Das Projekt "Demonstration umweltgerechter Ver- und Entsorgungssysteme auf ausgewählten Berg- und Schutzhütten am Beispiel des Niedersachsenhauses auf 2.471 m ü. NN in der Goldberggruppe der Hohen Tauern/Österreich" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Deutscher Alpenverein Sektion Hannover e.V. durchgeführt. Zielsetzung und Anlass des Vorhabens: Ziel des Projektes war es, die Energieversorgung (Heizung, Warmwasser, Strom) auf dem Niedersachsenhaus durchgängig zu verbessern bzw. überhaupt zu ermöglichen. Bis dato vorhanden waren ein Dieselaggregat, eine thermische Solaranlage und eine Fotovoltaikanlage. Das Dieselaggregat versorgte im Wesentlichen den Antrieb der Materialseilbahn sowie vorhandene Großverbraucher und auch die Batterieanlage. Die Solaranlage versorgte die Küche zum Teil mit Warmwasser über einen Speicher. Die Fotovoltaikanlage versorgte die Batterien für die Niederspannungsbeleuchtung. Kochgeräte wurden über Gas betrieben, ein Holzherd war die zentrale Warmwasserversorgung für den Küchengebrauch. Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten Methoden. Die Warmwasserversorgung und die Heizkörper für Gäste waren nur äußerst eingeschränkt nutzbar und erfolgten nur bei ausreichendem Speicherangebot. Die Brauch- und Trinkwasserversorgung (UV-Anlage) erfolgt durch eine Quellfassung mit Pumpen und ausreichenden Speichervolumen außerhalb des Hauses. Die primäre Brauchwasserversorgung wird durch Zisternen im und am Haus sichergestellt. Mittels eines Abwasserkanals werden Küchen - und Sanitärwässer ins Tal geleitet. Ein Fettabscheider ist vorgeschaltet. Um eine ökologisch und vollständige Energieversorgung zu erreichen, erstellte in Absprache mit dem Hauptverein des DAV die Firma Siemens/Linz ein Energiekonzept als erweiterte Insellösung mit dem Schwerpunkt der umweltgerechten Energieversorgung (Rapsöl) und gleichzeitiger Optimierung der Energieverbraucher. Dieses Konzept war darauf ausgelegt, das vorhandene Dieselaggregat durch eine Rapsölmaschine zu ersetzen und nachgeschaltete Techniken (Wechselrichter und Steuerungen) und vorhandene Fotovoltaik- und Batterieanlage zu kombinieren und zu vervollständigen. Die Wärmeabgabe des BHKW war dabei für die Brauchwassererwärmung und die Heizungsanlage vorgesehen. Größere Umbauten innerhalb des Hauses bestanden darin, die Elektroschaltzentrale im Erdgeschoss auszubauen und eine Wechselrichteranlage mit den Steuerungen und Verbindungen einzubauen. Fluchtwegbeleuchtungen in den Fluren und im Treppenhaus wurden gleichzeitig installiert. Eine Optimierung des gesamten Niederspannungsbereiches erfolgte ebenfalls. Für die Warmwasserbereitung und -speicherung wurden Pufferschichtenspeicher eingebaut, um den thermischen Tagesbedarf vorzuhalten. Hierzu musste im 1. OG ein Sanitärraum statisch angepasst werden. Zur Lastabtragung des Speichervolumens waren erhebliche Eingriffe (Stahlträgerinstallationen mit Stahlbeton) in das Tragwerk notwendig. Im Kellergeschoss wurden getrennte Sanitärraume geschaffen, hierfür musste ein Winterraum umgebaut werden. Auch die Toilettenanlagen wurden saniert (Lüftung, wasserloses Urinal etc.). Die vorhandenen zwei Duschen wurden mit Zeit- und Münzautomaten versehen. (Text gekürzt)