Das Projekt "Studien zur Einfuehrung des Phytophthora-Warndienstes im Kartoffelbau unter Verwendung der Negativprognose nach Schroedter und Ullrich" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesanstalt für Pflanzenschutz durchgeführt. Die Minimierung des Einsatzes chemischer Pflanzenschutzmassnahmen und die Optimierung des Bekaempfungserfolges haben die genaue Kenntnis der Erregerentwicklung zur Voraussetzung. Grundlage dafuer ist die langjaehrige Erfassung und Bewertung meteorologischen und biologischen Datenmaterials. Waehrend eines Beobachtungszeitraumes von elf Jahren wurde an mehreren Versuchsstellen die Moeglichkeit der integrierten Bekaempfung der Krautfaeule (Phytophthora infestans) unter Verwendung der Negativprognose nach Schroedter und Ullrich geprueft. Dieses Verfahren gibt durch ausschliessliche Erfassung und Bewertung meteorologischer Daten, unter bewusstem Verzicht auf die Evaluierung biologischer Parameter, das theoretische Ende der befallsfreien Zeit innerhalb einer Vegetationsperiode an. Die Untersuchungen wurden in Parzellenversuchen und unter praxisnahen Bedingungen durchgefuehrt. Sie erstreckten sich auf anfaellige Sorten aller Reifegruppen. Waehrend des Beobachtungszeitraumes trat in 97 Prozent der Faelle (62) der tatsaechliche Erstbefall nach dem prognostizierten Ende der epidemiefreien Zeit auf. Zwischen sortensprezifischer Abreife und Auftreten des Erstbefalles konnten ebenso wie zwischen Hoehe der Bewertungsziffer und Infektionsverlauf keine Korrelationen gefunden werden. Unter den topographischen Bedingungen der oesterr. Kartoffelproduktionsgebiete kann der Aufbau eines Warndienstes nur in dezentralisierter Form erfolgen. Fuer die Erfassung und Bewertung der meteorologischen Daten wurde vom Oesterr. Forschungszentrum Seibersdorf das mikroprozessorgesteuerte Warngeraet Meteodat-L entwickelt.