Das Projekt "Bestimmung der Permeabilität von Deponie-Dichtungstonen mit Hilfe der elektrischen Leitfähigkeit" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Heidelberg, Institut für systematische Botanik und Pflanzengeographie durchgeführt. Die Messungen der Permeabilitaet toniger Boeden und Gesteine durch Beobachtung der Fliessgeschwindigkeit bei unterschiedlichen Druckgradienten ist wegen der sehr geringen Fliessmengen problematisch. Mit diesem Forschungsvorhaben wurde untersucht, ob und inwieweit der Permeabilitaet feinporiger Medien aus Messungen des elektrischen Widerstandes und der Porositaet abgeleitet werden kann. Messungen der Porositaet und des Widerstandes sind bedeutend einfacher und weniger zeitaufwendig als die der Fliessgeschwindigkeit. Zu beachten sind die Wechselwirkungen zwischen der waessrigen Elektrolytloesung und den Tonmineralpartikeln an den Grenzflaechen, sowie Grenzflaechendiffusion und DONNAN-Gleichgewichte. Ausserdem ist die Richtungsabhaengigkeit des Tonmineralgefueges (Paralleleinregelung der Tonmineralblaettchen normal zur Richtung des Kompaktionsdruckes) zu beruecksichtigen. Die elektrische Leitfaehigkeit und die Durchlaessigkeit (hydraulische Leitfaehigkeit) unterschiedlicher, tonhaltiger Sedimente wurden in Abhaengigkeit von ihrer Verdichtung (Wassergehalt), Korngroessenverteilung, spezifischen Oberflaeche etc untersucht. Bei Gehalten an Tonen hoher Schichtladung und grosser spezifischer Oberflaeche kann der Anteil der Oberflaechenleitfaehigkeit groesser als der des Porenwassers werden. Mit zunehmender Verdichtung sinkt der Anteil des Porenwassers am Gesamtvolumen und damit der Anteil der Stromleitung durch die Porenwasserphase. Komplementaer dazu waechst der Gehalt an tonmineralischer Phase pro Volumeneinheit und entsprechend der Anteil der Oberflaechenleitfaehigkeit an der Gesamtleitfaehigkeit. Je hoeher die Verdichtung, desto geringer die Durchlaessigkeit, desto groesser jedoch die elektrische Leitfaehigkeit infolge des hoeheren Tongehaltes. Die Abhaengigkeiten der elektrischen und hydraulischen Leitfaehigkeiten von der Verdichtung sind umso ausgepraegter, je hoeher der Tongehalt des Bodens und je geringer die spezifische elektrische Leitfaehigkeit des Porenwassers sind. Die aus den Messreihen quantitativ abgeleiteten Beziehungen gelten nur bei vollstaendiger Wassersaettigung des Porenraumes. Die Veraenderung des Elektrolytgehaltes, die Homogenitaet des Materials und das Verhalten ungesaettigter Proben im Zuge der Verdichtung erschweren eine direkte praktische Anwendung der elektrischen Leitfaehigkeitsmessung zur Bestimmung der Durchlaessigkeit.