Das Projekt "ValMolRepro; Validierung eines Mollusken-Reproduktionstestes - Erstellung eines Detailed Review Paper, Koordinierung der Validierungsarbeiten und experimentelle Beiträge" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Frankfurt am Main, Institut für Ökologie, Evolution und Diversität, Abteilung Aquatische Ökotoxikologie durchgeführt. A) Problemstellung: Mollusken sind in terrestrischen und vor allem in aquatischen Lebensräumen eine umfangreiche Organismengruppe, die in vielfältigen Wechselwirkungen mit anderen Pflanzen und Tieren stehen. Sie stehen besonders im Fokus der Fachöffentlichkeit, weil Nicht-Standardtests mit Schnecken bei einigen wirtschaftlich und ökotoxikologisch bedeutenden Stoffen (z.B. zinnorganische Verbindungen, Bisphenol A) entscheidende Schlüsselrollen in der Risikobewertung spielen. Besondere Bedeutung kommt dabei langfristigen Effekten zu (z.B. auf die Reproduktion), die in ihren Auswirkungen relevant für die Entwicklung von Populationen und Ökosystemen sind. Auf der anderen Seite ist diese ökologisch wichtige Wirbellosen-Gruppe im bisher verfügbaren Methodeninstrumentarium der OECD Prüfrichtlinien noch gar nicht berücksichtigt. B) Handlungsbedarf (BMU; ggf. auch BfS, BfN oder UBA): Im international arbeitsteilig organisierten OECD Prüfrichtlinienprogramm soll Deutschland zunächst zusammen mit UK 2008 ein Detailed Review Paper entwickeln und anschließend bei der Validierung eines Reproduktionstests mit Mollusken ebenfalls die Federführung übernehmen und experimentelle Beiträge leisten. C) Ziel des Vorhabens ist, mit Planung, Koordination und experimentellen Beiträgen zur Validierung eines Methodenvorschlags die Verabschiedung einer für regulatorische Zwecke benötigten international akzeptierten Standardtestmethode mit Mollusken voran zu treiben.
Das Projekt "Charakterisierung endokrin vermittelter Wirkungen in Fischen: Relevante Parameter für die Entwicklung einer neuen OECD-Prüfrichtlinie zum Full-Life-Cycle/Zwei-Generationen-Test und die Anwendung in der gesetzlichen Umweltrisikobewertung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von ECT Ökotoxikologie GmbH durchgeführt. A) Problemstellung: Zur Erfassung der sublethalen Effekte mancher Stoffe auf aquatische Vertebraten gibt es keine geeigneten international anerkannten Testmethoden. Deutschland beteiligt sich im OECD Prüfrichtlinien-Programm mit UFOPLAN-Projekt 204 67 454/02 an der Entwicklung eines Full-Life-Cycle-(FLC-)Tests für Fische, der Störungen der Entwicklung und der Reproduktion erfasst und sich besonders für die Bewertung endokriner Wirkungen eignet. Bei vorliegendem Verdacht wird der Test bereits beider gesetzlichen Umweltrisikobewertung angefordert, vor allem beim Vollzug des Pflanzenschutzgesetzes. Mangels Standardisierung sind Durchführung und Auswertung dieser komplexen Testmethode derzeit mit aufwendige Einzelfallbetrachtungen und Unsicherheiten verbunden, die sich durch eine systematisch aufbereitete historische Datenbasis erheblich reduzieren ließen - ebenso wie durch eine gezielte Fortsetzung der OECD-Testentwicklung, die mit dem UFOPLAN 2007 geplant ist. B) Handlungsbedarf (BMU; ggf. auch BfS, BfN oder UBA): Zur Sicherung einer erfolgreichen Fortführung der Entwicklung und Validierung des FLC müssen geeignete deutsche Forschungslabors arbeitsteilig an den OECD-Programmen mitwirken. In Vorbereitung dafür sowie zur Erhöhung der Bewertungssicherheit im Rahmen der Stoffgesetze sind methodische Arbeiten in Hinblick auf spezifische regulatorische Fragestellungen erforderlich. C) Ziel des Vorhabens ist die Zusammenstellung und Analyse von Daten zur Charakterisierung von Reproduktions- und Entwicklungsstörungen in Fischen. Für spezifische endokrine Wirkmechanismen sollen empfindliche Lebensstadien und Endpunkte betrachtet und zueinander sowie zu Endpunkten unspezifischer Toxizität ins Verhältnis gesetzt werden Die Ergebnisse sollen in interne Bewertungsgrundsätze einfließen und zur Konkretisierung für 2007 geplanter experimenteller Arbeiten beitragen.
Das Projekt "Testbatterie für die Bestimmung von Chemikalieneffekten im Boden: Eignung von Testsystemen mit Mykorrhiza Pilzen für die Risikobewertung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von CloverStrategy Lda durchgeführt. Es gibt Hinweise, dass die derzeitig verfügbaren Testsysteme für die Risikobewertung von Chemikalien nicht geeignet sind, das Risiko für Bodenpilze abzudecken. Es muss davon ausgegangen werden, dass die derzeitige Auswahl der Testorganismen lückenhaft ist und die Risiken, die von Chemikalien mit fungiziden Wirkmechanismen ausgehen, nicht korrekt abgeschätzt werden können. Testsysteme, die die symbiotische Phase von Mykorrhiza und Pflanzenwurzeln im Laborversuch abbilden, sind in der Entwicklung. Entsprechende Tests können wichtige Hinweise für die Bewertung der Auswirkungen von Chemikalien (u.a. PSM, TAM, Biozide) auf das Bodenökosystem liefern und vorhandene Bewertungslücken schließen. Für die Standardisierung als OECD Prüfrichtlinie muss eine Validierungsstudie für das Testsystem durchgeführt werden.