Das Projekt "Nutzung multivalenter PVT Kollektoren zur Beheizung und Kühlung von Gebäuden (PVT HeatCool)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Hochschule für Technik Stuttgart, Zentrum für angewandte Forschung an Fachhochschulen, Nachhaltige Energietechnik - zafh.net durchgeführt. Entwicklung innovativer multifunktionaler photovoltaisch-thermischer (PVT) Kollektoren, welche auf begrenzten Dachflächen photovoltaischen Strom erzeugen, als Wärmequelle für die Wärmepumpe genutzt werden können und als besondere Innovation im Sommer durch nächtliche Strahlungskühlung die Gebäude klimatisieren. Die PVT Kollektoren werden für 2 Anwendungsfälle konzipiert, ein heizlastdominiertes Szenario für den deutschen bzw. nord-europäischen Markt mit geringen sommerlichen Kühllasten und für ein kühllastdominiertes Szenario mit Strahlungskühlung, Wärmeabfuhr der Kältemaschine und geringen winterlichen Heizlasten. Die PVT Kollektoren werden praxisnah getestet und optimiert. Systemtechnische Integration in zwei Testgebäude aus dem Solar Decathlon Wettbewerb: home+ Gebäude in Stuttgart und Ecolar Gebäude in Konstanz.
Das Projekt "IEA SHC Task xx: PVT Systeme. Anwendungen von Solar/Hybrid-Kollektoren und neue Anwendungsfelder und Beispiele für PVT" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von AEE, Institut für Nachhaltige Technologien durchgeführt. Derzeit etablierte Strukturen in der weltweiten Energieinfrastruktur sind nicht nachhaltig - aus ökonomischer, ökologischer und sozialer Perspektive. Ohne rasches Handeln werden sich die Kohlenstoffemissionen bis zum Jahr 2050 verdoppeln, mit negativen Folgen für das Klima und die Abhängigkeit von erdölfördernder Politik. Internationale Bestrebungen visieren eine Energie-Revolution an, in welcher Erneuerbare Energien eine zentrale Rolle einnehmen. Dabei steht die erneuerbare Energieversorgung mit Wärme und Strom gleichermaßen im Fokus.
Die Energiesysteme der Zukunft gehen weg von der Betrachtung von Einzelkomponenten und -systemen hin zu integrierten Komponenten und Gesamtsystemen, um Erzeugung, Speicherung und Verbrauch von Strom und Wärme gleichzeitig zu optimieren. Das macht PVT Kollektoren bzw. PVT Systeme zu einer vielsprechenden Technologie, da hier Photovoltaik und Solarthermie zu einer Komponente bzw. einem Gesamtsystem verschmolzen werden und auf diese Weise entscheidende Vorteile gegenüber Einzellösungen erreicht werden können. Neue Anwendungsfelder wie die Kombination mit Wärmepumpen, gebäude- und fassadenintegrierte PVT oder Anergienetze bezeugen das Potential der Technologie.
Trotzdem ist die Verbreitung von PVT Systemen bisher gering. Der neue IEA SHC Task adressiert die entscheidenden Herausforderungen zur Realisierung des Marktpotentials. Die Ziele des Tasks sind die Entwicklung neuer Systemlösungen und Möglichkeiten zur Systemintegration, wo die PVT Technologie durch die integrierte Sichtweise klare Vorteile gegenüber der getrennten Installation von PV-Modulen und Solarthermiekollektoren hat, Standardisierungen und Vereinheitlichungen (Testverfahren für PVT Produkte, einheitliche Bewertungsschemata, einheitliche Förderinstrumente, etc.) sowie die Evaluation von Kostensenkungspotentialen. Der Task will damit wichtige Innovationen im Bereich der PVT Anwendungen setzen.
Die österreichische Beteiligung umfasst die Erfassung bisheriger PVT Systeme am Markt, optimales Design, Betrieb und Monitoring von PVT Systemen, die Erstellung von Key Performance Indicators, die Entwicklung und Verbesserung von Testverfahren für PVT Kollektoren, die Mitarbeit an Bewertungsmethoden für PVT Systeme sowie die Analyse und Validierung von Simulationstools von PVT Systemen.
Zentrales Anliegen der Beteiligung am Task ist ein intensiver internationaler Erfahrungsaustausch, um den bestmöglichen Aufbau von technologischem und wirtschaftlichem Know-how zu ermöglichen. Durch enge Kooperationen von österreichischen Forschungsinstitutionen, Unternehmen und Branchenverbänden soll ein optimaler Transfer und die ideale Nutzbarmachung der Ergebnisse für die österreichische Industrie erreicht werden und damit die internationale Wettbewerbsfähigkeit des österreichischen Forschungs- und Industriestandorts nachhaltig gestärkt werden.