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Beschreibung der Maßnahme Umsetzung der Maßnahme "Deichrückverlegung Schützberger Deich" Überblick Sachstandsbericht

Das Maßnahmengebiet für die Deichrückverlegung Schützberger Deich liegt südlich der Stadt Wittenberg, unmittelbar an der Einmündung der Schwarzen Elster in die Elbe. Das Projekt Deichrückverlegung Schützberger Deich ist Bestandteil des Landesprogrammes „Fluss, Natur, Leben“ (ehem. „Mehr Raum für unsere Flüsse“ (2020)) und einer von 34 möglichen Standorten zur Verbesserung des Hochwasserschutzes in Sachsen-Anhalt durch die Rückverlegung von Deichen oder den Bau von Flutpoldern. Kerngedanke ist es den Flüssen wieder mehr Überflutungsfläche zur Verfügung zu stellen. Für die Anwohner wird dadurch der Wasserspiegel der Elbe abgesenkt und die Hochwassersicherheit erhöht. Deichrückverlegungen (DRV) wie beim Schützberger Deich dienen des Weiteren der Wiederanbindung von ehemaligen Auenflächen zur Verbesserung des Naturhaushaltes. Aufgrund dieser überregionalen Bedeutung ist das Projekt zusätzlich zum Landesprogramm „Mehr Raum für unsere Flüsse“ weiterhin auch Bestandteil des Nationalen Hochwasserschutzprogrammes. Das ehemals natürliche Überschwemmungsgebiet wird heute überwiegend landwirtschaftlich genutzt. Angelegte Grabensysteme fassen das Binnenwasser, welche über den Rupitzgraben dem Schöpfwerk Gorsdorf zugeführt werden. Das Schöpfwerk reguliert den Wasserhaushalt bei Normal- und Hochwasser der Elbe und Schwarzen Elster und verhindert somit binnenseitige Überflutungen. Die geplante Maßnahme umfasst den abschnittsweisen Rückbau des Bestandsdeiches sowie die Errichtung neuer Deiche im Hinterland. Das ausgedeichte Gebiet soll bei Hochwasserereignissen natürlich geflutet werden, um die Elbe zu entlasten und damit den Wasserscheitel zu senken. Aufgrund der Rückstauwirkung profitiert auch die Schwarze Elster. Gewässer: Elbe Kostenschätzung: 7 Millionen Euro Fläche: 102 bis 244 Hektar Sachstandsbericht für 2024 Sachstandsbericht für 2023 Sachstandsbericht für 2022 Sachstandsbericht für 2021

Umsetzung der Maßnahme Deichrückverlegung Buro Beschreibung der Maßnahme Überblick Sachstandsbericht

Das Maßnahmengebiet für die Deichrückverlegung Buro liegt im Westen der Stadt Coswig und grenzt an die Elbbrücke der Bundesautobahn BAB A9 bei Vockerode an. Das Projekt Deichrückverlegung Buro ist Bestandteil des Landesprogrammes „Fluss, Natur, Leben“ (ehem. „Mehr Raum für unsere Flüsse“ (2020)) und einer von 34 möglichen Standorten zur Verbesserung des Hochwasserschutzes in Sachsen-Anhalt durch die Rückverlegung von Deichen oder den Bau von Flutpoldern. Kerngedanke ist es den Flüssen wieder mehr Überflutungsfläche zur Verfügung zu stellen. Für die Anwohner wird dadurch der Wasserspiegel der Elbe abgesenkt und die Hochwassersicherheit erhöht. Deichrückverlegungen (DRV) wie bei Buro dienen des Weiteren der Wiederanbindung von ehemaligen Auenflächen zur Verbesserung des Naturhaushaltes Aufgrund dieser überregionalen Bedeutung ist das Projekt zusätzlich zum Landesprogramm „Mehr Raum für unsere Flüsse“ weiterhin auch Bestandteil des Nationalen Hochwasserschutzprogrammes. Das ehemals natürliche Überschwemmungsgebiet wird heute überwiegend land- und forstwirtschaftlich genutzt. Das Wasserwerk mit seiner Wasserfassung ist nicht mehr in Betrieb. Die geplante Maßnahme umfasst den abschnittsweisen Rückbau des Bestandsdeiches sowie die Errichtung neuer Deiche im Hinterland. Das ausgedeichte Gebiet soll im Fall Hochwasserereignisses natürlich geflutet werden, um die Elbe zu entlasten und damit den Wasserscheitel zu senken. Die Möglichkeit einer gezielten ökologischen Flutung der noch in der Fläche vorhandenen Altstrukturen der Elbe zur Verbesserung der aktuell bestehenden Lebensräume wird im Rahmen der Planungen untersucht. Gewässer: Elbe Kostenschätzung: 22 Millionen Euro Fläche: bis 360 Hektar Sachstandsbericht 2024 Sachstandsbericht 2023 Sachstandsbericht 2022 Sachstandsbericht 2021: Fertigstellung der Vorplanung Sachstandsbericht 2019: Präsentation aus Infoveranstaltung im November 2019

Umsetzung der Maßnahme "Deichrückverlegung Hemsendorf" Beschreibung der Maßnahme Überblick Sachstandsbericht

Das Maßnahmengebiet für die Deichrückverlegung Hemsendorf liegt westlich der Stadt Jessen und wird nördlich durch die Bundesstraße B 187 begrenzt. Das Projekt Deichrückverlegung Hemsendorf ist Bestandteil des Landesprogrammes „Fluss, Natur, Leben“ (ehem. „Mehr Raum für unsere Flüsse“ (2020)) und einer von 34 möglichen Standorten zur Verbesserung des Hochwasserschutzes in Sachsen-Anhalt durch die Rückverlegung von Deichen oder den Bau von Flutpoldern. Kerngedanke ist es den Flüssen wieder mehr Überflutungsfläche zur Verfügung zu stellen. Für die Anwohner wird dadurch der Wasserspiegel der Schwarzen Elster abgesenkt und die Hochwassersicherheit erhöht. Deichrückverlegungen (DRV) wie beim Elsterdeich nahe Jessen dienen des Weiteren der Wiederanbindung von ehemaligen Auenflächen zur Verbesserung des Naturhaushaltes. Aufgrund dieser überregionalen Bedeutung ist das Projekt zusätzlich zum Landesprogramm auch Bestandteil des Nationalen Hochwasserschutzprogrammes. Das ehemals natürliche Überschwemmungsgebiet wird heute überwiegend land- und forstwirtschaftlich genutzt. Angelegte Grabensysteme fassen das Binnenwasser, welche in Richtung des ehemaligen Schöpfwerks Hemsendorf abgeführt werden. Das Schöpfwerk ist seit einigen Jahren außer Betrieb. Die geplante Maßnahme umfasst den abschnittsweisen Rückbau an einem noch vorhandenen Elster-Altarm, wie der „Krummen Elster“ des Bestandsdeiches sowie die Errichtung einer neuen Deichlinie zum Schutz des Gewerbegebietes Jessen-West. Das ausgedeichte Gebiet soll bei Hochwasserereignissen natürlich geflutet werden, um die Schwarze Elster als auch die Elbe zu entlasten und damit den Wasserscheitel zu senken. Gewässer: Elbe/ Schwarze Elster Kostenschätzung: 2,5 Millionen Euro Fläche: bis 390 Hektar Sachstandsbericht für 2024 Sachstandsbericht für 2023 Sachstandsbericht für 2022 Sachstandsbericht für 2021

Umsetzung Hochwasserschutzkonzeption, Hochwasserschadensbeseitigung und vorläufige Bemessungsansätze Sachsen-Anhalt

Nach dem verheerenden Hochwasser 2002 musste in einer nüchternen Bilanz festgestellt werden, dass nur 5 % der Hochwasserschutzanlagen des Landes Sachsen-Anhalt den erforderlichen technischen Standards entsprachen. Darüber hinaus hatten die Hochwasserschutzanlagen bei diesem extremen Hochwasser erheblichen Schaden genommen. Auf der Grundlage der 2003 erstellten Hochwasserschutzkonzeption des Landes Sachsen-Anhalt, die verzahnt ist mit den Zielstellungen des Aktionsplans Hochwasserschutz Elbe der Internationalen Kommission zum Schutz der Elbe (IKSE), wurden im Zeitraum von 2003 bis 2013 ca. 51 % der Deichanlagen nach den technischen Regelwerken hergestellt. Heute entsprechen bereits mehr als 67 % der Deiche den technischen Regeln. Dafür wurden aus Landes-, Bundes- und EU-Fonds ca. 998,6 Mio. € (Stand 31. Dezember 2018) verwendet. Die Hochwasserschutzkonzeption des Landes sowie der Aktionsplan Hochwasserschutz Elbe vereinen den Grundgedanken, dass ganzheitlicher und nachhaltiger Hochwasserschutz nur abgestimmt von der Quelle bis zur Mündung eines Flusses Sinn macht. Die Hochwasser 2006, 2010/2011 aber insbesondere das außerordentliche Extremhochwasser vom Juni 2013 haben gezeigt, dass dieser Weg richtig war. Die nach dem Hochwasser im August 2002 umgesetzten Maßnahmen haben sich bewährt. Ansonsten hätte sich für das Land Sachsen-Anhalt ein noch verheerenderes Schadensbild ergeben. Dennoch hat dieses Ereignis erhebliche Schäden auch an den Hochwasserschutzanlagen verursacht. Für die Auswertung des Hochwasserereignisses im Juni 2013 und die zukünftige Hochwasserschutzstrategie ist es wichtig, alle Akteure einzubeziehen. In diesem Sinne hat der damalige Minister, Herr Dr. Aeikens, im Zeitraum vom November 2013 bis Februar 2014 gemeinsam mit Vertretern des Landesbetriebs für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Gespräche mit allen Landkreisen und kreisfreien Städten geführt. Die Gesprächsergebnisse werden sowohl bei der Beseitigung der Hochwasserschäden als auch in der überarbeiteten Hochwasserschutzkonzeption des Landes berücksichtigt. In diesen Prozess flossen auch die Ergebnisse der Sonderumweltministerkonferenz vom 9. Dezember 2013 und der Elbeministerkonferenz vom 5. Dezember 2013 mit ein. Die Grundzielstellung dabei ist, dass die Hochwasserschutzanlagen des Landes bis 2020 im Wesentlichen den technischen Regelwerken entsprechen sollen. Weiterhin werden die in der bisherigen Hochwasserschutzkonzeption verankerten Retentionsmaßnahmen zielstrebig umgesetzt sowie weitere Retentionsräume erschlossen. Die Bundesregierung hat zur finanziellen Unterstützung gerade dieser Maßnahmen das nationale Hochwasserschutzprogramm aufgelegt, aus dem das Land seit 2015 finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt bekommen hat. Es gilt auch hier der Grundsatz, dass die Maßnahmen der Schadensbeseitigung mit den planmäßigen Maßnahmen zu verzahnen sind und die Erkenntnisse aus dem Hochwasser 2013 bereits Berücksichtigung finden. Hintergrundinformation (Stand 31. Dezember 2018) Der LHW betreut 2.042,90 km Fließgewässer 1. Ordnung sowie 5 stehende Gewässer mit folgenden Anlagen: 1.357 km Deiche an Gewässern 1. Ordnung 46 Schöpfwerke mit einer Förderleistung von 103,26 m³/s 422 Deichsiele 560 Wehre, Stauanlagen und Sohlbauwerke 43 Technische Fischaufstiegsanlagen

Umsetzung der Maßnahme "Flutpolder Elster-Luppe-Aue" Beschreibung der Maßnahme Überblick Sachstandsbericht

Das Maßnahmengebiet für den Flutpolder Elster-Luppe-Aue liegt im Südosten von Sachsen-Anhalt und grenzt an das Bundesland Sachsen an. Das Projekt Flutpolder Elster-Luppe-Aue ist Bestandteil des Landesprogrammes „Fluss, Natur, Leben“ (ehem. „Mehr Raum für unsere Flüsse“ (2020)) und einer von 34 möglichen Standorten zur Verbesserung des Hochwasserschutzes in Sachsen-Anhalt durch die Rückverlegung von Deichen oder den Bau von Flutpoldern. Der Flutpolder ist dabei von großer Bedeutung für den zukünftigen Hochwasserschutz in Sachsen-Anhalt. Die hydraulische Wirkung, also die Absenkung des Wasserspiegels der Weißen Elster bei Hochwasser, schützt ab dem Standort des Einlaufbauwerkes nicht nur die Unterlieger an der Weißen Elster, sondern auch an der Saale bis ins Mündungsgebiet. Aufgrund dieser überregionalen Bedeutung ist das Projekt zusätzlich zum Landesprogramm „Fluss, Natur, Leben“ weiterhin auch Bestandteil des Nationalen Hochwasserschutzprogrammes. Das ehemals natürliche Überschwemmungsgebiet wird heute überwiegend land- und forstwirtschaftlich genutzt. Die geplante Maßnahme umfasst die abschnittsweise Ertüchtigung des bestehenden Süddeiches der Weißen Elster sowie die Errichtung neuer Polderdeiche im Hinterland. Das eingedeichte Gebiet soll im Fall eines starken Hochwasserereignisses kontrolliert geflutet werden, um die Weiße Elster zu entlasten und damit den Wasserscheitel zu senken. Zusätzlich soll der Flutpolder als 3-Kammer-Polder konzipiert werden, damit im Flutungsfall unterschiedliche, in Fließrichtung abfallende Stauziele in den Kammern eingestellt und somit die erforderlichen Höhen und Breiten der Polderdeiche optimiert werden. Die Möglichkeit einer gezielten ökologischen Flutung der noch in der Polderfläche vorhandenen Altstrukturen der Weißen Elster zur Verbesserung der aktuell bestehenden Lebensräume wird im Rahmen der Planungen untersucht. Aufgrund der Lage im Grenzbereich zwischen Sachsen-Anhalt und Sachsen erfolgt eine bundesländerübergreifende Abstimmung. Gewässer: Weiße Elster Kostenschätzung: 62 Millionen Euro Fläche: von 560 Hektar bis 670 Hektar Sachstandsbericht 2024 Protokoll: Informationsveranstaltung Flutpolder Elster-Luppe-Aue in Zöschen, 2024 Präsentation: Information zum Planungsstand (Präsentation der Einwohnerinformationsveranstaltung in Zöschen, 2024) (nicht barrierefrei) Sachstandsbericht für 2023 Sachstandsbericht für 2022 Präsentation: Information zum Planungsstand (Präsentation aus Videokonferenz mit Vertretern der Verbandsgemeinde Schkopau und Stadt Leuna, 2022) (nicht barrierefrei) Sachstandsbericht für 2021 Information vor Planungsbeginn (Gemeinderatsitzung Schkopau, 2019 ) (nicht barrierefrei)

Umsetzung der Maßnahme Flutpolder Axien-Mauken Beschreibung der Maßnahme Überblick Sachstandsberichte

Das Projekt Flutpolder Axien-Mauken ist Bestandteil des Landesprogrammes „Fluss, Natur, Leben“ (ehem. „Mehr Raum für unsere Flüsse“ (2020)) und einer von 34 möglichen Standorten zur Verbesserung des Hochwasserschutzes in Sachsen-Anhalt durch die Rückverlegung von Deichen oder den Bau von Flutpoldern. Der Flutpolder ist dabei von großer Bedeutung für den zukünftigen Hochwasserschutz an der Elbe in Sachsen-Anhalt, da mit dem Flutpolder eine Hochwasserwelle wesentlich gekappt werden kann. Diese Wasserspiegelabsenkung wird sich prognostisch über den gesamten Elbeverlauf durch Sachsen-Anhalt und bis über die Landesgrenze nach Niedersachsen auswirken. Aufgrund dieser überregionalen Bedeutung ist das Projekt zusätzlich zum Landesprogramm „Fluss, Natur, Leben“ weiterhin auch Bestandteil des Nationalen Hochwasserschutzprogrammes. Das Vorhabengebiet ist auf Grund seiner geografischen Lage im ehemaligen Überschwemmungsgebiet der Elbe besonders von Hochwasser betroffen. Deichbrüche in 1888 und 2013 haben in der Vergangenheit große Flächen überflutet, Siedlungen und Infrastruktureinrichtungen wurden zerstört. Die geplante Maßnahme umfasst die abschnittsweise Ertüchtigung des bestehenden Elbehauptdeiches sowie die Errichtung neuer Polderdeiche im Hinterland. Das eingedeichte Gebiet soll im Fall großer Hochwasserereignisse kontrolliert geflutet werden, um die Elbe zu entlasten und damit den Wasserscheitel zu senken. Gewässer: Elbe Kostenschätzung: 105 Millionen Euro Fläche: ca. 1.694 Hektar Sachstandsbericht 2024: Projekt Flutpolder Axien-Mauken Sachstandsberichte 2024: Ergebnisübersicht und Präsentationen zur Informationsveranstaltung am 06.11.2024 in Klöden (Jessen) Ergebnisübersicht und Präsentationen zur Informationsveranstaltung am 07.11.2024 in Axien (Annaburg) Sachstandsbericht 2023: Projekt Flutpolder Axien-Mauken Sachstandsbericht Mai / Juni 2023: Projektvorstellung am 23.05.2023 im Ortschaftsrat Axien Projektvorstellung am 05.06.2023 im Ortschaftsrat Jessen Sachstandsbericht 2022: Übersicht zum Stand der Planung 2022 und Ausblick 2023 Sachstandsbericht November 2022: Ergebnisübersicht und Präsentationen zur Informationsveranstaltung am 09.11.2022 in Klöden (Jessen) und 10.11.2022 in Axien (Annaburg) Sachstandsbericht Mai 2022: Ergebnisprotokoll und Präsentationen zum Informationstreffen am 31.05.2022 in Prettin Sachstandsbericht 2021: Fertigstellung der Vorplanung Sachstandsbericht 2020: Schreiben an Ortschaftsräte Sachstandsbericht 2018: Präsentation einer Infoveranstaltung am 19.11.2018 in Prettin

IPCC Synthesebericht: Fingerzeig und erhobener Zeigefinger

IPCC Synthesebericht: Fingerzeig und erhobener Zeigefinger Der Synthesebericht des IPCC zum sechsten Sachstandsbericht ist erschienen. Grundlage hierfür sind die IPCC-Berichte der vergangenen Jahre. Deswegen kann er keine „neuen“ Erkenntnisse enthalten – aber auf erhöhte Dringlichkeit im Umgang mit dem Klimawandel hinweisen. Auch für Deutschland ist der Bericht für die Einordnung von Risiken und Begründung von Klimaschutz und Anpassungsmaßnahmen relevant. Regulär hätte der Synthesebericht des Intergovernmental Panel on Climate Change (⁠ IPCC ⁠), auch als Weltklimarat bekannt, bereits Ende 2022 erscheinen sollen. Doch das Team von Autorinnen und Autoren hat ihn in wesentlichen Teilen neu geschrieben. „Ich sehe das ausnahmslos positiv, weil sich die Autorinnen und Autoren noch einmal überlegt haben: Wie können wir die Punkte aus den umfangreichen Berichten am besten zusammenfassen, wie kann eine Synthese gelingen? Was ist besonders wichtig? Das zeugt für mich von Qualität“, sagt Dr. Achim Daschkeit, der sich beim Umweltbundesamt (⁠ UBA ⁠) intensiv mit allen Berichten des IPCC auseinandersetzt. Der IPCC ist eine Institution der Vereinten Nationen mit aktuell 195 Mitgliedsländern. Seit seiner Gründung 1988 veröffentlicht der Weltklimarat im Abstand von durchschnittlich sechs Jahren ausführliche Sachstandsberichte zum ⁠ Klimawandel ⁠ und zusätzlich Sonderberichte. Für den aktuell sechsten Sachstandsbericht wertete ein Kernteam von knapp 280 Autorinnen und Autoren aus 65 Ländern mehr als 18.000 Studien zum Thema aus. Die Ergebnisse erschienen in drei Teilen über einen mehrmonatigen Zeitraum von 2021 bis 2022. Die drei Bände sind unterteilt in „Naturwissenschaftliche Grundlagen des Klimawandels“, „Folgen des Klimawandels, Anpassung und Verwundbarkeit“ sowie „Minderung des Klimawandels“. Für den jetzt erschienenen IPCC Synthesebericht wurden außerdem die Sonderberichte „1,5°C globale Erwärmung“, „Ozean und Kryosphäre“ sowie „Klimawandel und Landsysteme“ hinzugezogen. Andere Fokussierung, stärkere Betonung: Das zeigt der Synthesebericht Im Unterschied zu den bisher veröffentlichten Einzelberichten setzt der Synthesebericht eigene Akzente: Er betont, dass sich der Klimawandel nicht nur beschleunigt hat, sondern die Geschwindigkeit in Zukunft vermutlich sogar noch anziehen wird. Die Wahrscheinlichkeit, die globale Erwärmung von 1,5°C langfristig zu überschreiten, ist im Vergleich zum 1,5°C -Sonderbericht von 2018 bereits gestiegen. Der Synthesebericht zeigt auf, welche Schäden und Risiken diese Entwicklung nach sich ziehen wird. „Wir werden künftig verstärkt über Kaskaden sprechen, die der Klimawandel direkt oder indirekt verursacht. Also, dass beispielsweise starke Hitze Schienen- und Straßenverkehr beeinträchtigt - was Lieferketten beeinflusst; was sich wiederum auf die wirtschaftliche Produktion und Verteilung von Gütern und Ähnliches auswirkt. Gleichzeitig ist in manchen Berufen auch die Arbeitsproduktivität beeinträchtigt“, sagt Daschkeit. Der Klimawandel verursacht bereits heute weit verbreitete, gefährliche und irreversible Schäden in der Natur und für die Gesellschaft. Je stärker der Klimawandel wird, desto mehr wird die Welt von Hitze, Dürren, ⁠ Starkregen ⁠ und Überflutungen betroffen sein. Dennoch gehört zu den zentralen Botschaften der IPCC-Berichte, dass die Einhaltung des 1,5°C-Ziels trotz des rasanten Voranschreitens des Klimawandels nach wie vor möglich ist. Voraussetzung dafür wäre allerdings die schnelle und erhebliche Reduktion von ⁠ Treibhausgas ⁠-Emissionen – und zwar weltweit und in allen Sektoren. Aktuell sind diese laut IPCC höher als jemals zuvor – auch wenn sie zuletzt etwas langsamer gestiegen sind. Der Energiesektor spielt zur Eindämmung der Folgen und zur Einhaltung des 1,5°C-Ziels laut Bericht eine große Rolle: Allein das, was derzeit an fossiler Energiegewinnung betrieben wird und künftig noch geplant ist, werde die Begrenzung auf 1,5°C Erderwärmung unmöglich machen. Die Investitionen in diesen Bereich liegen nach wie vor höher als die in ⁠ Klimaschutz ⁠ und Anpassung. Dabei müssten Investitionen in Klimaschutz und Anpassung nach Berechnungen allein zwischen 2020 und 2030 um den Faktor drei bis sechs steigen, um überhaupt die 2°C-Erwärmungsgrenze einzuhalten. Die Zeit zum Handeln ist demnach knapp – für lange Überlegungen sei erst gar keine mehr da. Wie der IPCC-Bericht für Klimaanpassung in Deutschland verwendet wird Die Berichte des IPCC geben keine konkreten Lösungswege oder Handlungsempfehlungen zur Bekämpfung des Klimawandels vor – aber sie sind die evidenzbasierte Grundlage für politische Entscheidungen, zum Beispiel auf Weltklimakonferenzen oder auch auf nationaler Ebene. Als globale wissenschaftliche Quelle ist der IPCC-Bericht daher auch für die Arbeit an Klimaschutz und Klimaanpassung in Deutschland relevant, weil er unter anderem Hinweise liefert, ob beziehungsweise welche Risiken zunehmen, welche Anpassungen funktionieren und welche Maßnahmen erfolglos bleiben. Hieraus lassen sich ganz konkrete Schlussfolgerungen ziehen, worauf künftig geachtet und was getan werden sollte. Dr. Inke Schauser beschäftigt sich beim UBA mit bundesweiten Klimarisiken. Ihr hilft der IPCC-Bericht zur Weitung der Perspektive und Einordnung, inwieweit Deutschland betroffen sein kann: „Der Meeresspiegelanstieg ist ein Beispiel dafür. Wenn das Eis an den Polkappen schneller schmilzt, hat das auch große Auswirkungen auf deutsche Küsten. Der IPCC-Bericht ist sozusagen ein Fingerzeig, außerdem Inspirationsquelle für uns: für die Methodik, die Darstellung, die Definitionen, die Kommunikation. Und natürlich beobachten wir wichtige und neue Themen, die sich auf Europa und somit auf Deutschland auswirken können.“ Die Ergebnisse und Erkenntnisse fließen in die Klimawirkungs- und Risikoanalyse (KWRA) ein, die zuletzt 2021 erschien und eine wichtige Grundlage für die Deutsche ⁠ Anpassungsstrategie ⁠ bildet. Diese bundesweite Klimarisikoanalyse kann auf die kommunale Ebene heruntergebrochen werden; dort, wo der Klimawandel schon jetzt passiert und die Menschen direkt betrifft. Wo Hitzewellen und Starkregenereignissen mit ganz konkreten Maßnahmen begegnet werden kann, wie etwa mit besserem Schutz der Ökosysteme vor Übernutzung und Verschmutzung, bodenschonender ⁠ Landnutzung ⁠ und Wasserrückhalt in der Fläche, wassersensibler Siedlungsentwicklung und Entsiegelung, mehr Bäumen und Fassadenbegrünung in den Städten. Die nationale Wasserstrategie, das nationale Hochwasserschutzprogramm, die Förderung von Waldumbau hin zu naturnahen, standortgerechten Mischwäldern sowie von Klimaanpassungsmaßnahmen in sozialen Einrichtungen oder von Grün in den Städten sind positive Beispiele für erfolgversprechende Klimaanpassung, die auf den Weg gebracht wurden. Dringender Nachholbedarf besteht dagegen zum Beispiel beim Schutz der Böden und der ⁠ Biodiversität ⁠, sowie bei der konkreten Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen. Naturbasierte Lösungen – global wie regional gefordert Dieser Nachholbedarf deckt sich mit dem, was auch der IPCC-Synthesebericht nach Ansicht von Daschkeit hervorhebt: naturbasierte Lösungen für Klimaschutz und Klimaanpassung. „Wer den Schutz von Ökosystemen und der Natur an den Anfang stellt, hat am Ende der Risikokette, also zum Beispiel bei Gebäuden oder der menschlichen Gesundheit, weniger Schäden, weniger negative Effekte – also auch geringere Kosten“, sagt Daschkeit. Das sei keine neue Erkenntnis und werde auch durch viele Studien belegt. „Schutz der Ökosysteme dient nicht nur der Biodiversität an sich, sondern kann zumindest teilweise auch die Kaskaden-Effekte des Klimawandels bremsen. Wird Wasser in der Landschaft gehalten, schützt das zum Beispiel vor Dürreperioden. Intakte Ökosysteme puffern Starkregenereignisse ab“, ergänzt Schauser. Dass Starkregenereignisse oder Hitze- und Trockenperioden künftig zunehmen, ist ziemlich sicher. Bis zu welchem Grad naturbasierte Lösungen bei den Folgen eines schwerwiegenden Klimawandels ausreichen, ist gegenwärtig eine Forschungsfrage, die mit ziemlicher Sicherheit auch der IPCC weiterhin aufgreifen wird. Ebenso sicher ist: Je ambitionierter der Klimaschutz ist, umso besser kann auch die ⁠ Anpassung an den Klimawandel ⁠ gelingen – oder besser noch: gar nicht erst nötig werden. Und je ambitionierter die Klimaanpassung für den nicht mehr vermeidbaren Klimawandel umgesetzt wird, umso mehr Schäden können wir vermeiden. Autorin: Sandra Lindenberger in Zusammenarbeit mit Achim Daschkeit und Inke Schauser (UBA) Dieser Artikel wurde als Schwerpunktartikel im Newsletter ⁠ Klimafolgen ⁠ und Anpassung Nr. 83 veröffentlicht. Hier können Sie den Newsletter abonnieren.

Die Aland-Elbe-Niederung im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe

Im Rahmen des Nationalen Hochwasserschutzprogrammes (NHWSP) gibt es Planungen zu einer Deichrückverlegung im Fauna-FloraHabitat( FFH)-Gebiet "Aland-Elbe-Niederung nördlich von Seehausen" (Biosphärenreservat "Mittelelbe", Sachsen-Anhalt). Im vorliegenden Beitrag wird eine alternative Deichtrasse zur behördlich vorgesehenen Trasse vorgeschlagen. Hierbei würde der erst vor wenigen Jahrzehnten abgedeichte Garbe-Polder seine historische Funktion als Überschwemmungsraum für Elbhochwässer wiedererhalten. Die bei Elbhochwässern überflutbare Fläche würde dadurch von etwa 450 ha auf etwa 1.500 ha wachsen. Zudem würde die vollständig neu zu erbauende Deichstrecke um mehr als die Hälfte verkürzt werden, wenn ein vorhandener Deich lediglich verstärkt wird. Eingriffe in die Landschaft würden reduziert und geschützte Lebensraumtypen im Gegensatz zur kleinräumigeren Variante der behördlich vorgesehenen Trassenführung nicht durchschnitten und beeinträchtigt werden. Durch die weitgehende Erniedrigung der vorhandenen Deiche würde der Scheitel extremer Elbhochwässer gekappt werden. Zur Integration von Hochwasser- und Naturschutz sollte ein Überschwemmungsmanagement orientiert am alljährlichen Hochwasserrhythmus erfolgen. Die Managementvorschläge sollten auch auf andere vorhandene oder geplante Flutpolder, die üblicherweise bislang ausschließlich dem Hochwasserschutz dienen, übertragen werden. Dies würde die negativen Folgen, per zunehmenden Tendenz zu niedrigen oder ausbleibenden Elbhochwässern mindern und der ökologischen Stabilisierung der Auen an der Mittelelbe dienen. Im Zusammenhang mit räumlich nahe gelegenen Naturschutzgroßprojekten des Bundesamts für Naturschutz (BfN) und FFH-Schutzgebieten würde im UNESCO-Biosphärenreservat "Flusslandschaft Elbe" einer der vielfältigsten, länderübergreifend beide Elbseiten einschließenden Biotopverbünde mit den charakteristischen Ökosystemen des Unteren Mittelelbtals entstehen.

BfN-Schriften 638 - Ein Verfahren zur Bewertung umweltfachlicher Synergien von Maßnahmen des Nationalen Hochwasserschutzprogramms

Mit dem weiter voranschreitenden Klimawandel steigt vielerorts auch die Hochwassergefahr. Maßnahmen des Hochwasserschutzes werden dadurch – ebenso wie der Klimaschutz – immer wichtiger. Gleichzeitig nimmt der Verlust an Biodiversität immer dramatischere Ausmaße an. Naturschutzmaßnahmen, die dem entgegenwirken, müssen deshalb zukünftig vermehrt umgesetzt werden. Insbesondere naturnahe Flüsse und Auenlandschaften mit ihrer enormen biologischen Vielfalt bergen große Potenziale zur Aufnahme und Festlegung von Kohlenstoff. Gleichzeitig leisten sie einen wesentlichen Beitrag zum vorsorgenden Hochwasserschutz und damit zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels. Hochwasserschutz, Anpassung an den Klimawandel, Klimaschutz und Naturschutz müssen daher zukünftig grundsätzlich gemeinsam betrachtet und bei der Maßnahmenumsetzung berücksichtigt werden.

Optimierung des Stauregimes der Havel und Spree im Rahmen des Nationalen Hochwasserschutzprogramms (NHWSP)

BfG-Bericht: Holl, S.; Hatz, M.; Promny, M. (2022): Optimierung des Stauregimes der Havel und Spree im Rahmen des Nationalen Hochwasserschutzprogramm. Projektabschluss-bericht der Modellierungen 2016 – 2020. Bundesanstalt für Gewässerkunde. Bericht BfG-2102. DOI: 10.5675/BfG-2102

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