Das Projekt "Natürliche Waldentwicklung (5 Prozent) als Ziel der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt (NWE5)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt durchgeführt. Mit dem Ziel, 5 % der deutschen Waldfläche einer natürlichen Entwicklung zu überlassen, hat die Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt (NBS) kontroverse Debatten zwischen Forst- und Holzwirtschaft und Naturschutz ausgelöst. Zur Versachlichung dieser Diskussion ist eine verlässliche und aussagekräftige Bilanz über den derzeitigen Umfang und die Qualität der nutzungsfreien Wälder in Deutschland unerlässlich. Die Aufgabe des gemeinsamen Forschungs- und Entwicklungsvorhabens NWE5 ist es, eine entsprechende Bilanz in den folgenden Schritten zu erarbeiten: 1. Festlegung konsensfähiger Definitionen und Kriterien zur Charakterisierung und Erfassung von Wäldern mit natürlicher Entwicklung 2. Möglichst vollständige Zusammenstellung und Aufbereitung der vorhandenen Daten über nutzungsfreie Wälder in Deutschland 3. Naturschutzfachliche Bewertung der einzelnen Waldflächen bzw. des bestehenden NWE-Netzes, ggf. Erstellung einer Defizitanalyse 4. Aufzeigen von Perspektiven für die praktische Umsetzung der Ziele der Nationalen Biodiversitätsstrategie im Hinblick auf nutzungsfreie Wälder. Ein Schwerpunkt des Projektes liegt auf der Vervollständigung der Datengrundlage über Wälder mit natürlicher Entwicklung. Die Datenbestände verschiedener Akteure, wie z. B. der Forstbetriebe und Forstverwaltungen der Länder oder auch der Naturschutzverwaltungen sollen hierfür angefragt und vertraulich genutzt werden. Die naturschutzfachliche Bewertung der einzelnen Flächen und Gebiete sowie des bestehenden NWE-Netzes erfolgen auf Basis der zuvor definierten und allg. anerkannten Kriterien und Indikatoren. Die Ergebnisse des Projektes dienen als verlässliche Ausgangsbasis, um einen angemessenen Anteil nutzungsfreier Wälder einvernehmlich in die Waldnaturschutzstrategien zu integrieren und damit zur Umsetzung des NBS-Ziels beizutragen.
Das Projekt "C2: Arbuscular mycorrhizal communities in different stages of succession after loss of pristine forest" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Tübingen, Institut für Evolution und Ökologie, Lehrbereich Evolutionäre Ökologie der Pflanzen durchgeführt. Association of arbuscular mycorrhizal fungi (AMF) with roots is a pre-requisite for growth and survival of tropical trees. Previous investigations of the applicant revealed that native tropical trees in the Ecuadorian mountain rain forest as well as planted seedlings in reforestation plots on the opposite river side were associated with large numbers of arbuscular mycorrhizal fungi. Diversity and richness of AMF was found similarly high, but Glomus Group A sequence type composition appeared as distinctly different. The lack of most of pristine forest AMF on seedlings may indicate definite loss after clearing of the primary forest trees, but may also be just a sampling artefact. AMF communities of remnant tropical forest trees and regenerating woody plants in the degraded pastures of different succession stages shall therefore be investigated. Results shall show if and how long remnant forest trees can preserve the original AMF potential and to which extent and how fast the original AMF community may regenerate with woody plant successions. Definite change or rehabilitation of the AMF community may determine the final type, secondary or primary, of naturally regenerating forest on degraded tropical sites.
Das Projekt "Einfluss von Klima und Topografie auf Zusammensetzung und Struktur eines tropischen Wolkenwaldes" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Georg-August-Universität Göttingen, Burckhardt-Institut, Abteilung Waldbau und Waldökologie der gemäßigten Zonen durchgeführt. Tropische Wolkenwälder sind außergewöhnlich vielfältige Ökosysteme, nehmen weltweit aber nur noch geringe Flächen ein. Aufgrund der ständigen Interaktion von Vegetation und Wolken kommt ihnen eine große Bedeutung für den Wasserhaushalt zu: sie empfangen zusätzliche Wassermengen in Form von 'horizontalen Niederschlägen'. Diese atmosphärischen Bedingungen begünstigen eine einzigartig komplexe Vegetationsstruktur. In dem geplanten Vorhaben sollen entlang eines Gradienten von der Lee- zur Luvseite der kontinentalen Wasserscheide im Monteverde-Reservat (Übergang von tropisch saisonalem zu immerfeuchtem Klima) die Änderungen der Umweltbedingungen und die dazugehörigen Bestandesstrukturen auf elf Parzellen untersucht werden. Strukturmerkmale sind Artenzusammensetzung der holzigen Pflanzen, deren Stamm- und Kronendimensionen sowie die Arten- und Biomasseverteilung der für dieses Ökosystem charakteristischen Epiphytenflora. Wiederholungsaufnahmen auf drei bereits im Sommer 2000 angelegten Versuchsflächen bieten die Möglichkeit zur Untersuchung von Entwicklungsprozessen eines solchen Ökosystems. Das betrifft insbesondere die Verjüngungsdynamik. Die ökologischen Rahmenbedingungen auf diesen klimatisch sehr stark differenzierten Parzellen sollen durch Klimamessungen sowie bodenkundliche Aufnahmen erfasst werden. Auf dieser Datengrundlage soll der Einfluss von Klima und Topografie auf die Waldentwicklung und das komplexe Zusammenwirken dieser Faktoren dargestellt werden. Hieraus ergeben sich auch Rückschlüsse auf die Entwicklung des Ökosystems bei sich ändernden Umweltbedingungen.
Das Projekt "Natürliche Waldentwicklung in Deutschland: Perspektiven und Potenziale für die Entwicklung eines kohärenten NWE-Systems" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt durchgeführt. Mit Abschluss des Forschungs- und Entwicklungsvorhabens (F+E-Vorhaben) 'Natürliche Waldentwicklung als Ziel der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt' (NWE5) im Jahr 2013 wurde deutlich, dass die quantitativen Ziele der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt (NBS) in Bezug auf 'Wälder mit natürlicher Entwicklung' (NWE) ohne gesonderte Anstrengungen bis zum Jahr 2020 voraussichtlich nicht erreicht werden. Zum Stichjahr 2013 konnten 1,9 % der Waldfläche Deutschlands als NWE-Flächen bilanziert werden. Darüber hinaus zeigte sich, dass die vorhandene NWE-Flächenkulisse Repräsentativitätslücken aufweist, die im Zuge einer systematischeren Schutzgebietsplanung geschlossen werden sollten, um sowohl einen umfassenden Schutz der waldgebundenen biologischen Vielfalt zu gewährleisten als auch ökonomische Kriterien in die Auswahlentscheidung einzubeziehen. In Deutschland gibt es jedoch neben den bilanzierten Flächen potenzielle NWE-Flächen in einem vermutlich erheblichen Umfang, deren natürliche Entwicklung nicht verbindlich und dauerhaft gesichert ist, die sich aber seit geraumer Zeit bereits ohne forstliche Nutzungs- und naturschutzfachliche Pflegemaßnahmen eigendynamisch entwickeln. Hierzu zählen u. a. Wälder auf extremen Standorten (z. B. Steillagen, nicht begehbare Nassstandorte) und im Kleinprivatwald. Da die NBS nicht zwangsläufig eine öffentlich-rechtliche Sicherung für NWE vorsieht, ist es sinnvoll, den Umfang dieser Waldflächen ebenfalls belastbar zu erheben sowie ihre Anerkennungsfähigkeit und naturschutzfachliche Eignung vor dem Hintergrund des angestrebten Lückenschlusses zu prüfen. Das F+E-Vorhaben 'Natürliche Waldentwicklung in Deutschland: Perspektiven und Potenziale für die Entwicklung eines kohärenten NWE-Systems' (NWePP) soll Grundlagen für die quantitative und qualitative Weiterentwicklung der NWE-Flächenkulisse durch die Einbeziehung von potenziellen NWE-Flächen aufzeigen und Vorschläge machen, wie deren Anerkennung als NWE im Sinne der Definition des F+E-Vorhabens NWE5 erreicht werden kann.
Das Projekt "Natürliche Verjüngung der Eiche auf Kalkböden entlang eines klimatischen Trockenheitsgradienten im Elsass und in Südbaden" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Freiburg, Waldbau-Institut durchgeführt. In Mitteleuropa gedeihen die laubabwerfenden Eichenarten Stieleiche (Quercus robur), Traubeneiche (Quercus petraea) und Flaumeiche (Quercus pubescens). Standörtlich gesehen profitieren alle drei Eichenarten gegenüber der Buche (Fagus sylvatica) von zunehmender Trockenheit. Angesichts der aktuellen Klimadiskussionen erfahren die relativ trockenstresstoleranten Eichenarten und ihr zukünftiges standörtliches sowie wirtschaftliches Potenzial eine zunehmende Aufmerksamkeit. Vor diesem Hintergrund ist es von großer praktischer Bedeutung, dass die mitteleuropäischen Eichenarten in fast allen Gebieten ihres Vorkommens und in fast allen Waldgesellschaften Verjüngungsprobleme haben. Trotz der genannten Probleme gibt es eine Reihe von Lebensräumen, in denen sich die Eiche erfolgreich verjüngt. Insbesondere entlang von Randstrukturen wie Waldmänteln scheint eine erfolgreiche Verjüngung und Etablierung der Eiche möglich zu sein. Gegenstand des Projektes ist die Untersuchung der ökologischen Nischen junger Eichen entlang von Waldrändern, an denen sich die Eichenarten erfolgreich verjüngen. Die Untersuchungen finden in drei verschiedenen Untersuchungsgebieten statt. Im Rahmen der Dissertation sollen folgende Fragen beantwortet werden: 1. Wie unterscheidet sich die Ökologische Nische junger Eichen an Waldrändern in verschiedenen Entwicklungsstadien? 2. Verändert sich die Ökologische Nische, in der sich die Eiche verjüngt entlang eines klimatischen Trockenheitsgradienten (Gesetz der relativen Standortkonstanz)? Für die verschiedenen Entwicklungsstadien der Eichen werden Habitatmodellierungen durchgeführt. Für diese werden die individuelle Lichtversorgung und die Konkurrenzvegetation nach Art und Deckung erhoben. Zur Charakterisierung der Wasserversorgung wird das Groß- und Kleinklima der einzelnen Eichen charakterisiert. Zudem werden bodenkundliche Untersuchungen zur Charakterisierung des individuellen Bodenwasserhaushalts durchgeführt. In dem/ Im Projekt werden ökologische Grundlagen für Managementmaßnahmen in Schutzgebieten sowie für die Entwicklung neuer waldbaulicher Verfahren erarbeitet. Zudem sollen konkrete Empfehlungen für die Behandlung von Naturschutzgebieten mit Vorkommen von xerothermen Eichenwäldern gegeben werden.
Das Projekt "Naturschutzfachliche Bewertung der Flächen mit natürlicher Waldentwicklung in Deutschland" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Freiburg, Waldbau-Institut durchgeführt. Die Dissertation definiert und analysiert den Zustand der Flächen mit natürlicher Waldentwicklung (NWE) in Deutschland. Die wichtigsten Komponenten sind: (1) eine Definition der Dauerhaftigkeit des Schutzstatus, (2) ein Review der Kriterien, Indikatoren und Aggregationsverfahren, welche bei der Bewertung von NWE Anwendung finden.
Das Projekt "Toleranz von Verjüngungspflanzen der natürlichen Waldgesellschaften von Hartholzauen gegenüber unterschiedlich hohen Grundwasserständen (ST264)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft durchgeführt. Untersuchung der Überstauungs- und Grundwassertoleranz von Jungpflanzen wichtiger Baumarten der natürlichen Waldgesellschaften von Hartholzauen.
Das Projekt "Vegetationsgeschichtliche und vegetationskundliche Untersuchungen an Vermoorungen im Spessart (E43)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Berlin, Fakultät VII Architektur Umwelt Gesellschaft, Institut für Ökologie, Bereich Biologie durchgeführt. Durch pollenanalytische Untersuchungen von kleinflächigen Vermoorungen im südlichen und nördlichen Hochspessart sollen detaillierte Erkenntnisse über den anthropognen Einfluss und den Wandel der Vegetations-, Landnutzungs- und Siedlungsgeschichte des Spessarts gewonnen werden. Aus dem Zustand vor mehreren Jahrhunderten sollen zudem Rückschlüsse auf die natürliche Baumartenzusammensetzung und die Konkurrenz von Eiche und Buche im Hochspessart gezogen werden.
Das Projekt "Ausarbeitung von Empfehlungen für eine Natura 2000 gerechte Waldbewirtschaftung in der Wachau" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Waldbau durchgeführt. In Waldbau-Richtlinien, die für ganze Wuchsgebiete oder Wuchszonen und deren regionale Untergliederungen (z.B. Wuchsbezirke) gelten, werden die bisherigen Erfahrungen mit den vorhanden Baumarten und ihren Mischungen getrennt nach Waldtypen beschrieben und Empfehlungen für die zukünftige Bestockung und deren Bewirtschaftung gegeben. Durch Waldbau-Richtlinien wird kein enger Rahmen für die Waldbewirtschaftung gesteckt, wo der Mitarbeiter des Landesforstdienstes oder Förster keinen Handlungsspielraum mehr haben. Die Richtlinien sollen lediglich den Rahmen für die Bewirtschaftung abstecken, innerhalb dessen eine nachhaltige, ökosystemare Waldbewirtschaftung möglich ist. Dem Forstpersonal wir damit eine Entscheidungshilfe bei der Baumartenwahl, bei der Festlegung von waldbaulichen Pflegeteilzielen und der Festlegung von Nutzungseingriffen gegeben. Für gegenständliches Projekt wurde die folgende Aufgabenstellung diskutiert. Das Institut für Waldbau soll die waldbaulichen Empfehlungen für eine Natura 2000 gerechte Waldbewirtschaftung für ausgewählte Waldtypen in der Wachau erarbeiten. Die Beschreibung der vorkommenden Baumarten, deren Gefüge, sowie Aspekte der ehemaligen Bewirtschaftung und die aktuelle Waldfunktion ermöglichen die waldbauliche Beurteilung des jeweiligen Waldtyps. Für die vorkommenden Baumarten werden die Wuchsrelationen, Gefährdungen und Ansprüche an die Durchführung der Naturverjüngung und Waldpflege beschrieben.
Das Projekt "Einfluss der Bewirtschaftung auf Pappelgesellschaften" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Waldbau durchgeführt. In der Natur sind Arten nicht isoliert sondern leben in Gemeinschaften, die mit der unbelebten Umwelt interagieren und ein Ökosystem bilden. Menschliche Aktivitäten wie z.B. die Einführung exotischer Arten, Flussbegradigungen oder Kahlschläge sind weit verbreitet und können die natürliche Zusammensetzung, Struktur, Funktion und damit auch die weitere Entwicklung beeinflussen. Bäume sind 'foundation species' von Waldgesellschaften, welche die Struktur des Ökosystems bilden und stabile Bedingungen für andere Arten bieten. Bäume haben zwei verschiedene Reproduktionsstategien entwickelt - die sexuelle und die asexuelle Vermehrung - um menschlichen oder natürlichen Störungen zu widerstehen. Die asexuelle Vermehrung erlaubt die sichere Kolonisierung neuer Habitate sowie die rasche Regeneration nach Störungen. Die sexuelle Vermehrung kompensiert den durch asexuelle Vermehrungen und natürliche Selektion bedingten Verlust an genetischer Diversität. Hybridisierung ist ein weiteres Phänomen, das die intraspezifische genetische Diversität erhöht. Die Plastizität der Vermehrungsstrategie, die Fähigkeit zur Hybridisierung sowie die engen Beziehungen zwischen den Arten innerhalb eines Ökosystems machen manche Baumarten hoch dynamisch. Dieses Projekt konzentriert sich auf Populus alba L. und P. alba Gesellschaften im Donautal. Das primäre Ziel dieser Arbeit ist es die Struktur und Zusammensetzung (Artenvielfalt und genetische Diversität von P. alba) von drei bewirtschafteten und drei unbewirtschafteten P. alba Gesellschaften zu untersuchen und nach Trends in der Zusammensetzung, der Struktur und der Diversität innerhalb dieser Gesellschaften zu suchen. Dies wird die Abschätzung des Zustandes von P. alba innerhalb der Gesellschaften und die Beurteilung des menschlichen Einflusses erlauben. Das zweite Ziel dieser Studie ist es, die Beziehung zwischen der genetischen Ausstattung von P. alba und P. x canescens und Umweltfaktoren zu untersuchen, um die ökologische Amplitude der beiden Arten abzuschätzen. Wir glauben, dass eine detaillierte Untersuchung von P.alba von der Population bis hin zur Waldgesellschaft mittels molekularer und nicht molekularer Methoden wichtige Einblicke in die Populations- und Gesellschaftsdynamik bietet, im Besonderen in Hinblick auf den Zusammenhang zwischen Störungen (Bewirtschaftung) sowie der Hybridisierung und verschiedenen Vermehrungsstrategien. Zusätzlich verfolgt diese Arbeit ein extrem wichtiges Thema der evolutionären Genetik: die Rolle der Hybridisierung bei der Besiedlung neuer Lebensräume.
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