Das Projekt "Palaeodrainagesysteme als Klimaindikatoren in der Ostsahara/Aegypten, Libyen und potentielle Nutzung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Berlin, Institut für Geographische Wissenschaften, Fachrichtung 2 Physische Geographie, Geomorphologisches Laboratorium durchgeführt. Palaeodrainagesysteme (PDS) in der Ostsahara werden mittels sandpenetrierender Radar/Satellitenaufnahmen und einiger Kontrollen im Gelaende kartiert und die letzte Wasserfuehrung datiert. Die bislang unbekannte Dichte weist auf eine Niederschlagsgenese aus der Westdrift hin im Gegensatz zu monsunal gesteuerten Niederschlaegen im Sueden der Ostsahara mit der Generierung von Binnenseen von der Groesse des Tschad Sees, verbunden mit einem aus den kontinentalen Wasserdampfquellen gespeisten, selbstregulierenden Niederschlagssystem im Zeitraum 9,5 ka - 3,6 ka. Die PDS haben sandige Alluvialebenen und breite Talboeden hinterlassen, die zu Irrigationszwecken wegen geringer Versalzungstendenz landwirtschaftlich genutzt werden koennen. Die aegyptische Regierung plant eine Ueberleitung von Nilwasser in das Verbreitungsgebiet der PDS. Die Rekonstruktion der Palaeohydrographie fuehrt zu Begruendungen fuer die Ausweisung eines Wuestenbiom-Schutzgebietes mit der Steuerung eines sanften Tourismus.