Das Projekt "Teilprojekt 2: Prädationsdruck der Fische auf Zooplankton und Fischlarven und Zooplankton Abundanz" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hamburg, Institut für Hydrobiologie und Fischereiwissenschaft, Abteilung Fischereibiologie durchgeführt. Die Arbeiten dieses Teilprojekts decken im Focus 1 die Arbeiten zur Hypothese 3: 'Die Zehrung durch Bruträuber bestimmt den Überlebenserfolg der frühen Jugendstadien von Sprott und Hering' und zur Hypothese 4 ab: 'Die Populationsentwicklung des Zooplanktons wird zu bestimmten Zeiten entscheidend durch die Zehrung der planktivoren Fischräubern gesteuert (Top-Down Kontrolle)'. Für den Focus 2 wird der Hypothese 7 zugearbeitet: 'Der selektive Fraßdruck durch Räuber bestimmt die Entwicklung einzelner Copepoden Arten (Top-down Kontrolle)'. In diesem Teilprojekt werden die groß- und kleinskaligen Verteilung der Copepoden und ihrer potentiellen Räuber untersucht und umfangreiche Analysen der Mageninhalte der Fische durchgeführt. Ferner müssen die Biomassen, Abundanzen und Größenverteilungen der Räuber aus den Fischereisurveys abgeleitet werden und in Verbindung mit den Tagesrationen der Einzeltiere zur Gesamtzehrung aufskaliert werden. Die Ergebnisse dieser Arbeiten sind dann zusammen mit den Abschätzungen des Fraßdrucks der Evertebraten im Hinblick auf die formulierten Hypothesen zu bewerten und auf ihre Eignung für eine Parametrisierung hin zu untersuchen (Zulieferung an Focus 3). Vergleiche zwischen tatsächlichen Mageninhalten und dem Beuteangebot (aus Focus 2) erlauben die quantitative Analyse der Nahrungsselektivität. Auch diese Ergebnisse lassen sich direkt im Focus 3 zur Konstruktion eines realitätsnahen Nahrungswahlverhaltens in den Modellen verwenden. Neben den Arbeiten zu den Mageninhalten werden von diesem Teilprojekt spezielle experimentelle Arbeiten zu den Entleerungsraten, zu Detektionszeiten von Fischbrut und zur genetischen Identifikation von Fischbrut in fortgeschrittenem Verdauungszustand durchgeführt. Ohne diese experimentellen Arbeiten können Mageninhalte nicht in Konsumtionsraten übersetzt werden und im Falle der Fischbrut nicht entschieden werden, ob das scheinbare Nichtauftreten in den Mägen eine Folge der schnellen Verdauung ist. Der Einfluss von Räubern auf das Überleben liegt von Fischbrut wird vor allem für die späten Larven und frühen juvenilen Stadien von Sprott und Hering untersucht, da die Detektion dieser größeren Larven in den Mägen wahrscheinlicher ist. Insbesondere soll hier die Interaktion zwischen der Wachstumsrate der Larven und Juvenilen und der größenabhängigen Konsumption der Räuber quantifiziert werden. Zu diesem Zweck wird das Wachstum im Feld mit Hilfe der Otolithen untersucht. Die Analyse der Otolithen gibt zudem Aufschluss über die Geburtsdatenverteilung der Überlebenden (siehe TP 1). Eine weitere Leistung dieses Teilprojekts ist die Koordination der Bearbeitung aller Zooplanktonabundanzdaten aus den Routine Grid-Messungen und den Prozessstudien. Die Ergebnisse dieser Arbeiten erlauben eine quantitative Beschreibung der Populationsentwicklung der wichtigen Zooplanktonarten, die im Zusammenhang mit den Daten dieses und anderer TP zur Bearbeitung der Hypothesen 1, 4, 5, 6 und 7 benötigt werden.
Das Projekt "Untersuchungen zur Bestandsdynamik und -bewirtschaftung wichtiger Arten der Erwerbs- und Angelfischerei in Sachsen-Anhalt: Quappenpopulationen in der Elbe" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für Binnenfischerei e.V., Potsdam-Sacrow durchgeführt. Zielstellung: Im Rahmen dieses Projektes sollen die Bestandsdynamik bzw. spezielle Entwicklungen bei den Hauptzielarten der fischereilichen Nutzung in Sachsen-Anhalt dokumentiert, analysiert und daraus Empfehlungen für die weitere Bewirtschaftung abgeleitet werden. Nach dem Wels (Schriftenreihe des IfB, Bd. 37) steht aktuell der Quappenbestand der Elbe im Fokus. Neben Recherchen und Untersuchungen zu Bestandsentwicklung und -zusammensetzung, Wachstum, Hauptvermehrungsgebieten und Fangerträgen stellt die Frage nach einer möglichen Aufsplittung der Population in eine Wander- und eine Binnenform einen speziellen Aspekt des aktuellen Forschungsprojektes dar. Hauptschwerpunkte der Arbeiten im Jahr 2014 waren eine Literaturstudie und Datensammlung zur Elbquappe sowie die Bereitstellung und Aufarbeitung von Probenmaterial für weitergehende Untersuchungen. Material und Methoden: Im Rahmen der Literaturstudie erfolgten Recherchen in einschlägigen Datenbanken, Sachbüchern, Publikationen und wissenschaftlichen Abschlussarbeiten. Speziell zur Abschätzung der Bestandsentwicklung in der Elbe wurden Daten und Informationen von Fischern, Anglern, Behörden und wissenschaftlichen Einrichtungen gesammelt und ausgewertet. Für die geplante Beschaffung von insgesamt 200 Quappen unterschiedlicher Größe konnten vier Fischereibetriebe im Bereich der Mittel- und Unterelbe verpflichtet werden. Für die Unterscheidung einer möglichen Wander- bzw. Binnenform werden insgesamt 12 potenziell geeignete Parameter (u. a. Hautfärbung, Parasitenbefall, Wachstum, Fettsäuremuster der Muskulatur, Genotyp, Elementarzusammensetzung der Otolithen) untersucht. Ergebnisse: Aktuell enthält die Literatursammlung ca. 50 relevante Literaturquellen. Wie zu erwarten war, ist die Datenlage je nach Sachgebiet sehr divers. Die allgemeine Biologie der Quappe ist in Standardwerken ausführlich beschrieben. Einige neuere Erkenntnisse stammen aus Erfahrungen, die bei der Aufzucht dieser Art unter Aquakulturbedingungen gewonnen wurden. Regelmäßig wird von Wanderformen und stationären Varietäten berichtet, welche sich auch phänotypisch unterscheiden lassen. Historische Laichgebiete finden selten Erwähnung und sind örtlich nicht exakt eingegrenzt. Die derzeit bestehende Datenlage zu Fangerträgen als Basis für die Einschätzung der Bestandsentwicklung der Quappe in den letzten Jahrzehnten ist als außerordentlich dürftig einzuschätzen. Während der Hauptlaichzeit im Winter 2014/15 wurden bislang 90 Quappen im Längenbereich von 18 - 71 cm gefangen und stehen für weitergehende Untersuchungen zur Verfügung.
Das Projekt "Realisierung von Aalmanagementplänen für die Aaleinzugsgebiete Mecklenburg-Vorpommerns - Teilprojekt: Altersbestimmungen bei Aalen aus Mecklenburg-Vorpommern und Weiterentwicklung des Aalbestandsmodells" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für Binnenfischerei e.V., Potsdam-Sacrow durchgeführt. Zielstellung: Im Zusammenhang mit der Entwicklung des Aalmanagementplanes für die Binnen- und Küstengewässer des Landes Mecklenburg-Vorpommern sollten Alters- und Wachstumsanalysen an Aalbeständen verschiedener Gewässer durchgeführt und das Aalbestandsmodell weiterentwickelt werden. Material und Methoden: Die Präparation der Otolithen für die Altersbestimmung wurde nach SIMON (2003) durchgeführt. Die Wachstumsrückberechnung erfolgte nach BERG (1988) und die Bestimmung der physiologisch maximal möglichen Endlänge (L Unendlichkeit) der Aale mittels Ford-Walford-Plot (WAL-FORD 1946). Die Wachstumskurve (Bertalanffy-Kurve) wurde nach BEVERTON und HOLT (1956) berechnet. Ergebnisse: Es wurden die Altersstruktur und das Wachstum von insgesamt 83 Aalen aus vier Gewässern und Gewässerbereichen Mecklenburg-Vorpommerns untersucht. In den Stichproben waren die Altersklassen ein bis 14 Jahre vertreten. Die Spannweite des jährlichen Längenwachstums der untersuchten Aale reichte von 0,1 - 13,2 cm und die ermittelte physiologische Maximallänge der Aale betrug 40 - 140 cm.
Das Projekt "Investigation of Spatial Connectivity of Fish Populations between and to Estuarine and Coastal Habitats and Life History - Information as Influenced by Environmental Variables" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Zentrum für Marine Tropenökologie an der Universität Bremen durchgeführt. Offshore populations of the weakfish Cynoscion acoupa will be investigated using chemical fingerprints from otoliths and genetic markers to determine spatial connectivity of the fish between estuaries along the northeast Brazilian coast. During two sampling expeditions otoliths and tissues from juveniles will be sampled from five different estuaries. Chemical composition and genetic characteristics will be compared with captured adult C. acoupa from the offshore areas. An improved understanding of recruitment processes will aid in the urgent need for better management of heavily exploited fish stocks. Connectivity between estuarine and coastal habitats can be quantified for the first time for C. acoupa.
Das Projekt "Fisch-Otolithen in kontinentalen und litoralen Sedimenten mitteleuropaeischer Tertiaerbecken: Biostratigraphie, Palaeogeographie, Palaeooekologie" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Karlsruhe, Geologisches Institut, Lehrstuhl für Angewandte Geologie durchgeführt. Aus oligozaenen und untermiozaenen limnisch-brackischen und litoralen Sedimenten sollen die Otolithenfaunen gewonnen und bearbeitet werden. Ziel ist die Erstellung einer Otolithen-Stratigraphie. Die Otolithen-Zonen sollen mit Hilfe bestehender Stratigraphien (Kleinsaeuger, Charophyten, Mollusken, ggfs. Nannoplankton) kalibriert werden. Weiterhin ist es geplant, die Otolithen-Gemeinschaften biogeographisch und palaeooekologisch auszuwerten und palaeogeographisch zu analysieren. Die fuer dieses Vorhaben vorgesehenen Regionen sind: Neuwieder Becken, Mainzer Becken, Oberrheingraben, Schweizerisches Molassebecken, Niederoesterreich, Tertiaerbecken in Suedfrankreich.
Das Projekt "Molekulare Genetik der explosiven Artentstehung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Innsbruck, Naturwissenschaftliche Fakultät, Institut für Zoologie und Limnologie durchgeführt. Der vorliegende Projektantrag fokussiert auf den Prozess der adaptiven Radiation, also auf die explosive Artentstehung. Die ostafrikanischen Seen mit ihren Artenschwärmen von Buntbarschen stellen ein hervorragendes Modellsystem zum Studium dieses evolutionären Phänomens dar. Der Tanganyikasee, der zweitälteste See der Erde, eignet sich besonders gut für diese Studien, da sich der Prozess der adaptiven Radiation in einem sehr fortgeschrittenen Stadium befindet. Die Artengemeinschaft der Tanganyika-Buntbarsche hat einen Grad der ökologischen, morphologischen und genetischen Differenzierung erreicht, der einmalig für Süßwasser-Ökosysteme ist. Im Gegensatz zu den Buntbarschen aus dem Malawi- und Victoriasee können die Tanganyika-Cichliden morphologisch, ökologisch und genetisch klar abgegrenzt werden. Unvollständige genetische Differenzierung über dem Artniveau tritt nicht mehr auf, wodurch molekular-phylogenetische Studien erleichtert werden. Der Tanganyika-Artenschwarm geht auf mehrere Vorfahren zurück, die den See einst besiedelten. Fünf evolutionäre Linien haben parallel zueinander Artenschwärme hervorgebracht. Dieser Umstand erlaubt es, parallele Subradiationen zu studieren, die durch dieselben Umweltveränderungen beeinflusst wurden. Auf diese Weise wird es möglich die relative Wichtigkeit von exogenen und biologischen Faktoren im Verlauf der explosiven Artentstehung zu studieren. Unser Projekt ist eine Weiterführung eines gerade abgelaufenen FWF-Projekts. Die im Vorprojekt erarbeitete molekulare Phylogenie des gesamten Artenschwarms soll durch die Einbeziehung von schwer zu fangenden Tiefwasserarten komplettiert werden und durch begleitende ökologische und populationsgenetische Modellstudien zur Artentstehung ergänzt werden. Unser Projekt hat vier Ziele: (1) Die Komplettierung der Phylogenie durch die Einbeziehung von Tiefwassercichliden der Bathybatini, Trematocarini und Lamprologini; (2) Die vergleichende Analyse der zeitlichen und ökologischen Muster der Diversifizierung bei den fünf Sub-Radiationen von Maulbrütern und Nichtmaulbrütern; (3) Das Studium der ökologischen und genetischen Diversifizierung auf dem Populationsniveau bei fünf aneinandergereihten Modell-Habitaten an drei nicht-maulbrütenden Modellarten und den Vergleich zu den im Vorprojekt erarbeiteten Daten an drei maulbrütenden Arten; und (4) die Aufklärung der Altersstruktur von Populationen dreier Modellarten mit Hilfe von Tetracyclin-markierten Otolithen. Das Projekt beinhaltet auch eine wissenschaftliche Kooperation mit der Universität Lusaka und dem Fisheries Department der Republik Zambia.
Origin | Count |
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Bund | 6 |
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Förderprogramm | 6 |
License | Count |
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open | 6 |
Language | Count |
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Deutsch | 6 |
Englisch | 1 |
Resource type | Count |
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Keine | 6 |
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Boden | 4 |
Lebewesen & Lebensräume | 6 |
Luft | 2 |
Mensch & Umwelt | 6 |
Wasser | 6 |
Weitere | 6 |