Das Projekt "EPISCOPE: Typologische Klassifizierung und Energieeffizienz-Monitoring von Wohngebäudebeständen in europäischen Ländern" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut Wohnen und Umwelt GmbH durchgeführt. Ausgangslage: Die Steigerung der Energieeffizienz sowie eine damit einhergehende Senkung des Energieverbrauchs und der Treibhausgasemissionen sind wesentliche Bestandteile der europäischen Klima- und Energiepolitik. Für unterschiedliche Verbrauchssektoren sind in den Verordnungen der Europäischen Union sowie in den nationalen und lokalen Regelwerken ihrer Mitgliedsstaaten ehrgeizige Zielsetzungen und Anforderungen verankert. Dem Gebäudesektor wird auf diesem Gebiet eine Schlüsselrolle beigemessen, da hier durch verfügbare Technologien signifikante Verbrauchsreduktionen möglich erscheinen. Eine quantifizierbare Überprüfung der bisherigen Entwicklungen auf diesem Gebiet findet jedoch in der Regel nicht statt, zumal in vielen europäischen Ländern die Datengrundlage zum energetischen Zustand und zum Energieverbrauch des nationalen Gebäudebestandes unzureichend ist. Es stellt sich somit die Frage, wie die im Gebäudesektor erzielten Fortschritte im Sinne eines systematischen Monitorings verfolgt, überprüft und erfasst werden können. Ziele: Ziel des EPISCOPE Projektes ist es, die Effekte energetischer Sanierungsprozesse im europäischen Wohngebäudesektor transparenter und effektiver zu machen. Zu diesen Zwecke soll ein Monitoring-Ansatz entwickelt werden, der auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene anwendbar ist und Entscheidungsträger in die Lage versetzen soll, Sanierungsprozesse nachverfolgen und steuern sowie die tatsächlich erreichten Einsparungen evaluieren zu können. Vorgehen: Den konzeptionellen Rahmen des Projektes bilden die nationalen Wohngebäudetypologien, die im IEE Projekt TABULA in 12 europäischen Ländern erarbeitet wurden. Dieser Ansatz wird auf sieben weitere Länder ausgeweitet. Zudem ist vorgesehen, Neubauten und die jeweiligen nationalen Interpretationen des in der EPBD verankerten Nearly Zero Energy Building - nZEB in die Systematik mit aufzunehmen. Als Hauptaktivität wird in jedem der teilnehmenden Länder ein Pilotvorhaben durchgeführt, in dem der Sanierungsfortschritt eines Gebäudeportfolios auf lokaler Ebene oder des Wohngebäudebestandes auf regionaler bzw. nationaler Ebene verfolgt und evaluiert wird. Als Grundlage für den internationalen Vergleich von Monitoring-Ergebnissen wird ein gemeinsamer Indikatoren-Satz entwickelt, der sowohl Strukturdaten (z. B. Fortschritte beim Wärmeschutz) als auch Energie- und Klimaschutzkennwerte (z. B. CO2-Emissionen) für den jeweiligen Gebäudebestand berücksichtigt. In Kombination mit den nationalen Gebäudetypologien und statistischen Daten zu verschiedenen Gebäudetypen können dadurch die Modelle von Gebäudebeständen besser als bisher abgebildet werden. Das Projekt wird im Rahmen des EU-Förderprogramms IEE - Intelligent Energy Europe durchgeführt. Initiator und Koordinator ist das IWU. Die Projektpartner kommen aus den Ländern Belgien, Dänemark, England, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Niederlande, Norwegen, Österreich, Slowenien, Spanien, Tschechien, Ungarn und Zypern.