Das Projekt "Untersuchungen zum Arbeitsschutz bei An- und Abfahrvorgaengen von Chemieanlagen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) gGmbH durchgeführt. Anhand der exemplarischen Untersuchung einer Anlage zur Herstellung von Nitroglykol soll die Anwendbarkeit probabilistischer Methoden zur Untersuchung des An- und Abfahrens gezeigt werden. Durch Vergleich mit der Analyse des Normalbetriebs sollen Schwachstellen in Auslegung und Betriebsprozeduren herausgearbeitet werden, die fuer diese Phasen charakteristisch sind. Als Ergebnis der Analyse werden Vorschlaege zur Aenderung der Auslegung und der Ablaeufe der Handmassnahmen fuer saemtliche betrachteten Anlagenzustaende erwartet, welche die Sicherheit der Anlage erhoehen. Durch Vergleich der ueblichen Fehlerbaumanalyse mit Berechnungen mit Mehrphasenprogrammen und der Markov-Methode soll ermittelt werden, welche der genannten Methoden sich am besten fuer die Analyse des An- und Abfahrens eignet. Es wird eine Analysemethode vorgestellt und praktisch erprobt, die es erlaubt, den besonderen Einfluss von Handmassnahmen auf die Sicherheit des Anlagenbetriebs beim An- und Abfahren zu bewerten und die Erhoehung der Sicherheit von Anlage und Betriebspersonal aufgrund von Aenderungen an Auslegung und Betriebsweise vergleichend zu quantifizieren. Damit wird die Moeglichkeit aufgezeigt, die Schnittstelle Mensch/Maschine beim Entwurf neuer und bei in Betrieb befindlichen Anlagen zu otimieren und somit eine Erhoehung der Sicherheit des Bedienungspersonals zu erreichen.
Das Projekt "Mikrobielle Abwasserreinigung in der Sprengstoffindustrie" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Graz, Institut für Mikrobiologie und Abfalltechnologie durchgeführt. Das bei der Produktion von Sprengstoffen anfallende Abwasser enthaelt als organische Komponenten Nitroverbindungen wie Nitroglycole und Nitroaromaten, als anorganische Komponente Nitrat in Konzentrationen um 10g/L mit pH-Werten um 0,5. Nach den Grundlagenuntersuchungen zur Konzeption der mikrobiellen Reinigung des Abwassers soll in diesem Forschungsvorhaben eine Prozesssteuerung fuer den Gesamtprozess entwickelt werden, der als dreistufige Anlage mit aerober Vorreinigung, anaerobem Tropfkoerper zur Denitrifikation und aerober Nachreinigung ausgelegt wurde. Die Daten fuer die Untersuchung werden aus kinetischen Experimenten, Verweilzeitmessungen und Stoerungsexperimenten an einer Pilotanlage im Labormassstab gewonnen. Die Entwicklung der Steuerung erfolgt in Zusammenarbeit mit den anderen Projektpartnern: Die Firma Dynamit Nobel Wien GmbH betreibt eine Pilotanlage im Technikumsmassstab, das Institut fuer Mathematik der Univ. Graz erstellt ein Modell zur Simulation des Gesamtprozesses und ein Computerprogramm zur Steuerung der Anlage. Die Ergebnisse dienen der Entwicklung eines Patentes und dem Bau einer betrieblichen Abwasserreinigungsanlage der Firma Dynamit Nobel Wien.