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REACH: Umweltbundesamt rät zur Regulierung von Octylphenol

Amt empfiehlt ersten hormonell wirksamen Stoff für Bewertung nach EU-Chemikalienrecht Als erster EU-Mitgliedstaat hat Deutschland mit Octylphenol einen hormonell wirkenden Stoff als besonders besorgniserregend identifiziert und seine Bewertung offiziell bei der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) eingereicht. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass Octylphenol das Hormonsystem in Fischen beeinträchtigt und dadurch die Entwicklung und Fortpflanzung schädigt. Bereits minimale Konzentrationen von wenigen Millionstel Gramm reichen aus. Stimmen die anderen Mitgliedsstaaten im Dezember dem deutschen Vorschlag zu, gilt Octylphenol als „besonders besorgniserregender Stoff“ und wird in die REACH-Kandidatenliste aufgenommen. Das ist der erste Schritt zu einer EU-weiten Zulassungspflicht oder Beschränkung. Octylphenol wird etwa bei der Herstellung von Farben, Beschichtungen, Klebstoffen oder Reifen eingesetzt. Das ⁠ UBA ⁠ hält es generell für erforderlich, hormonell wirkende Stoffe strenger zu regulieren. Die EU Chemikalienverordnung ⁠ REACH ⁠ macht dies möglich: Im Einzelfall können hormonell wirkende Stoffe als besonders besorgniserregend identifiziert werden. Damit werden sie genauso bewertet wie Stoffe, die Krebs erregen oder die Fortpflanzung schädigen. Doch bisher wurde dieses REACH Instrument noch nicht genutzt. “Wir dürfen nicht nur über die Bewertung hormonell wirkendender Stoffe diskutieren, sondern müssen handeln“, so UBA-Präsident Jochen Flasbarth. Das UBA geht mit der Identifizierung von Octylphenol hier einen ersten Schritt. Octylphenol (chemisch korrekt: 4-tert-Octylphenol) gehört zu den Alkylphenolen. Die bekannteste Chemikalie der Gruppe ist das ebenfalls hormonell wirkende Nonylphenol, dessen Ethoxylate jüngst in einer Greenpeace Studie in Textilien nachgewiesen wurden. Nonylphenol und seine Ethoxylate sind in der Europäischen Union in zahlreichen Verwendungen verboten. Octylphenol dagegen bisher nicht. Neben den oben genannten Verwendungen kommt eine Abwandlung der Chemikalie (Octylphenol-Ethoxylat) auch bei der Erdgasgewinnung durch Fracking zum Einsatz und wird zusammen mit Wasser unter hohem Druck in Gestein gepresst, um Erdgas freizusetzen. 45 Tage lang können Unternehmen, Umwelt- und Verbraucherverbände, Behörden aber auch interessierte Bürgerinnen und Bürger nun den UBA-Vorschlag öffentlich kommentieren. Denn REACH ist ein Verfahren mit breiten Beteiligungsmöglichkeiten. Danach entscheidet der Ausschuss der Mitgliedstaaten der ECHA. Ist ein ⁠ Stoff ⁠ in die Kandidatenliste aufgenommen, können Bürgerinnen und Bürger beim Handel kostenfrei erfragen, ob der Stoff in einem Produkt enthalten ist.

REACH: EU bestätigt besonders besorgniserregende Eigenschaften für Chemikalie in Outdoorkleidung

Verbraucher müssen über REACH-Kandidaten Auskunft erhalten Die REACH-Kandidatenliste umfasst jetzt 144 besonders besorgniserregende Chemikalien. Deutschland hatte auf Initiative des Umweltbundesamtes (UBA) die Aufnahme von sieben besonders umweltgefährlichen Chemikalien vorgeschlagen. Darunter ist die Perfluoroktansäure (PFOA), die sich oft in wetterfesten und wasserresistenten Textilien wiederfindet. Sie gilt seit langem als umweltschädlich. Jochen Flasbarth, Präsident des Umweltbundesamtes: „Besonders besorgniserregende Chemikalien gehören nicht in die Umwelt und sollten auch in Verbraucherprodukten ersetzt werden. Durch die Aufnahme eines Stoffes in die REACH-Kandidatenliste erhalten Verbraucherinnen und Verbraucher besondere Auskunftsrechte, von denen sie auch Gebrauch machen sollten.“ Am einfachsten geht das mit der Online-Anfrage unter www.reach-info.de. Insgesamt sind nun fast 12.000 Chemikalien in der EU registriert. Ein Großteil der Registrierungen stammt aus Deutschland. Die EU-Mitgliedstaaten bestätigten den gemeinsamen Vorschlag aus Deutschland und Norwegen, Perfluoroktansäure und das Salz dieser Säure (APFO) in die ⁠ REACH ⁠-Kandidatenliste aufzunehmen. ⁠ PFOA ⁠ ist ein wichtiger Vertreter der per- und polyfluorierten Chemikalien, den ⁠ PFC ⁠. Diese kommt unter anderem in imprägnierten Textilien wie Outdoorjacken, Teppichen oder Möbelbezügen vor, die wasser-, schmutz- und fettabweisend sind. Die Chemikalie kann sich in Nahrungsketten anreichern und wird regelmäßig im menschlichen Blut nachgewiesen. In der Umwelt ist der ⁠ Stoff ⁠ so stabil, dass er sich weltweit, auch in der Tiefsee und der Arktis wiederfindet, zum Beispiel in Eisbären, Robben und Seevögeln. Ebenfalls auf ⁠ UBA ⁠-Vorschlag wurden die in Harzen und Lacken vorkommenden Nonylphenolethoxylate in die Kandidatenliste aufgenommen. Aus ihnen entsteht in Kläranlagen und Gewässern das hormonell wirksame Nonylphenol, das die Fortpflanzung von Fischen schädigt. Auf Vorschlag Schwedens wurden das giftige Schwermetall Cadmium und Cadmiumoxid als besonders besorgniserregend identifiziert. Auch der Weichmacher Dipentylphthalat steht nun auf der Kandidatenliste. Über vier weitere UBA-Vorschläge wurde noch nicht entschieden. Ein Ziel der europäischen ⁠ REACH-Verordnung ⁠ ist es, alle besonders besorgniserregenden Chemikalien schrittweise durch geeignete Alternativsubstanzen oder -technologien zu ersetzen. Ein wichtiges Instrument hierfür ist die Aufnahme derartiger Stoffe in die REACH-Kandidatenliste nach Bestätigung der besonders besorgniserregenden Eigenschaften durch die EU-Mitgliedstaaten. Mit der Aufnahme entstehen Pflichten der Hersteller und Lieferanten. Da ⁠ PFOA ⁠ nun in die REACH-Kandidatenliste aufgenommen wurde, muss der Handel Verbrauchern und Verbraucherinnen – auf Nachfrage – mitteilen, ob ein Produkt PFOA oder einen anderen besonders besorgniserregenden Stoff in Anteilen über 0,1 Prozent enthält. Über das UBA-Portal www.reach-info.de lässt sich diese Anfrage einfach online erledigen. Zusätzlich möchten die norwegische Umweltbehörde und das UBA vorschlagen, die Herstellung und Verwendung dieser Chemikalie EU-weit zu beschränken. Dies würde auch importierte Produkte umfassen. Insgesamt sind in der EU heute fast 12.000 Chemikalien registriert. Die letzte REACH-Registrierungsfrist läuft bis zum 31. Mai 2018. Sie gilt für Stoffe, die in Mengen von einer bis 100 Tonnen pro Jahr hergestellt oder importiert werden. In der am 31.05.2013 beendeten zweiten REACH-Registrierungsperiode legten die verantwortlichen Unternehmen 9.084 Registrierungsdossiers für 2.923 Chemikalien vor. Fast ein Drittel aller Registrierungen aus den 27 EU-Mitgliedsstaaten kommt aus Deutschland. Das Umweltbundesamt wird auch weiterhin umweltrelevante Chemikalien für die REACH-Kandidatenliste vorschlagen und so ihre Substitution beschleunigen.

Greenpeace-Berichts „Schmutzige Wäsche: Zum Trocknen aufgehängt. Giftige Spuren vom Abflussrohr bis zum T-Shirt”

Für die Herstellung von Textilien und Stoffschuhen großer Bekleidungsmarken werden Nonylphenolethoxylate (NPE) verwendet. Zu diesem Ergebnis kommt eine großangelegte Laboranalyse von Sport- und Freizeitbekleidungsartikeln im Auftrag von Greenpeace, die am 23. August 2011 veröffentlicht wurde. Die als Tenside in der Textilproduktion genutzten NPE wandeln sich durch Abbauprozesse in giftiges Nonylphenol (NP) um. Nonylphenol ist eine langlebige Chemikalie mit hormonell wirksamen Eigenschaften. Sie reichert sich in der Nahrungskette an und ist auch in sehr niedrigen Konzentrationen schädlich. Greenpeace hat über 78 Sport- und Freizeitbekleidungsartikel sowie Schuhe mit den Logos der 15 führenden Sportbekleidungsmarken von einem führenden unabhängigen Labor auf NPE untersucht.

Alkylphenole und Alkylphenolethoxylate: freiwillige Maßnahmen der Industrie führen zur Verminderung der Umweltbelastung

Alkylphenolethoxylate (APEO) sind nicht-ionische Tenside, die in Industrie und Technik vielfältig eingesetzt werden Einige ihrer Ausgangs- und Abbauprodukte sind in der Umwelt persistent, bioakkumulierend, endokrin wirksam und hochtoxisch für aquatische Organismen. Seit dem Verzicht der deutschen Industrie auf APEO in Reinigungsmitteln in den Jahren 1986 und 1992 ist die Belastung von Brassen aus Rhein, Elbe und Saar mit APEO und ihren Abbauprodukten deutlich gesunken. Miesmuscheln aus Nord- und Ostsee wiesen im Allgemeinen niedrigere Konzentrationen auf, die im Untersuchungszeitraum weiter abnahmen. Die wirtschaftlich bedeutendsten Alkylphenole und Alkylphenolethoxylate sind die 4-Nonyl- und 4-Octylverbindungen. In Kläranlagen werden die Ethoxylate sukzessive zu kürzerkettigen Homologen und schließlich zu den entsprechenden Alkylphenolen abgebaut. Wegen ihrer negativen Effekte auf die Umwelt verzichtet die deutsche Industrie seit 1986 bzw. 1992 auf den Einsatz von APEO in Haushalts- und Industriereinigern. Auf europäischer Ebene folgten entsprechende Maßnahmen in Bezug auf Nonylphenolethoxylate in den Jahren 1995 (Haushaltsreiniger) und 2000 (Industriereiniger). Darüber hinaus werden seit 2002 europaweit keine APEO-haltigen Flockungsmittel mehr in Kläranlagen eingesetzt. Um die Belastung aquatischer Organismen zu erfassen und die Wirksamkeit der regulatorischen Maßnahmen zu überprüfen, wurden Brassen aus deutschen Fließgewässern und Miesmuscheln aus Nord- und Ostsee auf 4-Nonylphenol (4NP), 4-Nonylphenolmonoethoxylat (4NP1EO), 4-tert-Octylphenol (4tOP)und 4-tert-Octylphenolmonoethoxylat (4tOP1EO) untersucht. Entsprechend dem höheren Marktanteil der NPEO-Produkte im Vergleich zu den OPEO-Produkten war die Belastung der Fische durch Nonylverbindungen höher als durch Octylverbindungen (Faktoren von 5 bis 93). Von den hier untersuchten Flüssen ist die Exposition mit AP und APEO in der Saar am höchsten. Besonders auffällig sind die hohen 4NP1EO-Konzentrationen in Fischen von der Staustufe Güdingen, die sich im Untersuchungszeitraum 1992 bis 2001 über einen Bereich von 29 - 324 ng/g  Frischgewicht (FG) erstreckten. Brassen aus Rhein und Elbe wiesen deutlich niedrigere Gehalte auf, die teilweise auch unterhalb der Bestimmungsgrenzen lagen. Im Untersuchungszeitraum nahm die Belastung an allen Probenahmeflächen ab. Miesmuscheln aus der südlichen Nordsee (Eckwarderhörne) wiesen höhere Belastungen auf als Muscheln aus dem Schleswig-Holsteinischen Wattenmeer und der Ostsee. Die 4NP-Gehalte in Muscheln aus Eckwarderhörne lagen im Bereich von unterhalb der Bestimmungsgrenze (< 2 ng/g) bis zu 9,7 ng/g FG. Im Untersuchungszeitraum 1986 bis 2001 konnte eine deutliche Abnahme beobachtet werden: nach 1997 lagen die Konzentrationen unterhalb der Bestimmungsgrenze. 4NP1EO wurde bereits seit 1990 nicht mehr in Muscheln nachgewiesen. Die Gehalte an 4tOP waren generell gering (< 0,2  bis 0,5 ng/g FG) und 4tOP1EO konnte zu keinem Zeitpunkt quantifiziert werden. Die Untersuchungen belegen den Erfolg der verschiedenen freiwilligen Maßnahmen zur Verminderung der Alkylphenolethoxylat- und Alkylphenol-Einträge in Oberflächengewässer. Eine Umrechnung der Gewebekonzentrationen auf Wasserkonzentrationen ergibt, dass im Jahr 2001 die Nonylphenol- und Octylphenolkonzentrationen unterhalb der im Rahmen der Wasserrahmenrichtlinie abgeleiteten Umweltqualitätsnormen für 4-Nonylphenol (0,3 µg/L) und für 4-tert-Octylphenol (0,1 µg/L Binnengewässer bzw. 0,01 µg/L sonstige Oberflächengewässer) lagen und somit nicht von einer Gefährdung der aquatischen Umwelt durch diese Stoffe auszugehen war. Aktualisiert am: 12.01.2022 Datenrecherche Datenrecherche Datenrecherche Datenrecherche Datenrecherche Datenrecherche Datenrecherche Datenrecherche Datenrecherche

Nonylphenol (NP) exposure in Germany between 1991 and 2021: urinary biomarker analyses in the German Environmental Specimen Bank (ESB)

Nonylphenol (NP) is a high production volume chemical with a wide range of uses, e.g. in NP ethoxylates (NPEO). NP and NPEO have become ubiquitous in the environment and are considered of concern due to their general ecotoxicity and endocrine disrupting properties. However, knowledge on human exposure is scarce. In this study, we analyzed novel NP metabolites (OH-NP and oxo-NP) as robust biomarkers of exposure in 24h-urine samples from the German Environmental Specimen Bank (ESB). This enables us to reliably determine the individual NP body burden and to retrospectively evaluate NP exposure over the past 30 years. We analyzed 660 urine samples from eleven sampling years between 1991 and 2021. All samples were from young German adults between 20 and 29 years of age. OH-NP was quantifiable in all samples until 2017. In 2019 and 2021, the frequency of samples above the LOQ dropped to 90% and 77%, respectively. Median OH-NP concentrations significantly decreased from 4.32 (micro)g/L in 1991 to 0.70 (micro)g/L in 2021. OH-NP and oxo-NP levels correlated strongly, but oxo-NP concentrations and detections were considerably lower, in line with its known lower metabolic conversion. Reverse dosimetry back-calculated daily intakes (DI) of NP, based on OH-NP, decreased by almost a factor of four from medians of 0.16 (micro)g/(kg bw*d) in 1991 to 0.04 (micro)g/(kg bw*d) in 2021, respectively. The major drop took place only after 2012. This came as a surprise, because strict restrictions had been enacted much earlier in the EU, in 2003. All NP DIs were below the provisional tolerable daily intake of 5 (micro)g/(kg bw*d) from the Danish Environmental Agency. DIs back-calculated from the ESB biomonitoring data agree well with calculations from food. This indicates to contaminated foodstuff as a major source of exposure. The time lag of regulatory restrictions to decreasing human exposure levels, the general lack of knowledge on exposure levels in susceptible populations such as children, and the ongoing worldwide use of NP underline the urgent need to continue monitoring NP exposures in Germany and worldwide. With these novel NP biomarkers, we provide a robust and sensitive tool for exposure and risk assessments, complementing environmental monitoring. © 2022 The Authors

Diagnostische Oekotoxikologie: Verfahren fuer die Entwicklung von Markern auf Zellbasis fuer die Bewertung frueher, subletaler Wirkungen

Das Projekt "Diagnostische Oekotoxikologie: Verfahren fuer die Entwicklung von Markern auf Zellbasis fuer die Bewertung frueher, subletaler Wirkungen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle, Sektion Chemische Ökotoxikologie durchgeführt. The proposed project aims at a rational development of scientifically based ecotoxicological effects assessment methodology as required for refinement of water quality objectives in EC countries. The combined utilization of novel cell culture technology with conventional whole animal experiments represents an innovative approach in establishing markers for the early diagnosis of exposure and sublethal effect. The proposal can achieve this task because it assembles a unique group of European experts in cell culture technology and whole animal physiology. The proposed programme has been targeted at freshwater organisms, particulary fish and amphibia. A comparison between these evolutionary related animal groups with clearly different life history will illustrate fundamental processes of toxicant action as well as the value of cellular markers for diagnosis of pollutant exposure and effect. The design of the work programme integrates a cell-to-organism approach - establishing diagnostic markers in studies with isolated cells and asking whether these markers still work in the intact animal - with an organism-to-cell approach - using animals exposed to low levels of toxicants and asking whether the diagnostic markers are expressed in their cells: 1) Mechanisms and characteristics of chemical action will be studied in isolated cells (alternative models) thar are targets of toxicant uptake, metabolism or effect (skin, gills, gut, liver, muscle, spermatogonia, leucocytes, macrophages), 2) The ecotoxicological implications of accumulation and effect of chemicals will be assessed by a) differentiation between protective (tolerance) and pathologic (disease) processes, and by b) validating the in vitro findings in in vivo studies, using both field sampling (agricultural areas, Elbe floodplains) and laboratory experiments. Cells and organisms will be exposed to single chemicals and to mixtures. A set of four reference chemicals has been selected including substances of low water solubility or reducing surface tension: nonoxynol, 2,4-dichlorophenol, pentachlorophenol, copper. Basic research on identification of suitable cellular markers will be accompanied by pre-competitive research on the potential development of these markers into routine diagnostic tools for environmental testing and monitoring.

Kreislaufwirtschaft - Stoffstrommanagement: Ermittlung und Auswertung von Daten zur Beurteilung prioritaerer organischer Schadstoffe in Abfallduengern (niedrig belastete Klaerschlaemme aus laendlichen Regionen und Kompost) sowie in organischen Wir...

Das Projekt "Kreislaufwirtschaft - Stoffstrommanagement: Ermittlung und Auswertung von Daten zur Beurteilung prioritaerer organischer Schadstoffe in Abfallduengern (niedrig belastete Klaerschlaemme aus laendlichen Regionen und Kompost) sowie in organischen Wir..." wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie durchgeführt. Im geplanten Vorhaben sollen die oekologischen und gesundheitlichen Risiken ausgewaehlter organischer Schadstoffe, die in den Wirtschaftsduengern Guelle und Jauche, im Kompost und in Klaerschlaemmen vorkommen, pfadspezifisch anhand von Literaturdaten ermittelt werden. Es sollen Qualitaetskriterien entwickelt werden, die die Umsetzung des Vorsorgeziels, durch Bewirtschaftungsmassnahmen (insbesondere Aufbringung von Klaerschlamm, Guelle und anderem Wirtschaftsduenger, mineralischem Duenger und Kompost) keine Anreicherung von Schadstoffen im Boden zuzulassen, erleichtern. Wirtschaftsduenger: Im Rahmen dieses Vorhabens sollen Literaturdaten zur Beurteilung prioritaerer organischer Schadstoffe aus Reinigungs- und Desinfektionsmitteln in Guelle ermittelt und ausgewertet werden. Vertiefte Risikobewertungen sollen beispielhaft fuer einige Einzelstoffe, die als besonders problematisch hinsichtlich der Gefaehrdung der Bodenfunktionen eingestuft werden, erfolgen. Aufgrund der bisherigen Erkenntnisse sind hier unter anderem Nonylphenolethoxylate sowie LAS zu beachten. Klaerschlamm aus Kompost: Die Anforderungen der Klaerschlammverordnung werden zur Zeit ueberprueft, um sie mit den Anspruechen eines vorsorgenden Bodenschutzes abzustimmen. Die Klaerschlammverordnung wird so geaendert, dass allenfalls noch sehr schadstoffarme Klaerschlaemme fuer Duengezwecke zugelassen werden, wobei die Untersuchungsparameter bei den organischen Schadstoffen erweitert werden sollen. Deshalb sind in diesem Vorhaben nicht Klaerschlaemme allgemein, sondern nur sehr schadstoffarme Klaerschlaemme (Klaerschlaemme aus laendlichen Regionen sowie Klaerschlammkomposte und Gaerrueckstaende aus der Konvergaerung von Klaerschlamm und Bioabfall) zu beruecksichtigen. Bioabfallkomposte sollen ebenfalls bezueglich der fuer sie charakteristischen organischen Schadstoffe beruecksichtigt werden. Die UMK-AG 'Verbesserung der Klaerschlammqualitaet, Massnahmenplan' hat zusaetzlich zu den in der AbfklaerV geregelten Stoffe die Stoffe Tributylzinnverbindungen, Benzo(a)pyren, Diethylhexylphthalat, Nonylphenol und lineare Alkylbenzolsulfonate (LAS) als vorrangig relevant im Hinblick auf eine moegliche Gefaehrdung eingestuft. Fuer diese fuenf Stoffe ist beispielhaft eine Risikoanalyse durchzufuehren. In den Risikobewertungen sollen die Auswirkungen der ausgewaehlten organischen Schadstoffe auf die menschliche, tierische und pflanzliche Gesundheit, die Qualitaet von Grundwasser und Oberflaechengewaessern, die nachhaltige Qualitaet der Boeden und die Artenvielfalt der im Boden lebenden Mikroorganismen anhand von Literaturdaten ermittelt werden. Weiterhin wird die Untersuchung von Wechselwirkungen der organischen Schadstoffe untereinander sowie zwischen den organischen Schadstoffen und den Schwermetallen des Klaerschlammes erwartet.

Abschätzung des Boden-Pflanze-Pfads von Nonylphenolen und Nonylphenolethoxylaten im Zuge der landbaulichen Verwertung organischer Siedlungsabfälle

Das Projekt "Abschätzung des Boden-Pflanze-Pfads von Nonylphenolen und Nonylphenolethoxylaten im Zuge der landbaulichen Verwertung organischer Siedlungsabfälle" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Justus-Liebig-Universität Gießen, Institut für Landschaftsökologie und Ressourcenmanagement durchgeführt. Risiken für die Natur und den Endverbraucher bestehen durch Schadstoffe, die mit der Klärschlammverwertung auf die Fläche gelangen. In diesem Kontext nehmen aus der heterogenen Gruppe der organischen Schadstoffe die Nonylphenolethoxylate und - als deren Metabolite - die verschiedenen Isomere des Nonylphenols (NP) mit seinem toxischen und endokrinen Wirkpotential als Schadstoff vorrangiger Relevanz eine besondere Stellung ein. Dieser Relevanz stehen nur wenige Daten zur Verfügbarkeit oder zur Aufnahme in die Pflanze gegenüber. Um Aussagen über das Gefahrenpotential östrogenanaloger Nonylphenole durch den Eintrag mit dem Klärschlamm in die Nahrungskette zu treffen, sind mit dem beantragten Vorhaben Verfügbarkeitsstudien von NP und NP-ethoxylaten im Boden und ihrer möglichen Aufnahme in landwirtschaftliche Nutzpflanzen geplant. Die Bioverfügbarkeit von technischem Nonylphenol sowie dem Nonylphenoldiethoxylat (NP2EO) wird anhand von Sorptionsexperimenten an verschiedenen Böden und organischen Siedlungsabfällen beschrieben. Besondere Berücksichtigung findet hierbei der mögliche Übergang der Nonylphenole in die Gasphase. Mittels geschlossener Systeme soll die Aufnahme in die Pflanze anhand markierter Substanzen geprüft werden; hierbei kann mittels speziellen Versuchsaufbaus zwischen systematischer Aufnahme und der Aufnahme über oberirdische Pflanzenorgane (Blatt) unterschieden werden. Analyseverfahren wie HPLC-FLD und GC-MS wie auch radiochemische Verfahren werden kombiniert, um den Verbleib der Substanzen qualitativ und quantitativ zu beschreiben.

Abschätzung des Boden-Pflanze-Pfades von Nonylphenol und Nonylphenolethoxylaten im Zuge der landbaulichen Verwertung organischer Siedlungsabfälle

Das Projekt "Abschätzung des Boden-Pflanze-Pfades von Nonylphenol und Nonylphenolethoxylaten im Zuge der landbaulichen Verwertung organischer Siedlungsabfälle" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Gießen, Fachbereich 09 Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement, Institut für Landeskultur durchgeführt. Ziel des Vorhabens ist es, mit 14C markiertem Nonylphenol-Verbindungen den Boden-Pflanze-Pfad näher zu untersuchen.

Wacker Polymer SYSTEMS GmbH & Co. KG, Burghausen (2007 - 2008)

Berichtsjahr: 2008 Adresse: Johannes-Hess-Str. 24 84489 Burghausen Bundesland: Bayern Flusseinzugsgebiet: Donau Betreiber: Wacker Polymer Systems GmbH & Co. KG Haupttätigkeit: Herstellung von Basiskunststoffen

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