Das Projekt "Teilprojekt E08: Fauneninventare und Biome entlang der anthropologischen Grenze um 50-40 ka BP" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bonn, Steinmann-Institut für Geologie Mineralogie und Paläontologie, Forschungsbereich Paläontologie durchgeführt. Teilprojekt E8 konzentriert sich auf die Frage, sich ob Fauneninventare und Biome zwischen späten Neandertalern und dem modernen Menschen unterschieden. Dazu werden 30 mittelpaläolithische Fundstellen mit Faunenresten aus Mitteleuropa durch mindestens zwei radiometrische Datierungsmethoden datiert. Dies erlaubt eine hochauflösende Rekonstruktion lokaler und regionaler Biomzusammensetzungen zwischen 50-40 ka calBP. Geochronologische, Faunen- und Pollenanalysen werden in die Rekonstruktion von Biomen integriert. Abweichende Biommuster mögen zur erfolgreichen Ausbreitung von Homo sapiens beigetragen und späte Neandertaler verdrängt haben.
Das Projekt "Mikromorphologie von Boeden altsteinzeitlicher Fundplaetze (Neandertaler)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bonn, Landwirtschaftliche Fakultät, Institut für Bodenkunde durchgeführt. Von den Loess-Profilen der archaeologischen Fundstaetten in Oberkassel bei Bonn, Rheindahlen bei Moenchengladbach und Hochdahl bei Duesseldorf ('Neandertal') werden Fundschichten, ihr Hangendes und Liegendes beprobt. Duennschliffe aus diesen ungestoerten Proben werden mikromorphologisch beschrieben, die Spuren bodenbildender Prozesse werden festgestellt mit dem Ziel, die Kenntnis der Umwelt der damaligen Bewohner zu ergaenzen.
Das Projekt "Teilprojekt C03: Klimatische Umweltveränderungen im Spätleistozän - mittleren Holozän der Iberischen Halbinsel" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Köln, Fachgruppe Geowissenschaften, Geographisches Institut durchgeführt. Die Auswirkungen der spätpleistozänen bis mittelholozänen Klimaschwankungen auf Lebensgemeinschaften, speziell der Technokomplexe von Neanderthalern und anatomisch modernen Menschen des späten Mittelpaläolithikums und des Jungpaläolithikums, auf deren Lebensbedingungen und auf die Umwelt sollen im westlichen Teil der Iberischen Halbinsel untersucht werden. Dazu werden möglichst komplette, kohärente sedimentäre Archive benötigt. Diese sollen aus Seen und Lagunen des humiden Portugals und den wesentlich trockeneren Klimazonen der Extremadura und Andalusiens gewonnen und mit einem multidisziplinären Ansatz analysiert werden. Dabei wird angestrebt, auch die Umwelt-auswirkungen von kurzzeitigen Ereignissen, wie den Heinrich Events oder den Dansgaard/Oeschger Events, in diesen ökologisch unterschiedlichen Räumen zu erfassen, um unsere Arbeitshypothese einer klimatisch ausgelösten Zwangssituation für Neanderthaler und anatomisch modernen Menschen sowie deren Reaktion darauf zu überprüfen.