Das Projekt "Strategien des Verkehrssystemmanagements fuer Mittel- und Oberzentren" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Kaiserslautern, Fachgebiet Verkehrswesen durchgeführt. Sowohl in den staedtischen als auch in den laendlichen Gebieten sind anhaltende Zunahmen der Motorisierung und der Verkehrsleistung zu verzeichnen. Alle verfuegbaren Prognosen lassen eine weitere Zunahme des motorisierten Individualverkehrs und des Lkw-Verkehrs erwarten. Loesungsmoeglichkeiten werden zunehmend in Massnahmen des Verkehrssystemmanagements (VSM) gesehen. VSM umfasst alle organisatorischen, betrieblichen, preispolitischen und ordnungspolitischen Massnahmen. VSM betrachtet den Verkehr in seiner Gesamtheit und zielt auf die Integration von Einzelmassnahmen zu einem Gesamtkonzept ab. Das Landesverkehrsprogramm Rheinland-Pfalz '90 und die Regierungserklaerung von Minister Bruederle unterstreichen die Bedeutung des VSM-Ansatzes. Um die Einsatzmoeglichkeiten des VSM fuer die rheinland-pfaelzischen Ober- und Mittelzentren festzustellen, wurden Pilotstudien fuer die Staedte Kaiserslautern, Koblenz, Bad Kreuznach - Bad Muenster am Stein/Ebernburg durchgefuehrt und ein 'Rahmenkonzept - Verkehrsmanagement' erarbeitet. Als exemplarisches Ziel der Pilotstudien war die Reduzierung der Verkehrsleistung des motorisierten Individualverkehrs sowie des Gueterverkehrs auf der Strasse und der daraus resultierenden CO2-Belastung um etwa 10 Prozent (in Anlehnung an den zeitlichen Zielhorizont 2005) anzusehen. Diese Studie bezieht sich auf den Modellfall Kaiserslautern. Anhand der Rahmenbedingungen und der vorhandenen Ansaetze wird ein langfristiges VSM-Konzept fuer die Stadt entwickelt. Da nicht alle Massnahmen gleichzeitig angegangen werden koennen, werden einzelne Massnahmen herausgegriffen, die kurz- oder mittelfristig realisierbar sind und einen gewissen Neuigkeitscharakter aufweisen. Folgende Pilotmassnahmen werden vorgeschlagen und naeher ausgefuehrt: Konzept fuer den Einpendlerverkehr in die Innenstadt von Kaiserslautern; Einrichtung einer Park and Ride-Spur; Aufbau eines Verkehrsinformationssystems.
Das Projekt "Ökologische und ökonomische Potenziale von Mobilitätskonzepten in Klein- und Mittelzentren sowie dem Ländlichen Raum vor dem Hintergrund des demographischen Wandels" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Innovationszentrum für Mobilität und gesellschaftlichen Wandel (InnoZ) GmbH durchgeführt. Mit Blick auf den demographischen Wandel liegt eine wesentliche verkehrspolitische Aufgabe darin, Mobilität in ländlichen Regionen zu erhalten und im Sinne der Nachhaltigkeit zu überdenken. Eine autounabhängige Mobilität ist hier gegenüber städtischen Regionen nur schwer zu realisieren. Bei einem Vergleich der Ortstypen verursachen die Bewohner von ländlichen Gemeinden, Klein- und Mittelzentren derzeit Drei Viertel der durch Personenverkehr bedingten CO2-Emissionen in Deutschland, machen gleichzeitig aber nur Zwei Drittel der Gesamtbevölkerung aus. Grund dafür sind vergleichsweise längere Wege sowie wenig attraktive Alternativangebote. Die strukturellen und gesellschaftlichen Prozesse, wie der demographische Wandel, Verlagerung der Wohn-, Arbeits-, Einkaufs- und Freizeitstätten sowie der Rückzug des Öffentlichen Verkehrs aus der Fläche bestärken insbesondere in dünn besiedelten Räumen den Trend zur Nutzung des motorisierten Individualverkehrs (MIV). Dieser konterkariert die politischen Bestrebungen und Ziele der Bundesregierung, die menschliche Gesundheit sowie das Klima vor Umweltbelastungen zu schützen und sparsam mit Rohstoffen und Energie umzugehen, um auch den nachfolgenden Generationen ein gesundes Lebensumfeld zu erhalten. Für eine umweltverträgliche Mobilität abseits der großen Städte sind wohnortnahe oder mobile Versorgungsstrukturen, entsprechende Schulstandortplanungen und attraktive Fuß- und Radwegenetze sinnvoll. Zielführend sind außerdem flexible Bedienformen im ÖPNV, die Nutzung neuer Technologien sowie die reibungslose Kombination verschiedener Verkehrsmittel im Verbund. Ein integriertes und nutzerfreundliches Tarifsystem, eine Mobilitätskarte oder ÖPNV zum Nulltarif kann Anreize schaffen, Personenverkehr auf den Umweltverbund zu verlagern. Vielerorts werden bereits innovative Lösungen getestet, die den Herausforderungen der Zukunft Rechnung tragen sollen. Es handelt sich hierbei in der Regel aber noch um Einzelmaßnahmen, die erst großräumig und in einem integrierten System lückenlos vernetzt werden müssten, um attraktiv für die Nutzer zu sein. Ziel des Projektes ist es daher, ein übertragbares Mobilitätskonzept zu entwerfen, das alle Verkehrsmittel des Umweltverbunds als engmaschiges System verknüpft (räumliche, zeitliche, tarifliche Integration mit gemeinsamen Servicestrukturen) und das unter Umwelt- und wirtschaftlichen Gesichtspunkten optimiert ist. Innovative Beispiele sollen auf ihre Umweltpotenziale wie Emissionen, Lärm, Flächenbeanspruchung, Attraktivität, Erreichbarkeit, soziale Gerechtigkeit, Funktionsmischung etc. sowie auf ihre wirtschaftliche Effizienz analysiert, bewertet und zu einem integrierten Mobilitätskonzept verbunden werden. Anhand von Fallbeispielen (drei verschiedene Ortstypen) soll die Realisierbarkeit der Konzepte überprüft und unter Anwendung der lokalen Bevölkerungsprognose und räumlicher Szenarien bis 2030 auswertet werden.
Das Projekt "Raumwirksamkeitsanalyse - Anwendung der Richtlinie für die integrierte Netzgestaltung (RIN) im Schienennetzverkehr" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) durchgeführt. Das Forschungsprojekt verfolgt zwei Ziele. Zum einen sollen die Erreichbarkeits-Qualitäten im Schienenpersonenverkehr nach dem Verfahren der RIN 2008 für alle deutschen Zentren im Schienenpersonenverkehr (Metropolregionen (MR), Oberzentren (OR), Mittelzentren (MZ) und Grundzentren (GZ)) berechnet werden. Zum anderen soll für den Güterverkehr ein Verfahren entwickelt werden, wie hier 'bedeutende Orte' klassifiziert und wie Erreichbarkeitsdefizite bestimmt werden können. Vorbild hierzu ist das im Personenverkehr angewendete 'Zentrale-Orte-Modell' der RIN. Ausgangslage: In den 'Richtlinien für integrierte Netzgestaltung' (RIN) der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen finden sich methodische Planungshilfen für die integrierte Verkehrsnetzplanung. Darin einbezogen sind auch die relevanten Aspekte der Raum- und Umweltplanung. Die RIN greifen die Ziele der Raumordnung und Landesplanung für die Erreichbarkeit der zentralen Orte auf und leiten die funktionale Gliederung der Verkehrsnetze aus einer zentralörtlichen Gliederung ab. Darüber hinaus werden Kenngrößen für die Angebotsqualität der Verkehrsnetze ermittelt sowie Qualitätsvorgaben zur Gestaltung der Verkehrsnetze gestellt. Die nach dem Verfahren der RIN abgeleiteten Verbindungsqualitäten sind Basis für die Ermittlung von Erreichbarkeitsdefiziten, die im Rahmen der Bundesverkehrswegepläne (BVWP) berücksichtigt werden sollen. Für die Straße liegen Erreichbarkeitsanalysen bereits vor. Solch eine vergleichbare Analyse fehlt jedoch für den Bereich der Schiene. Im Rahmen dieses Projektes gilt es diesen Mangel zu beseitigen und für den Schienenbereich eine bundesweite Erreichbarkeitsanalyse gemäß den Vorgaben der RIN zu erstellen. Die RIN konzentriert sich zurzeit schwerpunktmäßig auf den Personenverkehr und der Güterverkehr wird für die integrierte Verkehrsnetzplanung bislang nicht berücksichtigt. Die vorhandenen Kategorisierungstypen aus dem Schienen- und Straßenpersonenverkehr sind für den Güterverkehr jedoch nicht nutzbar, für die Wasserstraße fehlt eine entsprechende Kategorisierung gänzlich. Deswegen ist im Güterverkehr ein Ansatz zu entwickeln, der die Bestimmung von Erreichbarkeitsqualitäten möglich macht. Zielsetzung: Das Forschungsprojekt verfolgt zwei Ziele, die inhaltlich voneinander getrennt werden können: 1. Erreichbarkeitsdefizite im Schienenpersonenverkehr feststellen bzw. Erreichbarkeiten nach dem Verfahren der RIN 2008 berechnen für alle deutschen Zentren im Schienenpersonenverkehr für Metropolregionen (MR), Oberzentren (OR), Mittelzentren (MZ) und Grundzentren (GZ). 2. Das Zentrale-Orte-Modell für den Personenverkehr ergänzen um die Aspekte des Güterverkehrs bzw. um logistische Funktionen zur Feststellung der Erreichbarkeitsdefizite im Schienengüterverkehr.
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