Das Projekt "Dreidimensionale Wirbel in der Ostsee - eine 10-Jahres Perspektive ihrer physikalischen und biologischen Auswirkungen" wird/wurde gefördert durch: Deutsche Forschungsgemeinschaft. Es wird/wurde ausgeführt durch: Deutsche Forschungsgemeinschaft.Im Rahmen des vorliegenden Projekts wird der Einfluss von dreidimensionalen Wirbeln auf die Verteilung von Plankton und Nährstoffen in der Ostsee untersucht. Da umfassende Algenblüten (Planktonblüten) wie unter anderem schädliche Cyanobakterienblüten nicht nur ein wiederkehrendes, sondern auch ein wachsendes Problem in der Ostsee sind, wird die Beantwortung der Frage, welche Faktoren diese Blüten beeinflussen, immer dringlicher. In diesem Kontext wurde im Baltic Sea action plan das Ziel eines guten ökologischen Zustands der Ostsee bis 2021 festgesetzt. Vor dem Hintergrund, dass eine Reduktion des Nährstoffeintrags in die Ostsee bisher nicht den gewünschten Effekt zeigte, rückt nun eine Analyse der Wechselwirkung von hydrodynamischen und biogeochemischen Prozessen in den Fokus. Im Rahmen dieses Projekts soll der Frage nachgegangen werden, ob und wie Wirbel das Planktonwachstum fördern oder unterdrücken. Diese Erkenntnisse sind nicht nur für das Verständnis des Systems Ostsee elementar, sondern dienen auch dem übergreifenden Verständnis von Wechselwirkungsmechanismen von Hydrodynamik und biogeochemischen Prozessen im Meer.Zu diesem Zweck sollen vier Unterfragen (SQ), die Mechanismen der Beeinflussung des Planktonwachstums durch Wirbel beschreiben, beantwortet werden:SQ1: Wie viele und welche Arten von dreidimensionalen Wirbeln gibt es in der westlichen und zentralen Ostsee? Die Antwort auf diese Frage liefert einen Überblick über das Forschungsgebiet Ostsee. Zur Ostsee wurden bisher keine umfassenden dreidimensionalen Wirbelstudien durchgeführt und es bestehen unzureichende Kenntnisse über die saisonale und regionale Verteilung von Wirbeln.SQ2: Welches Ausmaß an horizontalem Volumentransport verursachen dreidimensionale Wirbel? Die Beantwortung dieser Frage dient der Abschätzung der Transporteigenschaften von Wirbeln im Hinblick auf mögliche Nährstoff- und Planktontransportwege.SQ3: Welche vertikalen Transportprozesse gibt es innerhalb dreidimensionaler Wirbel? Die Beantwortung dieser Frage gibt Einblicke in den Einfluss des vertikalen Transports von z.B. wärmerem oder kälterem, salzigerem oder weniger salzigem Wasser innerhalb des Wirbels auf die Zu- oder Abnahme von Biomasse der unterschiedlichen Planktongruppen im Wirbel.SQ4: Welchen Einfluss haben dreidimensionale Wirbel auf biologische Prozesse? Die Untersuchung der Biomassenänderungen verschiedener Planktongruppen im Wirbel soll zu einem tieferen Verständnis der Nahrungsnetzdynamik im Wirbel führen.Die Studie basiert auf modellierten Geschwindigkeits-, Temperatur-, Salz-, Nährstoffkonzentrations- und Planktonkonzentrationsdaten aus dem GETM-ERGOM Modell für die westliche und zentrale Ostsee im Zeitraum 2006-2016 (www.getm.eu, www.ergom.net).
Die Landesregierung Schleswig-Holsteins hat sich mit dem Aktionsplan Ostseeschutz 2030 zum Ziel gesetzt, die Ostsee stärker zu schützen. Landwirtschaftsminister Werner Schwarz und Umweltminister Tobias Goldschmidt haben gemeinsam mit Vertretern der landwirtschaftlichen Verbände eine Zielvereinbarung für zusätzliche freiwillige Maßnahmen im Bereich der Landwirtschaft unterzeichnet. Darin geht es vor allem darum, die Austräge von Stickstoff und Phosphor aus der Landwirtschaft zu reduzieren. Zu diesem Zweck sollen freiwillige Maßnahmen zur angepassten landwirtschaftlichen Nutzung und Maßnahmen zur Erhöhung des Stoffrückhaltes in der Landschaft im Wassereinzugsgebiet der Ostsee umgesetzt werden. Innerhalb der Flussgebietseinheit Schlei/Trave sind fünf Ostseebeiräte zur Umsetzung der Zielvereinbarung Landwirtschaft zum Ostseeschutz aktiv: Flensburger Förde (23) Schlei (24) Eckernförder Bucht und Baltic-Probstei (25, 26, 27) Wagrien-Fehmarn und Neustädter Bucht (28, 29) Trave (30, 31, 32, 33, 34) Die Einteilung der Ostseebeiräte orientiert sich räumlich an den Bearbeitungsgebieten zur Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie (EU-WRRL). Zahlen in Klammern definieren die Bearbeitungsgebiete in der Flussgebietseinheit nach EU-WRRL.
Kurzbeschreibung In der Veranstaltung wird das Problem der Gewässerverschmutzung durch Müll und die damit im Zusammenhang auftretenden Fragen thematisiert werden. In zwei Workshops werden Fragestellungen zu ausgewählten Konfliktpunkten bearbeiten, um eine Handreichung mit Handlungsmöglichkeiten für Kommunen und Touristiker zu erstellen. Schwerpunkte: - die EU Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie und der HELCOM Aktionsplan - Ergebnisse des Spülsaummonitorings an der Ostseeküste - Bedeutung des Tourismus als Verursacher - Verantwortung und Handlungsoptionen auf kommunaler Ebene Siehe auch Website. Ergebnisse Handreichung mit priorisierten Handlungsoptionen für Kommunen und Touristiker.
Das Projekt "Defizitanalyse zur Unterstützung der Maßnahmenplanung für die Umsetzung der EU-Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (MSRL) (GAPS-Projekt)" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMUKN) / Umweltbundesamt (UBA). Es wird/wurde ausgeführt durch: AquaEcology GmbH & Co. KG.Das Projekt dient der Entwicklung und Anwendung von Methoden zur Analyse der Wirksamkeit des nationalen MSRL-Maßnahmenprogramms und von Szenarien zur Ableitung von für die Erreichung der MSRL-Ziele erforderlichen Maßnahmen. Das Projekt unterstützt die Bund-/Länder-Arbeitsgemeinschaft Nord- und Ostsee (BLANO) bei einer wirksame Umsetzung des MSRL-Maßnahmenprogramms 2022 - 2027 und seiner Aktualisierung für 2028 - 2033. Es erfüllt zugleich die Anforderungen der MSRL an sechsjährliche Wirksamkeits- und Lückenanalysen. Die Methodenentwicklung kann einen Beitrag zu künftigen Herangehensweisen bei Defizitanalysen auf EU-Ebene und im Rahmen der regionalen Meeresschutzübereinkommen OSPAR und HELCOM leisten.
Nährstoffe können über Flüsse und Direkteinleiter in die Ostsee eingetragen werden. Über deutsche Flüsse gelangten im Jahr 2022 ca. 16.000 t Stickstoff und ca. 520 t Phosphor in die Ostsee. Weitere 780 t Stickstoff und 26 t Phosphor trugen Kläranlagen und Industrieanlagen als Direkteinleiter bei. Zustandsbewertung der Ostsee Die neun Vertragsstaaten des Helsinki-Übereinkommens zum Schutz der Meeresumwelt der Ostsee (HELCOM) bewerten alle sechs Jahre den Zustand der Ostsee ( http://stateofthebalticsea.helcom.fi /) (siehe Karte „Einzugsgebiet Ostsee unterteilt nach den HELCOM-Vertragsstaaten“) und veröffentlichen jährlich die in die Ostsee eingetragenen Frachten von Stickstoff- und Phosphorverbindungen ( http://www.helcom.fi/helcom-at-work/projects/plc-7 ). Diese Frachten führen zu Eutrophierung , schädigen die Ökosysteme und beeinträchtigen die biologische Vielfalt. Die Eintragsdaten, welche jährlich im Rahmen der „Pollution-Load-Compilation“ (PLC) erhoben werden, können für die Flussfrachten unter dem folgenden Link für alle HELCOM-Vertragsstaaten eingesehen werden: PLC-Datenbank . HELCOM-Ostseeaktionsplan Bei der Umsetzung des aktualisierten HELCOM-Ostseeaktionsplans vom Oktober 2021 orientieren sich die Reduktionsziele der Ostseeanrainerstaaten für Stickstoff und Phosphor an wissenschaftlich abgeleiteten Zielwerten für eine Reihe von Eutrophierungsindikatoren (z.B. Sauerstoff, Sichttiefe, Chlorophyll, Nährstoffe) (siehe: Nutrient Reduction Scheme ). Deutschland hat sich im Ostseeaktionsplan verpflichtet, die jährlichen wasser- und luftbürtigen Nährstoffeinträge auf 70.644 t Stickstoff und 510 t Phosphor zu begrenzen (siehe Ostseeaktionsplan update 2021 ). Die letzte Überprüfung der Nährstoffreduktionsziele mit 2020er Daten zeigt, dass Deutschland die Einträge über die Flüsse und die Atmosphäre in die Ostsee für Stickstoff um 2,4 % (850 t) und für Phosphor um 49 % (220 t) reduzieren muss, um die oben genannten vereinbarten Nährstoffreduktionsziele einzuhalten (siehe: Nutrient Reduction Scheme ). Einträge der Zuflüsse aus Deutschland Aus Deutschland tragen neben den größeren Flüssen Oder, Warnow und Peene 29, meist kleinere Flüsse Nährstoffe aus einem Einzugsgebiet von rund 31.100 Quadratkilometern in die Ostsee ein. Die Einträge aus 24 Flüssen mit einem Einzugsgebiet von ca. 18.200 Quadratkilometern werden durch chemische Analytik erfasst und quantifiziert (beobachtetes Gebiet). Die Einträge aus 7 Flüssen mit einem Einzugsgebiet von circa 7.300 Quadratkilometern werden durch Modellierung der direkten Einleitungen aus kommunalen Kläranlagen und Industriebetrieben ermittelt (unbeobachtetes Gebiet). Die Einträge aus dem Odereinzugsgebiet werden über chemische Analytik in Polen erfasst und anhand vereinbarter Anteile auf die drei Oderanrainer Tschechien, Deutschland und Polen aufgeteilt (siehe: http://www.mkoo.pl/index.php?lang=DE ). Das deutsche Odereinzugsgebiet hat eine Größe von ca. 5.600 Quadratkilometern. Die Stickstoff- und Phosphoreinträge über Flüsse aus dem deutschen Ostseeeinzugsgebiet haben sich seit 1995 um ca. 40 % von 26.840 t auf 16.000 t Stickstoff und um ca. 50 % Phosphor von 1.030 t auf 520 t im Jahr 2022 reduziert (siehe Abb. „Gesamtstickstoffeinträge in die Ostsee, DE“ und Abb. „Gesamtphosphoreinträge in die Ostsee, DE“). Einträge der Direkteinleiter aus Deutschland 29 Kläranlagen sowie 2 industrielle Anlagen leiten gereinigtes Abwasser direkt in die Ostsee ein. Diese machen circa 5 % der Stickstoffeinträge und ebenso etwa 5 % der Phosphoreinträge aus dem deutschen Ostseeeinzugsgebiet aus. Auch die Stickstoff- und Phosphoreinträge über Direkteinleiter haben sich seit 1995 von 6.370 t Stickstoff bzw. 140 t Phosphor auf 780 t Stickstoff bzw. 26 t Phosphor im Jahr 2022 verringert, was einer Reduktion von ca. 88 % bzw. 81 % entspricht (siehe Abb. „Gesamtstickstoffeinträge in die Ostsee, DE“ und Abb. „Gesamtphosphoreinträge in die Ostsee, DE“). Weniger Nährstoffe in die Ostsee Für den Vergleich von Nährstofffrachten aus unterschiedlichen Jahren zwecks Trendbetrachtung wurden die Frachten immer in Relation zum jährlichen Abfluss gesetzt („Abflussnormalisierung“). Die Betrachtung der Frachten in Relation zum jährlichen Abfluss ist für ein aussagekräftiges Ergebnis wichtig, weil, bei hohen Niederschlägen Phosphorgehalte aufgrund des Verdünnungseffekts sinken und ergiebige Niederschläge die Stickstoffeinträge erhöhen. Es werden mehr Stickstoffverbindungen aus landwirtschaftlichen Flächen herausgewaschen und in die Flüsse geschwemmt. Die abflussnormalisierten Stickstofffrachten der Flüsse aus dem deutschen Ostseeeinzugsgebiet sind zwischen 1995 mit 21.000 t und 2022 mit 20.700 t nahezu gleichgeblieben. Die statistische Trendbetrachtung zeigt folglich keinen signifikanten Trend zwischen den Jahren 1995 und 2022 sowie 2011 und 2022 (siehe Trendanalyse Abb. „Gesamtstickstoffeinträge in die Ostsee, DE“ und Abb. „Gesamtphosphoreinträge in die Ostsee, DE“. Die abflussnormalisierten Phosphorfrachten sind zwischen 1995 mit 910 t und 2022 mit 650 t deutlicher gesunken als die Stickstofffrachten. Diese Eintragsreduktion zeigt sich auch in der statistischen Trendbetrachtung. Es konnte ein signifikanter abnehmender Trend sowohl zwischen den Jahren 1995 und 2022 sowie 2011 und 2022 festgestellt werden (siehe Abb. „Gesamtstickstoffeinträge in die Ostsee, DE“ und Abb. „Gesamtphosphoreinträge in die Ostsee, DE“). Damit konnte Deutschland die gewässerbürtigen Phosphoreinträge in die Ostsee statistisch signifikant reduzieren, jedoch sind die Stickstoffeinträge unverändert geblieben. Wie der Vergleich mit den HELCOM-Nährstoffreduktionszielen für Deutschland zeigt, müssen insbesondere weitere Reduktionen für die Phosphoreinträge erreicht werden. Für weitere Reduktionen der Nährstoffeinträge in die Ostsee bedarf es zusätzlicher Maßnahmen, zum Beispiel die Reduktion der Einträge aus der Landwirtschaft. Diese könnten durch das Einhalten der novellierten Düngeverordnung (01. Mai 2020 in Kraft getreten) erreicht werden. Die nationalen Verpflichtungen aus dem Göteborg-Protokoll von 1999 zur Reduzierung von Luftschadstoffemissionen und aus der novellierten NEC-Richtlinie (EU) 2016/2284, die sich als Depositionen sowohl in den Einzugsgebieten als auch in der Ostsee wiederfinden, werden auch zu Reduzierungen der Stickstoffbelastung der Ostsee beitragen. Größere Eintragsreduktionen von Stickstoff und Phosphor wurden vor 1995 vor allem durch die Einführung phosphatfreier Waschmittel und der dritten Reinigungsstufe bei Kläranlagen erreicht. Ein optimierter Betrieb von Kläranlagen im deutschen Ostseeeinzugsgebiet und ein Ausbau vor allem der direkt in die Ostsee einleitenden Kläranlagen mit einer vierten Reinigungsstufe würden die Einträge von Nähr- und Schadstoffen zusätzlich reduzieren und die Einhaltung des Ostseeaktionsplans von 2021 maßgeblich unterstützen oder erst ermöglichen. Methode Die Abflussnormalisierung der Nährstofffrachten wurde nach Larsen, S.E, & Svendsen, L.M. (2021) mit den Daten, die im Rahmen der PLC-Berichterstattung von Deutschland an HELCOM berichtet werden, durchgeführt. Für die statistische Analyse der Zeitreihe wurde eine Trendanalyse für den gesamten Zeitraum (1995 bis 2022) und für den Zeitraum 2011 bis 2022 durchgeführt. Die analysierten Trends wurden mit dem Mann-Kendall-Test auf statistische Signifikanz und abnehmenden oder zunehmenden Trend geprüft.
Tiere und Pflanzen sollen stärker geschützt und Lebensräume wiederhergestellt werden. Hauptumweltbelastungen der Ostsee wie Überdüngung, Schadstoffe, Müll im Meer, Unterwasserlärm und die Auswirkungen der Fischerei und anderer Aktivitäten auf See sollen weiter reduziert werden. Rund 200 Maßnahmen sieht der Zehnjahresplan zum Schutz der Ostsee (Baltic Sea Action Plan/BSAP) vor, den die Umweltminister*innen der Ostseeanrainerstaaten und die Europäische Union 2021 in Lübeck beschlossen haben. Spezifische Programme und Strategien ergänzen diese Maßnahmen. Ziel: eine gesunde und nachhaltig genutzte Ostsee. Dies kann nur durch eine gestärkte wissenschaftliche Zusammenarbeit im Ostseeraum gelingen. Hierzu lädt die HELCOM Wissenschaftsagenda (2021-2030) Wissenschaft, Förderprogramme und die HELCOM-Mitglieder ein. Quelle: www.umweltbundesamt.de
Das Projekt "Modellierung von Eutrophierungsaspekten in der westlichen Ostsee zur Unterstützung der Umsetzung der Ziele des HELCOM-Ostseeaktionsplans" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMUKN) / Umweltbundesamt (UBA). Es wird/wurde ausgeführt durch: Leibniz-Institut für Ostseeforschung.Die westliche Ostsee ist ein Gebiet, das in Folge des Wasseraustauschs mit der Nordsee starke Gradienten und kleinräumige Unterschiede aufweist. Diese lassen sich durch ein hochaufgelöstes dreidimensionales Ökosystemmodell wie ERGOM (Ecological Regional Ecosystem Model) beschreiben. Für die Herleitung der Nährstoffreduktionszahlen des Ostseeaktionsplans wurde in HELCOM jedoch das BALTSEM-Modell (BAltic sea Long-Term large Scale Eutrophication Model) verwendet, dass die Ostsee in 13 große Becken aufteilt und in diesen Becken eine homogene horizontale Verteilung von Parametern annimmt. Die Nährstoffreduktionszahlen wurden auf dem HELCOM Ministertreffen 2013 beschlossen und als nationales Umweltziel für Deutschland in die Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (MSRL) übernommen. Im Rahmen des Vorhabens soll auf der Basis einer Simulation mit ERGOM/MOM geprüft werden, ob die in HELCOM beschlossenen Nährstoffreduktionen der Anrainer der westlichen Ostsee ausreichen, um den guten Umweltzustand gemäß MSRL und Ostseeaktionsplan zu erreichen, in welchen Gebieten ggf. weitere Reduktionen erforderlich sind bzw. in welchen Gebiete eine marine Aquakultur mit zusätzlichen Nährstoffeinträgen zulässig wäre. Darüber hinaus soll mit Hilfe einer Modellierung mit ERGOM/MOM der HELCOM-Indikator bodennahe Sauerstoffkonzentrationen regional operationalisiert werden. Dazu soll die räumliche und zeitliche Variabilität der Sauerstoffkonzentrationen untersucht und es sollen Erkenntnisse zu historischen Sauerstoffkonzentrationen gewonnen werden, die die Ableitung von Zielwerten für diesen Indikator unterstützen. Ziel ist es, den HELCOM-Indikator für die nächste Folgebewertung gemäß MSRL in 2024 und für die dritte holistische Bewertung in HELCOM auf eine verbesserte wissenschaftliche Basis zu stellen. Letztendlich sollen basierend auf Modellsimulationen räumlich detaillierte Erkenntnisse zur Eutrophierungssituation in der westlichen Ostsee und der Wirksamkeit von Maßnahmen gewonnen werden.
Das Projekt "Unterstützung des Runden Tisches Meeresmüll bei der Operationalisierung der Maßnahmenvorschläge zu Umweltziel 5 der EU-Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (MSRL) 'Reduktion von Müll im Meer'" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMUKN) / Umweltbundesamt (UBA). Es wird/wurde ausgeführt durch: Ökopol Institut für Ökologie und Politik GmbH.Übergeordnetes Ziel des Vorhabens ist die fachliche und organisatorische Unterstützung und Begleitung des Runden Tisches Meeresmüll (RT MM). Der RT MM unterstützt die Operationalisierung der im Rahmen der EU Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (MSRL) aufgestellten nationalen Maßnahmenvorschläge zur Prävention neuer Einträge und Reduktion von Meeresmüll (MSRL Umweltziel 5). Ein Modulansatz soll die Erstellung verschiedener Fachprodukte erlauben. Der Output der Module findet bei der Konkretisierung der Maßnahmenvorschläge und Vorbereitung ihrer Umsetzung Verwendung. Diese nationalen Beiträge für die MSRL-Umsetzung finden weiterhin bei der Umsetzung der regionalen Aktionspläne gegen Meeresmüll von OSPAR und HELCOM sowie G7 & G20 Berücksichtigung und können bei den entsprechenden Berichterstattungen z.B. an die EU-Kommission verwendet werden.Mit dem Vorhaben sollen unter anderem die Maßnahmenvorschläge auf ihre Anwendbarkeit geprüft, detailliert ausgearbeitet, fachlich begleitet und koordiniert, die wissenschaftliche Begleitung der Festlegung und Durchführung von Maßnahmen (z.B. Machbarkeitsstudien, Folgenabschätzung, sozioökonomischer Analysen) sichergestellt, die Anforderungen an die öffentliche Teilhabe (Öffentlichkeitsbeteiligungen; Einbindung von Stakeholdern) umgesetzt sowie die regionale Koordinierung gestärkt werden. Die Ziele des Vorhabens sollen abhängig von der Aufgabe z.B. durch Fachaufträge und (Machbarkeits-)Studien sowie Workshops und Veranstaltungen zur öffentlichen Teilhabe und Fachprodukte zur Unterstützung der EU-Berichterstattung und des Zugangs der Öffentlichkeit und von Stakeholdern zu Umweltinformationen umgesetzt werden.
Durch Düngemittelverladungen in deutschen Häfen können Nährstoffe in die Küstengewässer gelangen. Das kann zur Sauerstoffverarmung der Gewässer führen und Lebewesen stark beeinträchtigen. Während des Umschlags können zwischen 0,025 und 0,00000083 Prozent der Düngemittel in Gewässer gelangen. Abdeckungen zwischen Schiff und Kaimauer sowie Reinigung der Umschlagsflächen können dem entgegenwirken. Ziel der vom Umweltbundesamt beauftragten Studie " Umweltfreundliche Umschlagtechniken von Düngemitteln in Häfen" war es, die Düngemittelverladung in Deutschlands Häfen hinsichtlich eines möglichen umweltgefährdenden Eintrags von Düngemitteln in Gewässer zu prüfen, die beste verfügbare Technik und die beste verfügbare Umweltpraxis zu identifizieren. Die Ergebnisse zeigen, dass mit relativ einfachen und kostengünstigen Optimierungen der Düngemittelverlust während des Umschlags verringert werden kann: Geschulte/erfahrene, intrinsisch motivierte Mitarbeitende Maximale Entfernung vom Wasser Umschlag über offenem Wasser vermeiden, sonst mit Plane abdecken Kaivorbereitung (Flächenwasserentsorgung verschließen) und regelmäßige Kaireinigung Wetter berücksichtigen. Weiteres Optimierungspotenzial besteht durch die Nutzung von geschlossenen, modernen und regelmäßig instandgehaltenen Umschlaggeräten. Die Ergebnisse wurden bereits auf einem internationalen Workshop mit Ministerien/Behörden, Nichtregierungsorganisationen und den Ostseehäfen vorgestellt. Der Bericht ist weiterhin der deutsche Beitrag für den HELCOM Ostseeaktionsplan Maßnahme S21 ( Develop and introduce best technologies, techniques and practices (BAT/BEP) to minimize nutrient losses from dry bulk fertilizer storage and handling in ports in the Baltic Sea region by 2024 ). Dort soll ein ostseeweites Dokument zu Empfehlungen zu der besten verfügbaren Technologie und besten Umweltpraxis entwickelt werden. Ein Ziel neben anderen durch die Umsetzung dieser Maßnahme ist, den Nährstoffeintrag in die stark eutrophierte Ostsee zu verringern.
Die Studie untersucht die Düngemittelverladung in deutschen Häfen und ihre möglichen Auswirkungen auf die Umwelt. Dabei werden die besten Praktiken für den verlustreduzierenden Umgang mit unverpacktem Dünger identifiziert. Düngemittel werden hauptsächlich über die Häfen in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein exportiert. Spezialisierte Terminals nutzen geschlossene Umschlagsysteme, um den Verlust von Düngemitteln zu minimieren. Ein Versuch ergab eine Verlustmenge von 85 g auf 100 t, was um ein Vielfaches niedriger ist als bisher angenommen. Praktikable Ansätze für den Umgang mit Düngemitteln im Hafen sind das Abdecken des Zwischenraums zwischen Schiff und Kaimauer sowie die regelmäßige Reinigung der Umschlagsflächen. Darüber hinaus werden auch Prozesse wie das Löschen des Düngemittels vom Schiff und die Lagerung im Hafen beschrieben und mögliche Gefahren für die Umwelt erläutert. Quelle: Forschungsbericht
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