Das Projekt "Anpassungen von Napfschnecken an die Bedingungen der Gezeitenzone" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Ulm, Abteilung Ökologie und Morphologie der Tiere (Biologie III) durchgeführt. Napfschnecken der Gattungen Patella L., Acmea Escholtz (Prosobranchia) und Siphonaria Sowerby (Pulmonata) besiedeln in zahlreichen Arten und in hoher Individuenzahl die Felsenkuesten der Meere. In der Gezeitenzone in den oberen Schichten des Sublitorals besitzen sie fest umrissene Heimatplaetze, deren Unebenheiten sie mit ihrem Schalenrand exakt angepasst sind. Von hier aus unternehmen sie Wanderungen und Weidegaenge in die naehere Umgebung. Ueber Wochen und Monate kehren sie nach jedem Frassgang genau zum Ausgangspunkt zurueck, dem einzigen Ort, an dem ihre Schale in einer einzigen Position an die Unebenheiten des Substrats passt. Napfschnecken sind damit die einzigen Tiere unserer Erde, bei denen Heimfindevermoegen nicht nur auf einen bestimmten Ort, sondern an diesem Ort auch auf eine ganz bestimmte Position ausgerichtet ist. In ihrer Substratverbundenheit am Heimatplatz und ihrer Mobilitaet im platznahen Aktionsraum sind diese Tiere ohne Beispiel und so zum Studium umweltbezogener Anpassungen im Freiland und im Labor hervorragend geeignet. Ihr Lebensraum, die Gezeitenzone im Felslitoral, ist - bedingt durch Ebbe und Flut - extremen Schwankungen fast aller abiotischen Faktoren ausgesetzt, Schwankungen, die ausserdem kleinraeumig stark variieren. Die Anpassungen von Napfschnecken sind demzufolge ausgerichtet a) auf das gesamte Spektrum der Bedingungen im Litoral, b) auf die Bedingungen im Aktionsraum und c) fuer jedes Individuum in spezifischer Weise auf die Bedingungen am Heimatplatz. Die Anpassungen werden deutlich in Koerperbau, Funktionen und Verhalten.
Das Projekt "Einfluss erhoehter UV-B Strahlung auf bewegliche Mikroorganismen: Abschaetzung der Risiken durch solare UV-B Strahlung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Erlangen-Nürnberg, Institut für Botanik und Pharmazeutische Biologie durchgeführt. An einer Reihe ausgewaehlter Mikroorganismen soll in ihrem natuerlichen Habitat die Empfindlichkeit gegenueber solarer UV-B Strahlung untersucht werden und die Ergebnisse mit den Befunden der Laboruntersuchungen (Xenonbestrahlung) verglichen werden. Die Freilanduntersuchungen sollen in Marburg und in Portugal durchgefuehrt werden. Dabei muessen alle relevanten Reizparameter beruecksichtigt werden, um das Mikrohabitat unter natuerlichen Bedingungen analysieren zu koennen. Die Mechanismen der Orientierung an Hand dieser Parameter sollen aufgeklaert werden, da sie der Ansatzpunkt fuer die UV-B Strahlung sind. Das Target fuer eine UV-B Schaedigung der Bewegung und der Photoorientierung soll untersucht werden sowie die molekulare Transduktionskette der Signaluebertragung.
Das Projekt "Ressourcen schonen - Wettbewerbsfaehigkeit sichern. Vernetzung, Marketing, Produkt- und Organisationsentwicklung in Schreinereibetrieben" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Klaus Novy Institut e.V. durchgeführt. Projektanforderungen: Zu den Zielen der Wissenschaftler gehört es nicht nur, die Beschäftigten angemessen zu qualifizieren, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern und Arbeitsplätze für die Zukunft zu erhalten. 'Letztlich', so Manfred Heilemann von der Akademie Gestaltung im Handwerkskammer Bildungszentrum Münster, wollen wir kleine Schreinereibetriebe nicht nur zum umweltverträglichen Wirtschaften führen, sondern die wirtschaftliche Existenz der Unternehmen langfristig stabilisieren. Gute Gestaltung ist in dieser Hinsicht ein zunehmend wichtiger Faktor. Dabei galt es, die Betriebe dort abzuholen, wo sie sich in ihrer momentanen Entwicklung sowohl ökonomisch, ökologisch als auch von den betrieblichen Organisations- und Ablaufstrukturen befanden. Um dies zu gewährleisten, wurden inner- und überbetrieblich Workshops, Seminare, Interviews und Beratungen durchgeführt. Daraufhin wurden konkrete Maßnahmen entwickelt und durchgeführt, wobei genau überprüft wurde, welche Schritte für alle oder nur für bestimmte Betriebe oder bestimmte Ansprechpartner in den Betrieben angeboten wurden. Ein knappes Zeitbudget in allen Betrieben und von daher hohe Anforderungen an die Effektivität der einzelnen Projektbausteine waren Rahmenbedingungen des Projekts. Arbeitsschwerpunkte: Betriebsorganisation: Aufgrund der Ressourcenknappheit (Zeit und Geld) und der hohen Belastung der Geschäftsführungsebene bestehen häufig Verbesserungsbedarfe bei der Betriebsorganisation und der internen Kommunikation. Aspekte, die innerhalb dieses Bausteins behandelt werden, sind neben Themenfeldern wie umweltfreundliche Beschaffung, betriebliches Zeit- und Ressourcenmanagement vor allem die innerbetriebliche Kommunikation sowie die Beteiligung und Qualifizierung der Mitarbeiter, um die im Betrieb vorhandenen Potenziale auch nutzen zu können. Produktdesign: Schreinereien entwickeln fast täglich gemeinsam mit dem Kunden Erzeugnisse, die genau auf die Kundenwünsche abgestimmt sind und dadurch eine deutlich längere Nutzungsdauer aufweisen als Industrieprodukte. Innerhalb dieses Bausteins gilt es, gezielt die gestalterische Kompetenz im Handwerk zu stärken, um die Ressourceneffizienz bei Produktion und Produkt weiter zu verbessern. Dadurch können Kosten gesenkt und neue Marktpotentiale erschlossen werden. Dies kann sowohl an Hand einer bestehenden Produktlinie oder eines neuen Produkts geschehen. Marketing Klein- und Kleinstbetriebe verfügen oft nicht über die personelle und finanzielle Kapazität, um sich und ihr Leistungsspektrum gezielt am Markt zu präsentieren. Der erste Schritt hierzu ist die Formulierung eines nach außen gerichteten Selbstverständnisses (Corporate Identity). Den Unternehmen wurde daher innerhalb dieses Bausteins sowohl bei der Formulierung des Selbstverständnisses ('Leitbild') und der Anforderung an das Erscheinungsbild nach außen (z.B. einheitliche Gestaltung des Marktauftritts) Hilfestellung gegeben, etc.
Das Projekt "Entwicklung und Erprobung quantitativer Indices zur Beschreibung natuerlich-alltaeglicher Umgebungen im Hinblick auf deren Uebersichtlichkeit und aesthetischer Wirkungen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bielefeld, Fakultät für Soziologie durchgeführt. Fragestellungen: 1. Fragen der aesthetischen Wirkungen - Stadtbildanalysen, 'gute Stadtgestalt'; - 'szenisch schoene Landschaften' usw. 2. Fragen der Orientierung in staedtischen und anderen Umgebungen - 'wayfinding': wie findet man einen bestimmten Weg, ein bestimmtes Ziel? - Orientiertheit: wie erlangt/behaelt man einen Gesamtueberblick? 3. Fragen der Identifizierung/Differenzierung bestimmter Umgebungen - wie lassen sich Spezifika einer Umgebung definieren? (das 'Gesicht' einer Stadt, 'sense of place', Regionalismus in der Architektur usw.) - wird die genaue raeumliche Struktur einer Umgebung wahrgenommen? 4. Fragen bestimmter Nutzungen/Nutzbarkeiten ('affordances') - werden bestimmte Nutzungsangebote/Handlungsmoeglichkeiten erkannt? Methode: Vpn sehen Videofilme, aufgenommmen aus einem fahrenden PKW. Zwei kurvenreiche und huegelige Strecken werden kontinuierlich eingeschaetzt bzgl. Steigung/Gefaelle und Kurvenverlauf. Zwei Strecken im Stadtbereich werden eingeschaetzt bzgl. aesthetischer Wirkung und kategorial beurteilter Flaechennutzung. Ausserdem werden Daten erhoben betr. Orientierung ('kognitive Karten') Datenauswertung/theoretische Einordnung: Die verfuegbare optische Stimulusinformation wird in Termini der oekologischen Optik im Sinne von Gibson, J.J., The ecological approach to visual perception (Boston 1979), analysiert. Die Vpn-Daten werden auf diese objektiv definierten Informationsmasse bezogen.