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Polychlorierte Biphenyle PCB und geschlechtsgebundene kognitive Funktionen bei Kindern im Einschulalter: Zusammenhaenge mit peri-/postnataler PCB-Belastung in Interaktion mit Sexualsteroiden

Das Projekt "Polychlorierte Biphenyle PCB und geschlechtsgebundene kognitive Funktionen bei Kindern im Einschulalter: Zusammenhaenge mit peri-/postnataler PCB-Belastung in Interaktion mit Sexualsteroiden" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Düsseldorf, Medizinisches Institut für Umwelthygiene durchgeführt. Polychlorierte Biphenyle (PCB) sind stabile, u.a. neurotoxische Umweltkontaminanten, die auch heute noch in relevanten Humanproben in mutmasslich toxikologisch relevanten Konzentrationen nachweisbar sind. In experimentellen und epidemiologischen Untersuchungen sind vorrangig neurotoxische Effekte als kritisch erkannt worden. Unsicherheiten der epidemiologischen Datenlage veranlassten uns, mit Unterstuetzung der EU eine prospektive Kohortenstudie mit dem PCB-Gehalt im Nabelschnurblut und in der Muttermilch als unabhaengigen Variablen aufzulegen. Die Ergebnisse zeigen, dass unter entwicklungspsychologischen Aspekten auch die heutigen PCB-Belastungen noch mit adversen Wirkungen assoziiert sind. Das Projekt baut auf den Ergebnissen dieser Studie auf, fuehrt sie aber in neuer Orientierung weiter, deren Zielrichtung aus eigenen neuen Befunden zu hormonellen PCB-Wirkungen abgeleitet wird. Ziel dieser Untersuchungen ist die Verbesserung der Risikobewertung von PCB im Bereich der Hintergrundbelastung unter dem neuen Aspekt der Interaktion mit Sexualsteroiden und deren Auswirkung auf geschlechtstypische kognitive Leistungen. Ausgangsmaterial ist die Duesseldorfer Kohorte mit jetzt noch etwa 130 Kindern, die expositions- und wirkungsseitig bis zum Alter von 3 1/2 Jahren gut charakterisiert sind. Diese sollen im Schuleintrittsalter (5 1/2-6 Jahre) hinsichtlich folgender (sexuell dimorpher) Funktionen nachuntersucht werden: (1) kognitive Leistungen (z.B. raeumlich-konstruktives Denken, Wortfluessigkeit und -verstaendnis); (2) lateralisierte motorisch-wahnehmungsorientierte Leistungen; (3) Sprachliche Defizite in klinischen und entwicklungsbezogenen Aspekten. Zur Verbesserung der Aussagesicherheit wird in Kooperation mit dem UFZ (Leipzig) und der Universitaetskinderklinik Leipzig eine weitere Kohorte von ca. 120-150 Kindern angefuegt, die nach denselben Einschlusskriterien wie die Duesseldorfer Kohorte selektiert wird. PCB (118, 138, 153, 180) wird im Nabelschnurserum, im Serum mit vier Jahren sowie (voraussichtlich) mit sechs Jahren gemessen (Analytik in Duesseldorf). Ferner werden im Nabelschnurserum Sexualhormone (Testosteron, eventuell Oestradiol) sowie Schilddruesenfunktionen (TSH, T3, T4) gemessen. Im Schuleintrittsalter werden auch diese Kinder mit denselben Zielgroessen wie in Duesseldorf untersucht. In beiden Kohorten werden Assoziationen zwischen PCB und Zielgroessen (Hormone, Tests) regressionsstatistisch analysiert, wobei als wesentlicher Konfounder die Qualitaet des haeuslichen Umfeldes (HOME) beruecksichtigt wird.

Interaktion endokrin aktiver Umweltchemikalien mit der sexuellen Differenzierung des Zentralnervensystems bei Saeugern

Das Projekt "Interaktion endokrin aktiver Umweltchemikalien mit der sexuellen Differenzierung des Zentralnervensystems bei Saeugern" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Zürich, Institut für Pharmakologie und Toxikologie durchgeführt. Sexhormone kontrollieren sowohl die Entwicklung peripherer Organe als auch jene des Zentralnervensystems. Die sexuelle Differenzierung des Gehirns bildet einerseits die Grundlage fuer das Reproduktionsverhalten und andere sexuell dimorphe Verhaltensformen, andererseits fuer die unterschiedliche Regulation der Gonadenfunktion bei den beiden Geschlechtern; sie ist somit fuer die Fortpflanzung von Arten von grosser Bedeutung. Bei Saeugern haengt die maennliche Differenzierung des Gehirns von der lokalen Synthese von Estradiol aus Testosteron ab, die durch die neuronale Aromatase kanalisiert wird. Wie fruehere Arbeiten ueber praenatale Drogeneffekte bei Labornagern zeigen, koennen Chemikalien sexhormon-abhaengige Differenzierungsprozesse im Gehirn stoeren (Uebersicht bei Lichtensteiger und Schlumpf, Dev. Brain Dysfunction 6: 279-304, 1993). Ueber die Wirkung endokrin aktiver Umweltchemikalien auf diese Prozesse ist bisher sehr wenig bekannt. In einer gemeinsamen Studie mit G. Winneke und Mitarbeitern (Hany et al., Arch. Pharmacol. 357, Suppl.: R127, 1998) wurden bei Ratten Stoerungen des sexuell dimorphen Verhaltens und der neonatalen Gehirn-Aromatase-Aktivitaet nach praenataler Verabreichung einer definierten PCB-Mischung beobachtet. Das neue Projekt fokussiert auf estrogen aktive Industriechemikalien und Phytoestrogene und untersucht die Hypothese, dass die Einwirkung endokrin aktiver Chemikalien waehrend der sexuellen Differenzierungsphase des Gehirns zu permanenten Aenderungen in der Regulation sexhormon-regulierter Gene fuehren kann. Die Untersuchungen werden an Long Evans Ratten durchgefuehrt. Die Fremdstoffexposition erfolgt entweder waehrend bestimmter Phasen der prae- und frueh postnatalen Ontogenese, oder ueber den gesamten Zeitraum vor der Begattung bis zum Ende der Laktationsperiode. Bei den fremdstoffexponierten Nachkommen werden Genexpression und weitere sexuell dimorphe Parameter in definierten Hirnregionen waehrend der Ontogenese sowie im adulten Alter untersucht. Zusaetzlich werden bei adulten Nachkommen sexuell dimorphe Verhaltensformen getestet.

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