Das Projekt "Datenanalyse und numerische Simulationen zur Untersuchung antarktischer Schelfeis-Eisstrom-Systeme" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Darmstadt, Institut für Mechanik, Arbeitsgruppe III durchgeführt. Die antarktischen Schelfeise und deren einfließenden Eisströme und Gletscher sind von großer Bedeutung für die Dynamik des gesamten antarktischen Eisschilds, denn sie drainieren ca. 90 Prozent des küstenwärts gerichteten Massenflusses des Inlandeises. Wir planen, mit den Modell FESSACODE detaillierte numerische Simulationen der Dynamik von sechs typischen antarktischen Schelfeise, die sich in der Größe und im Typ unterscheiden, durchzuführen. Dafür müssen präzise Datensätze für die Eisdicke, die Eisgeschwindigkeit, die Aufsetzlinie (grounding line) und die Oberflächentemperatur als Eingabedaten und zur Validierung der berechneten Eisströmfelder zusammengestellt werden. Wir werden die Abhängigkeit der Eisströmung von der Eisdicke, der Einströmgeschwindigkeit, der Position und Ausdehnung von Eishügeln (ice rises) und Eishöckern (ice rumples), der Oberflächentemperatur und dem Vorhandensein von Spaltenregionen untersuchen. Weiterhin werden prognostische Simulationen zum Verhalten der antarktischen Schelfeise über die nächsten Jahrzehnte und Jahrhunderte in einer sich erwärmenden Umgebung ausgeführt. Mittels einer Kopplung von FESSACODE an das Eisschildmodell SICOPOLIS soll auch die Reaktion des Inlandeises auf mögliche Änderungen der Schelfeise untersucht werden.