Das Projekt "Ex-situ Erhalt der pflanzengenetischen Vielfalt des österreichischen Extensivgrünlands (Grünland-Genbank)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Höhere Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft Raumberg-Gumpenstein (HBLA) durchgeführt. Im Rahmen des Projektes wird Saatgut landwirtschaftlich wichtiger Grünlandgräser und -kräuter in den 3 ausgewählten Lebensraumtypen aller 10 naturräumlichen Großeinheiten Österreichs besammelt (G-Zert 2012), reproduziert und ex-situ im Gefrierlager des LFZ gesichert. Dies dient in erster Linie dem Erhalt der genetischen Vielfalt, die durch Nach- und Übersaat mit einheitlichem Saatgut sehr stark gefährdet ist. Das gesammelte und verwahrte Material steht zukünftig für Züchtungsaktivitäten sowie regionale Naturschutz- und Landschaftsbau-Maßnahmen zur Verfügung. Die im Rahmen dieses Projektes erhobenen Daten werden in das nationale Verzeichnis der öffentlich zugänglichen österreichischen Genbank integriert.
Das Projekt "Genfluss bei Buchdruckerpopulationen (GeneIps)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Forstentomologie, Forstpathologie und Forstschutz durchgeführt. Das Ziel dieses Projekts war es, Daten zum Genfluss und zur genetischen Populationsstruktur des Buchdruckers, Ips typographus, zu erheben. Dies soll zu einer besseren Abschätzung von Schutzzonen und somit zu einem verbesserten Buchdruckermanagement im Nationalpark Sumava führen. Im Frühjahr 2012, wurden 26 Populationen aus dem nördlichen Mühlviertel und dem böhmischen Wald abgesammelt. Die DNA von diesen etwa 1000 Käfern wurde mittels eines Silka Kits extrahiert. Weites wurden zehn europäische Populationen herangezogen, um ein genetisches Gesamtbild vom natürlichen Verbreitungsgebiet des Buchdruckers und somit eine bessere Einschätzung der österreichischen und tschechischen Populationen zu erhalten. Diese wurden mit 24 Mikrosatelliten-Primerpaaren amplifiziert, von denen allerdings 50% der Loci nicht auswertbar waren. Grund dafür war ein hoher Grad an Nullallelen. Dies zeigt, dass auch durch New Generation Sequencing isolierte Mikrosatellitenloci, Probleme bei der Anwendung ausweisen, ein Faktum, welches schon von klassisch isolierten Mikrosatelliten bekannt ist.
Die zwölf verbleibenden Mikrosatelliten zeigten Polymorphismen d.h. mindestens 2 Allele pro Mikrosatellitenlocus wurden gefunden. Der Locus ITY22 war hochpolymorph und zeigte bis zu 26 Allele. In fast allen europäischen Populationen, die für einem Vergleich hinzugezogen wurden, wurden populationsspezifische Allele gefunden, doch bei der kleinräumigen Absammlung in Österreich und Tschechien konnten weder in der Allelfrequenz noch in anderen genetischen Parametern signifikante Unterschiede festgestellt werden. Alle Werte weisen auf einen sehr hohen Genfluss zwischen den Buchdruckerpopulationen hin. Dies führt zum Schluss, dass durch Migration der Buchdrucker zwischen Nationalpark Sumava und nördlichem Mühlviertel, die genetische Struktur dieser Populationen nur wenig verändert wird. Quantitative Aussagen sind aufgrund der hohen Identität der Populationen nicht möglich. Sobald auch die Daten der tschechischen und österreichischen Kooperationspartner analysiert sind, werden die gemeinsamen Daten den Stakeholder und Experten Ende 2013 im Rahmen eines EFRE Workshops vorgestellt.
Das Projekt "Ökologie und Kontrolle invasiver Nacktschnecken: Wechselwirkungen mit Umweltfaktoren und Bodenfauna (Arion vulgaris)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Zoologie durchgeführt. Dieses Projekt untersucht nachhaltige Kontrollmethoden für die Spanische Wegschnecke (Arion vulgaris) unter Einbeziehung der Wechselwirkung zwischen Umweltfaktoren und Bodenfauna. Als invasive Art zählt die Spanische Wegschnecke europaweit zu den am weitesten verbreiteten Schädlinge in der gärtnerischen und landwirtschaftlichen Produktion sowie im Privatbereich. Es soll untersucht werden, inwieweit negative Auswirkungen der Kontrollmaßnahmen auf sog. Nicht-Zielorganismen bzw. eine Anwendung bei ungünstigen Umweltbedingungen die Wirkungen der Kontrollmaßnahmen beeinträchtigen. Es soll experimentell untersucht werden, inwieweit der für Österreich prognostizierte Klimawandel mit weniger häufigen aber dafür intensiveren Niederschlägen das Verhalten der Schadschnecken beeinflusst und dadurch die Effektivität etablierter Kontrollmaßnahmen beeinträchtigt. Es soll auch der Frage nachgegangen werden, inwiefern Schneckenkorn auf Metaldehyd-Basis, als auch das im Biolandbau zugelassene Bioschneckenkorn auf Eisen-III-Phosphat-Basis schädliche Auswirkungen auf Regenwürmer hat. Weiters soll untersucht werden, ob die heimische Weinbergschnecke (Helix pomatia) in der Lage ist, die Spanische Wegschnecke zu unterdrücken. Das vorliegende Forschungsprojet gliedert sich in folgende Teile: (1) In einem faktoriellen Glashausexperiment sollen die Wechselwirkungen zwischen Schadschnecken, Regenwürmer, heimischer Weinbergschnecke, sowie Kontrollmaßnahmen (biologisch mit Nematoden; chemisch mit Metaldehyd bzw. Eisen-III-Phosphat) unter dem Aspekt des Klimawandels untersucht werden. (2) In einem Citizen-Science Ansatz soll das Vorkommen von Schadschnecken in Österreich ermittelt werden und damit wichtige Daten zur Verbreitung von Schadschnecken in Österreich erhoben werden, andererseits aber auch das Bewusstsein der Bevölkerung für invasive Schadschneckenarten erhöht werden und Projektergebnisse praxisnah vermittelt werden.
Das Projekt "Vegetationsdynamik in regelmäßig gemähten Dauerwiesen, Streuwiesen, Niedermooren und Grünlandbrachen (Vegdyn)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Höhere Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft Raumberg-Gumpenstein (HBLA) durchgeführt. Die primären Ziele des geplanten Forschungsprojektes sind:- Einrichtung von vegetations- und bodenkundlichen Dauerbeobachtungsflächen in verschiedenen Graslandökosystemen am Talboden der Enns - Dokumentation der Ausgangssituation im Hinblick auf Boden, Vegetation, Pflanzenartenvielfalt, Ertrag und Futterqualität - Pflanzensoziologische und ökologische Charakterisierung der Vegetation sowie Analyse der Phänophasen, Lebensformen und Lebensstrategien der Flora - Erfassung, Dokumentation, Analyse und Bewertung der Pflanzenartenvielfalt - Beschreibung des Bodens und Analyse der ökologisch relevanten Bodeneigenschaften zur Beurteilung der Standortsansprüche der Vegetation - Erstellung eines Folders, worin die Bedeutung der Landwirtschaft für die Biodiversität, Vegetationstypenvielfalt und Landschaftsästhetik in der Kulturlandschaft dargestellt werden soll.