Ziel des Vorhabens war es, Synergien und Potenziale zwischen den Politikfeldern Ressourcenschonung und Gesundheit zu erschließen sowie Handlungsoptionen und Politikempfehlungen zu entwickeln. In einer quantitativen Analyse des Rohstoffkonsums des deutschen Gesundheitssektors sowie seiner Kostenstrukturen wurden zu Beginn des Forschungsvorhabens Bereiche identifiziert, die den Rohstoffkonsum in besonderem Maße beeinflussen. Der deutsche Gesundheitssektor, d. h. die stationäre und ambulante Leistungserbringung verursachen einen jährlichen Rohstoffkonsum von ca. 107 Millionen Tonnen, wobei etwa ein Drittel aus heimischer Rohstoffentnahme stammen und zwei Drittel auf Importe zurückgehen. Damit entfallen ca. 5 % des gesamten Rohstoffkonsums in Deutschland auf Dienstleistungen des Gesundheitssektors. Zwischen 1995 und 2016 zeigte sich eine erhebliche Zunahme um etwa 80 Prozent. Trotzdem spielt das Thema für den Großteil der Stakeholderinnen und Stakeholder des deutschen Gesundheitssystems eine eher untergeordnete Rolle. Die Analysen in diesem Forschungsvorhaben zeigen Möglichkeiten auf, sowohl eine Verbesserung der Ressourceneffizienz als auch eine Reduktion von Kosten zu erreichen. Im Rahmen eines Screenings des Gesundheitssystems, das neben den ambulanten und stationären Leistungserbringern weitere gesundheitsspezifische Vorleistungs- und Infrastruktursektoren umfasst, wurden dazu auf Basis von Literatur- und Internetrecherchen, Interviews und einer schriftlichen Breitenerhebung die Strukturen und Institutionen im Gesundheitssystem mit Bezug zur Ressourcenschonung untersucht. Wichtige Stakeholdergruppen wurden charakterisiert und vier prioritäre Handlungsfelder abgeleitet: Arzneimittel, Medizinprodukte, Bauen sowie Lebensmittel- und Getränkeversorgung. Diese wurden unter Einbindung relevanter Stakeholderinnen und Stakeholder und auf Basis der Auswertung von Beispielen guter Praxis weiter vertieft, um konkrete Ansatzpunkte für die Steigerung der Ressourceneffizienz zu identifizieren. Abschließend wurden strategische Handlungsoptionen und Politikempfehlungen ausgearbeitet, u. a. bezüglich Agenda Setting, Information und Qualifizierung, Unterstützung der Implementierung und für einen Round Table "Ressourcenschonung im Gesundheitswesen". Quelle: Forschungsbericht
Das Projekt "Betrachtung von Rohstoffaufwendungen und Umweltwirkungen für die Energiewende in einem ressourcenschonenden und treibhausgasneutralen Deutschland (REFINE)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von ifeu - Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg gGmbH durchgeführt. Klima- und Ressourcenschutz können & müssen gemeinsam gedacht werden. Der Zusammenhang zwischen beidem geht deutlich weiter, als die Einsparung von fossilen Rohstoffen. Im Rahmen der Arbeiten zu RESCUE wurden 6 Szenarien gestaltet, die zeigen, wie es gelingen kann, sowohl THG-Emissionen als auch Primär-Rohstoffinanspruchnahme bis 2050 zu senken. In diesem Projekt sollen weitere Fragestellungen im Nexus Klima- & Ressourcenschutz untersucht werden. Der Fokus liegt dabei auf dem Rohstoffbedarf und den Umweltwirkungen (z.B. THG) der Energiewende im Ausland & EE-Importe (unter Berücksichtigung der Bevölkerungs-/Wirtschaftsentwicklung). Dabei ist unter Energiewende nicht nur der Umbau des Energiesystems zu verstehen, sondern auch der Einsatz von erneuerbaren Energieträgern (PtX) in allen Anwendungsbereichen (z.B. Verkehr). Zentrale Fragen sind: Wie ändert sich der Rohstoffbedarf Deutschlands für relevante Rohstoffe? Stehen uns die benötigten Rohstoffe in ausreichender Menge zur richtigen Zeit zur Verfügung? In welchem Verhältnis stehen die national eingesparten zu den durch die Energiewende bedingten nationalen und internationalen THG-Emissionen (hier insbesondere auch die Betrachtung von THG-Emissionen der Vorkette wie Rohstoffabbau/-verarbeitung sowie Halbwarenproduktion sowie EE-Produktion für Deutschlands Importe)? Welche weiteren Umweltwirkungen im Ausland lösen wir aus? Lassen sich die Umweltwirkungen & Rohstoffbedarfe einer Übertragung der deutschen Energiewende auf andere Länder oder einer globale Energiewende abschätzen?
Das Projekt "Teilprojekt 4: Neue Wege zur Abwasserwiederverwendung in der Landwirtschaft (Zukunftsfähige Technologien und Konzepte zur Erhöhung der Wasserverfügbarkeit durch Wasserwiederverwendung und Entsalzung)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) GmbH durchgeführt. Aufgabe des Forschungsprojektes HypoWave ist es, einen nachhaltigeren Umgang der Ressource Wasser zu erreichen und die im Abwasser gebundenen Nährstoffe einer erneuten Nutzung zuzuführen. Hierzu wird kommunales Abwasser soweit aufbereitet, dass es zum Betrieb eines hydroponischen Systems genutzt werden kann. Unter einem hydroponischen System versteht man eine Pflanzenaufzucht in einer Nährlösung ohne Erde. Ziel ist es, Synergien zwischen Siedlungswasserwirtschaft und Landwirtschaft herauszuarbeiten, das Wasser effizienter zu nutzen und gleichzeitig qualitativ hochwertige, für Verbraucher unbedenkliche landwirtschaftliche Produkte zu erzeugen.
Forschungsansatz: Der Forschungsverbund realisiert in einem ersten Schritt in der Nähe von Wolfsburg eine Pilotanlage, die es ermöglicht, kommunales Abwasser in der Landwirtschaft wiederzuverwenden. Dort wird die Wasseraufbereitung mit dem Betrieb eines hydroponischen Systems verknüpft. Untersucht werden sollen die technische Abläufe, die Wirtschaftlichkeit der Anlage und die Qualität der erzeugten Produkte. Das ISOE identifiziert die involvierten Akteure, analysiert die institutionellen und rechtlichen Rahmenbedingungen und entwickelt Modelle für eine erfolgreiche Kooperation von Siedlungswasserwirtschaft und Landwirtschaft.
In einem zweiten Schritt wird das Wissen aus der Pilotierung in Fallstudien unter anderem im Hessischen Ried und im europäischen Ausland, in der Grenzregion zwischen Belgien und Deutschland sowie in Évora in Portugal, geprüft. Mithilfe einer ergänzenden Wirkungsabschätzung, durchgeführt am ISOE, sollen so mögliche Anwendungs- und Einsatztypen identifiziert und die Marktpotenziale ermittelt werden.
Darüber hinaus ist das ISOE für die Qualität der transdisziplinären Arbeit im Verbund verantwortlich. Hierzu veranstaltet das ISOE unter anderem einen Stakeholderdialog, um regelmäßig die Ergebnisse aus der Forschung mit Akteuren aus der Praxis zu diskutieren. Zudem ist das ISOE für den Wissenstransfer des Forschungsverbundes zuständig.
Das Projekt "Erkennen und Bewerten der Treibhausgasminderungspotentials der Ressourceneffizienzpolitik" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Consideo GmbH durchgeführt. Das Umweltbundesamt geht mit seiner Studie 100% Treibhausgasneutrales Deutschland über die aktuellen Minderungsziele der Bundesregierung hinaus. Technisch ist es mit heutigem Stand möglich, treibhausgasneutral zu werden. Zunehmend gerät in den Fokus, welche Ressourcenbedarfe hinter einem solchem Umbau des Erzeugungssystems liegen. Auf der anderen Seite gibt es mit dem deutschen Ressourceneffizienzprogramm (ProgRess) ein erstes Programm, das systematisch die Ressourceneffizienz fördert und fordert. Wenig systematische Beachtung erfährt aber die Betrachtung welche Auswirkung die Steigerung der Ressourceneffizienz konkret für Treibhausgasemissionen bedeutet. Dieser Zusammenhang soll in diesem Projekt ausgehend von der Ressourceneffizienzpolitik untersucht werden. Hierzu soll auf bekannten Arbeiten sowohl aus der Treibhausgasminderung als auch der Ressourceneffizienzpolitik aufgesetzt werden und mit Hilfe von geeigneten Simulationsmodellen die wechselseitigen Effekte von Ressourceneffizienzmaßnahmen und Treibhausgasminderungsmaßnahmen systematisch erforscht werden. Hierbei liegt der Schwerpunkt nicht in der Modellentwicklung sondern in der wechselseitigen Analyse von Einzelmaßnahmen und dann auch von Maßnahmenpaketen in Bezug auf Ressourceninanspruchnahme und Treibhausgasemissionen in Form von Szenaretten bzw. 'Fallstudien' in einzelnen Sektoren/Bereichen. Ziel des Projektes ist es systematisch Synergien und Zielkonflikte zwischen Ressourceneffizienzpolitik und Klimaschutzpolitik aufzuzeigen und im dynamischen Zeitverlauf sichtbar zu machen. Ökonomische Effekte (im Sinne von Machbarkeit) stehen dabei nicht im Zentrum der Überlegungen, sollen aber je nach Modellierungsansatz nicht ausgeschlossen werden.