Das Projekt "Teilprojekt 2" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Cottbus-Senftenberg, Institut für Boden, Wasser, Luft, Lehrstuhl für Gewässerschutz, Forschungsstelle Bad Saarow durchgeführt. Massenentwicklungen von (Blau)Algen sind Folge übermäßigen Nährstoffangebots in Gewässern (Eutrophierung). Sie stören Wasseraufbereitungsprozesse und stellen eine Gesundheitsgefahr beim Baden dar. So werden mehr als zwei Drittel der Seen in der Norddeutschen Tiefebene den guten ökologische Zustand nach EU-Wasserrahmenrichtlinie bis 2015 nicht erreichen. Neben langfristig angelegten Sanierungsvorhaben im Einzugsgebiet können spezielle Ultraschallgeräte bei geringstem Energieeinsatz und hohen Reichweiten (über 300 m) gezielt zur Kontrolle und Bekämpfung von (Blau)Algen eingesetzt werden. In Vorversuchen konnten massenhafte Blaualgenbestände in wenigen Tagen vernichtet werden. Wirkmechanismen und Wirksamkeit von Ultraschall zur Kontrolle von (Blau)Algen und die Tauglichkeit für den Einsatz in Badegewässern sollen erforscht werden. Die Ultraschallgeräte werden im Betriebswasserkreislauf der Volkswagen - AG sowie einem hochgradig blaualgengefährdeten Badegewässer (Kleiner Wentowsee) erstmals angewendet. Das gewonnene know -how und die Methoden können bundesweit Kommunen, Industrie und auch Privathaushalten als Service zur Verfügung stehen. Die Primäranwendung an den Standorten Industrie und Badegewässer wird von Gewässeruntersuchungen, Funktionskontrollen und Literaturstudien zur Wirkungsanalyse begleitet. Mit einem speziellen algenspezifischen Monitoring (Chlorophyllfluoreszenz) wird die räumliche und zeitliche Ausbreitung von (Blau)Algen überwacht (Erfolgskontrolle).
Das Projekt "Vergleich der Tierwelt eines natuerlichen und eines ausgebauten Fliessgewaessers" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Kiel, Zoologisches Institut durchgeführt. Ueber die biozoenotischen Folgen anthropogener Eingriffe (Unterhaltungsarbeiten, Ausbaumassnahmen) in Fliessgewaessern liegen wenig Detailstudien vor. Im Rahmen unseres Vorhabens waehlten wir an den schleswig-holsteinischen Fliessgewaessersystemen der Schwentine und der Fuhlenau Abschnitte unterschiedlicher Naturnaehe aus. Als Bioindikatoren dienten semiaquatische Insekten, die mit Hilfe von Emergenzkaefigen beim Verlassen des Wassers gefangen wurden. Die Faenge wurden qualitativ und quantitativ ausgewertet. Aussagen zur Arten- und Individuenzahl sowie zur Biomasse sind nicht generalisierend moeglich, sondern muessen fuer die einzelnen Insekten-Gruppen getrennt erfolgen.
Das Projekt "Teilprojekt 3: Prognosen und Vorsorgemassnahmen für die Grundwasserbewirtschaftung zur Steuerung der Wasserguete unter besonderer Beruecksichtig von Sulfat" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von DVGW Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches, DVGW-Forschungsstelle an der Technischen Universität Hamburg (TUHH) durchgeführt. Dieses Projekt wird im Rahmen des Verbundprojektes Wasserversorgung und Sulfatbelastung des Grundwassers unter landwirtschaftlich genutzten Flächen bearbeitet. In vielen Wasserfassungen in deutschen Lockergesteinsgrundwasserleitern ist ein Anstieg der Sulfatkonzentration in den letzten Jahrzehnten zu beobachten. Anteil an dieser Tendenz haben verschiedene anthropogene und geogene Faktoren, die im komplexen Zusammenwirken zu einer Erhöhung der Sulfatkonzentration im Grundwasser über den Grenzwert der TrinkwV führen können. Das Vorhaben umfasst die hydrogeo- und isotopenchemische Charakterisierung des Sicker- und Grundwassers zur Unterscheidung des Sulfateintrags aus geogener und anthropogenen Quellen in einem Untersuchungsgebiet in Niedersachsen. Die Größenordnung der Einträge soll durch Quantifizierung der durch landwirtschaftliche Bodennutzung und Düngung und anderen Quellen in das Grundwasser eingetragen bzw. der infolge von Umsetzungsprozessen freigesetzten Sulfate bestimmt werden. Die Bilanzierung der einzelnen Sulfateinträge sowie die Vorhersage der Wasserbeschaffenheit erfordern die Anwendung dreidimensionaler Transportmodellierung. Als Lösungsansatz wird ein schrittweises Vorgehen von der Erfassung und Auswertung geologischer, flächenspezifischer, hydro- und isotopenchemischer Daten über die Strömungsmodellierung zur Reaktionsmodellierung angewandt. Ziel dieses Vorhabens ist die Erarbeitung einer Methodik für ein kostengünstiges Monitoring und für die Prognose der Sulfatkonzentration im Grundwasser in landwirtschaftlich genutzten Einzugsgebieten von Wasserwerken sowie der Ableitung von Bewirtschaftungsstrategien. Als Ergebnis des Projektes soll ein Handbuch Sulfat im Grundwasser vorliegen. Dieses Handbuch soll insbesondere Untersuchungsmethoden, Monitoringstrategien, Maßnahmen der Grundwasserbewirtschaftung sowie Fallstudien umfassen. Wasserversorgern, Landwirten und Fachbehörden soll dieses Handbuch als Unterstützung für eine eigenständige und möglichst kostengünstige Bewertung der Sulfatkonzentration am eigenen Standort dienen.
Das Projekt "UR II: CO2-MoPa - Modellierung und Parametrisierung von CO2-Speicherung in tiefen, salinen Speichergesteinen für Dimensionierungs- und Risikoanalysen - Dimensionierung und Risikoanalysen bei der CO2-Speicherung - Sonderprogramm GEOTECHNOLOGIEN - Teilprojekt M2: hydrochemische Szenarienmodellierung und Gefährdungsabschätzung für potenzielle CO2-Einträge in oberflächennahe Grundwasserleiter" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Sektion Geowissenschaften, Institut für Geowissenschaften durchgeführt. Bei der Sequestrierung von CO2 in tiefen geologischen Formationen besteht on-shore das Risiko, dass CO2 gelöst oder als Gas aus dem Speicherhorizont entweicht und in flache Grundwasserleiter gelangt. Das eintretende CO2 kann im flachen Aquifer geochemische Veränderungen auslösen, die eine Nutzung als Trinkwasserquelle erschweren oder verhindern. Mit Hilfe numerischer Modellrechnungen werden für die Norddeutsche Tiefebene typische Szenarien simuliert. Diese demonstrieren, welche Konsequenzen ein CO2 Eintrag haben kann, wie die geochemischen Veränderungen nach der Trinkwasserverordnung zu bewerten sind, welche Messmethoden als Frühwarnsystem zur Detektion eines CO2-Austritts geeignet sind, und welche Aquifertypen eine hohe Rückhaltekapazität besitzen und als sekundäre Barriere gegen einen CO2-Austritt in die Biosphäre geeignet sind.
Das Projekt "Bedeutung und Veraenderung der Bodenbeschaffenheit bei der unterirdischen Grundwasseraufbereitung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hannover, Institut für Siedlungswasserwirtschaft und Abfalltechnik durchgeführt. Bei keiner unterirdischen Enteisenungs- und Entmanganungsanlage bestand bisher die Moeglichkeit, den Boden im Aufbereitungsraum im Urzustand und nach mehrjaehriger Aufbereitung in physikalischer, physikalisch-chemischer und biologischer Hinsicht zu untersuchen. Ziel dieses Forschungsantrages ist es deshalb, der im Teilprojekt H5 des Sonderforschungsbereiches 79 ermittelten Ausgangsbeschaffenheit des Bodens im Aufbereitungsraum der Brunnen der naturmassstaeblichen Anlage in Fuhrberg den Betriebszustand zum jetzigen Zeitpunkt gegenueberzustellen, um so die unterirdischen Enteisenung und Entmanganung beeinflussenden Bodenparameter und Bemessungsgroessen zu erhalten sowie Auskunft ueber die Art der Eisen- und Manganablagerungen und die Mitwirkung von Mikroorganismen zu bekommen.
Das Projekt "Untersuchungen ueber die voraussichtlichen Langzeiteffekte einer CO2 -bedingten Klimaveraenderung auf die einheimische Vegetation" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Osnabrück, Fachbereich 5 Biologie, Abteilung Ökologie durchgeführt. Die Auswirkungen CO2 -bedingter Klimaveraenderungen auf die einheimische Vegetation (Norddeutsches Flachland) werden experimentell untersucht und modellmaessig beschrieben. Das Schwergewicht der Untersuchungen liegt bei mehrjaehrigen krautigen Pflanzen, die auf Klimaveraenderungen summierend reagieren. Die gewonnenen Daten ermoeglichen multivariate jahreszeitenabhaengige Modellrechnungen. Als Ergebnis soll ein prediktives Modell vorgelegt werden, das aus relevanten Umweltvariablen eine Voraussage von Produktionsraten der Vegetation in Abhaengigkeit von der zeitlich sich aendernden Umwelt unter Einschluss der erwarteten CO2 -Konzentrationserhoehung der Atmosphaere ermoeglicht.
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