Das Projekt "Inhaltliche und prozedurale Anforderungen an ein nationales forstpolitisches Programm, dargestellt am Beispiel der Schweiz" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Eidgenössische Technische Hochschule Zürich, Institut für Mensch- Umwelt Systeme, Professur Forstpolitik und Forstökonomie durchgeführt. Im Rahmen des Rio-Nachfolgeprozesses ist die Schweiz die Verpflichtung eingegangen, ein sogenanntes Nationales Forstprogramm (NFP) zu erarbeiten. Sein Ziel ist es, Inhalte und politische Rahmenbedingungen für die Sicherstellung einer nachhaltigen Waldnutzung zu erarbeiten und umzusetzen. Wissenschaft und Politik haben eine Reihe von möglichen Anforderungen an solche Programme vorgeschlagen, noch ist aber unklar welche Elemente ein derartiges Programm enthalten muss, um als solches anerkannt zu werden. In diesem Projekt sollen mittels Dokumentenanalyse die maßgeblichen Kriterien herausgearbeitet und umschrieben werden. Sowohl im Rahmen der COST Aktion E19 als auch in diesem Forschungsprojekt wird versucht, konzeptionelle und theoretische Rahmen zu erarbeiten und deren Kriterien und Anforderungen für NFPs in den einzelnen Ländern zu überprüfen. In einem zweiten Schritt soll untersucht werden, ob und inwieweit diese Kriterien in der Schweizer Forstpolitik und in ähnlichen Politikbereichen bereits zur Anwendung kommen und wo Lücken bestehen. Anhand dieser Kriterien werden die Erfahrungen mit NFPs in Europa gemessen. Das kürzlich lancierte Waldprogramm Schweiz (NFP Schweiz) dient als äußerst interessantes Beispiel für die forstpolitische Diskussion im Rahmen des politischen Handlungsprogramms eines NFP. Der Stand der schweizerischen Praxis kann mit andern Ländern verglichen und mit diesen gemessen werden. Daraus lassen sich konkrete Vorschläge für die Formulierung eines mittel- bis langfristigen NFP für die Schweiz formulieren. Es sollen konkrete Empfehlungen zuhanden der forstpolitischen Behörden in der Schweiz erarbeitet und mit den an der Forstpolitik beteiligten Adressaten diskutiert werden. Die Arbeit beinhaltet einen vorwiegend theoretischen Teil (Prinzipien und Kriterien) und einen eher auf die forstpolitische Praxis ausgerichteten Teil (Empfehlungen zuhanden politischer Institutionen und Entscheidungsträger). Für den zweiten Teil ist eine enge Zusammenarbeit mit den Forstverwaltungen auf eidgenössischer und kantonaler Ebene sowie mit den an der Forstpolitik beteiligten Verbänden und Organisationen erforderlich.