Das Projekt "Verfahrenstechnische Grundlagen zur Herstellung von naturfaserverstaerkten Bauteilen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Chemnitz, Institut für Allgemeinen Maschinenbau und Kunststofftechnik durchgeführt. Mit dem Forschungsthema werden die verfahrens- und maschinentechnischen Grundlagen zur Herstellung von flaechenfoermigen Formkoerpern entwickelt. Ausgangsbasis ist zunaechst die Flachs- und Hanffaserstruktur sowie als Matrixmaterial PP. Durch eine bauteilspezifische Modifizierung des Verbundwerkstoffes werden die Bauteileigenschaften beruecksichtigt. Betrachtungen zur Morphologie der Faser, die Ermittlung spezifischer Kennwerte sowie die Umsetzung der theoretischen Ergebnisse in einer Laboranlage sind vorgesehen.
Das Projekt "Prepregs aus Hybridnadelvliesstoffen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Thüringisches Institut für Textil- und Kunststoff-Forschung Rudolstadt e.V. durchgeführt. Ziel des Vorhabens war es, neben dem bisher bekannten film-stacking-Verfahren zur Flachs/PP-Verbundherstellung ein vereinfachtes Verfahren alternativ zu entwickeln, das es gestattet, nicht wie beim film-stacking-Verfahren in einem besonderen Arbeitsschritt den gewuenschten Sandwichaufbau vor dem Verpressvorgang herzustellen, sondern ein verpressfaehiges Halbzeug bereits als Endprodukt des Vliesbildungsvorganges zu erhalten. Neben der Entwicklung eines solchen Hybridvlieses sollten Untersuchungen zur Haftungsverbesserung zwischen Verstaerkungsfaser und polymerer Matrix zur weiteren Leistungsverbesserung durchgefuehrt werden. Eine umfassende Eigenschaftspruefung der entstehenden Verbunde sollte die im Vergleich zu glasmattenverstaerktem Polypropylen erreichbare Leistungsfaehigkeit der Verbunde veranschaulichen. Die Untersuchungen ergaben, dass gegenueber glasmattenverstaerktem Polypropylen flachsvliesverstaerktes Polypropylen eine oekonomische und oekologische Alternative darstellt. Eine geeignete Aufmachungsform sind die aus grob- und feinentholztem Flachs hergestellten vernadelten 100-prozentigen Flachsvliese oder Hybridvliese aus Flachs/Polypropylen. Das Verfahren der Hybridvliesfertigung stellt eine technologische Alternative zum bisherigen film-stacking-Verfahren dar. Bei geringerem technologischen Aufwand erreichen die aus Hybridvliesen hergestellten Verbunde mit den nach dem film-stacking-Verfahren erzeugten vergleichbare Verbundeigenschaften. Moeglichkeiten der Haftungsverbesserung durch Zusatz von Haftvermittlern sind durch handelsuebliche Produkte gegeben. Dabei koennen Haftvermittler auf die Flachs-Faser (Vliesoberflaeche) aufgebracht oder in die PP-Folie bzw PP-Stapelfaser eingearbeitet werden. Die beschriebenen 3 Methoden fuehren zu vergleichbaren mechanischen Eigenschaften der Faserverbunde.