Das Projekt "AgriBioRes - Landwirtschaft in Biosphärenparks: Innovationsmotor oder Hindernis - Wahrnehmung und Sichtweise von Bäuerinnen und Bauern in Biosphärenparks (Salzburger Lungau und Kärntner Nockberge, Val Müstair und Entlebuch)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Österreichische Akademie der Wissenschaften, Institut für Interdisziplinäre Gebirgsforschung IGF durchgeführt. Die Sichtweisen der Landwirtinnen und Landwirte in den Biosphärenparks bilden den Schwerpunkt des geplanten Projekts. Bäuerinnen und Bauern erfüllen für den Naturschutz grundlegende Funktionen, deshalb verdienen ihre Sichtweisen, Zukunftsperspektiven und Ideen Anerkennung und fordern eine sensible Herangehensweise für ein besseres gegenseitiges Verständnis.
Biosphärenparks erfüllen vielfältige Aufgaben und dienen als Modellregion für eine nachhaltige Regionalentwicklung. Seit dem Paradigmenwechsel im Naturschutz werden lokale Akteure in Entscheidungs-und Entwicklungsprozesse von Schutzgebieten einbezogen. In den ausgewählten alpinen Biosphärenparks spielt die Erhaltung der Kulturlandschaft eine wichtige Rolle. Lokale Landwirtinnen und Landwirte verfügen über wesentliche Funktionen in den Biosphärenparks. Die Integration traditionellen Wissens bezogen auf Ökosystemmanagement und Minderung der Auswirkungen von Naturgefahren sind von höchstem Interesse für das Biosphärenparkmanagement. Obwohl die natürlichen Ressourcen die Lebensgrundlage der Landwirtinnen und Landwirte bilden, stößt der Naturschutz oft auf Widerstand in dieser Interessensgruppe. Dies verlangt nach einem besseren Verständnis der endemischen Sichtweise der Landwirte, weshalb eine stärkere Integration der Sozialwissenschaften unerlässlich ist, um Interessenskonflikte aufzuzeigen und zu lösen.
Mit diesem Projekt soll die Sichtweise dieser wichtigen Gruppe auf den Biosphärenpark dargestellt werden. Um den Ursprung der Konflikte zu erkennen und die sozialen Stärken der Bewohnerinnen und Bewohner des Biosphärenparks hervorzuheben, eignen sich qualitative Forschungsmethoden der ‚Grounded Theory'. Eine umfangreiche Analyse bereits vorhandener Daten in den Biosphärenparks und qualitative Interviews mit Landwirtinnen und Landwirten bilden die Basis dieser Forschung.
Das Projekt will 1) die vorhandenen sozialen Stärken und Barrieren darstellen, 2) die sozialen Strukturen in den verschiedenen Biosphärenparks analysieren und vergleichen, 3) das vorhandene Konfliktpotential mindern und 4) die Verhärtung der Fronten innerhalb der Interessensgruppen vermeiden und 5) lokales Wissen in Bezug auf Ökologie und Landwirtschaft in der Region erfassen, womit die Integration der lokalen ökologischen Kenntnisse in das Biosphärenparkmanagement gefördert wird.
Das Projekt "Infrastrukturkonzept - Nationalpark Nockberge" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Amt der Kärntner Landesregierung durchgeführt.
Das Projekt "Participation Process in Bioshere Reserves - Development of an Intervention Theory, Analysis of Strategies and Procedural Ethics by example of BRs Nockberge, Vienna Forest and Großes Walsertal, Austria (part b)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Innsbruck, Institut für Geographie durchgeführt. Mit dem Biosphärenpark Wienerwald wurde in überkommunaler Kooperation ein neuer regionaler Kontext geschaffen, der regionale Nachhaltigkeit in überkommunaler Kooperation ermöglichen bzw. fördern soll. Dieser Prozess war insofern partizipativ, da die Grundeigentümer der Schaffung eines neuen Kontextes im Bereich ihrer Gründe erst zustimmen mussten. An der Errichtung des Biosphärenparks wirkten außerdem VertreterInnen von Gemeinden und lokale bzw. regional agierenden Nichtregierungsorganisationen und Vereinen (sog. 'verfasster Zivilgesellschaft also) entscheidend mit. Laut den Bestimmungen der Sevilla-Strategie soll nun dieser neue regionale Kontext die Einbindung der Bevölkerung in die lokalen, politischen Entscheidungsprozesse unterstützen und verbessern, um für mehr regionale Nachhaltigkeit garantieren zu können. Zentrale Frage meines Projekts ist also, inwieweit dieser neue regionale Kontext auf die lokalpolitischen Entscheidungsprozesse in Gemeinden des Wienerwalds zurückwirkt und wie diese Wechselwirkungen zwischen dem Biosphärenpark Wienerwald und den Gemeinden der Region dahingehend intensiviert werden kann.
Das Projekt "Vielfalt und Resilienz - Dynamik und Entwicklungspfade sozial-ökologischer Systeme, dargestellt anhand des Biosphärenparks Salzburger Lungau und Kärntner Nockberge" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesanstalt für Bergbauernfragen durchgeführt. Die Bedeutung der Vielfalt, als Ressource für eine nachhaltige und resiliente Entwicklung in alpinen Regionen wird bislang häufig unterschätzt. Insbesondere die Erforschung des lokalen und regionalen Institutionengefüges sowie der AkteurInnen-Netzwerke und ihre Bedeutung für die regionalen Strategien und Zukunftsvisionen wurden bislang in diesem Kontext nicht erforscht. Der Biosphärenpark Salzburger Lungau und Kärntner Nockberge stellt eine gute Möglichkeit dar, die Voraussetzungen und die Fähigkeit einer Region für eine resiliente Entwicklung in einer umfassenden Weise darzustellen. Diese Zielsetzung der nachhaltigen Nutzung aller Ressourcen, der räumlichen Differenzierung und der Bedeutung des Konzeptes für die Entwicklung der Berggebiete sowie die Einbindung der Gemeinden in diesen Prozess, bezieht sich auf Kernanforderungen der Sevilla-Strategie (UNESCO 1995) für die Gestaltung von Biosphärenparks.