Am 12. September 2015 jährt sich der Beschluss des Ministerrats der DDR, mehrere große Naturlandschaften dauerhaft unter Schutz zu stellen, zum 25. Mal. Das Bundesumweltministerium würdigte den Jahrestag mit einem Festakt im Naturkundemuseum in Berlin. Dabei traf Bundesumweltministerin Barbara Hendricks mit den damaligen Initiatoren des Nationalparkprogramms zusammen. Auf ehemaligen Staatsjagdgebieten und großen Truppenübungsplätzen blieben große ursprüngliche und naturnahe Landschaften erhalten. Das Nationalparkprogramm, das der DDR-Ministerrat in seiner letzten Sitzung am 12. September 1990 beschloss, umfasste 14 Großschutzgebiete auf 4,5 Prozent der Landesfläche der späteren neuen Bundesländer: fünf Nationalparke (Vorpommersche Boddenlandschaft, Jasmund, Müritz, Sächsische Schweiz und Hochharz), sechs Biosphärenreservate (Südost-Rügen, Schorfheide-Chorin, Spreewald, Mittlere Elbe, Rhön und Vessertal) sowie drei Naturparke (Drömling, Schaalsee und Märkische Schweiz) wurden in den Einigungsvertrag aufgenommen. Der damalige Bundesumweltminister Klaus Töpfer bezeichnete diese Schutzgebiete als das "Tafelsilber" der deutschen Einheit.
Zum Schutz von Naturgütern, naturbezogenen Nutzungen und ökologischen Funktionen vor anderen Nutzungsarten oder Flächeninanspruchnahmen können in den Regionalplänen Gebiete für Erholung in Form von Vorrang- und Vorbehaltsgebieten ausgewiesen werden. In Vorranggebieten haben naturbezogene Nutzungen und die Erfüllung ökologischer Funktionen Vorrang vor anderen, vor allem baulichen Nutzungen. Dagegen sind in Vorbehaltsgebieten andere raumbedeutsame Nutzungen oder Maßnahmen abzuwägen. Den gestiegenen Ansprüchen der Bevölkerung an Freizeit und Erholung ist durch eine bedarfsgerechte Ausweisung und Gestaltung geeigneter Flächen Rechnung zu tragen. Dabei sind die landschaftliche Eigenart und die Tragfähigkeit des Naturhaushalts zu bewahren, das Naturerlebnis zu fördern sowie eine bedarfsgerechte Anbindung und Erschließung durch öffentliche Verkehrsmittel sicherzustellen. Heilbäder, Kurorte und Tourismusorte sind in ihrer Bedeutung für Erholung und Tourismus zu stärken. Ausbau und Weiterentwicklung der Infrastruktur für die spezifischen Bedürfnisse von Erholung und Tourismus sind zu fördern. Freizeiteinrichtungen sind möglichst in bestehende Siedlungen zu integrieren oder in Anlehnung an diese zu errichten. In der Nähe größerer Siedlungen sind für die ortsnahe Freizeitgestaltung und Erholung leicht zugängliche Bereiche freizuhalten und zu gestalten. Einrichtungen für Freizeitaktivitäten und Erholung sollen sich in die Landschaft einfügen, das Landschaftsbild möglichst wenig beeinträchtigen und insbesondere in naturnahen Landschaftsräumen naturverträglich sein. Zur Befriedigung der Nachfrage nach Möglichkeiten für sportliche Aktivitäten und erholsame Vergnügungen in großflächigen Freizeiteinrichtungen sind geeignete Räume und Standorte zu sichern und raum- und umweltverträglich auszugestalten. Dabei sind die Lage im Raum- und Siedlungsgefüge sowie die Belange des Naturschutzes und der Landschaftspflege sowie der sparsamen Bodennutzung zu berücksichtigen. Freizeiteinrichtungen mit starkem Besucherverkehr sollen an öffentliche Verkehrsmittel und ortsdurchfahrtsfreie Straßen angeschlossen sein. Wohnsiedlungen und Kurorte sind vor störenden Einwirkungen zu schützen.
Im Norden des Landes Brandenburg befindet sich einer der letzten großen nährstoffarmen Klarwasserseen Norddeutschlands: der Stechlinsee. Inmitten uralter Laubwälder hat er über Jahrhunderte seine Wasserqualität bewahrt. Zahlreiche naturnahe Gewässer, Moore und Moorwälder in der Umgebung verbinden sich mit dem Stechlinsee zu einer einmaligen Landschaft. Seit den 1950er Jahren wurde jedoch in die Dynamik und bisher unveränderte Hydrologie des Gebietes eingegriffen. Durch Aktivitäten wie Nährstoffeintrag, Änderungen des Wasserhaushaltes, Fischzucht, frühere Forstwirtschaft, Wehre und andere Hindernisse in Bächen, welche die komplexen Beziehungen zwischen den kristallklaren Seen, die Sümpfe und Wälder störten, führten zu der Befürchtung, dass der See sein einzigartigen oligotrophen Charakter verlieren würde. Dennoch sind der Stechlinsee und das umliegende Gebiet noch immer eine der wichtigsten oligotrophen Landschaften Mitteleuropas. Die breite Vielfalt der Feuchtgebiete, intakten Wäldern und Klarwasserseen stellen für viele Arten, die in der FFH- und Vogelschutz-Richtlinie, einschließlich der Schreiadler (Aquila pomarina), die Rohrdommel (Botaurus stellaris) und der Eremit (Osmoderma), aufgeführt sind, einen Lebensraum dar. Mit dem EU-Life Projekt möchten die EU und das Land Brandenburg diese vom Wasser geprägte Naturlandschaft erhalten.
Die sich gegenseitig verstärkenden Probleme des Verlustes an Biodiversität und der schnelle Klimawandel sind heute allgemein bekannt und anerkannt. Es muss davon ausgegangen werden, dass sich der Klimawandel auf viele Arten und Ökosysteme negativ auswirken wird. Andererseits kann der Schutz von Ökosystemen zur Abpufferung des Klimawandels und seiner Folgen beitragen, etwa durch die Funktion von naturnahen Mooren und Wäldern als Kohlenstoffsenken oder die Wasserrückhaltung in der Landschaft durch Feuchtgebiete. Schutzgebiete können daher neben ihrer zentralen Bedeutung für die Erhaltung der Biodiversität auch eine wichtige Funktion beim Klimaschutz einnehmen. Innerhalb der Europäischen Union wurde das gemeinsame Schutzgebietsnetz Natura 2000 aufgebaut mit dem Ziel, den Fortbestand oder gegebenenfalls die Wiederherstellung eines günstigen Erhaltungszustands bestimmter Lebensraumtypen und Arten zu gewährleisten. Eine Risikoabschätzung für die Schutzgüter und Schutzziele in den Schutzgebieten Deutschlands existiert bisher noch nicht, ist aber für die Anpassung des Naturschutzes an den Klimawandel dringend erforderlich. Zur Schließung dieser Lücke soll die o.g. Studie beitragen. Ziel des Projektes war es zum einen, wissenschaftliche Erkenntnisse zum Einfluss des Klimawandels auf die Schutzgebiete und ihre Schutzgüter zu generieren, und zum anderen, Handlungsempfehlungen für Entscheidungsträger aller Ebenen von einzelnen Schutzgebieten bis hin zur Politik zu entwickeln. Mit den vorliegenden Ergebnissen sollen den Akteuren im Naturschutz wertvolle Informationen an die Hand gegeben werden, um konkrete Handlungsoptionen für eine Anpassung des Managements von Schutzgebieten an den Klimawandel entwickeln und auf ihre Anwendbarkeit hin analysieren zu können.
Der Datensatz enthält die Nationalparks im Freistaat Sachsen nach Sächsischem Naturschutzgesetz (SächsNatSchG) und Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) sowie deren Schutzzoneneinteilung. Nationalparks dienen vornehmlich dem Schutz naturnaher, großräumiger Landschaften. In ihnen ist der ungestörte Ablauf der Naturvorgänge zu sichern und die von Natur aus heimische Pflanzen- und Tierwelt zu erhalten. Sie dienen ferner der wissenschaftlichen Beobachtung natürlicher und naturnaher Lebensgemeinschaften. Die Bevölkerung soll Zugang zu Bildungs- und Erholungszwecken haben, soweit dies der jeweilige Schutzzweck erlaubt. Neben der Angabe des Nationalparknamens erfolgt eine Einteilung in Schutzzonen (Kernzone, Naturzone A+B, Pflegezone). Die Daten werden für die Waldfunktionskarte 1:25.000 von Sachsen verwendet. Weitere Informationen sind der vom Staatsbetrieb Sachsenforst herausgegebenen Broschüre zur Waldfunktionskartierung zu entnehmen.
Die Erhaltung gefährdeter Arten- und Lebensgemeinschaften mit strengen Regelungen steht im Vordergrund. Naturschutzgebiete sind Gebiete, die durch eine Vielzahl an schutzbedürftigen Tier- und Pflanzenarten und speziellen Standortverhältnissen gekennzeichnet sind. Sie haben aufgrund ihrer seltenen Lebensräume für die Wissenschaft, Natur- und Heimatkunde als Reste einer naturnahen Landschaft eine wichtige Bedeutung. Im Landkreis Ammerland gehören die Reste der ehemals großflächigen Hochmoore, Ausdeichungsflächen am Aper Tief, nasse Eichen-Hainbuchenwälder und Erlen-Eschenwälder dazu.
Das Projekt "Nacheiszeitliche Geschichte des Klimas und der Vegetation tropischer und subtropischer Naturlandschaftsraeume Afrikas (12000-9000 B.P./3-4 Zeitscheiben/und 6000-4000 B.P./3-4 Zeitscheiben)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Mannheim, Geographisches Institut durchgeführt. Ziel des Antrages ist es, dass nacheiszeitliche Klima und die Vegetation tropischer und subtropischer Landschaften in Afrika zu rekonstruieren und zu quantifizieren. Der Schwerpunkt liegt in der zeitlich und raeumlich differenzierten Analyse des schnellen Klimawandels der Umbruchphasen vom Spaetglazial (12.000 B.P.) zum Klimaoptimum (8.000 B.P.) sowie fuer den Zeitraum von 6000-4000 B.P., dem Uebergang zu den annaehernd rezenten Bedingungen. Es sollen schrittweise kontinentale und regionale Vegetations- und Klimakarten erarbeitet werden. Auf der Grundlage der bis h. Arbeiten und der entwickelten Methoden wird es moeglich sein, den Wandel des Klimas und den die Vegetationsbedeckung fuer die noch festzulegenden Zeitscheiben zu quantifizieren (u.a. Biomassen, CO2-Haushalt). Der Zeitraum von 6000-4000 B.P. umfasst die Problematik der natuerlichen und der erstmals von Menschen verursachten Klimaaenderungen. Es sollen die vom Menschen verursachten Einfluesse im Vergleich zu den natuerlichen quantifiziert werden.
Das Projekt "Fachsymposium Welchen Naturschutz wollen wir? - Von der Vielfalt des Lebens und der menschlichen Kulturen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Deutscher Naturschutzring, Dachverband der deutschen Natur-, Tier- und Umweltschutzorganisationen (DNR) e.V. durchgeführt. Zielsetzung und Anlass des Vorhabens: Unstrittig sind die vielen Erfolge und Errungenschaften, die im technischen Umweltschutz in Deutschland erreicht wurden. Tatsache ist aber auch, dass der klassische Naturschutz, Artenschutz, die biologische Vielfalt auf der Strecke geblieben sind. Der Schwund der Biodiversität geht unaufhörlich weiter. Allein in Europa sind bis zu 40 % der Pflanzenarten durch Wirtschaftswachstum und Klimaveränderungen bedroht. In den letzten Jahren waren bedingt durch anthropogene Einflüsse Biodiversitätsverluste auf allen Ebenen so hoch wie noch nie in der menschlichen Geschichte. In den letzten 100 Jahren waren die Aussterberaten von Arten etwa 100 mal größer als die natürlichen Aussterberaten in den Zeiten davor. Für die Zukunft werden sogar Aussterberaten prognostiziert, die 1.000 bis 10.000 mal größer sind. Von den in Deutschland vorkommenden Biotypen sind 69 % gefährdet. Von den heimischen Tierarten sind 36 % von 48.000 Tierarten ausgestorben und verschollen. Mit diesen Zahlen erreicht Deutschland mit die höchste Gefährdungsrate in Europa. Ein bedeutsames Problem ist dabei die Zerstückelung der Landschaft durch Straßenbau und Zersiedlung. Es gibt nur noch wenige zusammenhängende naturnahe Landschaften. Die 9. Vertragsstaatenkonferenz zum Übereinkommen über die biologische Vielfalt wird 2008 in Deutschland stattfinden. Dabei werden insbesondere die potentiellen ökonomischen Werte genetischer Ressourcen eine große Rolle in der globalen Kompromissbildung zwischen Industrie- und Entwicklungsländern spielen. Biodiversität wird neben der Klimafrage zur zweitwichtigsten Säule künftiger Nachhaltigkeitspolitik. Umso dringender ist die Vorlage einer nationalen Naturschutzstrategie. Die Strategie muss sowohl mit den Anforderungen der Biodiversitätskonvention als auch mit der Biodiversitätsstrategie der EU kompatibel sein. Das soll der zentrale Diskussionspunkt dieser Veranstaltung werden. Dabei geht es auch um die Fragen der Kulturen, der biologischen Vielfalt und der Verantwortung Deutschlands bezüglich des Artenschutzes/ Erhaltung der Artenvielfalt. Dies beinhaltet auch ein verstärktes Engagement zu Fragen der Lebens- und Wirtschaftssituation in der Weltpolitik. Die Ergebnisse sollen in die vielfältigen Vorbereitungsdiskussionen und - Papiere zur COP 9 eingebracht werden, um die nationale und internationale Umweltbewegung, die Medien (incl. Fachmedien) die Öffentlichkeit, Wissenschaft und Politik zu informieren. Damit sollen Bildungs- und Überzeugungsarbeit geleistet werden. Fazit: Damit war die Veranstaltung ein schöner Erfolg. Ihre vorgegebenen Ziele hat sie erreicht und die Aufgabe voll erfüllt. Alle Teilnehmer/Innen haben sich für eine Fortsetzung des Themas ausgesprochen und weitere Dialog und Diskussionsveranstaltungen angeregt. (Text gekürzt)
Das Projekt "Aktionsraeume von Kindern im laendlichen Raum" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von FIFAS Freiburger Institut für angewandte Sozialwissenschaft e.V. durchgeführt. In zwei kleinen Landgemeinden in Rheinland-Pfalz wird fuer ca. 300 Kinder im Alter von 5 bis 12 Jahren untersucht, wie gut die Spielmoeglichkeiten im unmittelbaren Umfeld der Wohnung sind. Im Vordergrund des Interesses steht die Frage, ob Kinder im laendlichen Raum Zugang zu naturnahen Spielorten haben und wie diese Moeglichkeiten genutzt werden. Die Ergebnisse werden mit den Resultaten einer Studie verglichen, die fuer eine Grossstadt (Freiburg i. Br.) durchgefuehrt wurde.
Das Projekt "Entwicklung von Methoden zur Rehabilitierung von den Auwäldern entlang der Flüsse und in den Deltas der Aralsee-Niederung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Greifswald, Botanisches Institut und Botanischer Garten durchgeführt. Within the project methods for the rehabilitation of degraded riparian forests along the Syrdarya river (Kazakhstan) will be worked out. Promising shrub and tree species will be surveyed due to their suitability for afforestation along the river bed. As a base line the degraded river plains along Syrdarya river will be mapped and suitable areas for water resource management via afforestation within the riverbed will be determined. In addition nursery gardens will be organized, as well as model areas for the rehabilitation of river plain forests as a functioning ecosystem. In the nursery garden for a fast propagation of indigenous shrub and tree will be worked out. This will lead to a deeper understanding of the desertification taking place along the river beds of Syrdarya and help to protect and restore habitat for wild plant and animal species as well as drinking water resources for living in the river plains. (The project belongs to 'INTAS CALLS for the Aral Sea 2000'; homepage: www.intas.be.
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