Das Projekt "Process-oriented strategies to enable legume adoption in sub-Saharan Africa: experiences from the Derived and Northern Guinea savannahs of West Africa" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hohenheim, Institut für Sozialwissenschaften des Agrarbereichs, Fachgebiet Landwirtschaftliche Kommunikations- und Beratungslehre durchgeführt. Die Lage der Landwirtschaft in Afrika südlich der Sahara ist durch eine Konfliktsituation gekennzeichnet: Auf der einen Seite wächst die Bevölkerung dramatisch an, auf der anderen Seite nehmen die Produktionspotentiale der vorhandenen Ressourcen sowohl quantitativ als auch qualitativ ab. Insbesondere in den Savannen Westafrikas ist die Lage unsicher, da der Boden von einer wachsenden Bevölkerungs- und Tieranzahl beansprucht wird. Dies hat stellenweise zu neuen betrieblichen Mischformen von Tierhaltung und Ackerbau geführt, die eine angepasste Technologie zur Lösung der konkurrierenden Inanspruchnahme vom Boden durch beide Produktionsformen erfordert. Der Anbau von Leguminosen als kostengünstiger Stickstoff- und wertvoller Futterlieferant gilt seit der 50iger Jahren als angepasste Strategie zur Überwindung dieses Problems. Trotz intensiver Bemühungen ist die Übernahme dieser Technologieform nur sehr mäßig. Abgesehen von den üblichen Erklärungen mittels sozio-ökonomischer Faktoren (Mangel an Fläche, Arbeitskraft, etc.) hat sich in der neuen Literatur die Einsicht etabliert, dass es kleinen Bauern sehr schwer fällt, eine Technology zu übernehmen, die nur dem Ressourcenschutz dient, gleichzeitig aber Ackerflächen und Arbeitskräften bindet. Erfahrung aus Süd-Benin und Nord-Nigeria haben gelehrt, dass die Bereitschaft der Zielgruppen angeregt wird, wenn durch die angebotenen Leguminosen andere kurzfristige Ziele wie bspw. die Bekämpfung von Unkräutern, die Gewinnung von Nahrung, Cash etc. erzielt werden. Vor allem im Zuge der partizipativen Forschung hat sich ein Paradigmenwechsel angebahnt und alternative Erklärungsmodelle finden Zugang und Anwendung in der Diffusions- und Adoptionsforschung. Leguminosenübernahme wird nicht mehr nur durch sozio-ökonomische Modelle erklärt, sondern durch verhaltensorientierte Ansätze, die die Zielgruppen und ihre kurzfristigen Bedürfnisse einbeziehen. In dieser Arbeit wird Landwirten eine Anzahl unterschiedlicher und multifunktionaler Leguminosen angeboten, die nicht nur dem Bodenschutz sondern auch kurzfristigen Ziele dienen. Durch die Verfolgung und die laufende Dokumentation des Übernahmeprozesses werden verhaltensfördernde und -hemmende Faktoren identifiziert. Dies bildet die Grundlage zur Konzeptualisierung eines Beratungsansatzes. Ebenso dienen weitere Daten dazu, die Übernahme hinsichtlich der Arten von Leguminosen und deren Umfang zu quantifizieren, um die Frage 'Wo und wie sollen am besten welche Leguminosenarten verbreitet werden?' zu klären. Untersuchungsorte sind vier repräsentative Dörfer in Süd-Benin und Nord-Nigeria in denen alle Mischformen von Tierhaltung, Ackerbau, Marktzugang und Intensivierungssprozess in den Savannen Westafrikas reflektiert sind.
Das Projekt "MobilitätsWerkStadt 2025 - Gestaltung des kommunalen intermodalen Mobilitätssystems (InterMoDe)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Stadt Offenbach am Main, Dezernat IV, Amt für Stadtplanung, Verkehrs- und Baumanagement durchgeführt. Die Entwicklung eines leistungsfähigen und umweltschonenden Mobilitätssystems ist für urbane Zentren eine zentrale Zukunftsaufgabe. Entsprechend ist das intermodal ausgerichtete kommunale Mobilitätssystem zu stärken. Allerdings weist dieses neben funktionalen Verknüpfungsmängeln noch erhebliche Gestaltungsmängel auf - es wird von den Nutzenden weder als Ganzes erfahren noch als kohärentes Systems vermittelt. Das erfordert auf kommunaler Seite die Entwicklung neuer Formen der Steuerung und Planung, die Vermittlung der Bedeutung der umweltfreundlichen, intermodalen Mobilität in die Stadtgesellschaft und insbesondere eine systemische Gestaltung des intermodalen Mobilitätsystems unter Einbeziehung privater Anbieter als auch der Nutzenden. Hier sind noch erhebliche Planungs- und Gestaltungsdefizite zu identifizieren und gemeinsam zu beheben. Der Fokus des Projekts liegt daher auch auf der Qualität der Mobilitätserfahrung, die Nutzende in der Interaktion mit dem kommunalen intermodalen Mobilitätssystem machen und wie diese Erfahrung durch ein systemisch ausgerichtetes Gestaltungskonzept positiv beeinflusst werden kann. Fokus ist die Gestaltung von Akzeptanz neuer innovativer Mobilitätsformen. Ziele sind: 1. Phase 1: Identifikation der Defizite des intermodalen Mobilitätssystems auf kommunaler Ebene aus a) kommunaler Perspektive: Abstimmung mit Praxispartnern / Steuerungspotenziale durch die Kommune identifizieren unter Berücksichtigung des Gemeinwohls und b) Nutzerperspektive: Verständnis und Vermittlung intermodaler Mobilität in die Stadtgesellschaft (in Zusammenarbeit mit der HfG Offenbach). 2. Phase 2: Entwicklung eines Arbeitskonzepts zur Umsetzung eines übergreifenden kommunalen Gestaltungskonzepts zur Förderung der Akzeptanz intermodaler Mobilität sowie der Einbindung des intermodalen Mobilitätssystems (zu Fuß, Rad, ÖPNV, Sharing-Angebote) in das kommunale Verkehrssystem. Zusammenführung in Reallaboren (kommunale Fachleute, Praxispartner, wissenschaftliche Partner).