Das Projekt "Rabenkrähen- und Elsternfang im Landkreis Leer" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Institut für Wildtierforschung durchgeführt. Die Populationen verschiedener Wiesenbrüterarten sind überregional wie auch im Landkreis Leer seit Jahren rückläufig. Die Gründe für negative Populationstrends sind vielfältig und variieren kleinräumig, doch als Hauptursachen sind Lebensraumverlust, Verluste durch landwirtschaftliche Nutzung und Prädation zu verzeichnen. Entsprechend den unterschiedlichen Ursachen für den negativen Populationstrend kommen verschiedene Schutzstrategien im Rahmen eines Gesamtkonzeptes in Betracht. Neben dem Schutz der wichtigen Lebensräume und der Förderung schonender landwirtschaftlicher Bewirtschaftungsmethoden ist es notwendig, die Effektivität der Reduktion von Prädatoren sowie die Praktikabilität um Maßnahmen zu untersuchen. Vor diesem Hintergrund war es der primäre Untersuchungsaspekt des Projektes zu analysieren, ob mit dem Norwegischen Krähenfang eine gezielte Bestandsreduzierung von Rabenkrähen (Corvus corone c.) und Elstern (Pica pica) großflächig umsetzbar ist. Der genehmigungspflichtige Fang von Krähen im Norwegischen Krähenfang scheint eine praktikable Alternative zum weniger effektiven Abschuss zu sein. Genaue, großflächige Untersuchungen zum Falleneinsatz liegen bis dato nicht vor. Die Fallen sind Lebendfangfallen, in denen die Verletzungsgefahr für die gefangenen Rabenvögel nach bisherigen Erfahrungen sehr gering ist. Sollte sich die Reduktion von Rabenkrähe und Elster als möglich erweisen, wird in einem zweiten Schritt die Bestandsentwicklung des Feldhasen, des Rebhuhns und des Kiebitzes als sekundärer Untersuchungsaspekt betrachtet. So können weitere Hinweise über den Einfluss der Rabenkrähen und Elstern auf die Populationsentwicklung von Feldhase, Rebhuhn und Kiebitz gesammelt werden.