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Entwicklung von neuen strukturdefinierten bioabbaubaren Klebstoffen und Bindemitteln auf Basis biotechnisch und chemisch erzeugter Grundstoffe aus hexosehaltigen nachwachsenden Rohstoffen, insbesondere Bioraffinerierohstoffen

Das Projekt "Entwicklung von neuen strukturdefinierten bioabbaubaren Klebstoffen und Bindemitteln auf Basis biotechnisch und chemisch erzeugter Grundstoffe aus hexosehaltigen nachwachsenden Rohstoffen, insbesondere Bioraffinerierohstoffen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Potsdam, Institut für Organische Chemie und Strukturanalytik durchgeführt. Das FuE-Vorhaben beinhaltet die Synthese von neuen, strukturdefinierten bioabbaubaren Klebstoffen und Bindemitteln auf Basis nachwachsender Rohstoffe. Hauptsynthesekomponenten sind Hydroxylcarbonsäuren, Oxocarbonsäuren, Betaine, Polyole und ungesättigte Strukturen wie Acrylate, die durch einfache Konversion aus nachwachsenden Rohstoffen zugänglich sind. Im Schwerpunkt sollen Copolymerisationen von 2-Hydroxyethylacrylat mit Dilactid und Rinöffnungspolymerisationen von 2-Hydroxyethylmethacrylat mit Butyrolacton durchgeführt werden. Diese Komponenten sollen in geeignete polymere Strukturen, die mit Carboxyl- und Hydroxyl-Gruppierungen funktionalisiert sind und olefinische Endgruppen besitzen, umgewandelt werden. Das Ziel ist, Klebstoffe und Bindemittel herzustellen, deren Hafteigenschaften durch die funktionellen Gruppen gezielt einstellbar sind. Dabei liegt das Hauptaugenmerk darauf, durch geeignete Kombination der Synthesekomponenten die Eigenschaften der polymeren Materialien gezielt in Richtung Wasserlöslichkeit speziell für Anwendungen im kosmetischen Bereich zu entwickeln. Schwerpunkte waren die Synthese von geeigneten Polymeren und anwendungstechnische Untersuchungen. Es wurden verschiedene Polymere auf Basis von Milchsäure, Carnitin und Acrylaten (z. B. Hydroxyethylacrylat - HEMA) hergestellt und die Synthesen optimiert. Von diesen Polymeren wurden insbesondere Poly-(L-Carnitin) und Poly-(D,L-Milchsäure/HEMA) anwendungstechnisch im Hinblick auf einen potentiellen Einsatz in Haarpflegemitteln untersucht. Dabei konzentrierten sich die Untersuchungen beim industriellen Partner, der Fa. Wella, auf die Löslichkeiten in Wasser und Alkohol, die Verarbeitbarkeit in Stylings, Shampoos und Kuren sowie die Kämmkraft. Insgesamt konnten positive Ergebnisse bei diesen anwendungstechnischen Untersuchungen festgestellt werden. Da die ersten Ergebnisse mit den Testchargen positiv waren, soll ein Folgevorhaben auf die Herstellung größerer Mengen an Polymeren als Komponenten für Haarpflegemittel für anwendungstechnische Untersuchungen bei der Fa. Wella fokussiert werden. Die Polymersynthesen sollen im Hinblick auf eine preiswerte und einfache Verfahrensführung optimiert werden. Das Forschungsinstitut Bioaktive Polymersysteme (biopos) e.V. wird die Arbeiten im Folgeprojekt FKZ 01NR174 fortsetzen (Laufzeit: 01.01.2002 bis 30.09.2003).

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