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Umweltzeichen Blauer Engel für Einwegwindeln

Dieser Hintergrundbericht dokumentiert die Ableitung der Vergabekriterien des Umweltzeichens Blauer Engel für Einwegwindeln (DE-UZ 208, Ausgabe Januar 2018, Version 1) im Rahmen eines Forschungsvorhabens. Bei Einwegwindeln handelt es sich um ein Produkt, das für längere Zeit mit der Haut in Berührung kommt. Daher wird in den Vergabekriterien ein Schwerpunkt auf Inhaltsstoffe und Schadstoffprüfungen gelegt. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Herstellung des Zellstoffs, der zu 100% aus nachhaltiger Waldwirtschaft sowie aus ressourenschonender Produktion stammen muss. In Deutschland tragen 95% der Kleinkinder Einwegwindeln. Jährlich werden so in Summe ca. 3,65 Mrd. Einwegwindeln verbraucht. Aktuell wird der Jahresumsatz aller Einwegwindelanbieter in Deutschland auf ca. 700 Mio. Euro geschätzt. In dem Forschungsvorhaben wurden eine Markt- und Umfeldanalyse, ein Vergleich vorhandener Umweltzeichen (EU Ecolabel und Nordic Swan) und eine Auswertung vorhandener Ökobilanzen durchgeführt. Während der Kriterienerarbeitung wurden insgesamt vier verschiedene Fragebögen an beteiligte Akteure verschickt: 1) ein Fragebogen an die Hersteller von Superabsorbern; 2) ein Fragebogen an diverse Windelanbieter; 3) ein Fragebogen an die Hersteller von Zellstoff; 4) ein Fragebogen an Testlabore und Hersteller bezüglich der üblichen (Praxis-)Tests in der Branche. Darüber hinaus fand ein Austausch mit verschieden Expertinnen und Experten statt. Insgesamt wurden zwei physische Sitzungen mit interessierten Akteuren durchgeführt: ein Fachgespräch (23. Juni. 2017) und eine Expertenanhörung (17. Oktober 2017). Auf den Sitzungen wurden die Entwürfe der Vergabekriterien vorgestellt und anschließend mit allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern diskutiert. Die Anforderungen beinhalten den Ausschluss von Stoffen mit bestimmten Eigenschaften, die Überprüfung kritischer chemischer Stoffe am Endprodukt, Einschränkungen bezüglich der Zellstoffherkunft und -produktion, Anforderungen an Kunststoffe einschließlich superabsorbierender Polymere und Klebstoffe, den Ausschluss von Zusatzstoffe (optische Aufheller, Lotionen, Duftstoffe, antibakterielle Wirkstoffe, Geruchsbinder), Verpackung sowie Qualität und Gebrauchstauglichkeit. Quelle: Forschungsbericht

Vertikalfilterbrunnen WW.Vohren.Dackmar.Br01 (RWÜ (Messstelle f. GWÜ geeignet))

Grundwassermessstellen dienen der Überwachung des Grundwassers. Dieser Datensatz enthält die Messdaten der Messstelle WW.Vohren.Dackmar.Br01. Wasserart: Grundwasser mit Uferfiltrat

Verteilung von Umweltchemikalien in einem standardisierten oekologischen System. Vergleich und Optimierung von Rechenmodellen anhand der Ergebnisse aus Experimenten

Das Projekt "Verteilung von Umweltchemikalien in einem standardisierten oekologischen System. Vergleich und Optimierung von Rechenmodellen anhand der Ergebnisse aus Experimenten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bayreuth, Lehrstuhl für Ökologische Chemie und Geochemie durchgeführt. Auf der Grundlage der Ergebnisse aus dem F+E-Vorhaben 10605032 sollen in diesem Vorhaben ausgewaehlte Stoffe in den bereits vorhandenen und erprobten Freilandsystemen auf ihre Verteilung in Sediment/Wasser/Luft sowie auf moegliche Abbauwege untersucht werden. Die Chemikalienauswahl erfolgt im wesentlichen aus den Gruppen: Tenside, optische Aufheller, Schwermetallhaltige Farbstoffe. Fuer diese Abwasser- und damit Oberflaechengewaesser-relevanten Stoffgruppen sind oft keine fuer die Expositionsanalyse notwendigen Daten verfuegbar und auch nicht abschaetzbar. Entsprechend Paragraph 12(2) ChemG ist das UBA mit der Chemikalienbewertung unter Umweltaspekten beauftragt. In diesem Vorhaben soll deshalb zusaetzlich das Modell Mackay 4 sowie ein im Vorhaben 10605032 modifiziertes Rechenprogramm fuer die Anwendbarkeit auf ionische Strukturen entwickelt werden.

Optimierte Ozonbehandlung zur weitergehenden Abwasserreinigung bei der Herstellung von Magazinpapier

Das Projekt "Optimierte Ozonbehandlung zur weitergehenden Abwasserreinigung bei der Herstellung von Magazinpapier" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von MD Papier GmbH durchgeführt. Am Standort Plattling befinden sich derzeit zwei Papierfabriken für Magazinpapiere mit getrennten Abwasserbehandlungsanlagen. Beide Anlagen werden organisatorisch zusammengelegt. Künftig ändert sich auch die Sortenzusammensetzung der Papierprodukte. Es werden verstärkt hochgebleichte Papiere hergestellt. Durch die intensivere Bleiche ist auch mit einer Erhöhung der Abwasserbelastung (CSB) zu rechnen. das Unternehmen plant dazu ein innovatives Abwasseraufbereitungskonzept, um ohne eine Erhöhung der genehmigten Schadstofffracht auszukommen. Die beiden bestehenden Abwasserbehandlungsanlagen werden zusammengeführt und erstmalig mit einer energetisch optimierten zweistufigen Ozonanlage kombiniert. Damit soll die Abwasserbelastung um ca. 600 kg/d bei möglichst geringem Energieverbrauch reduziert werden. Außerdem werden besonders resistente Stoffe wie Komplexbildner, optische Aufheller oder endokrin wirksame Stoffe zerstört.

Schulstart mit dem Blauen Engel

Schulstart mit dem Blauen Engel 200 Millionen Schulhefte werden jedes Jahr in Deutschland verkauft, und nur jedes zehnte davon ist aus Recyclingpapier. Dabei schneidet Recyclingpapier mit Abstand am besten ab, wenn es um Umwelt-, Klima- und Ressourcenschutz geht. Denn die Herstellung von Papier belastet die Umwelt stark. Sie benötigt viel Holz, Energie und Wasser und Chemikalien bei der Herstellung. Warum ist Recyclingpapier mit dem Blauen Engel besser für die Umwelt? Papier mit dem Blauen Engel besteht zu 100 Prozent aus Altpapier. Das schont unsere Wälder. Jeder fünfte Baum, der weltweit gefällt wird, wird für die Papierherstellung genutzt. Wälder speichern CO 2 und sind deshalb wichtig für den ⁠ Klimaschutz ⁠. Gleichzeitig bleibt so der Lebensraum vieler Tiere und Pflanzen erhalten. Die Herstellung von Recyclingpapier spart bis zu 80 Prozent Wasser und 70 Prozent Energie gegenüber Frischfaserpapier. Ein Kilo Recyclingpapier spart gegenüber Frischfaserpapier rund fünf Kilowattstunden Energie ein – damit lässt sich so viel Wasser erhitzen, dass man etwa 325 Tassen Kaffee kochen könnte. Der Blaue Engel garantiert, dass dem Papier bei der Herstellung keine schädlichen Chemikalien oder optischen Aufheller zugesetzt werden. Etwa 90 Prozent des Papiers hat eine kurze Lebensdauer und landet schon nach kurzer Nutzung wieder im Abfall. Tipps für eine längere Lebensdauer von Papier Papier so lang und so oft wie möglich nutzen. Beidseitig ausdrucken und einseitig bedrucktes Papier z.B. als Schmierpapier oder Notizzettel verwenden. Papier ein zweites Mal nutzen. Zum Beispiel das Zeitungspapier als Geschenkpapier, Papierflieger oder Origami, der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Papier richtig recyceln: Aufkleber, Etiketten oder Folien vom Papier abtrennen und in den Restmüll entsorgen. Ebenfalls in den Restmüll gehören stark verschmutztes oder beschichtetes Papier, Kassenzettel sowie Hygienepapiere. Durch die richtige Mülltrennung kann Papier gut wieder recycelt werden. Kostenlose Materialien zum Schulstart Info-Broschüren, Unterrichtsmaterialien für Lehrerinnen und Lehrer, Plakate und andere Kommunikationsmaterialien rund ums Thema Recyclingpapier in den Schulen gibt es auf der Website des Blauen Engel .

Wasch- und Reinigungsmittel

Wasch- und Reinigungsmittel Wasch- und Reinigungsmittel werden täglich in allen Haushalten sowie in Gewerbe und Industrie eingesetzt. Auf Grund ihrer Allgegenwärtigkeit wird daher eine mögliche Gefährdung von Umwelt und Gesundheit durch ihre Verwendung häufig unterschätzt. Dabei belastet die Verwendung von Wasch- und Reinigungsmittel das Abwasser erheblich mit Chemikalien. Umweltbewusst waschen und reinigen - Umwelt weniger belasten Jährlich werden etwa 1,5 Millionen Tonnen Wasch- und Reinigungsmittel an den privaten Endverbraucher verkauft. Diese teilen sich wie folgt auf: ca. 604.000 Tonnen Waschmittel ca. 251.000 Tonnen Weichspüler ca. 173.000 Tonnen Maschinengeschirrspülmittel ca. 139.000 Tonnen Handgeschirrspülmittel ca. 319.000 Tonnen Reinigungs- und Pflegemittel (z. B. Allzweck-, Sanitär-, Glas-, Küchenreiniger) ca. 60.000 Tonnen Waschaddittive (z. B.  Fleckentferner, Wasserenthärter) Hinzu kommen unbekannte Mengen gewerblicher und industrieller Reinigungsmittel. Der aus Wasch- und Reinigungsmitteln von privaten Haushalten resultierende Chemikalieneintrag in das Abwasser beträgt ca. 564.554* Tonnen. Davon sind Tenside: 180.960 Tonnen Duftstoffe: 10.463 Tonnen Polycarboxylate: 10.037 Tonnen Phosphonate: 8.816 Tonnen Enzyme: 8.430 Tonnen Soil release Polymere: 3.834 Tonnen Phosphate: 2.471 Tonnen optische Aufheller: 551 Tonnen Silicone: 809 Tonnen Der Anteil nicht leicht abbaubarer Bestandteile ist dabei von 5,4% im Jahr 2007 auf 6,9% im Jahr 2017 gestiegen. * Bezugsjahr: 2017; Quelle: Industrieverband Körperpflege und Waschmittel (IKW, www.ikw.org ) „ Bericht in der Wasch-, Pflege- und Reinigungsmittelbranche in Deutschland Nachhaltigkeit Ausgabe 2019 “ Aber auch für die Gesundheit spielen Wasch- und Reinigungsmittel eine wesentliche Rolle. Sie dienen zwar der notwendigen Hygiene, durch ihre Anwendung können jedoch auch gesundheitsschädliche Stoffe wie z. B. allergene Duft- und Konservierungsstoffe in die Innenräume eingebracht werden. Aus diesem Grund unterliegen Wasch- und Reinigungsmittel bestimmten gesetzlichen Regelungen . Wer die Waschprogramme und das Waschmittel optimal einsetzt, spart Energie. Dies entlastet die Umwelt und auch die Haushaltskasse, denn die Ausgaben für Strom lassen sich merklich senken. Häufig wird wärmer gewaschen als erforderlich. Der Stromverbrauch pro Waschgang sinkt bereits durch Verringerung der Waschtemperatur vom 40° C auf 30°C um über 35 Prozent. Nachhaltiges Handeln im Haushalt zahlt sich somit direkt aus.

Verhalten und Schicksal von optischen Aufhellern aus Waschmitteln in der mechanisch-biologischen Abwasserbehandlung

Das Projekt "Verhalten und Schicksal von optischen Aufhellern aus Waschmitteln in der mechanisch-biologischen Abwasserbehandlung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Eidgenössische Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz durchgeführt. Optische Aufheller (OA) sind Bestandteil moderner Waschmittel und gelangen mit dem Abwasser in kommunale Klaeranlagen und von dort in Oberflaechengewaesser (behandeltes Abwasser) und auf landwirtschaftlich genutzte Flaechen (Klaerschlamm). Um die Belastung der Umwelt mit OA abschaetzen zu koennen, muss deren Verhalten und Schicksal in Klaeranlagen bekannt sein. Ziel des Projekts ist es, Aufschluss darueber zu erhalten, ob OA waehrend der Abwasserreinigung aus dem Abwasser entfernt werden, ob Adsorption an Klaerschlamm stattfindet und ob OA aerob oder anaerob biologisch abgebaut werden. Die Entwicklung von analytischen Methoden zur Bestimmung von OA in rohen und gereinigten Abwaessern, Oberflaechengewaessern sowie in Klaerschlaemmen ist eine wichtige Voraussetzung zur Erreichung der og Ziele. Wesentliche Bestandteile der Studie sind die Bilanzierung der Stofffluesse von OA in Klaeranlagen (Feldstudien) und die Charakterisierung der fuer das Schicksal der OA massgeblichen Prozesse (Laborversuche).

Mikrobieller Abbau von Stilbenen

Das Projekt "Mikrobieller Abbau von Stilbenen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Eidgenössische Technische Hochschule Zürich, Laboratorium für Technische Chemie durchgeführt. Problemstellung aus Textil- und Waescherei-Industrie: Abwasser. Ziele: Abklaerung der Frage, ob Stilbenen (optische Aufheller) mikrobiell abbaubar sind. Studium des Abbaus von Photolyse-Produkten (entsprechend photolyt. Abbau in der Natur). Frage nach Abbauweg und Metaboliten. Methoden: Modellverbindungen aus der Reihe der Stilbencarbonsaeuren und -sulfonsaeuren. Batchversuche und kontinuierliche Fermenter. Die-AWAY-Tests. Animpfung aus Wasser, Abwasser, Klaeranlagen. Isolierung von Reinkulturen mit Abbaufaehigkeit.

Photochemischer Abbau von optischen Aufhellern in natuerlichen Gewaessern

Das Projekt "Photochemischer Abbau von optischen Aufhellern in natuerlichen Gewaessern" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Eidgenössische Technische Hochschule Zürich, Institut für Gewässerschutz und Wassertechnologie durchgeführt. Optische Aufheller, benutzt als Additive in Waschmitteln, werden untersucht in bezug auf ihren photochemischen Abbau in natuerlichen Gewaessern. Abbaugeschwindigkeiten und Mechanismen in homogenen waessrigen Loesungen werden bestimmt, besonders in Zusammenhang mit Wasserinhaltsstoffen. In heterogenen aquatischen Systemen werden Art und Bedingungen der Adsorption an Schwebstoffe untersucht sowie der Einfluss der Adsorption auf den photochemischen Abbau. Diese Untersuchungen liefern einen Beitrag zur Aufklaerung des Umweltverhaltens dieser Substanzen.

Besseres Management von Chemikalien in der Industrie erforderlich

Besseres Management von Chemikalien in der Industrie erforderlich Die besten verfügbaren Techniken (BVT), die in der EU Maßstab für die Genehmigung besonders umweltrelevanter Industrieanlagen sind, umfassen bisher nur einige der Stoffe, die in der Industrie als Hilfsmittel verwendet werden und in die Umwelt gelangen können. Der vom UBA maßgeblich mit verfasste Abschlussbericht zum EU-Projekt HAZBREF macht Vorschläge für eine systematischere Berücksichtigung. Prozesschemikalien zur Optimierung industrieller Verfahren: Wissen zur Umweltrelevanz lückenhaft Je nach Branche setzt die Industrie unterschiedliche chemische Hilfsmittel ein, um ihre Prozesse zu optimieren und die gewünschten Produktqualitäten zu erzielen. Zu Betrieben, die solche chemischen Hilfsmittel einsetzen, zählen zum Beispiel Textilveredlungsbetriebe, Gerbereien, Galvanikbetriebe, einige Papierfabriken oder Chiphersteller sowie Lebensmittelbetriebe, in denen Reinigungs- und Desinfektionsmittel eine Rolle spielen. Chemische Prozesschemikalien umfassen ein breites Spektrum von Substanzen und reichen von Komplexbildnern, Dispergiermitteln, Tensiden, Konservierungsmitteln, Flammschutzmitteln, Korrosionsschutzmitteln, Konditionierungsmitteln, Stabilisatoren, Entschäumer über Biozide, Reinigungs- und Desinfektionsmittel bis zu optischen Aufhellern, Nassfestmitteln oder Farbstoffen. Die Kenntnisse über Art und Menge der eingesetzten Wirkstoffe, ihre Rückhaltung etwa in Kläranlagen und ihren Eintrag in die Umwelt sind für viele Branchen noch lückenhaft. In der Regel greifen Anforderungen zur Emissionsreduktion von Prozesschemikalien, die aus Industriebranchen in die Umwelt gelangen können, aus der Vielzahl der möglichen Schadstoffe exemplarisch nur einige wenige heraus (z. B. ⁠ PFOS ⁠, ⁠ PFOA ⁠, Nonylphenol, ⁠ EDTA ⁠), für die Betreiber von Anlagen Maßnahmen ergreifen müssen. Wie groß dabei der Bereich der nicht erfassten Stoffe ist und ob Handlungsbedarf besteht, ist zum Teil noch unklar. Insofern besteht ein Bedarf, das Wissen über die industriellen Quellen gefährlicher Chemikalien zu erweitern und Maßnahmen zur Verringerung ihrer Verwendung und ihrer Emissionen in die Umwelt zu ergreifen. Die Industrieemissions-Richtlinie (IE-RL) und europäische Emissionsstandards Auf EU-Ebene regelt die Industrieemissions-Richtlinie (IE-RL) die Anforderungen an den Bau, Betrieb und die Stilllegung von industriellen Anlagen. Größere Industriebetriebe benötigen EU-weit eine Genehmigung. und müssen nach den besten verfügbaren Techniken (BVT) betrieben werden. BVT schließen Maßnahmen zur Reduktion von Emissionen in Luft und Gewässer und speziell auch den Einsatz weniger schädlicher Stoffe ein. Deshalb sollten die BVT auch Anforderungen an den Einsatz weniger schädlicher Industriechemikalien und die Emissionsvermeidung und -verringerung enthalten. Bislang umfassen die europäischen BVT jedoch nur punktuell Maßnahmen, die die Verringerung von ⁠ Emission ⁠ von Prozesschemikalien berühren (z. B. ⁠ PFOS ⁠ im BVT-Merkblatt zur Oberflächenbehandlung von Metallen und Kunststoff). Um zum Beispiel die Verschmutzung aus Abwassereinleitungen der Industrie weiter zu verringern, kommt es darauf an, den Informationsaustausch zu BVT auf EU-Ebene auch für dieses Thema aktiv zu nutzen. Dies ist insofern eine Herausforderung, als es sich bei Emissionen von Industriechemikalien im Regelfall um Mikroverunreinigungen handeln dürfte, also Schadstoffe, die in relativ niedriger Konzentration emittiert werden. BVT-Schlussfolgerungen sollten aber auch Anforderungen enthalten, die zu Verringerungen der Emissionen solcher Mikroverunreinigungen führen. Wenn dies gelänge, würde das wegen der Verbindlichkeit der BVT-Schlussfolgerungen für alle EU-Mitgliedsstaaten automatisch in allen EU-Staaten zu Emissionsminderungen führen. Das EU-finanzierte Projekt HAZBREF Ein von der EU finanziertes Projekt mit dem Kürzel HAZBREF hat mehr als drei Jahre lang daran gearbeitet, die in Beispielbranchen der Industrie verwendeten gefährlichen Chemikalien, ihre Verwendungsmuster und Umwelteigenschaften sowie mögliche Wege zur Vermeidung und Verringerung ihrer Freisetzung in die Umwelt zu ermitteln. Und auch Wege zu suchen, wie diese Erkenntnisse sich mit dem bereits erwähnten Instrument zur Kontrolle industrieller Emissionen, der Richtlinie über Industrieemissionen, auf effektive Weise verknüpfen lässt. Auf diese Weise sollen in Zukunft Industriechemikalien systematisch bei der Ermittlung von BVT mitbetrachtet werden. Auf EU-Ebene geschieht dies insbesondere durch die Erarbeitung und Veröffentlichung von Merkblättern über die besten verfügbaren Techniken (engl. Kürzel: ⁠ BREF ⁠). In den meisten Fällen wurden gefährliche Stoffe in den BVT-Merkblättern vor Beginn des HAZBREF-Projekts jedoch nicht umfassend behandelt. Das Ziel der Richtlinie über Industrieemissionen ist es, ein hohes Maß an Umweltschutz zu erreichen. Dieses Ziel kann nur erreicht werden, wenn die BVT-Merkblätter alle relevanten Chemikalien und Stoffe erfassen, die bei industriellen Prozessen freigesetzt werden können, und zwar sowohl diejenigen, die bereits als gefährlich eingestuft und geregelt sind, als auch die weniger bekannten und nicht geregelten Stoffe. "Wenn die Verwendung und die Risiken von Chemikalien in den BVT-Merkblättern besser berücksichtigt werden, können die Betreiber Chemikalien in der Industrie besser handhaben und die Behörden können gezielte Anforderungen an relevante Chemikalien bei der Genehmigung und Überwachung stellen", sagt ⁠ UBA ⁠-Mitarbeiter Michael Suhr und Hauptautor des Berichts. "Dies wird dazu beitragen, den Einsatz von gefährlichen Stoffen in Industrieanlagen zu reduzieren und damit die Emissionen in die Umwelt zu verringern." Abschlussbericht zum HAZBREF-Projekt stärkt Chemikalienmanagement in BVT-Merkblättern Das HAZBREF-Projekt hat nun seinen Abschlussbericht (auf Englisch) veröffentlicht, der Empfehlungen enthält, wie das Chemikalienmanagement in den BVT-Merkblättern (BREF) gestärkt werden kann und wie relevante Informationen über Chemikalien, die in industriellen Prozessen verwendet oder freigesetzt werden, bei der Überprüfung der BVT-Merkblätter systematischer berücksichtigt werden können. Besonderes Augenmerk wird auf die Daten gelegt, die im Rahmen anderer einschlägiger EU-Rechtsvorschriften wie der ⁠ REACH ⁠- und der ⁠ POP ⁠-Verordnung sowie der ⁠ Wasserrahmenrichtlinie ⁠ (WRRL) erzeugt werden. Diese Daten sollten in den BVT-Merkblättern besser genutzt werden. Wichtige Vorschläge des Berichts sind: Förderung der systematischen Zusammenarbeit und des Informationsaustauschs zwischen dem europäischen IPPC-Büro (EIPPCB), das die Arbeit an den BVT-Merkblättern koordiniert, und den Chemieexpert*innen von REACH, der Wasserrahmenrichtlinie und der Expertengruppe zur POP-Konvention Verstärkung der Technischen Arbeitsgruppe (TWG), die die europäischen BVT-Merkblätter erarbeiten, mit Kenntnissen über Prozesschemikalien, um die für einen bestimmten Industriesektor relevanten gefährlichen Chemikalien zu identifizieren und die Maßnahmen zu ihrer Kontrolle zu verstärken Aufnahme eines spezifischen Kapitels über Chemikalien in alle BVT-Merkblätter und BVT-Schlussfolgerungen „Unsere Vorschläge passen gut zu den Zielen des im Dezember 2019 veröffentlichten Europäischen Green Deals, der für die EU einen neuen politischen Rahmen definiert und Weichenstellungen für die Industrie enthält in Richtung Klimaneutralität, Schadstofffreiheit sowie Kreislaufwirtschaft“, sagt Michael Suhr vom UBA. „Die Vorschläge des HAZBREF-Projekts können die Berücksichtigung von Industriechemikalien in künftigen BVT-Schlussfolgerungen stärken und einen Beitrag leisten zur Erreichung des Zieles des europäischen Green Deal einer schadstofffreien Umwelt, also einer Welt, in der die Verschmutzung so gering ist, dass sie für die menschliche Gesundheit und die natürlichen Ökosysteme keine Gefahr mehr darstellt", so Michael Suhr. Hintergrund zum HAZBREF-Projekt und Kontakt Das Projekt HAZBREF, dessen Kürzel für Hazardous industrial chemcials in the IED BREFs steht, wurde durch das EU-Programm Interreg Baltic Sea Region finanziert. Das Projekt begann im Oktober 2017und endete im April 2021. Zu den Projektpartnern gehörten das finnische Umweltinstitut SYKE (Koordination), das deutsche Umweltbundesamt UBA, die schwedische Umweltagentur SEPA, das estnische Umweltforschungszentrum EKUK und das polnische Institut für Ökologie von Industriegebieten IETU. Das Projekt hatte 27 assoziierte Organisationen, darunter nationale und regionale Behörden, sektorale Agenturen und verschiedene Interessengruppen. Auf der Website des Finnischen Umweltinstituts finden Sie weitere Informationen über das Projekt . Kontakt: Kaj Forsius (Projektleiter), Finnisches Umweltinstitut, Tel. +358 46 850 9212 (auch +358 295 251 119), E-Mail: Kaj [dot] Forius [at] syke [dot] fi Michael Suhr, Umweltbundesamt (UBA), Tel. +49-340-2103-2490, E-Mail: Michael [dot] Suhr [at] uba [dot] de

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