Das Projekt "Methodenentwicklung zur Rekonstruktion und Prognose der Landnutzung in Mosaiklandschaften" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Gießen, Institut für Landschaftsökologie und Ressourcenmanagement, Professur für Landschaftsökologie und Landschaftsplanung durchgeführt. Ziel des Vorhabens ist die Kausalanalyse der räumlich und zeitlich differenzierten Landnutzungsdynamik in der peripheren Kulturlandschaft Lahn-Dill-Bergland (Hessen). Die Nutzungsdynamik wird einerseits durch standörtliche Parameter als Zustandsgrößen und andererseits durch sozio-ökonomische Rahmenbedingungen als Prozessgrößen beeinflusst. Ursachen differenzierter Formen des Landnutzungswandels lassen sich aus dem Zusammenspiel beider Faktoren ableiten. Im einzelnen werden für drei Gemarkungen des Lahn-Dill-Berglandes GIS-gestützt Informationen zur Nutzungsgeschichte (Zeitraum 1945 bis 1998) sowie Daten zur standörtlichen Differenziertheit und zu den sozio-ökonomischen Rahmenbedingungen verknüpft. Die relative Bedeutung der Standortparameter und der Rahmenbedingungen für die Landnutzung soll auf diese Weise quantifiziert werden. Die Nutzungsgeschichte der Gemarkungen wurde in Teilprojekt B3.1 des Sonderforschungsbereichs 299 Landnutzungskonzepte für periphere Regionen aus Luftbildauswertungen flächendeckend und parzellenscharf für den genannten Zeitraum analysiert und kann ebenso wie standortkundliche Daten und Daten zu den sozio-ökonomischen Rahmenbedingungen, die in anderen Teilprojekten des Sonderforschungsbereichs 299 erarbeitet wurden, übernommen werden. Aus der GIS-Analyse werden Beziehungsregeln zwischen Nutzungsdynamik, Standortparametern und Rahmenbedingungen entwickelt, auf deren Grundlage anschließend die Nutzungsdynamik standörtlich vergleichbarer Ausschnitte im Lahn-Dill-Bergland möglichst großmaßstäbig rekonstruiert wird. Für modellhaft vorgegebene geänderte Rahmenbedingungen sollen schließlich Prognosen der künftigen Nutzungsverteilung erarbeitet werden. Diese können als Entscheidungshilfe für die Erarbeitung von Landnutzungskonzepten mit dem Ziel der nachhaltigen Sicherung der Landschaftsfunktionen herangezogen werden.