Das Projekt "Gewinnung und Anwendung von Palmoel einschliesslich aller Nebenprodukte in Bahia, in Brasilien" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Gesamthochschule Kassel, Fachbereich 11 Landwirtschaft, Internationale Agrarentwicklung und Ökologische Umweltsicherung, Fachgebiet Agrartechnik in den tropischen und subtropischen Standorten durchgeführt. Die geplante Dissertation soll in einer ersten Phase (ca. 2 Jahre) das heute vorhandene Produktions-, Anwendungs- und Vermarktungssystem von Palmoel bzw. seinen Nebenprodukten aus den Fruechten der wildwachsenden Oelpalme (Elaeis guineensis Jacq.) und die heutige Energiesituation in der Zielregion untersuchen. Soziooekonomische und kulturelle Aspekte sollen dabei in ihrer Relevanz fuer eine zukuenftige Entwicklungsarbeit beruecksichtigt werden. In einer zweiten Phase (ca. 1 Jahr) soll ein Gesamtkonzept fuer eine dezentrale Verarbeitungsanlage zur Gewinnung von Palmoel und fuer die energetische Nutzung von einem Teil des Oels bzw. der Nebenprodukte erstellt werden, das im Einklang mit den vorher erfassten soziokulturellen, oekologischen und oekonomischen Gesichtspunkten steht. Detaillierte Informationen zu diesem Projekt finden Sie unter http://www.wiz.uni-kassel.de/agt/brasilien/oil-palm/jose.html.
Das Projekt "Technologie zur Nutzung pflanzlicher Oele als Kraftstoff im Rahmen der nachhaltigen Entwicklung einer regionalen Kreislaufwirtschaft" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fachhochschule Köln, Institut für Tropentechnologie durchgeführt. Ziel des Projektes ist die Einrichtung einer Pilotanlage zur Stromerzeugung unter Verwendung des Palmoeles in der Gemeinde Gracia-Bahia in Brasilien. Gleichzeitig soll auch untersucht werden, welche Moeglichkeiten der Optimierung des Herstellungsprozesses von Palmoel bestehen. Das bisherige Verfahren der Herstellung und Verarbeitung der Dende-Fruechte soll durch ein Neues ersetzt werden, unter besonderer Beruecksichtigung der lokalen Verhaeltnisse und der Rolle der Frauen.
Das Projekt "Anaerobe Reinigung von agroindustriellen Abwaessern im Labor- und Pilotmassstab" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Karlsruhe (TH), Institut für Ingenieurbiologie und Biotechnologie des Abwassers durchgeführt. Im Rahmen des Projekts Biotechnology Indonesia-Germany fuehrt das Institut fuer Ingenieurbiologie des Abwassers der Universitaet Karlsruhe (TH) in Zusammenarbeit mit BPPT (Agency for the Assessment and Application of Technology); Ministry of Research and Technology Indonesia; Untersuchungen zum anaeroben Abbau von festen und fluessigen Abfaellen aus der agroindustriellen Industrie durch. Aufgabe des Institutes ist es, Erfahrungen und Daten zu sammeln, die es erlauben, die gewonnenen Erkenntnisse im technischen Massstab zur Anwendung zu bringen. Hierbei wird versucht, moeglichst einfache und dennoch wirkungsvolle Verfahren im Land des Kooperationspartners zu etablieren. Gegenstand des Forschungsprojekts sind insbesondere Abwaesser aus Tapioka (Cassava)-, Kartoffel- und Palmoelproduktion. - Im Teilbereich Kartoffelabwaesser werden verfahrenstechnische Parameter einer zweistufigen anaeroben Reinigung (Hydrolyse und anaerober Endabbau) untersucht, wobei ein Schwerpunkt auf das Studium der pH-kontrollierten Versaeuerungsphase von staerkehaltigen Abwaessern gelegt wird. - Der Teilbereich Cassava-Abwaesser untersucht die Abbaubarkeit von staerke- und cyanidhaltigen Abwaessern mit dem Ziel, cyanidverwertende Bakterienpopulationen in Abwasserreinigungsreaktoren zu etablieren. Die organisch hochbelasteten Abwaesser werden unter vollstaendigem Cyanidabbau und weitestgehender Elimination der C-Verbindungen fuer eine aerobe Endreinigung vorbehandelt. Toxizitaetseffekte, die aerobe Behandlungsverfahren scheitern lassen, werden so umgangen. - Abwaesser aus der Palmoelgewinnung enthalten hohe Anteile an dispergiertem Oel, Natriumseifen, Glycerin und freie Fettsaeuren (CSB 40 - 80 g/l). Die Reinigung dieser Abwaesser wird anaerob moeglichst ohne Emulgationshilfen mit dem Ziel eines weitestgehenden C-Abbaus durchgefuehrt. Das dabei entstehende Biogas kann zur Produktion von elektrischer Prozessenergie und Waerme genutzt werden.
Das Projekt "Vorprojekt zur Entwicklung und Koordination eines Verbundforschungsprojektes zum Thema 'Integrierter Umweltschutz in der Palmoelindustrie Indonesiens'" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Göttingen, Institut für Agrartechnik durchgeführt. Das beantragte Vorhaben dient als Vorprojekt zur Erarbeitung und Koordination eines Antrages fuer ein internationales und interdisziplinaeres Verbundforschungsprojekt. Dieses Folgeprojekt soll sich mit verschiedenen umwelt-, qualitaets- und sozialrelevanten Aspekten der Palmoelerzeugung (Alternativen zur Brandrodung, Landnutzungsplanung, agraroekologische Massnahmen im Rahmen der Plantagenwirtschaft, phytosanitaere Aspekte, Erntetechnik, Infrastruktur und Transporteffizienz, Nacherntebehandlung und Verarbeitungstechnologie der Fruechte, dezentrale Energieversorgung der Plantagen, soziooekonomische Aspekte sowie Moeglichkeiten zur Zertifizierung der Palmoelerzeugung bzw. des Verbundprojektes im Sinne der DIN ISO 9000 ff. und 14000 ff.) beschaeftigen. Aufgrund des Umfanges und der grossen Anzahl von Teilprojekten im Rahmen dieses Verbundprojektes, soll das beantragte Vorprojekt die Konzeption und Ausarbeitung des Antrages fuer das Hauptprojekt sowie die sinnvolle Koordination der einzelnen Verbundpartner und deren Teilprojekte beinhalten. Dies soll ueber mehrere Arbeitstreffen und Workshops unter Leitung einer zu diesem Zweck einzurichtenden Koordinatorenstelle verwirklicht werden.
Das Projekt "Biotransformation von Fettsaeuren" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Henkel KGaA durchgeführt. Fettchemie geht bisher von weniger als 10 Fettsaeuren aus, Folgeprodukte werden vorwiegend durch Umsetzungen an der Carboxylgruppe gewonnen. Biotechnologische Methoden koennten es moeglich machen, auch im hydrophoben Teil von Fettsaeuren Substituenten einzufuehren. Als Beispiel sollen die Einfuehrungen einer Delta-6-Doppelbindung in Stearinsaeure und einer 12-Hydroxygruppe in Oelsaeure bearbeitet werden. Im ersten Fall koennte durch oxidative Folgereaktionen praktisch unbegrenzt verfuegbare C-18-Fettsaeure in knappe Laurinsaeure umgewandelt werden; als Nebenprodukt faellt der Polyester-Grundstoff Adipinsaeure an. Im 2. Fall liesse sich niederwertiges Palmoel in hoeherwertige Rizinolsaeure umwandeln. Zur Verbesserung der Erfolgsaussichten ist sowohl ein mikrobielles Screening (Fettsaeure-Transformierer) als auch die Clonierung entsprechender pflanzlicher Enzyme und ihre Expression in Fetthefen geplant.