etwas unterhalb des 30-jährigen Mittelwertes von 1961-1990 lag. Beim Herbst haben wir den 13. wärmeren Herbst in Folge und beim Winter den elften wärmeren in Folge beobachtet. Der Sommer 2023 war mit einer Durchschnittstemperatur von 18,5 °C der 5.-wärmste deutsche Sommer seit 1881 (zusammen mit 1947). Am 4. Mai wurden die ersten Sommertage (Tage mit Tmax ≥ 25 °C) beobachtet. Der letzte Sommertag wurde am 20. Oktober registriert. In diesem Zeitraum wurde mit 56 Tagen die 4.-höchste Anzahl an Sommertagen gemessen (2018: 75 Tage, 2003: 62 Tage, 2022: 59 Tage). Bis in die zweite Monatshälfte des Julis prägte häufiger Hochdruckeinfluss den deutschen Sommer 2023 mit deutlich überdurchschnittlichen Temperaturen und intensiven Hitzeperioden, sehr vielen Sonnenstunden und einem Niederschlagsdefizit. Ende Juli fielen die Temperaturen unter die vieljährigen Mittelwerte. Diese kühle und regenreiche Witterungsphase hielt bis zum Ende der ersten Augustdekade an. Besonders dieser Witterungsabschnitt hinterließ den Eindruck, dass der Sommer 2023 kalt und verregnet gewesen wäre. Dann folgte eine weitere ⁠ Hitzewelle ⁠ mit vielen heißen Tagen und Tropennächten. Auch im September setzte sich das hochsommerliche ⁠ Wetter ⁠ fort. (siehe Abb. „Mittlere Tagesmitteltemperatur im Frühling in Deutschland“ und Abb. „Mittlere Tagesmitteltemperatur im Sommer in Deutschland“). Mittlere Tagesmitteltemperatur im Frühling in Deutschland 1881 bis 2023 Quelle: Deutscher Wetterdienst Diagramm als PDF Diagramm als Excel mit Daten Mittlere Tagesmitteltemperatur im Sommer in Deutschland 1881 bis 2023 Quelle: Deutscher Wetterdienst Diagramm als PDF Diagramm als Excel mit Daten Mildere Herbste und Winter in Deutschland Alle drei Herbstmonate 2023 (September, Oktober und November) waren wärmer als die jeweiligen vieljährigen Mittelwerte. Der September erreichte sogar mit 17,3 °C einen neuen Rekordwert. Auch der Oktober und der November waren deutlich wärmer, so dass der Herbst 2023 mit einem Temperaturmittel von 11,6 °C als 3.-wärmster Herbst seit 1881 endete. (siehe Abb. „Mittlere Tagesmitteltemperatur im Herbst in Deutschland“). Der Winter 2022/23 (meteorologischer Winter: Dezember bis Februar) war sehr mild. Jeder der drei Wintermonate war wärmer als die vieljährigen Monatsmittel für den Referenzzeitraum 1961-1990. Der Monat Dezember war 1,8 °C wärmer. Die Monate Januar und Februar waren deutlich wärmer (3,6 bzw. 3,2 °C). Der Winter 2022/2023 war mit einer positiven Abweichung von ungefähr 2,6 °C vom historischen Temperaturmittel der Wintermonate 1961-1990 der bisher 11.-wärmste Winter seit 1881 (siehe Abb. „Mittlere Tagesmitteltemperatur im Winter in Deutschland“). Wir danken dem Deutschen Wetterdienst für die Bereitstellung der Temperaturdaten. Mittlere Tagesmitteltemperatur im Herbst in Deutschland 1881 bis 2023 Quelle: Deutscher Wetterdienst Diagramm als PDF Diagramm als Excel mit Daten Mittlere Tagesmitteltemperatur im Winter in Deutschland 1881 bis 2022/2023 Quelle: Deutscher Wetterdienst Diagramm als PDF Diagramm als Excel mit Daten Auswirkungen auf die Tier- und Pflanzenwelt Die Jahre werden nicht nur wärmer, in der Folge verschiebt sich auch der jahreszeitliche Entwicklungsgang von Pflanzen und Tieren (Phänologie). So blühen beispielsweise Schneeglöckchen, die den Eintritt des Vorfrühlings anzeigen, und Apfelbäume, die den Vollfrühling anzeigen, früher (fast fünf Tage/Jahrzehnt). Waldbäume treiben in vielen Ländern Europas eher aus (ebenfalls ca. fünf Tage/Jahrzehnt). Dies belegt, dass sich durch ein verändertes Temperaturniveau auch die Eintrittszeit und die Dauer der einzelnen Jahreszeiten verändert hat. Die Auswirkungen der Verschiebungen phänologischer Phasen auf die Bestände von Tieren und Pflanzen sind komplex und bisher erst in Ansätzen geklärt. So reagieren etwa bestimmte Vogelarten mit erhöhtem Bruterfolg infolge kürzerer Winter. Bei Pflanzenarten und ihren Bestäubern oder Fraßfeinden und in Räuber-Beute-Systemen kann sich die Veränderung in der zeitlichen Abstimmung hingegen negativ auf die Bestandsentwicklung von Arten auswirken.

Trends der Niederschlagshöhe

Seit 1881 hat die mittlere jährliche Niederschlagsmenge in Deutschland um rund 8 Prozent zugenommen. Dabei verteilt sich dieser Anstieg nicht gleichmäßig auf die Jahreszeiten. Vielmehr sind insbesondere die Winter deutlich nasser geworden, während die Niederschläge im Sommer geringfügig zurückgegangen sind. Teilweise sehr regenreiche Jahre seit 1965 Die Zeitreihe der jährlichen Niederschläge in Deutschland (Gebietsmittel) zeigt einen leichten Anstieg, der mit einer Irrtumswahrscheinlichkeit von 5 % statistisch signifikant ist. Dieser Anstieg ist im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass bis etwa 1920 nur selten überdurchschnittlich niederschlagsreiche Jahre aufgetreten sind. Im Anschluss an eine Übergangsphase mit mehreren leicht überdurchschnittlich feuchten Jahren traten ab Mitte der 1960er Jahre dann auch einige sehr regenreiche Jahre auf (siehe Abb. „Mittlere jährliche Niederschlagshöhe in Deutschland 1881 bis 2023). Dies entspricht genau der Zeit, seit der die Auswirkungen des Klimawandels global deutlich zu beobachten sind. Im globalen Durchschnitt steigt mit den Temperaturen auch die ⁠ Verdunstung ⁠ von Wasser an, was in der globalen Summe zu größeren Niederschlagsmengen führt, jedoch mit regional und saisonal sehr großen Unterschieden - von Dürren bis Überschwemmungen. Seit 2011 wurden in Deutschland einige ausgesprochen trockene Jahre beobachtet. Im Jahr 2023 wurde jedoch überdurchschnittlich viel Niederschlag registriert. Der Niederschlagsüberschuss resultierte vor allem aus den Monaten Oktober, November und Dezember, infolge dessen es auch zu großräumigen Überschwemmungen in der nördlichen Landesmitte kam. Noch stärker als bei den mittleren Temperaturen ist dieser Trend also nicht gleichmäßig in allen Jahreszeiten ausgeprägt. Er beruht im Wesentlichen darauf, dass die mittleren Winterniederschläge zugenommen haben. Im Winter 2022/2023 lag mit 179,6 mm Niederschlag die Abweichung zum historischen Referenzzeitraum 1881-1910 bei +29 mm. Frühling und Herbst zeigen ebenfalls eine leichte, aber im Gegensatz zum Winter nicht signifikante Zunahme, während die Niederschläge im Sommer geringfügig zurückgegangen (siehe nachfolgende Tabelle und Abbildungen). Tab: Lineare Trends der Niederschlagshöhe zwischen 1881 und 2023 Quelle: Deutscher Wetterdienst Tabelle als PDF Tabelle als Excel Mittlere Niederschlagshöhe im Frühling in Deutschland 1881 bis 2023 Quelle: Deutscher Wetterdienst Diagramm als PDF Diagramm als Excel mit Daten Mittlere Niederschlagshöhe im Sommer in Deutschland 1881 bis 2023 Quelle: Deutscher Wetterdienst Diagramm als PDF Diagramm als Excel mit Daten Mittlere Niederschlagshöhe im Herbst in Deutschland 1881 bis 2023 Quelle: Deutscher Wetterdienst Diagramm als PDF Diagramm als Excel mit Daten Mittlere Niederschlagshöhe im Winter in Deutschland 1881/1882 bis 2022/2023 Quelle: Deutscher Wetterdienst Diagramm als PDF Diagramm als Excel mit Daten Bemerkenswert ist aus klimatologischer Sicht, dass mit 2023 die Serie von sehr trockenen Jahren unterbrochen wurde. Zwischen Ende Mai und Ende Juli erinnerten die Niederschlagsmengen noch an die sehr trockenen Vorjahre. Die kühle und nasse Witterungsphase von Ende Juli bis Mitte August hinterließ jedoch den Eindruck, dass der gesamte Sommer 2023 kalt und verregnet gewesen wäre. Wie o.g., war es aber besonders der Herbst 2023, der die Gesamtniederschlagsmenge nach oben getrieben hat. Mit 958 mm belegt 2023 auf der Rangliste der nassesten Jahre seit 1881 den 6. Platz (siehe Karte „Jährliche Niederschläge in Deutschland im Jahr 2023“). Bei der Betrachtung der Einzelmonate sind erhebliche Unterschiede erkennbar: Im Jahresverlauf wiesen 8 Monate überdurchschnittliche Niederschlagsmengen auf (Januar, März, April, Juli, August, Oktober, November, Dezember) und 4 Monate unterdurchschnittliche Niederschläge (Februar, Mai, Juni, September). Über das Jahr ergibt sich ein Niederschlagsüberschuss von 21 %. Und auch regional unterscheidet sich die Niederschlagsverteilung im Jahr 2023 sehr stark: Im Vergleich zum Normalwert 1971-2000 liegen die Niederschläge vor allem im Norden deutlich über dem vieljährigen Mittelwert, während im Südwesten einige Regionen ein leichtes Niederschlagsdefizit aufweisen (siehe Karte „Veränderung der Jährlichen Niederschläge in Deutschland im Jahr 2023“). Wir danken dem Deutschen Wetterdienst für die Bereitstellung der Daten.

Klimamodell Berlin - Entwicklung der Anzahl klimatologischer Kenntage in der Zukunft 2015

Wie bereits angemerkt, prägen sich die nutzungstypischen Unterschiede im (sommerlichen) Temperaturverhalten einer Stadt insbesondere in den Nachtstunden bei wolkenlosem Himmel aus. Tagsüber liegen die Temperaturspitzen über den einzelnen Flächen auch bei stark abweichenden Bebauungs- und Versiegelungsgraden deutlich näher zusammen. Aufgrund ihrer grundsätzlichen Aussagekraft wird daher an dieser Stelle nochmals eine Darstellung aus dem Begleittext zur Karte 04.04 Temperaturverhältnisse in mäßig austauscharmen Strahlungsnächten (Ausgabe 2001) zur Verdeutlichung genutzt (vgl. Abb. 5). Diese grundsätzlichen Effekte wirken sich auch auf die nutzungsbezogene Verteilung der Anzahl der Kenntage aus. Tabelle 1 zeigt die mittlere Anzahl klimatologischer Kenntage pro Flächentyp ( 06.08 Stadtstruktur differenziert, Stand 2010, SenStadtUm 2011a ) für die berechneten Zeitspannen 1981-2010, 2011-2040 und 2041-2070 sowie die prognostizierten Zunahmen im Vergleich zur Gegenwart. Sie ergänzt damit die Kartenaussagen, die die tabellarischen Aussagen räumlich je nach Lage der Flächentypen verorten. Grundsätzlich bleibt zu beachten, dass die Projektionen Mittelwert-Angaben der definierten Zeitabschnitte darstellen, die aufgrund der natürlichen Schwankungen des Klimas im Laufe der betrachteten Jahrzehnte mehr oder weniger nach oben bzw. unten ausschlagen können („interanuelle Schwankungen“). Deutlich wird jedoch auch, dass für alle Kenntage von den Modellergebnissen eine Zunahme der Häufigkeit pro Jahr vorhergesagt wird, deren Stärke aber „kenntagsabhängig“ ist. Die Tropennächte (Minimumtemperatur ≥ 20 °C) treten bisher und auch in Zukunft im Vergleich zu den Sommer- und Hitzetagen am seltensten auf. Jedoch liegen hier aufgrund der grundsätzlichen tagesgangbezogenen Effekte die größten Differenzierungen zwischen den einzelnen Flächentypen. Die stärksten nächtlichen Abkühlungsleistungen und damit die geringste zu erwartende Anzahl an Tropennächten (> 2 bis 5 im Zeitraum 1981-2010) treten auf Grün- und Freiflächen mit offenen Strukturen auf. Hier zeichnen sich vor allem Landwirtschaftsflächen („Ackerland“ sowie „Grünland“), Brachflächen mit wiesenartiger Struktur (z.B. die Wiesen der Flughäfen), aber auch Kleingärten – und mit Abstand die Parkanlagen aus. Letztere umfassen auch waldartige Anteile, deren Ausstrahlungsleistung in der Nacht durch die Baumkronen gebremst wird. Die genannten Flächentypen weisen auch bezüglich der Zukunfts-Zeitabschnitte die geringsten Werte und potenziellen Belastungen auf. Im Zeitabschnitt bis 2070 ist dort mit einer Anzahl an Tropennächten in der Größenordnung von > 12 bis 20 Tagen zu rechnen, was einem bis zu fünffachen Zuwachs nahe kommt. Umgekehrt die größten Zahlenwerte heute und in der Zukunft treten bei Flächentypen mit hohem Bebauungs- und Versiegelungsgrad auf; Beispiele sind die Typen „Kerngebiet“, „dichte Blockbebauung“ und „Gewerbe- und Industriegebiet dichter Bebauung“. Die Kenntage mit Bezug zur täglichen Maximum-Temperatur (Sommer- und Hitzetag) liegen entsprechend Abb. 5 in ihren absoluten Werten und auch den Zuwächsen für die Zukunft sehr viel enger zusammen. Die absoluten Zahlen zu den Eintrittswahrscheinlichkeiten unterscheiden sich jedoch beträchtlich voneinander. Wie im Kapitel „Ergebnisse der Stationsauswertungen“ zur Karte 04.13 (SenStadtUm 2015) beschrieben, steigt seit Jahrzehnten die Zahl der Hitzetage in Berlin an. Die Klimamodellierung durch WETTREG 2010 A1B zeigt, dass in Zukunft dieser Anstieg sehr viel schneller von statten gehen wird. Wird im Analyseabschnitt 1981-2010 noch von 5 (Waldgebiet) bis knapp 10 (Flughafen, Verkehrsfläche, aber auch offene Vegetationsfläche) Hitzetagen pro Jahr ausgegangen, so werden es 2041-2070 voraussichtlich bereits 19-24 Tage sein, wobei sich die flächentypenbezogene Verteilung nicht ändert. Diese Ergebnisse liegen etwas über den Berechnungen, die unter Nutzung des Szenario RCP8.5 (IPCC 2014) im Rahmen des AFOK durchgeführt wurden (Hauptbericht „Anpassung an die Folgen des Klimawandels in Berlin (AFOK)“, Klimaschutz Teilkonzept, Kap. 3.1.2 Temperaturextreme, Reusswig, Becker et al. 2016). Dort wird für die „nahe Zukunft“ (2031-2060) von der Mehrheit der eingesetzten Modelle ein Zuwachs an Hitzetags-Ereignissen in der Größenordnung bis zu einer Verdoppelung erwartet. Auch bei der prognostizierten Entwicklung für die Sommertage , die in dieser Untersuchung definitionsgemäß die Anzahl der Hitzetage einbezieht, liegen die einzelnen Flächentypen relativ eng beieinander. Die Spannbreite liegt zwischen 38,1 Ereignistagen in Waldgebieten bis zu 43,5 auf Flughafen-Standorten für den Ausgangszeitraum 1981-2010. Bis zum Ende des Zeitraums 2041-2070 wird die Anzahl der Sommertage pro Jahr in etwa um die Hälfte zunehmen, das heißt durchweg über 60 Tagen pro Jahr liegen. Deutlich wird, dass Sommer- und Hitzetage in ihrer Ausprägung korrelieren. Dennoch zeigt die Steigung der Werte gegenüber dem Ausgangszeitraum 1981-2010, dass der Anstieg der Sommertage insgesamt schneller von statten geht, als der Anstieg der Hitzetage. Zwischen den Flächentypen gibt es keine relevanten Unterschiede in der absoluten Ausprägung der Ereignishäufigkeit.

Langjährige Entwicklung ausgewählter Klimaparameter 2013

Vorbemerkung Die Auswirkungen des sich nach den Feststellungen des IPCC (IPCC 2014) vollziehenden Klimawandels werden auch auf Berlin Auswirkungen auf unterschiedliche Lebensbereiche zeitigen. Das Land Berlin hat die Dringlichkeit, die sich aus diesen Prognosen für die Stadt ergibt, bereits seit längerem erkannt und mit bereits erarbeiteten Plänen und Maßnahmen sowohl zu dem Bereich der Mitigation (Vermeidung) als auch zu demjenigen der Adaption (Anpassung an die Folgen) reagiert bzw. entwickelt diese kontinuierlich weiter. Detaillierte Informationen zu diesen Zielen und Grundlagen ebenso wie zu bereits beschlossenen Vereinbarungen und Maßnahmen findet man regelmäßig aktualisiert auf den Seiten Klimaschutz der Senatsverwaltung. Im Rahmen des erwähnten EFRE – Projektes „ GIS-gestützte Modellierung von stadtklimatisch relevanten Kenngrößen auf der Basis hochaufgelöster Gebäude- und Vegetationsdaten “ (GEO-NET 2014), fand auch eine Abschätzung der möglichen zukünftigen Entwicklung des Klimas in Berlin bezogen auf die Auswertung dreier Klimastationen statt: Berlin-Dahlem, Berlin-Tempelhof und Berlin-Tegel. Für diese Stationen liegen Prognose-Daten des Regionalisierungsmodells WettReg 2010 (CEC-Potsdam) vor, die zur Bewertung der zukünftigen Situation herangezogen werden. Das regionale Klimamodell WettReg wurde bereits im Rahmen der Kooperationsvereinbarung zwischen dem Deutschen Wetterdienst (DWD), Abteilung Klima- und Umweltberatung und der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Abteilung Geoinformation, Referat Informationssystem Stadt und Umwelt, genutzt, in deren Ergebnis erstmals für Berlin flächendeckende Darstellungen zu den möglichen Effekten des Klimawandels auf die Änderungen des Temperaturverhaltens erstellt wurden (SenStadt 2010). Zur näheren Information über WettReg, die notwendigerweise vorhandene Unschärfe bei Klimaprojektionen und weitere Randbedingungen wird auf die im Zusammenhang mit dieser Arbeit präsentierten Erläuterungen im Umweltatlas-Begleittext verwiesen (vgl. 04.12, Kapitel Methode ). Für die nachfolgend geschilderten Abschätzungen wurde das regionale Klimamodell WETTREG 2010 mit dem Emissionsszenario A1B mit je 10 Modellläufen auf die 3 genannten Berliner Klimastationen angewendet. Ergebnisse des Regionalen Klimamodells WETTREG 2010 für drei ausgewählte Klimastationen in Berlin Das in Abhängigkeit von den städtischen Strukturen gegliederte klimatische System in Berlin wird für autochthone[1] Wetterlagen auch unter dem Einfluss des Klimawandels grundsätzlich erhalten bleiben. Aufgrund der allmählichen Erwärmung der Atmosphäre sind im Laufe des Jahrhunderts aber relevante Veränderungen für das humanbiometeorologische Belastungsniveau zu erwarten. Diese Entwicklungen werden nachfolgend quantifiziert. Dabei werden die für solche Untersuchungen üblichen Betrachtungszeiträume 2011-2040, 2041-2070 und 2071-2100 unterschieden. Jahresmittelwerte der Lufttemperatur Ein erster Indikator für das Ausmaß der zukünftigen humanbiometeorologischen Belastungssituation in Berlin ist die Entwicklung der lokalen bodennahen Jahresdurchschnittstemperatur. Diese ist seit dem Beginn der industriellen Revolution moderat aber stetig angestiegen und liegt in der vergangenen Klimanormalperiode 1961-1990 bei 8,9, 9,3 bzw. 9,4 °C für die drei untersuchten Klimastationen in Berlin (siehe Abb. 8.2). Unter dem Einfluss des Klimawandels wird sich diese Entwicklung nicht nur fortsetzen, sondern bereits in den kommenden Jahrzehnten noch verstärken. Unter Zugrundlegung des Szenarios A1B ergibt sich kurzfristig (Klimaperiode 2011-2040) eine weitere Zunahme um +1,4 K (Kelvin) (Tegel), +1,2 K (Tempelhof) und +1,3 K (Dahlem), mittelfristig (2041-2070) um +2,7 K (Tegel), +2,6 K (Tempelhof) und +2,6 K (Dahlem) und langfristig (2071-2100) um +3,9 K (Tegel), +3,7 K (Tempelhof) und +3,7 K (Dahlem). Wie in Abbildung 8.2 deutlich wird, ist mit einem kontinuierlichen Anstieg der Jahresdurchschnittstemperaturen bis zum Ende des 21. Jahrhunderts zu rechnen. Die Entwicklung der Jahresmitteltemperaturen ist den natürlichen Schwankungen des Klimas unterworfen. Die Klimastationen Berlin-Tegel und Berlin-Tempelhof zeigen eine sehr ähnliche Entwicklung der Temperaturen. Die Station Dahlem weist durchgehend eine geringere Werteausprägung auf. Dies spiegelt die Lage der Klimastationen im städtischen Raum wider. Während die Stationen Berlin-Tegel und Berlin-Tempelhof Entlastungsräume innerhalb verdichteter Stadtgebiete repräsentieren, weist die Station Berlin-Dahlem eine eher periphere Lage auf. Hier ist der Wärmeinseleffekt nicht so stark ausgeprägt wie an den anderen beiden Standorten. Daten einer Station mit einer sehr urbanen Lage in stark verdichteten Bereichen (z.B. Berlin-Alexanderplatz), in denen insgesamt noch höhere Temperaturen zu erwarten sind, liegen für diese Auswertung nicht vor. Eine allmähliche Erwärmung der bodennahen Luftschichten ist aus humanbiometeorologischer Sicht nur dann von Bedeutung, wenn mit ihr auch eine Intensivierung bzw. eine erhöhte Auftrittshäufigkeit von Belastungssituationen einhergehen. Die Entwicklung der Auftrittshäufigkeiten der meteorologischen Kenntage Sommertage (T max ≥ 25 °C), Hitzetage (T max ≥ 30 °C) und Tropennächte (T min ≥ 20 °C) stellen hierfür gute Indikatoren dar. Betrachtet man die Ausprägungen der verschiedenen Parameter für die drei Berliner Klimastationen, so wird deutlich, dass sie sich lediglich in der Ausprägung der Tropennächte wesentlich unterscheiden. Auch hier setzt sich der Trend der zunehmenden Auftrittshäufigkeit der betrachteten Kenntage, der aus den Klimabeobachtungen der letzten Jahrzehnte hervorgeht (vgl. Kapitel „Ergebnisse der Stationsauswertungen“), weiter fort und wird zudem verstärkt. Auftrittshäufigkeit von Sommertagen Abbildung 8.3 zeigt die Anzahl der Sommertage an den drei ausgewerteten Klimastationen im zeitlichen Verlauf ab 2011 bis 2100. Als Sommertage gelten Tage mit einer Tages-Maximum-Temperatur von 25°C oder mehr. Die Entwicklung der Sommertage wird für alle drei Stationen sehr ähnlich projiziert. Während zu Beginn des Jahrhunderts die Zahl der Sommertage noch bei etwa 35 bis 37 pro Jahr liegt, steigt sie bis zum Ende des Jahrhunderts stark an bis auf 89 bis 92 Sommertage pro Jahr. Die polynomischen Trendlinien folgen hier den natürlichen Schwankungen der Werteausprägung, die auch dazu führen, dass die maximale Anzahl der Sommertage dieser Klimamodellierung mit WETTREG schon vor Ende des 21. Jahrhunderts erreicht wird. Für das Jahr 2079 wird für alle drei Stationen die größte Anzahl an Sommertagen projiziert. Dies sind für Dahlem 94,1 Tage, für Tempelhof 95,2 Tage und für Tegel 96,6 Tage. Die Tabelle 8.1 zeigt die durchschnittliche Anzahl von Sommertagen pro Jahr in den drei Perioden (2011-2040, 2041-2070 und 2071-2100) für die ausgewählten Klimastationen. Auch hier wird die projizierte starke Zunahme der Sommertage pro Jahr deutlich. Die Anzahl der Sommertage pro Jahr verdoppelt sich fast vom Zeitraum 2011-2040 bis zum Zeitraum 2071-2100. Auftrittshäufigkeit von Hitzetagen Als Hitzetage bzw. heiße Tage werden Witterungssituationen bezeichnet, an denen die Tageshöchsttemperatur 30 °C oder höher ist. In Abbildung 8.4 wird die Entwicklung der Hitzetage von 2011 bis 2100 dargestellt. Hier werden die natürlichen Schwankungen des Klimas im Laufe eines Jahrhunderts deutlich sichtbar anhand der geschwungenen Trendlinie. Dennoch ist die Erhöhung der Anzahl der Hitzetage pro Jahr deutlich zu erkennen. Wie im Kapitel „Ergebnisse der Stationsauswertungen“ beschrieben, steigt seit Jahrzehnten die Zahl der Hitzetage in Berlin an. Die Klimamodellierung durch WETTREG zeigt, dass in Zukunft dieser Anstieg sehr viel schneller von statten gehen wird. Wird im Jahr 2011 noch von 5 bis 7 Hitzetagen pro Jahr ausgegangen, so werden es 2100 voraussichtlich bereits 36 bis 39 Hitzetage pro Jahr sein. Die höchste Anzahl von Hitzetagen wird für das Jahr 2087 mit 43,1 Hitzetagen für die Station Berlin-Tegel und Berlin-Dahlem sowie mit 44,8 Tagen für Berlin-Tempelhof projiziert. Auch bezogen auf die projizierte Entwicklung des Kennwertes Hitzetage gibt es keine relevanten Unterschiede zwischen den untersuchten Stationen, wie Tabelle 8.2 zeigt, in der die Anzahl von Hitzetagen für jeweils drei Perioden dargestellt ist. Vom ersten Zeitraum am Anfang des Jahrhunderts kommt es bis zum letzten betrachteten Zeitraum zu einer Verdreifachung der Werte. Abbildung 8.5 zeigt zusammenfassend die Entwicklung der Sommer- und Hitzetage an den drei untersuchten Klimastationen. Zur besseren Veranschaulichung des Trends wurde hier eine lineare Darstellung gewählt. Deutlich wird, dass Sommer- und Hitzetage in ihrer Ausprägung korrelieren. Dennoch zeigt die Steigung der Trendlinien der Parameter, dass der Anstieg der Sommertage insgesamt schneller von statten geht, als der Anstieg der Hitzetage. Auftrittshäufigkeit von Tropennächten Als Tropennacht wird eine Situation bezeichnet, bei der die nächtliche Minimaltemperatur 20°C nicht unterschreitet. Damit geht eine erhebliche Wärmebelastung für den Menschen einher. Insgesamt betrachtet steigt auch die Zahl der Tropennächte pro Jahr bis zum Ende des Jahrhunderts an. Hier lassen sich allerdings deutliche Unterschiede in der Ausprägung des Parameters zwischen den drei Klimastationen in Berlin erkennen. An der Station Berlin-Tegel werden für die gesamte untersuchte Periode die meisten Tropennächte pro Jahr projiziert. Hier liegt die Ausprägung zwischen 2 Tropennächten 2011 und zum Ende des Jahrhunderts 12,5 Tropennächten im Jahr 2100. Dies entspricht etwa einer Versechsfachung der Tropennächte in 90 Jahren. Für die Station Berlin-Tempelhof liegt die Modellierung für die Entwicklung der Tropennächte zumeist knapp unter der Modellierung für Berlin-Tegel. Hier entwickelt sich die Anzahl der Tropennächte pro Jahr von 2 im Jahr 2011 auf 11,5 im Jahr 2100. Deutlich darunter liegt die Ausprägung der Tropennächte für die Station Berlin-Dahlem. Die Entwicklung geht von 1 Tropennacht 2011 bis zu 4,7 Tropennächten im Jahr 2100 (vgl. Abb. 8.6). Somit sind für Berlin-Dahlem weniger als halb so viele Tropennächte projiziert wie für die anderen beiden Standorte in Berlin. Der Verlauf der Entwicklung der Tropennächte an den drei Klimastationen ist grundsätzlich ähnlich, obwohl an der Station Dahlem die Steigung bis zum Jahr 2062 wesentlich geringer ist. Für alle drei Stationen gilt, dass das Maximum von Tropennächten im Jahr 2062 erreicht wird. In diesem Jahr werden für Dahlem 8,7 Tropennächte, für Tegel 18 Tropennächte und für Tempelhof 16,1 Nächte mit einem Temperaturminimum von mindestens 20 °C erreicht. Danach weist die Werteausprägung an allen drei Klimastationen eine leicht fallende Tendenz auf. Dies spiegelt die natürlichen Schwankungen des Klimas wider. Auf Grund der eher geringen Ausprägung von Tropennächten im Vergleich zu Hitzetagen oder besonders Sommertagen, lassen sich die Schwankungen wesentlich deutlicher aus der dargestellten Graphik ablesen als bei den zuvor untersuchten Parametern. Abbildung 8.7 zeigt zur Verdeutlichung der unterschiedlichen Werteausprägungen an den drei Standorten ein Diagramm, in dem die durchschnittliche Anzahl von Tropennächten pro Jahr in den drei Referenzperioden von je 30 Jahren bis zum Ende des 21. Jahrhunderts dargestellt ist. Auftrittshäufigkeit von Hitzewellen Hohe Temperaturen sind insbesondere dann stark belastend, wenn sie über einen längeren Zeitraum andauern. Der Begriff Hitzewelle ist nicht klar definiert. Temperaturschwellenwerte und andere Rahmenbedingungen (z.B.: Luftfeuchte oder Dauer) unterscheiden sich je nach Land oder Region. Grund dafür sind die klimatischen Unterschiede, die auch eine unterschiedliche Akklimatisierung der Bevölkerung (bezogen auf einen gesunden Menschen durchschnittlichen Alters) an hohe Temperaturen mit sich bringen. In Deutschland gibt es keine offizielle Definition einer Hitzewelle. In dieser Untersuchung werden 5 Tage mit Maximaltemperaturen über 30 °C als Hitzewelle angenommen. Abbildung 8.8 zeigt die projizierte Entwicklung von Hitzewellen bis zum Ende des Jahrhunderts. Zu Beginn der untersuchten Zeitreihe (2011) treten Hitzewellen an allen drei Standorten noch mit einer statistischen Häufigkeit von unter 0,5-mal pro Jahr auf. Bis ca. 2050 steigt die Häufigkeit von Hitzewellen zunächst nur moderat an und liegt bei etwa 1 bis 2 Hitzewellen pro Jahr. In der letzten Hälfte des Jahrhunderts ist dagegen ein stärkerer Anstieg zu erkennen. Etwa in den 2080er Jahren projiziert WETTREG die höchste jährliche Anzahl von Hitzewellen mit Auftrittswahrscheinlichkeiten von etwa 3- bis 4,5-mal pro Jahr. Zum Ende des 21. Jahrhunderts ist ein Rückgang der zu erwartenden Hitzewellen dargestellt. Diese Entwicklung korreliert mit den Ausprägungen der anderen untersuchten Parameter. Zwischen den drei untersuchten Stationen ist bei diesem Kennwert kein signifikanter Unterschied zu erkennen. Um die zukünftige Dauer von Hitzeperioden besser einschätzen zu können, sind in Abbildung 8.9 die maximale Anzahl an Hitzetagen in Folge pro Jahr und die mittlere Anzahl an Hitzetagen in Folge pro Jahr dargestellt. Auch hier korreliert die Ausprägung der Werte aller drei Berliner Klimastationen stark. Die mittlere Anzahl an aufeinander folgenden Hitzetagen weist nur einen leicht steigenden Trend auf. Sie steigt vom Anfang des Jahrhunderts (etwa 3 Tage) auf etwa 5 Tage am Ende des Jahrhunderts. Wesentlich deutlicher ist der Anstieg der maximalen Anzahl an Hitzetagen pro Jahr. Sie steigt von etwa 4 Tagen auf 12 bis 14 Tagen in 90 Jahren. Die Schwankungsbreite der Werte ist hoch. Es wird deutlich, dass in Zukunft nicht nur mit häufiger auftretenden Hitzewellen zu rechnen ist, sondern auch mit länger andauernden. Extrem lange Hitzeperioden bleiben aber eher die Seltenheit, als die Regel, worauf die nur leicht steigende mittlere Anzahl an Hitzetagen pro Jahr hindeutet. Die Analyse der WETTREG-Projektion bis zum Jahr 2100 für die drei Berliner Klimastationen Dahlem, Tegel und Tempelhof macht deutlich, dass der Trend der Zunahme der Temperaturen und vor allem der Zunahme von Extremwerten, der bereits in den letzten Jahrzehnten beobachtet werden konnte, sich weiter fortsetzen und in den nächsten Jahren und Jahrzehnten sogar noch verstärken wird. Dies hat zur Folge, dass die humanbiometeorologischen Belastungen für die Bevölkerung nach dem jetzigen Stand der Kenntnis ansteigen werden. Besonders die untersuchten Parameter Hitzetage und Tropennächte stellen kritische Belastungssituationen für den menschlichen Organismus dar. An allen untersuchten Standorten wird es zu einer starken Steigerung der Anzahl der Hitzetage kommen, bei der Entwicklung der Tropennächte erweist sich lediglich Dahlem als vorteilhaft. Hier ist die Ausprägung der zu erwartenden Tropennächte bis zum Ende des 21. Jahrhunderts wesentlich geringer als bei den anderen beiden Standorten. Dies ist auf die Lage der Klimastation außerhalb der Innenstadt im Bereich der Einzelhausbebauung zurückzuführen. Durch die stärker durchgrünte Umgebung der Station kann es nachts zu einer größeren Abkühlung als in den stärker versiegelten und städtischer geprägten Bereichen der anderen beiden Klimastationen kommen. Die wesentlich kühleren Nächte im Bereich Dahlem spiegeln sich auch in der projizierten Jahresmitteltemperatur für diese Station wider, die dadurch konstant ca. ein halbes Grad unter den Temperaturen in Tegel und Tempelhof liegt. Auch der zunehmenden Belastung durch Hitzewellen, sowohl in der Anzahl ihres Auftretens als auch ihrer stärkeren Ausprägung, muss aufgrund der beschriebenen gesundheitlichen Relevanz Beachtung geschenkt werden. Ohne dass die Station in diesen Vergleich einbezogen war, kann aufgrund der Auswertungen im Kapitel „Ergebnisse der Stationsauswertungen“ erwartet werden, dass der Standort Alexanderplatz bedingt durch sein gegenüber Tempelhof und Tegel noch sehr viel stärker städtisch geprägtes Umfeld die Trenddarstellungen der einzelnen Kennwerte der Standorte Tegel und Tempelhof noch deutlich übertroffen hätte. fn1. Von Altgriechisch autós „selbst“ und chthōn „Erde“, also etwa „einheimisch“, „ortsfest“, „ursprünglich“.

WTZ China - NOPAWAC: Der Nord-Pazifik im Klimawandel während des Quartärs

Das Projekt "WTZ China - NOPAWAC: Der Nord-Pazifik im Klimawandel während des Quartärs" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Bildung und Forschung. Es wird/wurde ausgeführt durch: Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung.Vorhabenziel ist die Rekonstruktion ozeanographisch-biogeochemischer Prozesse im Nordpazifik während wärmer-als-heutiger Episoden in der geologischen Vergangenheit. Als größte ozeanische CO2-Senke ist die Dynamik des Nordpazifik in Wechselwirkung zu Veränderungen des globalen Hintergrundklimas eine wichtige, aber noch offene Frage. Jedoch erlaubt nur das mechanistische Verständnis natürlicher Prozesse vor dem Einfluss des Menschen, eine abgesicherte Beurteilung anthropogener Einflüsse auf das Klima der Zukunft. Wir werden hochauflösende Multiproxy-Rekonstruktionen physikalischer und biogeochemischer paläozeanographischer Parameter kompilieren und neu erheben. Wir kombinieren diese mit Ergebnissen aus dem gekoppelten Ozean-Ökosystem Modell FESOM-RECOM. Dieses besitzt eine bisher unerreicht hohe Auflösung und gewährt so Einblick in die kleinskalige Dynamik der Biogeochemie und des Kohlenstoffkreislaufs. Zeitlich konzentrieren wir uns auf die Erwärmung der letzten Eiszeittermination, dass wärmer-als-heutige frühe Holozän entlang von ozeanographischen Schlüssel-Profilen, identifiziert im vorherigen Projekt (SIGEPAX, 2014-17). Diese Arbeiten werden in Kooperation mit dem chinesischen Partner, FIO-SOA Qingdao, durchgeführt. Die Ergebnisse sollen für ein neues Verständnis eines der größten ozeanischen Ökosysteme, welches derzeit einen wahrscheinlich beispiellosen Wandel durchläuft, räumlich aufgelöste neue Paläoklima-Daten liefern. Am AWI ist ein Post-Doc verantwortlich für die analytische Generierung und Kompilation bestehender Proxydaten (WP1). Ein zweiter Post-Doc wird Modellläufe durchführen und analysieren (WP2). Jährliche bilaterale Arbeitstreffen, überlappende Beschäftigungszeiträume der Projektmitarbeiter und avisierte Synthesepublikationen stellen dabei die Interaktion aller Teammitglieder, das Erreichen der Projektziele und die Kommunikation der Ergebnisse in die wissenschaftliche wie gesellschaftliche Ebene sicher.

Schwerpunktprogramm (SPP) 1266: Integrated Analysis of Interglacial Climate Dynamics (INTERDYNAMIC), Sub project: PRecipitation In past Millennia in Europe - Extension - back to Roman times

Das Projekt "Schwerpunktprogramm (SPP) 1266: Integrated Analysis of Interglacial Climate Dynamics (INTERDYNAMIC), Sub project: PRecipitation In past Millennia in Europe - Extension - back to Roman times" wird/wurde gefördert durch: Deutsche Forschungsgemeinschaft. Es wird/wurde ausgeführt durch: Justus-Liebig-Universität Gießen, Institut für Geographie.PRIME-2 will study the climate and the hydrological cycle in Europe and the Mediterranean area over the last 2,000 years, by combining information from low and high resolution terrestrial and marine proxy data. We will apply novel sophisticated statistical methods (Bayesian Hierarchical Modeling) and high-resolution climate modeling to reconstruct spatial fields of temperature and precipitation with associated uncertainties. Emphasis will be placed on the estimations of the amplitudes of natural climate variations at different temporal and spatial scales, ranging from regional to continental, and on the estimation of the influence of large-scale temperatures and external forcings on the European/Mediterranean hydrological regimes. We will also focus on the climate transitions between natural warm and cold / wet and dry periods from present back to Roman times and study the potential implications for past societies. The influence of external forcing factors such as orbital, solar and land use changes on the hydrological cycle will be disentangled by conducting a series of regional climate simulations with different forcing configurations for specific periods. These will also be used as a test bed to check the robustness of the statistical methods applied to reconstruct temperature and precipitation.

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