Das Projekt "Entwicklung eines Informationssystems ueber Wassereinzugsgebiete zur Erfassung von Konflikten in der Landnutzung in Bergregionen des unteren Mekongbeckens - Fallstudien zu Vietnam und Thailand" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit, Tropenökologisches Begleitprogramm durchgeführt. Problemstellung: Steigende Bevoelkerungsdichte sowie zunehmende Kommerzialisierung der Landwirtschaft bei teilweise unklaren Bodennutzungsrechten zusammen mit hoher Nachfrage nach Holz und anderen Forstprodukten fuehren in den Laendern des unteren Mekongbeckens zur Abnahme der Waldbestaende und Bodendegradierung, besonders in den oberen Wassereinzugsgebieten. Abnahme der Waldbestaende und Bodendegradierung wirken sich negativ auf das gesamte oekologische System aus, insbesondere auf Bodenhydrologie, Bodenfruchtbarkeit und Mikroklima. Unterschiedliche und teilweise gegenlaeufige Ansprueche verschiedenster staatlicher Organisationen, Privathaushalte, Neuansiedler aus dem Tiefland und lokaler Industrien an natuerliche Ressourcen koennen nicht mehr wirksam durch bestehende Gesetzgebung und Regularien geregelt werden und verursachen Konflikte, die ueber die Moeglichkeiten staatlicher Organe oder lokaler Praktiken der Bewirtschaftung hinausgehen. Bestehende Datengrundlagen und Wissen ueber Landnutzungssysteme sind meist beschraenkt oder liegen nicht gebuendelt vor und sind insgesamt nicht geeignet, adaequates Wissen ueber die Komplexitaet der Zusammenhaenge fuer die Formulierung von Loesungsansaetzen herzustellen. Dies trifft auf alle Anrainerstaaten des unteren Mekongbeckens zu. Ein herausragendes Problem fuer Thailand besteht darin, dass die existierende Klassifizierung der Wassereinzugsgebiete im Hochland des Nordens und des Nordostens die besonderen Lebensweisen und Lebensumstaende der lokalen Bevoelkerung in kritischen Wassereinzugsgebieten nicht genuegend beruecksichtigt. Die herausragenden Probleme in Vietnam ergeben sich aus Prozessen der Landverteilung von Forstland in Wassereinzugsgebieten des Hochlandes. In diesem Prozess werden bestehendes Humankapital und institutionelle Ressourcen auf Dorfebene wie auch Bestaende an natuerlichen Ressourcen nicht genuegend beruecksichtigt. Ziel: Die Forstbehoerden in Thailand und Vietnam und ihre provinziellen Aussenstrukturen sind in der Lage, Informationen und Techniken zum Aufbau eines Informationssystems zu nutzen, das sich mit den komplexen Fragestellungen zur Nutzung natuerlicher Ressourcen und der Verfuegbarkeit lokaler Kapazitaeten (geophysikalisch, institutionell, sozialpolitisch) in den Wassereinzugsgebieten im Hochland beschaeftigt. Vorgehensweise: 1. Bestehende Informationen ueber geo- und bio-physische Gegebenheiten in Wassereinzugsgebieten sind bewertet, zusammengestellt und ausgewertet fuer bestimmte Wassereinzugsgebiete. 2. Das Flaechenpotential der Sekundaerwaelder in der Projektregion ist erfasst und unter Beruecksichtigung der Infrastruktur als potentielle Quelle fuer Waldprodukte bewertet. Vorherrschende lokale Praktiken der Nutzung von Land und Waeldern und ihre historische Entwicklung sind dokumentiert fuer ausgewaehlte Wassereinzugsgebiete.