Das Projekt "Ermittlung der Nikotin- und Cotiningehalte im Urin von Kindern" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Rostock, Institut für Medizinische Mikrobiologie, Virologie und Hygiene durchgeführt. Im Rahmen des Umweltsurveys fuer Kinder und Jugendliche sollen eine Vielzahl von Schadstoffen in Blut und Urin der Kinder und Jugendlichen untersucht werden. Zudem werden Hausstaubproben und die Innenraumluft analysiert. Es werden Untersuchungsparameter ausgewaehlt und erhoben, von denen bekannt ist oder vermutet wird, dass sie bei hoeherer Belastung zu gesundheitlichen Schaeden fuehren und zu denen fuer die Bundesrepublik bisher keine repraesentativen Daten vorliegen. Ausserdem ist die Verfuegbarkeit einer standardisierten Analytik (gepruefte Analysenmethoden, Moeglichkeit einer externen Qualitaetskontrolle) fuer die Auswahl von Bedeutung. Im Rahmen der Pilotphase des Umweltsurveys fuer Kinder und Jugendliche (FKZ 20162212) wird die Ausschoepfung, die Durchfuehrbarkeit und die Praktikabilitaet der Untersuchungsinstrumente geprueft. Es sollen zunaechst Urin-, Hausstaub- und Trinkwasserproben von ca. 500 Kindern und Jugendlichen gewonnen werden. In den Urinproben wird im Rahmen dieses Teilvorhabens der Nikotin- und Cotiningehalt bestimmt. Der Nikotin- und Cotiningehalt im Urin wird vor allem durch das Rauchverhalten bestimmt. Anhand der Nikotin- und Cotiningehalte im Urin kann aber nicht nur zwischen Rauchern und Nichtrauchern unterschieden werden, sondern auch zwischen Nichtrauchern ohne Tabakrauchbelastung und solchen mit starker Passivrauchbelastung. Der entscheidende Vorteil in der Bestimmung dieser Parameter im Urin ergibt somit dadurch, dass die Tabakrauchbelastung nicht nur durch subjektive Fragebogenangaben sondern auch durch objektive Kriterien erfasst werden kann. Bei den bis zu 17-jaehrigen Kindern/Jugendlichen des Umweltsurveys fuer Kinder und Jugendliche werden Raucher vertreten sein. Fuer diese wird es moeglich sein, anhand der Cotinin- und Nikotingehalte die Fragebogenangaben zu verifizieren. Darueber hinaus duerfte sich, wie bei den 6- bis 14-jaehrigen Kindern, die im Rahmen des 2. Umweltsurveys untersucht wurden, die Passivrauchbelastung widerspiegeln. Die Analysen sind entsprechend gepruefter Standardmethoden durchzufuehren. Eine interne und externe Qualitaetskontrolle ist zu belegen. Eine Probenzahl in Abweichung von der Zahl 500 wird mit 1/500 pro Probe verrechnet. Eine Mindestzahl von 400 gilt allerdings als vereinbart.
Das Projekt "Optimierung des Comet Assay für den Einsatz im Biomonitoring" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Ulm, Abteilung Klinische Genetik durchgeführt. Der Gomet Assay (Einzelzellgelelektrophorese) wird zunehmend als Genotoxizitätstest eingesetzt. Aufgrund seiner Sensitivität und Schnelligkeit werden an den Gomet Assay im Biomonitoring große Erwartungen gestellt. Während für die Prüfung von Chemikalien auf genotoxische Wirkungen in vitro und in vivo detaillierte Protokolle vorgeschlagen wurden, ist für den Einsatz im Biomonitoring bisher nicht geklärt, ob methodische Varianten zu einer höheren Sensitivität führen können, In dem hier beantragten Vorhaben sollen deshalb verschiedene Protokollvariationen vergleichend untersucht werden. Die Versuche sollen an peripherem Blut durchgeführt werden, das im Biomonitoring beim Menschen häufig verwendet wird und vergleichende Untersuchungen mit anderen genetischen Endpunkten ermöglicht. Mit der alkalischen Version des Gomet Assay sollen bei Rauchern und Nichtrauchern spontane und mutageninduzierte DNA Effekte sowie die Reparaturkapazität für die induzierten Effekte untersucht werden. Die Induktion von DNA Schäden erfolgt mit Mutagenen, die sich in der Art der von ihnen induzierten DNA Schäden unterscheiden. Es werden vergleichende Untersuchungen an PHA- stimulierten und unstimulierten Blutproben durchgeführt und es wird der Einfluss von Inhibitoren der DNA- Reparatur auf die DNA-Effekte untersucht. Ziel der Untersuchungen ist es, ein optimiertes Protokoll für den Einsatz des Gomet Assay im Biomonitoring zu etablieren.
Das Projekt "Globalansatz Umsetzung Aktionsprogramm 'Umwelt und Gesundheit' - Teilvorhaben 1: Ermittlung von Quellen für das Vorkommen von Nitro/Aminoaromaten im Urin von Nichtrauchern" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Biochemisches Institut für Umweltcarcinogene Prof. Dr. Gernot Grimmer Stiftung durchgeführt. A) Problemstellung: Mit mehr als 14000 Neuerkrankungen pro Jahr ist das Blasenkarzinom die dritthäufigste Krebsart der Männer; Frauen sind mit ca. 5000 Fällen deutlich weniger betroffen. Die Hälfte der Erkrankungen werden auf das Rauchen zurückgeführt; die Ursachen für die übrigen 50 Prozent der Fälle ist noch weitgehend ungeklärt. Es gibt jedoch den begründeten Verdacht, dass diese Ursachen umweltbedingt sind. Gelingt es, die Risikofaktoren der Nichtraucher zu entdecken, dann kann die Anzahl der Neuerkrankungen um diesen Einfluss verringert werden. Nach neueren Erkenntnissen kann Blasenkrebs durch aromatische Amine (2-Aminonaphtalin und 4-Aminobiphenyl) ausgelöst werden. Diese Stoffe, die von der Arbeitsmedizin bereits als kanzerogen eingestuft wurden, finden sich in erhöhtem Maße in Zigarettenrauch. Eine Studie, die im Auftrag des BMU/UBA pilothaft durchgeführt wurde, konnte im Urin von Rauchern, aber auch von Nichtrauchern aromatische Amine nachweisen. Bei den Nichtrauchern konnte sicher gestellt werden, dass keine Aufnahme durch Passivrauchen vorlag. Aromatische Amine sind aber auch in bestimmten Nahrungsmitteln, Textilstoffen, Dieselabgas etc enthalten. Handlungsbedarf: Im Vorhaben soll im Rahmen, einer Kohortenstudie das Vorkommen von Amino-/Nitroaromate und die Varianz derselben der im Urin von Nichtrauchern verifiziert werden und Belastungswege und -quellen eruiert werden. Besonderes Augenmerk wird auf die Untersuchung der Quellen Dieselruß, Textilimprägniermittel und -farbstoffe, Nahrungsmittel u. a. gelegt. C) Ziel des Vorhabens ist: Im Rahmen des Aktionsprogramms Umwelt und Gesundheit, das von BMU und BMG gemeinsam durchgeführt wird, sollen die umweltbedingten Ursachen für die Humanbelastung mit Substanzen, die für die Erkrankung von Nichtrauchern an Blasenkrebs verdächtigt werden, eruiert werden.
Das Projekt "Rauchgewohnheiten und Berufskrebs" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Freie und Hansestadt Hamburg, Beratungsstelle für Chemiearbeiter durchgeführt.
Das Projekt "Bewertung wesentlicher Pfade der Schadstoffbelastung der Allgemeinbevoelkerung mit Hilfe multivariater Analysen (Datenmaterial der Gesundheits- und Umweltsurveys) - Teilvorhaben A: Nikotin und Cotinin im Urin" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Dr. Joachim Heinrich durchgeführt. Multivariate Analysen stellen ein Instrument dar, um wesentliche Einflussfaktoren, die zu Schadstoffexpositionen fuehren, zu identifizieren und darueber hinaus ihren Anteil am komplexen Zusammenwirken zu quantifizieren. Ziel ist es, dabei eine moeglichst hohe Aufklaerung der Varianz der Zielvariablen zu erreichen, das heisst, auf der Grundlage der vorhandenen Informationen alle wichtigen Faktoren zu ermitteln, die z.B. den Schadstoffgehalt im Urin bestimmen. Folgende Schadstoffe sind als Zielgroesse vorgesehen: Nikotin und Cotinin im Morgenurin. Da bekannt ist, dass das Rauchen die wesentliche Einflussgroesse darstellt, sollen multivariate Analysen getrennt fuer Raucher und Nichtraucher durchgefuehrt werden. Gerade mit Modellen fuer Nichtraucher koennen die umweltbedingten Schadstoffquellen abgebildet werden. Im Rahmen der Umweltsurveys werden umfangreiche Daten zur korporalen Schadstoffbelastung der Bevoelkerung und zur Belastung des haeuslichen Bereichs und der naeheren Wohnumgebung erhoben. Darueber hinaus existieren diverse Informationen zur Soziodemographie und umweltrelevanten Verhaltensweisen, zur Ernaehrung und Gesundheit, die in die multivariaten Analysen einbezogen werden. Multivariate Analysen sind im Rahmen der Umweltsurveys nicht durchfuehrbar. Sie sollen daher im Rahmen dieses UFOPLAN-Vorhabens hypothesengeleitet ausgefuehrt und in Form bewertender Berichte dargestellt werden. Zu den oben genannten Zielgroessen soll ein Berichtsband erstellt werden, dafuer ist mit 23200,-- DM zu rechnen.