Das Projekt "Transportverhalten von Mikroorganismen in der ungesaettigten Bodenzone" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Gießen, Fachbereich 09 Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement, Institut für Landeskultur durchgeführt. Mit dem Forschungsprojekt wird das Ziel verfolgt, grundlegende Kenntnisse ueber das Transportverhalten von Mikroorganismen in der ungesaettigten Bodenzone zu erarbeiten. Dabei sollen die Mikroorganismen durch Nukleinsaeurehybridisierung mit rRNS-gerichteten Oligonukleotidsonden detektiert werden. Bodensaeulen definierter Zusammensetzung sollen als Modellhabitate eingesetzt werden, wobei sowohl Organismen der autochthonen Bodenflora als auch inokulierte Bakterienpopulationen studiert werden sollen. Die Verteilung der eingebrachten Organismen wird durch Southern-blot-Hybridisierung nach PCR-Amplifikation von 16S rDNS und in situ-Einzelzell-Hybridisierung analysiert. Dabei sollen Ausmass und Geschwindigkeit von Migrationsphaenomenen in Abhaengigkeit vom Boden, der Infiltrationsrate und der Zeit untersucht werden. Ein zusaetzliches Ziel besteht in der Erfassung einer moeglichen Stabilitaet von raeumlichen Verbreitungsmustern bestimmter Populationen ueber laengere Zeit. Die Verbreitung inokulierter Indikatororganismen in Abhaengigkeit von der Porenwasserfliessgeschwindigkeit in der ungesaettigten Zone soll ebenfalls Gegenstand der Analysen sein. Aufbauend auf diesen Laborsaeulenversuchen sollen die verschiedenen Durchbruchskurven in Modellstudien mit einem eindimensionalen Konvektions-Dispersionsmodell verglichen und zur Ableitung von Diffusions-Dispersionskoeffizienten fuer den Transport von Mikroorganismen im ungesaettigten Boden herangezogen werden. Des weiteren sollen die Modellbetrachtungen zur Berechnung verschiedener Klima- und Bodenfeuchteszenarien dienen.