Das Projekt "Modellgebiete fuer eine grundwasserschonende Landbewirtschaftung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft durchgeführt. Der Einfluss der Landwirtschaft auf die Gewaesserguete ist durch einschlaegige Untersuchungen vielfach belegt. Um negative Einfluesse zu vermeiden, wurde beschlossen, ein Konzept zur Grundwasserschonenden Landbewirtschaftung zu erarbeiten und in der Praxis zu erproben. In ausgewaehlten Wassereinzugsgebieten wird geprueft, wie die Duengung nach guter fachlicher Praxis sowie von Extensivierungsmassnahmen den Nitratgehalt im Grund- und Trinkwasser beeinflusst. Ansatzpunkte zur Verminderung der Nitratauswaschung sind daher die Naehrstoffsaldierung, das Duengeberatungssystem Stickstoff, N-Monitoringflaechen, die Optimierung der organischen Duengung und die Bodenbedeckung. Bei der Extensivierung finden staatliche und privatwirtschaftliche Programme Anwendung.
Das Projekt "Langzeit-Effekte von Rottemist, Mineralduengung und biologisch-dynamischen Praeparaten auf Ertraege und organische Substanz im Boden" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für Biologisch-Dynamische Forschung durchgeführt. Ertragsbildung bei organischer oder mineralischer Duengung (gleiche Mengen Gesamt-Stickstoff) unter extremen Standortbedingungen (Sandboden, trocken-warmes Klima); Fruchtfolge: Rotklee, Sommer-Weizen, Kartoffeln, Winterroggen. Stickstoffdynamik und -bilanzierung. Langfristig stabiler Humusgehalt nur bei Rottemist-Duengung mit Anwendung biol-dyn Praeparate; in Boeden dieser Variante groesste mikrobielle Biomasse und hoechste Enzymaktivitaet.
Das Projekt "Entwicklung und Anwendung eines Entscheidungsmodells zur Reduzierung der Nitratbelastung im Grundwasser" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Gießen, Fachbereich 09 Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement, Institut für landwirtschaftliche Betriebslehre durchgeführt. Seit Anfang der 70er Jahre hat die Wasserversorgung in der Bundesrepublik Deutschland im verstaerkten Masse mit einer steigenden Nitratbelastung des Trinkwassers zu kaempfen. Die naturwissenschaftlichen Grundlagen sind inzwischen weitgehenderforscht. Die Umsetzung der gewonnenen Erkenntnisse muss immer noch als unzureichend angesehen werden. Die bisherige Politik in der BRD beschraenkte sich weitgehend auf das Instrument der Wasserschutzgebietsverordnung, in der Auflagen fuerdie Landbewirtschaftung festgesetzt werden, die je nach Bundesland in unterschiedlicher Weise finanziell ausgeglichen werden. Diese Massnahmen sind ihrem Charakter nach Zwangsmassnahmen, die mit einenhohem administrativen Aufwand verbunden sind und zudem kaum den Standortgegebenheiten und - erfordernissen gerecht werden sowie meist hohe Umsetzungsdefizite aufweisen. Im Rahmen dieses Forschungsprojektes sollen Loesungen auf Basis von Verhandlungen zwischen den Betroffenen, Landwirten und Wasserwerken, entwickelt werden. Die Wasserwerke treten als Nachfrager von sauberem Wasser, die Landwirte als Anbieter der Ressource auf. Analog zu Marktmechanismen soll eine Reduzierung der Nitratbelastung dort ansetzen wo sie am billigsten ist. Grundlage der Untersuchung bildet eine Analyse des Ist-Zustandes des betroffenen Wassereinzugsgebietes. Daraus lassen sich die aktuelle Nitratbelastung, der Umfang notwendiger Sanierungsmassnahmen sowie die Einkommenseffekte der landwirtschaftlichen Betriebe und darauf aufbauend die notwendigen Kompensationen quantifizieren. Die Optimierung von land- und wasserwirtschaftlicher Nutzung erfolgt mit Methoden der nichtlinearen Optimierung. Das Ergebnis des Entscheidungsmodells ist entweder ein oekologisch optimales Sanierungskonzept bei vorgegebenem Wasserpreis oder ein oekonomisch optimales Konzept unter Erfuellung definierter oekologischer Mindesstandards. Mit diesem computergestuetzten Managementinstrumentarium koennen die Wasserwerke in die oben angesprochenen Verhandlungen mit den Landwirten eintreten, um die Ressource Trinkwasser langfristig zu schuetzen. Die Modellentwicklung erfolgt im Raum Osthessisches Bergland an ausgewaehlten Wassereinzugsgebieten. Ein Modellprototyp ist inzwischen entwickelt worden. Innerhalb dieses Prototyps sind unterschiedliche landwirtschaftliche Betriebstypen sowohl in ihrem oekonomischen Aktivitaeten (Zielgroesse: Betriebsgewinn) als auch in ihren oekologischen Auswirkungen auf die Wasserqualitaet (Zielgroesse: Nitratbelastung des Trinkwassers) abgebildet worden. Auf Basis eines fiktiven Wasserschutzgebietes von ca. 400 ha Flaeche wurden mit Methoden der nichtlinearen Optimierung Konfliktloesungen im Bereikonkurrierender Landnutzungen errechnet. Zur Zeit wird das Optimierungsmodell auf reale Testgebiete im Kreis Hersfeld-Rotenburg angewandt, ausgetestet und validiert. Grundlage fuer diese Untersuchung bilden umfangreiche Erhebungen und Befragungen landwirtschaftlicher Betriebe, Nitratmessreihen sowie Landnutzungskartier
Das Projekt "Produktionstechnische Untersuchungen bei alternativen Kulturarten inklusive der Einsatzmoeglichkeit von Rueckstaenden aus der Pflanzenoelgewinnung als organischem Duengemittel" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Gießen, Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung I, Professur für Pflanzenzüchtung durchgeführt. Im Rahmen dieses Forschungsprojektes werden pflanzenbauliche Untersuchungen an alternativen Kulturarten, insbesondere Leindotter (Camelina sativa) und Hanf (Cannabis sativa), mit dem Ziel der Etablierung eines optimalen Produktionssystems durchgefuehrt. Beim Leindotter wird dabei der Einfluss unterschiedlicher Saatstaerken, Genotypen sowie Stickstoff-Niveaus an verschiedenen Standorten untersucht. Daneben werden verschiedene chemische und mechanische Verfahren zur Unkrautbekaempfung geprueft. Der Einfluss verschiedener Anbaufaktoren wie Genotyp, Aussaatdichte, Bestandesdichte, Stickstoff-Duengung und Bewaesserung auf die Ertragsbildung von Hanf sind weitere Fragestellungen. Darueber hinaus wird die Duengewirkung verschiedener Rueckstaende aus der Pflanzenoelherstellung auf verschiedene Kulturpflanzenarten in Feld- und Gefaessversuchen geprueft.