Das Projekt "AlgaTerra - Ein Informationssystem zur Biodiversitaet terrestrischer Algen: Synthese taxonomischer, molekularer und oekologischer Informationen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Berlin, Zentraleinrichtung Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin-Dahlem durchgeführt. 1. Ein kritisch erarbeitetes wissenschaftliches internetverfuegbares Informationssystem zur Biodiversitaet terrestrischer Mikroalgen ermoeglicht den Zugriff auf referierte Originaldaten. Es soll modellhaft aufzeigen, dass und wie neueste Forschung (rDNA-Sequenzen) und das historisch gewachsene Wissen der letzten 200 Jahre integriert werden koennen. Basis fuer diese Informationen sind Herbarien, Sammlungen von Referenzkulturen und Literatur der 5 beteiligten Institutionen. Die Verfuegbarmachung von Sammlung-, Typus- und Bilddaten ermoeglicht eine Neubewertung von Originaldaten. Der integrative Ansatz des Verbundes besteht in der Verknuepfung bisher unverbundener Einzelarbeiten und unpublizierter Primaerdaten. 2. Entwicklung des Informationssystems mit Benutzerfuehrung, Erhebung, Evaluierung und Internetbereitstellung von morphologischen, molekularbiologischen, autoekologischen und nomenklatorischen Daten zu terrestrischen Mikroalgen. 3. Das Informationssystem zu terrestrischen Algen wird via Internet der wissenschaftlichen Gemeinschaft kostenlos zur Verfuegung stehen, das von der Grundlagen- und angewandten Biodiversitaetsforschung genutzt werden kann (siehe Rahmenantrag 4.1).
Das Projekt "Reproduktionserfolg und genetische Vielfalt bei Molchen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Wien, Formal- und Naturwissenschaftliche Fakultät, Institut für Zoologie durchgeführt. Von Helmut Berger, Technisches Büro für Ökologie, Salzburg, Austria. Taxonomische Revisionen und monographische Bearbeitungen sind für Nicht-Taxonomen meist die wesentlichste Informationsquelle über eine Organismengruppe. Aber auch der Spezialist ist über jede detaillierte Zusammenstellung froh, da dadurch oft viele zeitraubende Recherchen, z. B. bezüglich Nomenklatur, Taxonomie oder Ökologie vermieden werden können. Außerdem wird damit die Diversität einer Großgruppe ausführlich dokumentiert. Die Urostyliden sind eine artenreiche, in fast allen terrestrischen, limnischen und marinen Habitaten weit verbreitete Gruppe hypotricher Ciliaten (Wimpertiere). Das charakteristische Merkmal der Urostyliden sind die sogenannten Midventralcirren, das sind zickzackförmig angeordnete Cirren (= verklebte Wimpernbüschel) in der Längsachse der Bauchseite. Seit 1758, dem Beginn der zoologischen Nomenklatur, wurden etwa 35 urostylide Gattungen mit: zirka 250 Arten beschrieben. Nimmt man an, dass 30-50 Prozent davon unbestimmbare Arten, Synonyme oder Arten sind die in andere Großgruppen gehören, kann man derzeit von einem Bestand von etwa 125 bis 175 validen (gültigen) Arten ausgehen. Die letzte umfassende Revision der hypotrichen Ciliaten, und damit auch der Urostyliden, stammt von Kahl (1932), einen Bestimmungsschlüssel der Urostyliden haben Borror und Wicklow (1983) erstellt. Die geplante Monographie der Urostyliden wird den selben Aufbau haben wie die vom Antragsteller bereits veröffentlichte Monographie der Oxytrichiden (Berger 1999). Eine Kopie dieses fast 1100 Seiten starken und ohne finanzielle Unterstützung geschriebenen Werkes liegt dem Antrag als Muster bei Das Urostyliden-Buch wird beim Backhuys Verlag (Niederlande) erscheinen. Hier eine kurze Übersicht der Gliederung des Buches: (A) Allgemeiner Teil - Morphologie, Biologie, Terminologie; Phylogenie; Klassifikation; Parasitismus; Ökologie, Vorkommen, geographische Verbreitung; Methoden; nomenklatorische Zusammenfassung; (B) Systematischer Teil - Charakterisierungen der Großgruppen und Gattungen sowie Schlüssel; die einzelnen Artbeschreibungen gliedern sich wie folgt: Name der Art sowie Autor und Jahr; detaillierte Liste der Synonyme; Nomenklatur und Taxonomie; Morphologie und Biologie; Morphogenese (soweit Daten vorhanden); Vorkommen und Ökologie; morphometrische Daten; sämtliche Abbildungen (die Beschreibungen werden, soweit möglich, durch eigene Daten und Abbildungen ergänzt); (C) Literatur (etwa 2000 Zitate); Index. Das Projekt ist über drei Jahre geplant und umfasst folgende Punkte: (i) Kritische Bestandsaufnahme und 'monographische Verarbeitung' der seit 1758 verfügbaren Daten. Die Daten über Urostyliden sind in mehr als 2000 Einzelarbeiten verstreut. Dieser Teil des Projektes wird etwa 50 Prozent der Zeit beanspruchen.