Das Projekt "Mobiler Nachweis von Mikroverunreinigungen in Luft und Wasser mittels deep-UV Raman Spektroskopie" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt durchgeführt. Trotz entsprechender Reinigungsstufen gelangt aus Industrie-, Agrar- und Kommunalen Abwässern nach wie vor eine Vielzahl von organischen und anorganischen Verbindungen in die Gewässer. Insbesondere organische Stoffe können in kleinsten Dosen eine schädigende Wirkung auf Wasserorganismen zeigen. Die Abwassereinigungsanlagen (ARA) in der Schweiz werden in den kommenden Jahren mit einer vierten Reinigungsstufe wie Ozonung oder Pulveraktivkohle - Adsorption ausgerüstet werden. Um den Reinigungseffekt einer ARA nachzuweisen bzw. kontrollieren zu können, sind aufgrund der relativ niedrigen Konzentrationen der Stoffe aufwändige Laboranalysen notwendig, welche sich für eine Regelung und zeitnahe Kontrolle nicht eignen. Für die online-Messung behilft man sich zur Zeit mit der Messung der UV-Absorption, welche regelmässig durch punktuelle, aber dafür quantitative und chemisch selektive Labormessungen ergänzt wird. Im Gegensatz zum einfachen UV-Absorptions - Sensor kann die deep-UV-Ramanspektroskopie eine Alternative zur chemischen Analytik darstellen. Die Ramanspektroskopie ist eine Methode zur qualitativen und quantitativen Detektion von organischen und anorganischen Stoffen. Mit Deep UV-Ramanspektroskopie lassen sich um ein mehrfaches geringere Konzentrationen der Stoffe nachweisen.
Eine weitere mögliche Verwendung der Ramanspektroskopie ist die Online-Analytik von Russpartikeln in Gasen. Ähnlich wie im Fall der Wassermikroverunreinigungen kann die Verwendung der deep-UV-Ramanspektroskopie helfen Russpartikel in niedrigen Konzentrationen zu detektieren.
Das Ziel dieses Projektes ist, das Problem der beschränkten Nachweisgrenze der klassischen Ramanspektroskopie durch die Entwicklung eines deep-UV-Ramanspektrometers für analytische Anwendungen, welcher marktwirtschaftlich konkurrenzfähig ist, zu lösen.
Das Projekt wurde aufgrund des Beitragsgesuchs, Fassung vom 15.11.2016, an der Sitzung der Koko UT vom 06.12.2016 genehmigt.
Projektziele:
Mit einem Laborprototyp eines Ramanspektrometers mit der Wellenlänge von 236.5nm (deep-UV) und dem vorhandenen Laborspektrometer der Empa werden die Spektren von ausgewählten Substanzen und die individuelle Ermittlung der tiefsten noch messbaren Konzentrationen gemessen, quantifiziert und mit Vergleichsmessungen von gängigen Labormethoden beurteilt, damit die technischen Leistungsparameter eines kommerziellen Produktes abgeschätzt werden können.