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Anpassungen von Napfschnecken an die Bedingungen der Gezeitenzone

Das Projekt "Anpassungen von Napfschnecken an die Bedingungen der Gezeitenzone" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Ulm, Abteilung Ökologie und Morphologie der Tiere (Biologie III) durchgeführt. Napfschnecken der Gattungen Patella L., Acmea Escholtz (Prosobranchia) und Siphonaria Sowerby (Pulmonata) besiedeln in zahlreichen Arten und in hoher Individuenzahl die Felsenkuesten der Meere. In der Gezeitenzone in den oberen Schichten des Sublitorals besitzen sie fest umrissene Heimatplaetze, deren Unebenheiten sie mit ihrem Schalenrand exakt angepasst sind. Von hier aus unternehmen sie Wanderungen und Weidegaenge in die naehere Umgebung. Ueber Wochen und Monate kehren sie nach jedem Frassgang genau zum Ausgangspunkt zurueck, dem einzigen Ort, an dem ihre Schale in einer einzigen Position an die Unebenheiten des Substrats passt. Napfschnecken sind damit die einzigen Tiere unserer Erde, bei denen Heimfindevermoegen nicht nur auf einen bestimmten Ort, sondern an diesem Ort auch auf eine ganz bestimmte Position ausgerichtet ist. In ihrer Substratverbundenheit am Heimatplatz und ihrer Mobilitaet im platznahen Aktionsraum sind diese Tiere ohne Beispiel und so zum Studium umweltbezogener Anpassungen im Freiland und im Labor hervorragend geeignet. Ihr Lebensraum, die Gezeitenzone im Felslitoral, ist - bedingt durch Ebbe und Flut - extremen Schwankungen fast aller abiotischen Faktoren ausgesetzt, Schwankungen, die ausserdem kleinraeumig stark variieren. Die Anpassungen von Napfschnecken sind demzufolge ausgerichtet a) auf das gesamte Spektrum der Bedingungen im Litoral, b) auf die Bedingungen im Aktionsraum und c) fuer jedes Individuum in spezifischer Weise auf die Bedingungen am Heimatplatz. Die Anpassungen werden deutlich in Koerperbau, Funktionen und Verhalten.

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