Das Projekt "Verbesserte Photovoltaikmodule durch Materialoptimierung (PV-MOD)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bayerisches Zentrum für Angewandte Energieforschung e.V. durchgeführt. Photovoltaik (PV)-Module sind Dauerbelastungen von mehreren Jahrzehnten ausgesetzt. Trotz dieser vergleichsweise langen Laufzeiten besteht ein großes Potential zur weiteren Erhöhung der Betriebsdauer. Bislang wurden PV-Module mit konventionellen Materialien aus dem traditionellen Fenster- und Automobilbau hergestellt. Erfahrungen zum Langzeitverhalten werden zwar in Datenbanken erfasst, detaillierte Untersuchungen zum Zusammenspiel der verschiedenen Komponenten unter Atmosphäreneinflüssen wie Temperaturwechsel, Wasserdampf- und Sauerstoffdiffusion und UV-Belastung liegen bislang jedoch nicht vor. Zur detaillierten Untersuchung chemischer und physikalischer Prozesse wurden eine Bewitterungs- und eine UV-Bestrahlungskammer aufgebaut und in Betrieb genommen. Beide Versuchseinheiten erlauben Dauerbewitterungen auch unter extremen Bedingungen. Die anschließende Charakterisierung mit analytischen und werkstoffwissenschaftlichen Methoden erlaubt die Erstellung kinetischer Modelle zur Schadensbildung. Diese fließen wiederum in Modellrechnungen zur Alterung ein und erlauben, das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten rechnerisch zu simulieren. Ergebnisse dieser Rechnungen können zur gezielten Materialauswahl genutzt werden. Durch eine Verlängerung der Nutzungsdauer von PV-Modulen können nicht nur die Kosten für Solarenergiebereitstellung, sondern indirekt auch Kosten für Transport, Installation und Entsorgung gespart und damit die Effizienz der Energieumwandlung erhöht werden.