Das Projekt "Teilprojekt 11" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Tübingen, Institut für Evolution und Ökologie, Abteilung Physiologische Ökologie der Tiere durchgeführt. Es werden Wirkungen von als alleiniger Stressor sowie in Kombination mit zwei ausgewählten Chemikalien bekannter Wirkung (und wahrscheinlicher Interaktion mit Mikroplastik) auf Süßwasserorganismen untersucht. Dies geschieht vor dem Hintergrund, dass Mikroplastikpartikel in aquatischen Organismen entweder selbst zu adversen Effekten führen oder dass sie die Wirkung anderer Stoffe modulieren können. Adressiert wird auch der Aspekt, ob Mikroplastik nach Aufnahme in Zellen intrazellulär oder ohne Aufnahme in diese extrazellulär als physikalischer Stressor fungiert.
In vier Arbeitspaketen steht die Frage im Zentrum, ob Mikroplastikpartikel extrazellulär und / oder intrazellulär wirkend adverse Effekten in Fischen und Wasserschnecken hervorrufen können, und ob Wirkungen anderer Stoffe durch Mikroplastik moduliert werden kann. Hierzu werden folgende Untersuchungen durchgeführt: 1) Embryotests mit Bachforellen (Salmo trutta f. fario) und Paradiesschnecken (Marisa cornuarietis), um Störungen in der Embryonalentwicklung zu zeigen. 2) Nachweise von oxidativem Stress in Fisch- und Schneckenlarven, die gegenüber Mikroplastik exponiert wurden. 3) Nachweis zellulärer Schäden und Stressantworten bei beiden Arten nach Exposition von Mikroplastik in Kombination mit anderen Schadstoffen, sowie 4) Konzentrations-Wirkungsbeziehungen zwischen Mikroplastikkonzentrationen in Umweltproben und oxidativer Stressantwort in Paradiesschnecken.