API src

Found 1 results.

Beschleunigte aerobe in situ-Stabilisierung der Altablagerung Kuhstedt zur Minderung des Kosten- und Nachsorgeaufwandes

Das Projekt "Beschleunigte aerobe in situ-Stabilisierung der Altablagerung Kuhstedt zur Minderung des Kosten- und Nachsorgeaufwandes" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Hamburg-Harburg, Arbeitsbereich Abfallwirtschaft durchgeführt. Im Rahmen eines Forschungs- und Entwicklungsprojektes mit Modellcharakter soll die beschleunigte biologische Stabilisierung von Altdeponien überprüft werden. Durch eine gezielte und zeitlich befristete in situ Belüftung des Deponiekörpers der Altdeponie Kuhstedt (Landkreis Rotenburg/Wümme) im Niederdruckverfahren soll das Verhalten hinsichtlich der Gas- und Sickerwasseremissionen wesentlich verbessert und der Nachsorgezeitraum bzw. -aufwand deutlich reduziert werden. Im Sinne einer sehr weitgehenden Emissionsminimierung bereits während der Dauer des Belüftungsbetriebes sollen die noch auftretenden geringen Restgasmengen (insbesondere geringe CH4-Mengen) erfasst und einer Behandlung mittels regenerativer thermischer Oxidation (RTO) in einer VosciBox(R) zugeführt werden. Inhalt: Mit der vollständigen Belüftung des Abfallkörpers bei geringem Energiebedarf wird eine kostengünstige Möglichkeit zur beschleunigten biologischen Stabilisierung und Inertisierung großtechnisch umgesetzt. Das Verfahren wurde vom Ingenieurbüro für Abfallwirtschaft und dem Arbeitsbereich Abfallwirtschaft gemeinsam entwickelt und in einer großtechnischen Voruntersuchung im Jahr 1998 auf Teilbereichen der Altdeponie Kuhstedt erfolgreich überprüft. Während des Projektes soll die biologische Stabilisierung des gesamten Deponiekörpers erreicht werden. Ergebnisse: - Technikumsversuche: Die bisher vorliegenden Ergebnisse der Laboruntersuchungen (Deponiesimulationsreaktoren) bestätigen eindeutig das große Potenzial der Methode hinsichtlich der biologischen Stabilisierung abgelagerter Abfälle. Gegenüber anaeroben Kontrollversuchen konnte infolge der Belüftung eine schnelle und signifikante Abnahme der Parameter BSB5, CSB und TOC im Sickerwasser beobachtet werden. Ebenso nahmen die anorganischen N-Verbindungen (im wesentlichen Ammonium) sehr schnell auf Konzentrationen im Bereich der Nachweisgrenzen ab. Die Grenzwerte des 51. Anhanges der Abwasserverordnung werden für diese Parameter sicher eingehalten. In Abhängigkeit von der Zusammensetzung der abgelagerten Abfälle (biologisch verfügbare Organik) läßt sich auch ein beschleunigter C-Austrag über die Gasphase nachweisen. Dieser wird nahezu ausschließlich in Form von CO2 gemessen, CH4 liegt nicht oder nur in sehr geringen Konzentrationen vor. - Großtechnische Untersuchungen: Die Ergebnisse aus der großtechnischen Anwendung der Methode auf der Altdeponie Kuhstedt bestätigen die Laboruntersuchungen. Es gelingt, den C-Austrag über die Gasphase gegenüber der (abgeschätzten) anaeroben Deponie infolge der aeroben Abbauprozesse zu steigern. Auch lassen sich nach 32 Monaten Betriebsdauer abnehmende Sickerwasser- und Grundwasserbelastungen feststellen. Anhaltend hohe Temperaturen im inneren des Deponiekörpers (40-65 Grad C) deuten auf andauernde intensive aerobe Stoffwechselaktivitäten hin, so dass zum gegenwärtigen Zeitpunkt die Belüftungsmaßnahme fortgeführt wird.

1