Das Projekt "Ueberwachung der Umweltradioaktivitaet (kuenstlich und natuerlich) / Ueberwachung der Radioaktivitaet in Umgebung von Kernkraftwerken, Spitaelern und Industrien" wird/wurde ausgeführt durch: Universite Fribourg, Physikinstitut, Eidgenössische Kommission zur Überwachung der Radioaktivität, Labor Freiburg.Ueberwachung der Umweltradioaktivitaet in der Schweiz: Luft, Regen, Erdboden, Gras, Getreide, Milch, andere Lebensmittel, Fluss- und Grundwasser, Wasserpflanzen, Fische, Sedimente, Plankton etc; Umgebungsueberwachung bei Kernkraftwerken, und in der Umgebung von Industrien und Spitaelern die Radionuklide verarbeiten; Messungen der Ortsdosen und der Ortsdosisleistung; Aufbau und Betieb eines Netzes mit Fernuebertragung zur automatischen Messung der Ortsdosisleistung an 51 Stationen in der Schweiz (zusammen mit der SMA); Korrelation zwischen Variationen der Strahlendosis und meteorologischen Einfluessen; Berechnung der Strahlendosen der Bevoelkerung in der Umgebung von Kernkraftwerken; Messung von Radon in Wohnhaeusern und Berechnung der Strahlendosen der Bewohner (zusammen mit EIR); Ausarbeitung der Jahresberichte der KUER an den Bundesrat; Beurteilung der Messergebnisse aus der Sicht des Strahlenschutzes (Schweiz. Strahlenschutzverordnung und Internationale Empfehlungen); Bestimmung von Parametern und Test radiooekologischer Modelle fuer die Ausbreitung und den Transfer radioaktiver Stoffe in der Umwelt.
In der Umgebung von kerntechnischen Anlagen ist gemäß § 103 der Strahlenschutzverordnung eine Überwachung auf radioaktive Stoffe durchzuführen. Dies ist in der Richtlinie zur Emissions- und Immissionsüberwachung kerntechnischer Anlagen (REI) geregelt. Damit soll eine Beurteilung der aus Ableitungen (Emissionen) radioaktiver Stoffe resultierenden Strahlenexposition des Menschen ermöglicht und die Einhaltung von maximal zulässigen Aktivitätsabgaben und von Dosisgrenzwerten kontrolliert werden. Dabei werden zum einen vom Betreiber die Emissionen innerhalb der Anlage gemessen, z.B. am Abluftkamin der Anlage. Zum anderen werden zur Überwachung der Exposition der Bevölkerung die Aktivität von Proben sowie die Ortsdosen in der Umgebung der Anlage im Auftrag der Aufsichtsbehörde durch eine unabhängige Messstelle überwacht (Immissionsüberwachung). In Berlin gibt es nur eine kerntechnische Einrichtung, welche entsprechend der REI zu überwachen ist: Der Forschungsreaktor BER II. Auch wenn dieser seit Dezember 2019 nicht mehr in Betrieb ist, wird das Überwachungsprogramm weiterhin durchgeführt. Stilllegung des Forschungsreaktors BER II Dafür werden Proben gemessen, die aus der Umgebung des Forschungsreaktors stammen, und mit Proben aus anderen Teilen Berlins verglichen. Diese Aufgabe wird von der Strahlenmessstelle Berlin als unabhängiger Messstelle erfüllt. Untersucht werden Proben von Boden, Bewuchs, Trinkwasser, Fisch, Obst und Gemüse sowie die Dosisleistung und Radioaktivität auf der Bodenoberfläche. Zusätzlich wird das Strahlungsniveau entlang der Institutsgrenze gemessen. Die Ergebnisse dieser Umgebungsüberwachung werden vierteljährlich und jährlich der atomrechtlichen Aufsichtsbehörde und dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz berichtet.
Das Projekt "Entwicklung von Messtechnik zur Beprobung kontaminierter Betonbaukörper kerntechnischer Anlagen während des Rückbaus, Teilvorhaben: Entwicklung von Werkzeugen zur In-Situ-Analyse von Betoneigenschaften, Radionukliden und hydraulischer Loch-zu-Loch-Permeabilität sowie Befundkartierung" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Bildung und Forschung. Es wird/wurde ausgeführt durch: Technische Universität Dresden, Institut für Energietechnik, Professur für Wasserstoff- und Kernenergietechnik.
Vorbereitet für das Unwahrscheinliche Radiologischer Notfallschutz nach der Zeitenwende Gastbeitrag von BfS -Präsidentin Dr. Inge Paulini in der Magazinreihe "Moderner Katastrophenschutz" des Behördenspiegel Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat das Sicherheitsempfinden in Europa verändert. Seit Beginn des Krieges ist die Sorge groß, dass kerntechnische Anlagen in Mitleidenschaft gezogen werden könnten. Selbst ein Einsatz von Kernwaffen scheint nicht mehr gänzlich ausgeschlossen. Und während die Kämpfe in der Ukraine unvermindert andauern, sorgt seit vergangenem Jahr auch der Krieg im Nahen Osten weltweit für Besorgnis. Krisen, Kriege und Konflikte rücken Gefahren, die lange Zeit undenkbar erschienen, wieder ins Bewusstsein der Bevölkerung. Schon die Covid-19-Pandemie und die Klimakrise haben für erhebliche Verunsicherung in der Bevölkerung gesorgt – und diese wurde durch die Kriege noch verstärkt. Die sicherheitspolitische Zeitenwende darf sich daher nicht nur auf die militärische Vorbereitung beschränken, sondern muss auch die zivile Verteidigung und insbesondere den Zivilschutz einbeziehen. Vorbereitung auch für vermeintlich unwahrscheinliche Fälle Jodtabletten Viele Bürgerinnen und Bürger stellten zu Beginn des Krieges gegen die Ukraine im Februar 2022 bange Fragen nach Bunkern oder schützender Kleidung. Das Bundesamt für Strahlenschutz ( BfS ) verzeichnete ein immenses Informationsbedürfnis zum Thema Jodtabletten im Zusammenhang mit einem möglichen Austritt von radioaktiven Stoffen . Die Frage danach, wie man sich selbst und die Nächsten im Katastrophenfall schützen kann, ist wieder relevant geworden. Um die Bevölkerung in einer Krise schützen zu können, braucht es gute Vorbereitung, auch für vermeintlich unwahrscheinliche Fälle, eine enge Abstimmung aller Akteure und eine verständliche Kommunikation – und das dauerhaft. Zivil- und Katastrophenschutz sind nicht nur bei oder kurz nach einem Ereignis von Bedeutung. Radiologisches Lagezentrum als übergeordneter Krisenstab Deutschland hat sich für einen möglichen radiologischen Notfall in den vergangenen Jahren gut aufgestellt. Nach dem Reaktorunfall im japanischen Fukushima 2011 wurden hierzulande viele Prozesse noch einmal überarbeitet und verbessert. So ist das Radiologische Lagezentrum des Bundes (RLZ) als übergeordneter Krisenstab für radiologische Notfälle eingerichtet worden. Expertinnen und Experten verschiedener Institutionen bewerten unter Federführung des Bundesumweltministeriums die Lage und leiten daraus Handlungsempfehlungen ab. Ziel ist es, Informationen an zentraler Stelle zusammenzuführen und im Notfall schlanke Strukturen zu nutzen. Maßgebliche Abläufe sind in einem Allgemeinen Notfallplan festgelegt, der 2023 verabschiedet wurde. Das BfS ist im Radiologischen Lagezentrum für die Messungen der Radioaktivität , für das Erstellen von sogenannten Lagebildern , die einen Überblick über den Unfall sowie Empfehlungen für Schutzmaßnahmen enthalten, sowie für die Krisenkommunikation zuständig. 1.700 Sonden zur Messung von Radioaktivität Dafür verfügt das Bundesamt über ein umfassendes Radioaktivitätsmessnetz : Mit 1.700 Messsonden über ganz Deutschland verteilt ist das Messnetz für die sogenannte Ortsdosis -Leistung ( ODL ) das umfangreichste weltweit. Damit verfügt Deutschland über ein effektives Frühwarnsystem. Wenn der Radioaktivitätspegel an einer Messstelle einen bestimmten Schwellenwert überschreitet, wird automatisch eine Meldung ausgelöst. Die Fachleute des BfS beobachten auch die Situation in der Ukraine seit Beginn des Krieges intensiv. Ein möglicher Unfall mit radioaktiven Stoffen in der Ukraine hätte für Deutschland voraussichtlich nur begrenzte Auswirkungen. Im schlimmsten Fall könnten bestimmte landwirtschaftliche Erzeugnisse nicht mehr in den Handel gebracht werden und dürften nicht mehr verzehrt werden. Selbst bei der Reaktorkatastrophe von Tschornobyl (russ.: Tschernobyl) 1986 waren weitergehende Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung, wie etwa Jodtabletten oder gar Evakuierungen, nicht erforderlich. Anerkennung als Teil der kritischen Infrastruktur erforderlich Auch nach dem Atomausstieg in Deutschland müssen wir mit Blick auf das europäische Ausland und mögliche internationale Krisen reaktionsfähig sein. Zu den wichtigen Aufgaben der nächsten Jahre zählen das ODL -Messnetz gegen Angriffe von außen zu schützen und die Durchhaltefähigkeit der Krisenstäbe in langen Bedrohungslagen zu stärken. BfS-Präsidentin Dr. Inge Paulini Aus Sicht des BfS ist das Radiologische Lagezentrum elementar für die nationale Krisenvorsorge und muss deshalb als Teil der kritischen Infrastruktur anerkannt werden. Auch in einer Multi-Krise darf die Einsatzfähigkeit nicht beeinträchtigt werden. Zivilschutz ist ein zentrales sicherheitspolitisches Handlungsfeld im Rahmen der Gesamtverteidigung, das weiterentwickelt und ausgebaut werden muss. Dafür braucht es die entsprechende Ausstattung und politische Unterstützung. Zugleich braucht es einen Bewusstseinswandel, um für künftige Krisen gewappnet zu sein: Dafür müssen sich die einzelnen Akteure - vom Bundeskanzler bis zum Landrat oder zur Bürgermeisterin und zu den Einsatzkräften - stärker vernetzen. Erforderlich ist ein gemeinsames Verständnis unterschiedlicher Katastrophenszenarien aus allen Bereichen sowie die Bereitschaft, nicht nur auf den eigenen kleinen Bereich zu achten, sondern auf den kompletten Prozess. Schnittstellen müssen berücksichtigt und Auswirkungen auf andere Bereiche, etwa in Wirtschaft und Gesellschaft, stärker bedacht werden. Auch heikle Themen müssen benannt werden Ein weiterer wichtiger Baustein des Krisenmanagements ist die Kommunikation. 2022 gab nur knapp die Hälfte der Befragten in einer Studie des BfS an, sie vertraue darauf, dass der Staat sie im Falle eines Unfalls in einem Kernkraftwerk schützen werde. Zugleich zeigte die Studie, dass Aufklärungsbedarf dahingehend besteht, wie sich die Bevölkerung bei einem möglichen Unfall im Umgang mit radioaktiven Stoffen verhalten soll. Hier besteht weiterhin deutlicher Verbesserungsbedarf. Bürgerinnen und Bürger müssen über mögliche Bedrohungen im Bilde sein und wissen, wie sich davor schützen können. Auch heikle Themen müssen klar benannt werden. Dazu gehört, über die Risiken des Einsatzes von Kernwaffen und die möglichen Folgen öffentlich transparent zu informieren. Wir können nicht erwarten, dass uns die Menschen vertrauen, wenn wir nicht offen mit Informationen zu Risiken umgehen. Dies alles erfordert einen dauerhaften Einsatz für den Zivil- und Katastrophenschutz. Um auch auf Dauerbedrohungslagen entsprechend reagieren zu können, braucht es Ressourcen und den Willen zur intensiven Zusammenarbeit, kurz: Es braucht politische Priorität. Diese aufrecht zu erhalten, auch wenn die Aufmerksamkeit möglicherweise wieder nachlässt, ist eine wichtige Zukunftsaufgabe. Stand: 20.09.2024
Das Projekt "Aufbau und Charakterisierung eines Referenzfeldes zur Sicherstellung des Strahlenschutzes an Beschleunigeranlagen in Medizin und Forschung und zur Prüfung und Kalibrierung entsprechender Messgeräte" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit , Bundesamt für Strahlenschutz (BMU,BfS). Es wird/wurde ausgeführt durch: Physikalisch-Technische Bundesanstalt.
Das Projekt "Entwicklung eines Ortsdosis- bzw. Ortsdosisleistungsmessgeräts zur Messung der gesetzlichen Messgrößen Umgebungs-Äquivalentdosis H*(10) sowie Richtungs-Äquivalentdosis H'(0,07) für gepulste Photonenfelder im Energiebereich 15 keV - 1,3 MeV" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit , Bundesamt für Strahlenschutz (BMU,BfS). Es wird/wurde ausgeführt durch: Technische Universität Dresden, Fachrichtung Physik, Institut für Kern- und Teilchenphysik.
Das Projekt "Bestimmung von Strahlenschutzszenarien als Voraussetzung für eine nachhaltige Gewährleistung des Strahlenschutzes beim Umgang mit Ultrakurzpuls-Lasern (UKP-Laser) u.a. zur Unterstützung eines einheitlichen Vollzugs" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit , Bundesamt für Strahlenschutz (BMU,BfS). Es wird/wurde ausgeführt durch: Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung.i) Ausgangslage: Bei der Anwendung von Ultrakurzpuls-Lasern kann in Abhängigkeit von Laserparametern, Targetmaterial und Geometrie ein erheblicher Anteil von Röntgenstrahlung entstehen. Vorliegende Untersuchungen zeigen, dass die entstehende Ortsdosisleistung unter bestimmten Voraussetzungen (insb. bei offenen Lasersystemen, fehlerhaftem Schutzgehäuse und/oder langer Aufenthaltsdauer) im strahlenschutzrelevanten Bereich (effektive Dosis größer als 1 mSv/a) liegen kann. ii) Zielstellung: Zur Beurteilung des radiologischen Gefährdungspotentials muss eine wissenschaftlich fundierte Datengrundlage erarbeitet werden, der realistische Szenarien beim Betrieb von UKP-Lasern zugrunde liegen. Die Ergebnisse dieser wissenschaftlichen Erhebung sollen dazu dienen, eine ggf. notwendige Modifizierung des Strahlenschutzrechts vornehmen zu können. Dazu zählen auch die strahlenschutzrechtlichen Vorgaben an die technischen Anforderungen von UKP-Lasern. iii) Methodik: Zur Beurteilung des radiologischen Gefährdungspotentials ist es notwendig, den aktuellen Stand von Wissenschaft und Technik bzgl. des Auftretens ionisierender Strahlung beim Betrieb von UKP-Lasern verschiedenster Ausführungen zu ermitteln. Ggf. sind zusätzlich ergänzende Messungen vorzunehmen. Daran anschließend sollen konservative wie auch realistische Szenarien beim Betrieb von UKP-Lasern erarbeitet werden. Dabei sind sowohl Arbeitsabläufe beim Routinebetrieb als auch mögliche Unfallszenarien zu berücksichtigen. Auf dieser Basis sollen Berechnungen der Expositionen (Hp(10) und Hp(0.07)) für die erarbeiteten Umgangsszenarien erfolgen.
Das Projekt "Entwicklung eines Dosimeters zur Messung der gesetzlichen Messgrößen Umgebungs-Äquivalentdosis H*(10) sowie Richtungs-Äquivalentdosis H'(0,07), insbesondere für eine Photonenenergie unterhalb von 30 keV" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit , Bundesamt für Strahlenschutz (BMU,BfS). Es wird/wurde ausgeführt durch: GWT-TUD GmbH.Messgrößen für die Ortsdosis bzw. Ortsdosisleistung sind nach RöV § 2 Nummer 6 Buchstabe e und f die Umgebungs-Äquivalentdosis H*(10) sowie die Richtungs-Äquivalentdosis H(0,07) ('gesetzliche Messgrößen'). Die Verankerung dieser Messgrößen im deutschen Strahlenschutzrecht setzt verbindliche Vorgaben aus Artikel 16 Buchstabe a i. V. m. Anhang II Teil E der Richtlinie 96/29/Euratom (bzw. Artikel 13 der Richtlinie 2013/59/Euratom) um. Die Verwendung früher genutzter Messgrößen, insbesondere der Photonen-Äquivalentdosis HX, war nach RöV § 45 Absatz 12 Satz 1 übergangsweise noch bis zum 31. Juli 2016 zulässig. Da auch nach Ablauf dieser Übergangsfrist keine handhabbaren Messgerät auf dem Markt verfügbar sind, die im niedrigen Energiebereich in den gesetzlichen Messgrößen H*(10) sowie H'(0,07) messen und zugleich über eine Bauartzulassung bzw. Konformitätsbewertung nach dem Mess- und Eichrecht verfügen, sind bis 5. Februar 2018 weiterhin Übergangslösungen zur Ermittlung von Ortsdosis und Ortsdosisleistung zugelassen. Es wird im Rahmen dieses Forschungsvorhabens angestrebt, eine Verbesserung des Messgeräteangebots für spezielle bisher nicht abgedeckte Bereiche herbeizuführen. Ziel dieses Vorhabens ist es daher, die Grundlagen zu erarbeiten, um ein in den gesetzlichen Messgrößen H*(10) sowie H(0,07) messendes Gerät (insbesondere für eine Photonenenergie unterhalb von 30 keV, ggf. auch für sehr hohe Photonenenergien bzw. für gepulste Felder) bauartzugelassen bzw. konformitätsbewertet nach den Anforderungen des Mess- und Eichrechts zu entwickeln und marktverfügbar zu machen.
Das Projekt "Verfahren zur optimierten Standortauswahl für spektrometrierende Sonden und zur Generierung von konsistenten Messdatensätzen für Notfallschutzübungen" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit,Bundesamt für Strahlenschutz. Es wird/wurde ausgeführt durch: IMSD GmbH.ür den Fall einer unfallbedingten Freisetzung von Radionukliden liefern die Ortsdosisleisungs-Messnetze des BfS und der Länder eine rasch verfügbare und gute Datengrundlage für die Abschätzung der Unfallfolgen für das gesamte Bundesgebiet. Stehen zusätzlich punktuelle nuklidspezifische Messdaten z.B. von Messstellen des Deutschen Wetterdienstes zur Verfügung, kann bereits während der Wolkendurchzugsphase ein grobes Bild der aktuellen Kontaminationssituation ermittelt werden. Künftig stehen spektrometrierende Sonden zur Verfügung, die zusätzlich zur Messung der Ortsdosisleistung nuklidspezifische Information liefern. Verfügbar sind bereits kommerzielle Systeme auf LaBr3- und auf CdZnTe-Basis mit einer etwa zwei- bis drei-prozentigen Energieauflösung. Mit diesen Systemen können auch für unfallbedingte Freisetzungen der wichtigsten Radionuklide Beiträge zur Ortsdosisleistung ermittelt werden. In der Frühphase eines Unfallablaufs können derartige Sonden die ersten Messinformationen zum freigesetzten Nuklidgemisch liefern. Im Rahmen des Vorhabens sollen in einem ersten Schritt Methoden zur optimierten Standortauswahl für spektrometrierende Sonden unter Berücksichtigung der existierenden Messstationen entwickelt werden. Dabei soll die im Rahmen des EU-Vorhabens DETECT gewonnene Erfahrung einfließen. Basis der Optimierungsmethoden soll eine aktuelle Bedrohungsanalyse sein, die Unfälle inländischer und europäischer kerntechnischer Anlagen und Transportunfälle abdeckt. In einem zweiten Schritt sollen Verfahren entwickelt werden, für geeignete Unfallszenarien konsistente Datensätze simulierter Messdaten für Standorte ortsfester Sonden in der Wolkendurchzugsphase zu generieren. Für die Nach-Wolkendurchzugsphase sollen darüber hinaus durch diese Verfahren auch Datensätze generiert werden, die mobile Messtrupps (fahrzeug-gestützte ODL, Aerogamma sowie in situ Gammaspektrometrie) abdecken.
Das Projekt "Schaffung einer operationellen Infrastruktur zur Analyse von Spektren aus Halbleiterdetektoren mit mittlerer Energieauflösung" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit,Bundesamt für Strahlenschutz. Es wird/wurde ausgeführt durch: Envinet GmbH.Aktuell führt das BfS spektroskopische Sonden ein, die zusätzlich zur Messung der Ortsdosisleistung (ODL) nuklidspezifische Information liefern. Verfügbar sind bereits Systeme auf LaBr3- bzw. auf CdZnTe (CZT)-Basis mit Energieauflösungen von ca. 2,5 bzw. 1,5 %. Ziel ist der Aufbau dieser Systeme insbesondere in der Nähe kerntechnischer Anlagen. Damit wird erreicht, dass in der Frühphase eines Unfallablaufs die relevanten Messinformationen zum freigesetzten Nuklidgemisch zeitnah bestimmt werden können. Damit wird sichergestellt, dass die Beiträge dominanter Radionuklide zurExposition bereits während der Wolkendurchzugsphase zuverlässig abgeschätzt werden können und die Verfügbarkeit der wesentlichen Information zur optimierten Lagedarstellung und zum frühzeitigen Ergreifen von relevanten Maßnahmen gegeben ist. Bei der sogenannten 'Full Spectrum Analysis' (FSA)-Methode wird das zu untersuchende, experimentell ermittelte Gamma-Spektrum mit Hilfe von gewichteten Referenzspektren rekonstruiert. Im Rahmen des Vorhabens 3612S20012 wurde gezeigt, dass das FSA-Verfahren insbesondere bei Verwendung von Detektorsystemen mit mittlerer Energieauflösung der klassischen Peakanalyse-Methode überlegen ist. Auf Grund dieser positiven Erfahrungen in der Anwendung der FSA-Methode soll das Verfahren wissenschaftlich weiter entwickelt werden, um eine inhaltliche operationelle Einsatzbereitschaft zu erreichen. Der Schwerpunkt liegt dabei in der Einführung automatisch/rekursiver Verfahren für die Energie-Rekalibrierung, in der Bestimmung der Umgebungsäquivalentdosisleistung (H*(10)) in Einheiten von ìSv/h aus dem Gesamtspektrum, in der automatisierten Vorauswahl der Referenz-Spektren und in der detektorspezifischer Generierung von Referenzspektren mit Monte-Carlo-Methoden. Damit soll eine optimierte Datenanalyseplattform geschaffen werden, um eine zeitnahe und wissenschaftlich fundierte Analyse der Daten spektrometrierender ODL-Sonden in einem möglichen Ereignisfall zu erreichen.
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