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Messtischblattquadranten der Verbreitung von Amphibien und Reptilien im Land Brandenburg

Das Amphibien- und Reptilienkataster wird als shape-Datei erfasst und verwaltet. In dieser Datengrundlage werden alle Meldungen über Reptilien und Amphibien in Form von Messtischblattquadranten (6x6km) dargestellt. Hier kann die vorkommende Art, der Kartierer und das Jahr der Erfassung ermittelt werden. Bei Fragen und Interesse bitte an die Naturschutzstation in Linum wenden. Das Amphibien- und Reptilienkataster wird als shape-Datei erfasst und verwaltet. In dieser Datengrundlage werden alle Meldungen über Reptilien und Amphibien in Form von Messtischblattquadranten (6x6km) dargestellt. Hier kann die vorkommende Art, der Kartierer und das Jahr der Erfassung ermittelt werden. Bei Fragen und Interesse bitte an die Naturschutzstation in Linum wenden.

Minutenraster der Verbreitung von Amphibien und Reptilien im Land Brandenburg

Das Amphibien- und Reptilienkataster wird als shape-Datei erfasst und verwaltet. In dieser Datengrundlage werden alle Meldungen über Reptilien und Amphibien in Form von Minutenrastern (1,2 x 1,6km) dargestellt. Hier kann die vorkommende Art, der Kartierer und das Jahr der Erfassung ermittelt werden. Bei Fragen und Interesse bitte an die Naturschutzstation in Linum wenden. Das Amphibien- und Reptilienkataster wird als shape-Datei erfasst und verwaltet. In dieser Datengrundlage werden alle Meldungen über Reptilien und Amphibien in Form von Minutenrastern (1,2 x 1,6km) dargestellt. Hier kann die vorkommende Art, der Kartierer und das Jahr der Erfassung ermittelt werden. Bei Fragen und Interesse bitte an die Naturschutzstation in Linum wenden.

Errichtung eines Archivs, Forums und Museums zur Geschichte des Natur- und Umweltschutzes in Deutschland

LIBA - Leitfaden für die Insektenförderung durch Blühstreifen im Ackerland

Neue Ansätze der Umweltkommunikation zur ökologischen Modellstadt

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens: Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt hat im Zusammenhang mit dem Aufbau der energieökologischen Modellstadt Ostritz-St. Marienthal mehrere Vorhaben finanziell gefördert. Dazu gehören u.a.: - Aufbau des Zentrums Mensch-Umwelt-Kultur; - Anlage eines Umwelt- und Lehrgartens; - Aufbau der Naturschutzstation Neißetal; - Dauerausstellung 'ENERGIE-WERK-STAD(T)T'; - Projekt 'Nachhaltiger Tourismus in der Region Ostritz-St. Marienthal'. Bei all den genannten Vorhaben ging es auch um Belange der Umweltbildung und der Umweltkommunikation. In diesem Zusammenhang wurden wichtige Erkenntnisse gewonnen, die nun einer breiteren Öffentlichkeit bekannt gemacht werden sollten. Deshalb war geplant, in der Schriftenreihe des Internationalen Begegnungszentrums St. Marienthal einen weiteren Band herauszugeben, der den Titel trägt: St. Marienthal: Aufbruch in die Zukunft. Der Band hat einen Umfang von 178 Seiten und enthält ca. 100 Abbildungen. Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten Methoden: Die einzelnen Beiträge des Bandes wurden von verschiedenen Personen ehrenamtlich erstellt. Mit diesem Band zur Vermittlung von Erfahrungen und neuen Erkenntnissen von Umweltkommunikation und Umweltbildung wird ein breites Publikum angesprochen. Der Band richtet sich ganz bewusst nicht nur an Umweltpädagoginnen und Umweltpädagogen. Will Umweltkommunikation und Umweltbildung erfolgreich sein, müssen künftig zwangsläufig neue gesellschaftliche Gruppen für ökologische Fragestellungen interessiert werden. Um bei diesen Gruppen Interesse an dem Band zu wecken, wurden außer Umweltthemen weitere Themenbereiche aufgenommen, von denen zu erwarten ist, dass sie ein breites Publikum ansprechen. Die Verbreitung des Bandes wird aber auch bei den mehr als 20 Umweltbildungs-Veranstaltungen jährlich, die im IBZ stattfinden, gezielt an Multiplikatoren weitergegeben. Fazit: Das Projekt wurde wie beantragt durchgeführt. Druck und Gestaltung des Bandes sind gut gelungen. Über 500 Exemplare des Bandes wurden bereits kostenlos verteilt. Wichtige Ziele des Projekts wurden bereits erreicht.

Artenkenntnis für ExpertInnen: KennArt - Eine bundesweite Initiative zur Ausbildung von ArtenkennerInnen, Umsetzung im universitären Kontext

Akteurinnen und Akteure

Die Förderung der biologischen Vielfalt in Berlin ist ein gemeinschaftliches Unterfangen, das ohne das Engagement vieler haupt- und ehrenamtlicher Unterstützerinnen und Unterstützer nicht möglich wäre. Bürgerinnen und Bürger tragen durch lokale Projekte zur Stadtnatur und zum sozialen Zusammenhalt bei, indem sie sich in über 200 Gemeinschaftsgärten engagieren, ihre Gärten naturnah gestalten, sich an Umweltinitiativen beteiligen und an Citizen Science-Projekten teilnehmen. Auch Berliner Unternehmen ergreifen Maßnahmen zur Stärkung der Biodiversität an ihren Standorten, sei es in Höfen, Vorgärten oder auf Dächern. So haben die Berliner Wasserbetriebe bei der Umgestaltung der Oberflächenwasseraufbereitungsanlage Tegel gezeigt, dass auch technische Infrastrukturen zur biologischen Vielfalt beitragen können. Wohnungsbaugenossenschaften und -gesellschaften besitzen ebenfalls große Flächenreserven und engagieren sich zunehmend. Häufig werden zusammen mit Mieterinnen und Mietern Innenhöfe und Vorgärten nach den Bedürfnissen von Schmetterlingen, Igeln und Co aufgewertet, wie bei der Märkischen Scholle in Tempelhof. Umweltverbände leisten ebenfalls einen erheblichen Beitrag zur nachhaltigen Stadtentwicklung. Die Berliner Landesarbeitsgemeinschaft Naturschutz (BLN) koordiniert Stellungnahmen ihrer Mitgliedsverbände zu verschiedenen Umweltfragen und beauftragt Gutachten. Diese Verbände führen eigene Projekte durch, beraten die Bevölkerung, organisieren Veranstaltungen und pflegen Biotope. Wissenschaftliche Einrichtungen in Berlin unterstützen durch Monitoringprogramme und Forschungsprojekte, oft in Zusammenarbeit mit internationalen Partnern. Diese Forschung hilft, ökologische Veränderungen zu erkennen und Schutzmaßnahmen zu entwickeln. Die Stiftung Naturschutz Berlin ist eine zentrale Organisation an der Schnittstelle zwischen Zivilgesellschaft und Verwaltung und erfasst den Zustand der Natur, plant und setzt Maßnahmen um und organisiert Fortbildungen. Sie spricht die gesamte Stadtgesellschaft durch Veranstaltungen, Informationsportale und Umweltbildung an. Ein deutschlandweit einmaliges Projekt sind beispielsweise die Berliner Stadtnatur-Rangerinnen und -Ranger, die in allen zwölf Bezirken unterwegs sind. Sie vermitteln zwischen Mensch und Natur, erforschen, dokumentieren und pflegen die spezielle Artenvielfalt in der Stadt. Zudem übernimmt die Stiftung die Koordinierungsstelle Fauna, die das Vorkommen seltener Tiere erfasst und die Koordinierungsstelle Florenschutz, die sich neben der Erfassung auch der Vermehrung seltener Pflanzen verschreibt. Die Berliner Bezirke sind für die Pflege und Entwicklung von Grünflächen verantwortlich, fördern die Biodiversität und organisieren Umweltbildungsangebote. Sie arbeiten mit Naturschutzorganisationen zusammen, um Projekte zur Förderung der biologischen Vielfalt umzusetzen. Alle Beteiligten unterstützen die Oberste Naturschutzbehörde in Berlin, die sich dem Schutz und Erhalt natürlicher Lebensräume und Arten widmet. Diese Behörde überwacht die Einhaltung von Naturschutzgesetzen, entwickelt das Berliner Landschaftsprogramm weiter und arbeitet eng mit verschiedenen Einrichtungen und der Öffentlichkeit zusammen, um nachhaltige Lösungen für den Erhalt der Biodiversität zu finden. Ihr Engagement ist entscheidend, um die Ziele der neuen Strategie zu erreichen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Die Zusammenarbeit zwischen Verwaltung, Wissenschaft und Zivilgesellschaft ist unverzichtbar für den Erhalt der biologischen Vielfalt in Berlin. Die Förderung der biologischen Vielfalt in der Stadt bedeutet immer auch, die Natur für die Berlinerinnen und Berliner erlebbar zu machen. Gerade für Kinder und Jugendliche sind Naturerfahrungen wichtig. Mit dem Projekt „Nemo – Naturerleben mobil“ kommen Naturpädagoginnen und -pädagogen in die Schulen und Kitas, um junge Menschen auf kleine Stadtnatur-Expeditionen mitzunehmen. Auch das Kinderforscher*Zentrum HELLEUM trägt mit seiner offenen Lernwerkstatt dazu bei, Kinder und Jugendliche für den Schutz biologischer Vielfalt zu sensibilisieren und zu interessieren. In den Berliner Naturerfahrungsräumen, wie dem Robinienwäldchen in Kreuzberg, können sie spielerisch die Stadtwildnis erkunden. Zukünftig soll es davon in jedem Bezirk einen geben. Viele gute Beispiele drehen sich zudem um Umweltbildung in der Landschaft. Dazu gehören feste Einrichtungen wie die Naturschutzstation Hahneberg und Führungen, wie sie im Landschaftspark Herzberge angeboten werden. Auch die mediale Aufbereitung von Landschaftsinformationen wird immer mehr zum Thema, wie die Karte der Stadtnaturvielfalt in Treptow-Köpenick oder der digitale Baumlehrpfad für den Lietzenseepark zeigen. Mit dem „Langen Tag der Stadtnatur“ findet zudem jedes Jahr ein 24-Stunden Naturfestival mit hunderten Führungen und Mitmachaktionen statt.

Wiesenvogelschutz für Kiebitze in Ostfriesland: Wie geht es dem Vogel des Jahres bei uns in der Region?

Landkreis Leer/Aurich - "Wasser marsch!" - mit diesem Wahlslogan hat der Kiebitz, ein Wiesenvogel, der zum Brüten viel Wasser benötigt, in der nun zum vierten Mal öffentlich ausgetragenen Wahl zum Vogel des Jahres überzeugt. Von den knapp 120.000 eigegangenen Stimmen entfielen rund 28 Prozent auf den Kiebitz, der sich damit nach 1996 zum zweiten Mal Vogel des Jahres nennen darf. Bereits 1996 galt die Bestandsentwicklung des Kiebitzes als besorgniserregend. In Niedersachsen nahm der Brutbestand zwischen 1961 und 1993 um 70 Prozent ab. Zwar konnte dieser Trend seitdem abgemildert werden; eine Trendumkehr wurde bisher aber nicht erreicht. Dem Kiebitz widmen sich im April zwei Veranstaltungen des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN). "Wasser marsch!" - mit diesem Wahlslogan hat der Kiebitz, ein Wiesenvogel, der zum Brüten viel Wasser benötigt, in der nun zum vierten Mal öffentlich ausgetragenen Wahl zum Vogel des Jahres überzeugt. Von den knapp 120.000 eigegangenen Stimmen entfielen rund 28 Prozent auf den Kiebitz, der sich damit nach 1996 zum zweiten Mal Vogel des Jahres nennen darf. Bereits 1996 galt die Bestandsentwicklung des Kiebitzes als besorgniserregend. In Niedersachsen nahm der Brutbestand zwischen 1961 und 1993 um 70 Prozent ab. Zwar konnte dieser Trend seitdem abgemildert werden; eine Trendumkehr wurde bisher aber nicht erreicht. Dem Kiebitz widmen sich im April zwei Veranstaltungen des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN). Am 18. April stellen Mitarbeitende der Naturschutzstation Ems und des EU-Projekts „GrassBirdHabitats“ den Vogel des Jahres 2024 in einem rund einstündigen Vortrag vor und thematisieren die Gefährdungsursachen, aber auch Schutzmöglichkeiten. Start ist um 17.30 Uhr in der Naturschutzstation Ems, Schöpfwerkstraße 10, 26802 Moormerland. Wie sieht Kiebitzschutz vor Ort in der Fläche aus? Darüber informiert eine Exkursion am 20. April am Großen Meer. Erwartet werden balzende und erste brütende Kiebitz-Paare. Erfahrungsgemäß wird die Fläche zu dieser Jahreszeit auch von vielen weiteren Wiesenvögeln und Enten besucht, die gemeinsam mithilfe bereitgestellter Spektive beobachtet und bestimmt werden. Hinzu kommen Hintergrundinformationen zu den Flächen und dem Wasserstandsmanagement. Treffpunkt ist um 14 Uhr am Hof Groß Sande - Landwirtschaft Gloger, Marscher Weg 33, 26624 Südbrookmerland. Die Exkursion wird rund zwei Stunden dauern. Wenn vorhanden, bitte eigene Ferngläser und Spektive mitbringen. Bei schlechtem Wetter kann eine kurzfristige Absage erfolgen. Information zum LIFE IP Projekt „GrassBirdHabitats“ (LIFE19 IPE/DE/000004) Information zum LIFE IP Projekt „GrassBirdHabitats“ (LIFE19 IPE/DE/000004) Der Schutz von Wiesenvögeln wie Uferschnepfe, Kiebitz und Brachvogel und deren Lebensräumen stehen im Fokus des von der Europäischen Union im Rahmen des LIFE-Programms geförderten Projekts. Ziel ist es, ein strategisches Schutzkonzept für Wiesenvogellebensräume in Westeuropa zu entwickeln, um Aktivitäten zu vernetzen und gezielte Schutzmaßnahmen abzustimmen. In Niedersachsen werden hierfür in 27 Projektgebieten, wie beispielweise am Dümmer, der Unterelbe oder der Hunteniederung, wiesenvogelfreundliche Maßnahmen umgesetzt. Hier gilt es beispielsweise, die Flächennutzung zu extensivieren und die Wasserstände zu optimieren. Das Gesamtbudget des über zehn Jahre laufenden Projekts beträgt rund 27 Millionen Euro, darin 12 Millionen Anteil des Landes Niedersachsen. Das Niedersächsische Umweltministerium als Projektträger hat die Staatliche Vogelschutzwarte im Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) mit der Umsetzung des Projekts beauftragt . Partner in Niedersachsen sind die Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer und das Büro BioConsultOS. Projektpartner in den Niederlanden sind die Provinz Friesland, die Universität Groningen sowie die landwirtschaftliche Kooperative Collectief Súdwestkust (SWK) und der Naturschutzverband BondFrieseVogelWachten (BFVW). Im Rahmen des Projektes werden über 40 Arbeitsplätze der einzelnen Projektpartner finanziert.

Geschlüpft am Dümmer – geschossen in Frankreich

Dümmer/Landkreis Diepholz - Christopher Marlow beringt Wiesenvögel im Rahmen des Projekts GrassBirdHabitats der Staatlichen Vogelschutzwarte Niedersachsen im Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN). Einer davon, ein Kiebitzküken am Dümmer, hatte im Frühjahr 2023 die kritischen ersten Lebenstage gemeistert, war bei der Beringung am 22. Mai 2023 in guter körperlicher Verfassung und etwa 26 Tage alt. Der Vogel wurde im Ochsenmoor flügge und zog im Sommer, wahrscheinlich mit einigen Artgenossen, in Richtung Winterquartier. Doch schon am 23. September wurde der Kiebitz mit der Ringnummer 64 20 421 in Nordfrankreich legal geschossen. Denn in Frankreich ist die Jagd auf Kiebitze und viele andere Arten, die in weiten Teilen Europas geschützt werden, nach wie vor erlaubt. „Das verdeutlicht, wie wichtig ein umfassender Schutz von Vogelarten über deren Brutgebiete hinaus tatsächlich ist“, erklärt Dr. Markus Nipkow, Leiter der Staatlichen Vogelschutzwarte Niedersachsen im NLWKN. Christopher Marlow beringt Wiesenvögel im Rahmen des Projekts GrassBirdHabitats der Staatlichen Vogelschutzwarte Niedersachsen im Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN). Einer davon, ein Kiebitzküken am Dümmer, hatte im Frühjahr 2023 die kritischen ersten Lebenstage gemeistert, war bei der Beringung am 22. Mai 2023 in guter körperlicher Verfassung und etwa 26 Tage alt. Der Vogel wurde im Ochsenmoor flügge und zog im Sommer, wahrscheinlich mit einigen Artgenossen, in Richtung Winterquartier. Doch schon am 23. September wurde der Kiebitz mit der Ringnummer 64 20 421 in Nordfrankreich legal geschossen. Denn in Frankreich ist die Jagd auf Kiebitze und viele andere Arten, die in weiten Teilen Europas geschützt werden, nach wie vor erlaubt. „Das verdeutlicht, wie wichtig ein umfassender Schutz von Vogelarten über deren Brutgebiete hinaus tatsächlich ist“, erklärt Dr. Markus Nipkow, Leiter der Staatlichen Vogelschutzwarte Niedersachsen im NLWKN. Die Koordinaten des gefundenen Kiebitzes bezeichnen ein kleines Dorf etwa 150 Kilometer nördlich von Paris. Die Umgebung ist von Landwirtschaft geprägt, aber das Flüsschen vor Ort ist umgeben von Auenstrukturen mit vielen offenen Wasserflächen - offenbar ein gutes Rastgebiet für durchziehende Kiebitze. Für den Kiebitz endete hier seine Reise und sein Leben. Dass das kein Einzelfall ist, berichtet Olaf Geiter, Leiter der Beringungszentrale in der Vogelwarte Helgoland. Bei ihm seien in den letzten zehn Jahren einige Meldungen aus Frankreich eingegangen. Die Dunkelziffer nicht gemeldeter, geschossener Kiebitze, die individuell beringt sind, dürfte aber deutlich höher liegen . In fünf EU-Ländern dürfen Kiebitze noch legal bejagt werden. Der Naturschutzverband „Komitee gegen den Vogelmord e.V.“ recherchiert seit Jahren Abschusszahlen an Zugvögeln. Artgenaue Zahlen liegen aus Frankreich, Malta und Spanien vor. Demnach wurden in der Jagdsaison 2013/2014 in den drei genannten Staaten 107.802 Kiebitze geschossen. Allein in Frankreich wurden 96.361 Vögel getötet. Aktuellere Zahlen sind nicht verfügbar. Niedersachsen ist das wichtigste Wiesenvogelland Deutschlands. Die hiesigen Brutbestände machen einen hohen Anteil der gesamtdeutschen Population aus. „Daraus resultiert eine besondere Verantwortung für deren Schutz, nicht nur in Deutschland, sondern auch in ganz Europa und in den Überwinterungsgebieten“, sagt Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer. „Während wir zeigen, dass mit Projekten wie dem „GrassBirdHabitats“ durch gezielte Maßnahmen bedrohte Wiesenvogelarten geschützt und gestärkt werden können, werden die Tiere etwa in Frankreich weiterhin großflächig bejagt. Die Jagd auf Zugvögel gefährdet damit die aufwendigen und kostenintensiven Schutzbemühungen des NLWKN. Die Jagd auf gefährdete Zugvögel im Mittelmeerraum gehört abgeschafft.“ Der ehemals in nahezu allen offenen Landschaften Deutschlands häufige Kiebitz gilt mit seinen kaum noch 50.000 Brutpaaren in Deutschland inzwischen laut Roter Liste als „stark gefährdet“. Trotzdem werden in der EU jährlich ungefähr genauso viele Kiebitze geschossen und damit die hiesigen Schutzbemühungen ebenso wie die in anderen Ländern untergraben. Hilger Lemke, Mitarbeiter im LIFE Projekt GrassBirdHabitats und Gebietsbetreuer an der Naturschutzstation Unterelbe im gleichnamigen Vogelschutzgebiet, weiß um die Bedeutung solcher Verluste: „Die hohe Anzahl der Abschüsse macht einem Sorgen und erschwert die Erholung der Brutpaarzahlen. Das Wichtigste bleibt aber die Sicherstellung einer nachhaltigen Fortpflanzung der Population und damit die Wiederherstellung der Bruthabitate innerhalb und außerhalb der Schutzgebiete.“ Die französische Jagdstrecke ist in den letzten 20 Jahren der französischen Verwaltung zwar um mehr als 75 Prozent zurückgegangen, doch fragen sich Naturschützer in Deutschland, wann die Jagd auf Zugvögel in Frankreich endgültig und vollständig verboten wird. Die Gruppe der Wiesenvögel zählt in Niedersachsen zu den am stärksten gefährdeten unter allen Vögeln. In der Roten Liste Deutschlands gelten Brachvogel, Uferschnepfe, Kampfläufer, Alpenstrandläufer und Bekassine bereits als „vom Aussterben bedroht“. Landesweit wurden 2020 gerade noch 20.000 Kiebitzpaare festgestellt. Damit hat die Art seit den 1980er Jahren mehr als 80 Prozent ihres Brutbestands verloren. Deutschlandweit ist die Zahl brütender Kiebitze seitdem sogar um 93 Prozent zurückgegangen. Hauptursache ist und bleibt der Verlust ihrer Lebensräume durch eine immer intensivere landwirtschaftliche Nutzung, vor allem durch die Entwässerung, aber auch die Überbauung von Nahrungsflächen und Brutgebieten. Hinzu kommt die Prädation, also der Verlust von Gelegen, Küken und Altvögeln durch Beutegreifer, und eben die Bejagung in den Rast- und Überwinterungsgebieten. Alle diese Ursachen tragen in signifikantem Ausmaß zum Rückgang der Art bei. Nicht zuletzt, um auf diese entscheidenden Gefahren hinzuweisen, wurde der Kiebitz zum Vogel des Jahres 2024 gewählt. Das LIFE IP-Projekt „GrassBirdHabitats“ läuft über zehn Jahre und hat ein Fördervolumen von 27 Millionen Euro. Das Land Niedersachsen ist mit einem zweistelligen Millionenbetrag an der Förderung beteiligt. Neben der Finanzierung von konkreten Maßnahmen werden im Rahmen des Projektes über 40 Arbeitsplätze finanziert. Hintergrundinformation zum LIFE IP Projekt „GrassBirdHabitats“ (LIFE19 IPE/DE/000004) Hintergrundinformation zum LIFE IP Projekt „GrassBirdHabitats“ (LIFE19 IPE/DE/000004) Der Schutz von Wiesenvögeln wie Uferschnepfe, Kiebitz und Brachvogel und deren Lebensräumen stehen im Fokus des von der Europäischen Union im Rahmen des LIFE-Programms geförderten Projekts. Ziel ist es, optimale Brutgebiete zu schaffen und zu verbinden. Hierfür gilt es, die Flächennutzung zu extensivieren und die Wasserstände zu optimieren. Um die Aktivitäten künftig stärker zu vernetzen und Maßnahmen für erfolgreichen Wiesenvogelschutz abzustimmen, wird ein strategisches Schutzkonzept für Wiesenvogellebensräume in Westeuropa entwickelt. In 27 Projektgebieten in Niedersachsen werden wiesenvogelfreundliche Maßnahmen umgesetzt. Das Gesamtbudget des über zehn Jahre laufenden Projekts beträgt rund 27 Millionen Euro, darin 12 Millionen Anteil des Landes Niedersachsen. Das Niedersächsische Umweltministerium als Projektträger hat die Staatliche Vogelschutzwarte im Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) mit der Umsetzung des Projekts beauftragt. Partner in Niedersachsen sind die Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer und das Büro BioConsultOS. Projektpartner in den Niederlanden sind die Provinz Friesland, die Universität Groningen sowie die landwirtschaftliche Kooperative Collectief Súdwestkust (SWK) und der Naturschutzverband BondFrieseVogelWachten (BFVW). Seit 2018 werden Uferschnepfen am Dümmer mit Satellitensendern ausgestattet, 2020 kamen Gebiete an der Unterelbe hinzu. Mit den Besenderungen wurde im LIFE+ „Wiesenvögel“ gestartet, seit 2021 erfolgt dies im Rahmen des LIFE IP Projektes „GrassBirdHabitats“. Von 2018-2021 wurden insgesamt 72 Uferschnepfen mit Satellitensendern ausgestattet. Die Zugrouten lassen sich über www.globalflywaynetwork.org nachverfolgten.

Modellregion Nord

Die Modellregion Nord wird im Vulkaneifelkreis eingerichtet Die Modellregion Nord wurde im Vulkaneifelkreis gestartet. Wie bereits in der Modellregion Süd haben sich dort Akteure aus Naturschutz, Landwirtschaft und Kommunen zur Interessengemeinschaft (IG) Modell-Naturschutzstation (MoNa) Nord zusammengeschlossen. Auch die Forstämter sind Teil der IG und damit am Aufbau der MoNa Nord beteiligt. Der Antragsteller für die Modellphase ist der Landkreis selbst. Die Untere Naturschutzbehörde sowie die Untere Landwirtschaftsbehörde arbeiten dabei eng zusammen, um gemeinsam mit der IG die MoNa Nord aufzubauen. Zusätzlich zu den Aufgaben der Modell-Naturschutzstationen wird der Vulkaneifelkreis die ersten Monate der Modellphase dazu nutzen, um einen Partner-Landkreis für die Errichtung der künftigen Naturschutzstation zu finden. Hier finden Sie die Mitgliedsorganisationen der IG Nord.

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