Das Projekt "Teilprojekt C" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Helmholtz Zentrum München Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt (GmbH) - Institut für Strahlenschutz (ISS) durchgeführt. Ziel des Projekts ist ein verbessertes grundlegendes Verständnis der erhöhten biologischen Wirksamkeit von dicht-ionisierender Strahlung mit Hilfe von neuartigen experimentellen Ansätzen und weiterentwickelten theoretischen Modellen. In diesem Rahmen sollen am HMGU das biophysikalische Simulationsprogrammpaket PARTRAC weiterentwickelt werden und die darin verwendeten Modelle und Ansätze validiert werden um die Abschätzung von Strahlenrisiken nach Bestrahlung mit Ionen zu verbessern und um Ergebnisse der spurstrukturbasierten Modellrechnungen im Rahmen der therapeutischen Anwendung ionisierender Strahlung für deren Optimierung einsetzbar zu machen. Das Programmpaket PARTRAC wird zunächst im Spurstrukturteil an die experimentellen Randbedingungen angepasst. Danach wird die Modellierung im Vergleich mit vorliegenden und im Rahmen des Projekts ermittelten experimentellen Ergebnissen optimiert und hinsichtlich des bislang betrachteten Spektrums an biologischen Endpunkten validiert. Das DNA-Reparaturmodell in PARTRAC wird zu einem Zellinaktivierungsmodell weiterentwickelt, das diesen Endpunkt aus seinen Ergebnissen zu DNA-Fehlverbindungen und nicht verbundenen DNA-Enden nach langer Reparaturzeit ableitet. Die Modellentwicklung wird in enger Interaktion mit den Projektpartnern am GSI und deren 'Local Effect Model' (LEM) erfolgen und vergleichende Simulationsrechnungen mit PARTRAC und LEM zu initialen Strahleneffekten und deren Auswirkung bei der Strahlentherapie mit Ionen einschließen.
Das Projekt "Teilprojekt D: Simulation der relativen biologischen Wirksamkeit von fokussierten Ionenstrahlen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung GmbH durchgeführt. Microbeams erlauben die gezielte Untersuchung der Interaktion von DNA Schäden verschiedener Teilchenspuren. Die wichtige Rolle geclusterter Schäden für den biologischen Effekt ist hinreichend belegt, die mikroskopische Beschreibung jedoch unklar. Das Local-Effect-Model (LEM) beinhaltet eine mechanistische Beschreibung der Schadensinteraktion und ihren Einfluss auf Zell- bzw. Gewebeschädigung. Ein Vergleich der Vorhersagen mit Zellüberlebensmessungen verspricht daher, Modellvorstellungen konkret prüfen zu können. Im Projekt werden Modellvorstellungen präzisiert werden, die eine zuverlässige Beschreibung der RBW erlauben. Die Arbeiten umfassen Erweiterungen des LEM im Hinblick auf die experimentellen Vorhaben an SNAKE. Darauf aufbauend werden Simulationsrechnungen durchgeführt, um experimentelle Bedingungen auszuwählen, die besonders sensitiv auf die jeweiligen spezifischen Modellannahmen sind. Im Rahmen des Vergleichs mit dem PARTRAC-Modell werden auch Sensitivitätsanalysen für eine Fehlerabschätzung durchgeführt. Die 2. Projekthälfte wird zur Modellentwicklung auf Grund gewonnener Daten verwendet.