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Spurenstoffeintrag in Nadelwaelder durch Nebelinterzeption in Schwarzwaldhochlagen

Das Projekt "Spurenstoffeintrag in Nadelwaelder durch Nebelinterzeption in Schwarzwaldhochlagen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Deutscher Wetterdienst, Niederlassung Hamburg durchgeführt. Seit langem ist die Bedeutung der durch Interzeption aus Nebel bzw. aus aufliegenden Wolken an Baeumen, insbesondere an Nadelbaeumen abgeschiedenen Wassermengen in Hochlagen bekannt. Im Zusammenhang mit den neuartigen Waldschaeden ist die Frage aufgekommen, ob Luftschadstoffe an den Ursachen beteiligt sein koennten. Neben dem Eintrag von Spurengasen, der in besonderen Faellen zu den bekannten Rauchschaeden im Fall von zu hohen SO2-Konzentrationen fuehrt (z. B. in den boehmischen Rauchschadensgebieten) oder Ozon, welches vielfach als Mitverursacher der Waldschaeden genannt wurde, war auch eine Beteiligung der Spurenstoffdeposition durch Auskaemmen von Nebeltroepfchen an Baeumen denkbar. Es fehlte aber an geeigneter Information ueber die Konzentration von Nebelinhaltsstoffen und ueber Methoden zur quantitativen Abschaetzung der Deposition. Im Rahmen des Forschungsprojektes wurde der Spurenstoffeintrag in Nadelwaelder durch Nebelinterzeption in Schwarzwaldhochlagen untersucht. Ueber 21 Monate wurde auf dem Feldberg im Schwarzwald der Fluessigwassergehalt an aufliegenden Wolken gemessen und 89 Nebelwasserproben bei unterschiedlichen Wetterlagen zur chemischen Analyse gesammelt. Mit Hilfe dieser Messdaten und meteorologischer Routinebeobachtungen wurde die Deposition mittels eines Wolkentropfendepositionsmodells abgeschaetzt. Folgende Ergebnisse wurden erzielt: - Die auf einen konstanten Fluessigwassergehalt normierte Spurenstoffkonzentration im Wolkenwasser weist einen Jahresgang auf mit einem Maximum im Mai und einem breiteren, schwaecheren Maximum im Herbst. - Der Ballungsraum Stuttgart bewirkt erhoehte Spurenstoffkonzentrationen im Nebelwasser, insbesondere bei H+, NH4+ und bei NO3-. Dies ergibt sich aus einer Windrichtungsabhaengigkeit der an der Wetterstation Feldberg gemessenen Ionenkonzentration im Nebelwasser. - Die Spurenstoffkonzentration im Nebelwasser liegt je nach Ionenart im Mittel 6- bis 12mal hoeher als im Niederschlagswasser. - Modellrechnungen mit den meteorologischen Daten von 1982-1991 zeigen, dass die Wasserdeposition durch Nebelinterzeption auf einen Nadelwald im Mittel 33 Prozent der Niederschlagsmenge betraegt, in Einzeljahren schwankt dieser Prozentsatz zwischen 23 und 43 Prozent. Im Jahresgang weist diese Wasserdeposition durch Nebelinterzeption ein Wintermaximum und Sommerminimum auf. - Die Stoffdeposition durch Nebel wird wegen der hoeheren Spurenstoffkonzentration im Nebelwasser hoeher als die nasse Deposition. Im Jahresgang ist die Stoffdeposition im Sommer ebenso hoch, im Winterhalbjahr hoeher als die Stoffdeposition durch Niederschlag. - Die Stoffdeposition durch Nebel ist fuer den Feldberg fuer die meisten Ionen in erster Naeherung doppelt so hoch wie die durch Niederschlag. Fuer die einzelnen Ionen sind die Erhoehungsfaktoren nicht einheitlich. - Die Stoffdeposition durch Nebel wird wesentlich durch die Meteorologie gesteuert.

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