Das Projekt "NanoSolTex - Funktionalisierung von Technischen Textilien mit wasserbasierten nanoskaligen Beschichtungssolen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fraunhofer-Institut für Silicatforschung (ISC) durchgeführt. Technische Textilien mit maßgeschneiderten Eigenschaftsprofilen werden in den verschiedensten Bereichen wie Schutzausrüstung, Automobil, Medizin und Filter eingesetzt. Beispiele sind Schutz- und Outdoorkleidung (z. B. ESD-Schutzkleidung, Warnkleidung), Kfz-Innenraumtextilien wie Sitzbezüge, Verkleidungen, Medizintextilien (Atemschutzmasken, OP-Kleidung), Filtermedien für die Luft- und Partikelfiltration oder Sonnenschutz und Dekomaterialien für den Architekturbereich. Der Textilveredler steht oft vor der Aufgabe, verschiedene Produkteigenschaften/Chemien wie Hydrophobierung/Hydrophilierung, Pflegeleichtleichtigkeit, Antistatik, Flammschutz, Weichgriff und antimikrobielle Eigenschaften in möglichst einer multifunktionalen Ausrüstungsflotte zu kombinieren. Eine weitere Herausforderung stellt außerdem die oft unterschiedliche Chemie von Faserstoffmischungen in einem Textil dar, wodurch es schwierig ist, eine geeignete Rezeptur für die Ausrüstung zu finden. Außerdem können Ausrüstungen, z. B. Flammschutzmittel, zu erheblichen nicht akzeptablen Farbumschlägen führen. Neben der Optimierung von Faserstoffauswahl, textiler Konstruktion und klassischer Ausrüstung bietet vor allem die Nanotechnologie zahlreiche innovative Lösungsansätze zur nachhaltigen Verbesserung der Eigenschaftsprofile der textilen Materialien. Verbunden mit den Ansprüchen der Anwender nach immer kostengünstigeren Lösungen schafft diese Situation sowohl für die deutschen Gewebehersteller als auch für deren Partner in der Textilveredlungsindustrie immer neue Herausforderungen. Ziel des Forschungsvorhabens ist die Entwicklung von neuartigen multifunktionellen langzeitbeständigen Beschichtungssystemen auf Basis von wasserbasierten nanoskaligen anorganisch-organischen Funktionsschichten für die Ausrüstung von a) textilen Flächen und b) einzelnen Fäden für die Anwendungsbereiche Schutz- bzw. Outdoorkleidung, Objekttextilien (Bezugsstoffe), Filtermedien für die Luftfiltration sowie für metallisierte Vliesstoffe und Gewebe in der Architektur und Elektronik. Diese nanotechnologischen Materialsynthesen erlauben die Realisierung von Eigenschaftskombinationen wie z. B. Hydrophobie/Oleophobie mit Flammfestigkeit und antistatischer bzw. antimikrobieller Wirksamkeit innerhalb einer Funktionsmatrix. Für spezielle Applikationen ist eine PVD-Metallschicht ein Bestandteil einer multifunktionalen Funktionsmatrix. Die Funktionsschichten sollen bereits in sehr dünnen Schichtstärken (Feststoffauflagen bis 2 Prozent) ihr Eigenschaftspotenzial entfalten und über ausgezeichnete Haftungseigenschaften zu unterschiedlichen Fasermaterialien über einen langen Zeitraum verfügen. Dies führt zu Einsparungen zusätzlicher Prozessschritte sowie zu einer Reduzierung der Abwasserbelastung/Abwasseraufbereitung. Somit lassen sich hocheffiziente und kostengünstige Textilausrüstungen darstellen. Mit der verschiedenartigen Funktionalisierung einzelner Fäden und deren anschließenden Verarbeitung (kombiniert) zu Geweben wird ein